Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 18. Januar 2005
  
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(1) Ministerpräsident Sharon: „Israel erwartet, dass Abu Mazen die Zügel in die Hand nimmt“
(2) Protestmarsch der Bewohner von Sderot nach Beit Hanoun
(3) „Auge um Auge“, Kommentar von Yoel Markus, Haaretz
(4) Interview mit dem Gesandten Ilan Mor: „Sicher ist nur die Unsicherheit“
(5) Umfrage: Mehrheit der Palästinenser für Zwei-Staaten-Lösung
(6) Israