Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 19. Januar 2005
  
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(1) Sicherheitsquellen: Hisbollah für 20% der Terroropfer 2004 mitverantwortlich
(2) Israel nimmt Kontakte zur Palästinensischen Autonomiebehörde wieder auf
(3) Der Terrorist hatte den Sprengsatz in seiner Unterwäsche versteckt
(4) Die erste Familie verlässt den Gazastreifen ohne auf ihre Abfindung zu warten
(5) Bilaterale Verträge des Staates Israels online
(6) Neu in Israel: Das persönliche U-Boot
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Sicherheitsquellen: Hisbollah für 20% der Terroropfer 2004 mitverantwortlich

Im Verlauf des Jahres 2004 sind 116 Israelis durch palästinensische Terroranschläge getötet worden. Aus israelischen Sicherheitsquellen wurde jetzt bekannt, dass 24 der Getöteten (das entspricht 20%) bei Anschlägen ums Leben kamen, in die die Terrororganisation Hisbollah verwickelt war. Damit ist der Anteil der Hisbollah am palästinensischen Terror größer als bisher angenommen.

Es ist bekannt, dass die Hisbollah ihren Einfluss auf die palästinensischen Terrorzellen in der Palästinensischen Autonomiebehörde seit dem Rückzug der israelischen Armee („Zahal“) aus dem Libanon ausgedehnt hat. Von der Hisbollah erhalten die Terrororganisationen finanzielle Unterstützung. Zudem rekrutiert sie Kollaborateure für das Sammeln von Geheiminformationen. Hohe Hisbollah-Aktivisten haben ihre Verpflichtung gegenüber dem palästinensischen Kampf für die „Befreiung ganz Palästinas, vom Meer bis zum Fluss“ betont und ihre „Brüder in Palästina“ aufgerufen, aus dem Kampf der Hisbollah im Libanon zu lernen.

In der vergangenen Woche hat die Hisbollah drei mal von libanesischem Staatsgebiet aus israelische Ziele angegriffen und versucht, zur Destabilisierung in der Region beizutragen. Am Montagnachmittag (17.1.05) zündete die Hisbollah einen Sprengsatz neben einem gepanzerten Bulldozer von Zahal. Die Organisation übernahm die Verantwortung für den Anschlag. Die Soldaten suchten zu dem Zeitpunkt nach Sprengsätzen, die die Hisbollah in der Gegend von Har Dov im Norden Israels gelegt hatte. Am 14. Januar 2005 zündete die Hisbollah einen weiteren Sprengsatz in der selben Gegend. Am 9. Januar 2005 wurde Hauptmann Sharon Elmakayes durch einen Sprengsatz der Hisbollah getötet.

Infolge des Attentats am Montagnachmittag hat die israelische Luftwaffe zwei Ziele der Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Eine in der Nähe von El-Kutser, die zweite im westlichen Gebiet bei Wadi Nafah. Zahal ist entschlossen, alle Versuche zur Destabilisierung der Region weiterhin abzuwehren.

Hintergrund zur Terrororganisation Hisbollah:
(http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52642&MissionID=88)



(2) Israel nimmt Kontakte zur Palästinensischen Autonomiebehörde wieder auf

Das Sicherheitskabinett hat sich am Mittwochabend einstimmig für die Wiederaufnahme der Kontakte mit der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) ausgesprochen. Israelische und palästinensische Sicherheitsvertreter werden noch in der Nacht zu Koordinierungsgesprächen zusammenkommen.

Ministerpräsident Ariel Sharon hat am Nachmittag das Sicherheitskabinett einberufen, um über die verschärfte Lage im Gazastreifen und über Lösungswege gegen die palästinensischen Angriffe auf die israelische Stadt Sderot und auf Siedlungen im Gazastreifen durch Qassam-Raketen und Mörsergranaten zu beraten. Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte („Zahal“) werden die Reihe ihrer punktuellen Operationen weiterführen, bis sich die Lage auf palästinensischer Seite geklärt hat, hieß es. Es handelt sich um zeitlich begrenzte Razzien (24 oder 48 Stunden) in verschiedenen Gebieten des Gazastreifens, die sich auf jene Stellungen konzentrieren werden, von denen die Qassam-Raketen und Mörsergranaten abgefeuert werden.

Die Sicherheitsbehörden schlugen Zahal vor, in dem Fall, dass die Palästinensische Autonomiebehörde nichts gegen den Beschuss unternimmt, wieder in den Gazastreifen einzurücken und die Abschussgebiete der Raketen und Granaten zu kontrollieren, besonders im Norden des Gazastreifens. Sicherheitsquellen sprachen gestern (18.1.) davon, dass es sich nicht um eine breit gefächerte Operation wie den „Schutzwall“ handle, was eine langfristige Stationierung und eine Rekrutierung von Reservesoldaten notwendig machen würde, und auch nicht darum, dass man mit der PA brechen oder den Gazastreifen von Neuem besetzen wolle, sondern um eine Aktion zur Verhinderung des Beschusses. Heute morgen schlug wieder eine Mörsergranate in einer Siedlung im Norden des Gazastreifens ein. Es gab weder Verletzte, noch Sachschaden. (Walla)



(3) Der Terrorist hatte den Sprengsatz in seiner Unterwäsche versteckt

Bei einem palästinensischen Selbstmordattentat ist am Dienstagabend Oded Sharon getötet worden. Oded Sharon war ein 36-jähriger Mitarbeiter des Inlandsnachrichtendienstes „Shabak“ aus Gan Yavne. Acht Sicherheitskräfte wurden verletzt, darunter ein Offizier der Armee, der schwer verletzt wurde. Die übrigen Verletzten, vier Soldaten und drei Mitarbeiter des Shabak wurden leicht verletzt. Auch ein palästinensischer Durchreisender wurde verletzt. Der Hamas übernahm die Verantwortung für den Anschlag.

Der Anschlag fand statt, als der Vorsitzende der Autonomiebehörde, Abu Mazen, im Gazastreifen ankam, um sich mit bewaffneten, palästinensischen Splittergruppen der Fatah, des Hamas und des Islamischen Jihad zu treffen. Bei seinen Gesprächen versucht Abu Mazen eine Feuerpause zu erzielen, sowie den Aufbau einer Front gegen die Aktionen des Hamas im Gazastreifen.

Der Anschlag ereignete sich kurz vor 19:00 Uhr. Die Mitarbeiter des Shabak, die von militärischen Sicherheitskräften unterstützt wurden, hielten einen Palästinenser, der in einem Wagen aus der Richtung von Khan Younis nach Norden fuhr, zur Kontrolle an. Er wurde für eine Körperkontrolle in den Kontrollposten geführt, wo er den Sprengsatz zündete. Die Bombe hatte er in seiner Unterwäsche versteckt.

Vor dem Anschlag gab es eine Warnung, nach der ein Hamas-Mitglied eventuell die Stelle passieren würde, doch nach diesen Informationen gab es anscheinend keine Hinweise darauf, dass der Mann einen Sprengstoffgürtel trägt. Beim Shabak wird es in den kommenden Tagen eine interne Untersuchung geben, die klären soll, ob es Mängel bei der Kontrolle des Terroristen gegeben hat und warum der Sprengsatz nicht entdeckt wurde, bevor der Mann in das Büro des Kontrollpunktes gebracht wurde, wo er die Bombe zündete.

Bei einem Antiterroreinsatz von Zahal in der Nacht in Nablus, Westjordanland, sind 13 Terroristen des militärischen Arms des Hamas festgenommen worden. Zuvor waren Informationen über erneute Vorbereitungen des Hamas-Netzwerks in der Stadt eingegangen. Das Netzwerk verfolgt die Absicht, Selbstmordattentäter zu Anschlägen nach Israel zu schicken. Die Festnahmen fanden in der „Qasba“ (Innenstadt) und einigen anderen Bezirken von Nablus statt. An dem Einsatz waren Kräfte der Flottille, der Duvdevan-Einheit, der Fallschirmspringer, der Nachal- und der Haruv-Einheit beteiligt. (Walla)



(4) Die erste Familie verlässt den Gazastreifen ohne auf ihre Abfindung zu warten

Die erste Familie hat entschieden, ihr Haus in Nissanit im Gazastreifen zu verlassen, ohne ihre Abfindung abzuwarten: Tali Elbaz, ihr Ehemann Yigal und ihre drei Kinder haben entschieden, ihren Wohnort nach Ashkelon zu verlegen. 13 Jahre lang wohnte die Familie Elbaz in Nissanit. Der unaufhörliche Beschuss durch Qassam-Raketen und Mörser-Granaten hatte sie dazu gebracht, die Siedlung zusammen mit ihren Kindern zu verlassen, sagt sie. Die letzte Rakete schlug am Samstag in der Siedlung ein und traf direkt das Haus. Yossi Vaknin, der Sekretär der Siedlung: „Mein Herz ist bei ihnen. Man kann es ihnen nicht vorwerfen.“ Der Ratssprecher der Küste von Gaza reagierte darauf: „Ich kann die Familie verstehen, die fehlende Sicherheit hat sie zum Wegzug gebracht. Nur schade, dass sie nach Ashkelon ziehen, was wahrscheinlich das nächste Ziel der Qassam-Raketen sein wird.“ (Yediot Aharonot)



(5) Bilaterale Verträge des Staates Israels online

Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass es ab sofort eine Internetseite mit den bilateralen Verträgen des Staates Israel gibt. Zugang zu der Seite gibt es über die Seite des israelischen Außenministeriums (MFA) mit einem Click auf treaties oder direkt über: www.mfa.gov.il/mfa/treaties. Die Seite beinhaltet eine Liste der bilateralen Verträge, die seit der Staatsgründung bis zum heutigen Tage geschlossen wurden.

Die Seite ist als wichtiges Arbeitswerkzeug gedacht und auch dazu, den zentralen Platz des Außenministeriums in allen Verträgen des Staates Israel, in welchem Bereich auch immer, zu betonen. Gesucht werden kann nach den Namen der Staaten, mit denen Verträge unterzeichnet wurden, und nach Themen.

Die Internetseite will die Verträge der gesamten Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Seite soll die zentrale Internetseite des Staates Israel für Verträge sein und nicht nur von anderen Regierungsbüros eingesehen werden können, sondern von jedem, der daran Interesse zeigt.

Zunächst kann auf der Internetseite nur die Liste der Verträge eingesehen werden. Die vollständigen Texte wurden bereits eingescannt und werden bald folgen. Danach ist beabsichtigt, auch die multi-lateralen Verträge, an denen Israel teilhat, auf der Internetseite zu veröffentlichen. Verträge, die formell nicht als internationale Verträge gelten, d.h. z.B. geheime Verträge oder solche, die noch keine Gültigkeit haben, werden nicht in der Liste erscheinen.



(6) Neu in Israel: Das persönliche U-Boot

Den Liebhabern von Meeresattraktionen in Israel stand bis heute nur eine recht kleine Auswahl zur Verfügung: Langsames Tauchen unter der Wasseroberfläche mit Hilfe von Sauerstofffalschen oder das schnelle Gleiten über die Wellen mit Jet Ski. Jetzt können diejenigen, die ganz verrückt nach solchen Dingen sind, beides miteinander verbinden:

Im kommenden Monat wird ein neues Segelgerät nach Israel kommen, das die Europäer bereits verrückt gemacht hat: Motorisierte „Meerschweinchen“ vom Typ Sea Bob. Es handelt sich um ein Gerät, das bis jetzt hauptsächlich Einheiten des Seekommandos gedient hat und in letzter Zeit auf den zivilen Markt wechselte.

Das Meerschweinchen wird von einem elektrischen Akkumulator angetrieben, der einen Motor mit ca. 5 PS antreibt. Es kann bis zu einer Stunde ununterbrochen unter Wasser laufen. Grundsätzlich kann das Meerschweinchen bis zu einer Tiefe von 40 Metern vordringen, doch das zivile Modell ist auf eine Tauchtiefe bis drei Meter beschränkt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 20 km/h.

Das Gewicht des Meerschweinchens liegt bei 63 Kilogramm und seine Länge bei 2 Metern. In Israel wird das Gerät etwa 50.000 NIS kosten. Ein wirklich nicht billiges Vergnügen, aber kleine Fische für jemanden, dessen (feuchter) Traum es ist, in den Meerestiefen Fischen hinterher zu jagen und sich an ihre Fersen zu hängen. (Ma’ariv)



(7) Das Wetter in Israel

Zeitweilig Regen, begleitet von Gewittern und Hagel. In den Niederungen Überschwemmungsgefahr. Schnee auf dem Hermon.

Am Donnerstag steigen die Temperaturen, am Morgen regnet es noch gelegentlich, vor allem im Norden des Landes, am Nachmittag auflockernde Bewölkung. Am Freitag wird es heiter, bevor am Samstagabend neuer Regen in die Region kommt.

Jerusalem: 4-8°C
Tel Aviv: 8-15°C
Haifa: 8-14°C
Be’er Sheva: 6-14°C
Eilat: 9-18°C



(8) Wechselkurse
1 € - 5.7103 NIS (+0.23%)
1 £ - 8.1993 NIS (+0.51%)
1 $ - 4.364 NIS (+0.069%)
(Bank of Israel, 19.01.05)

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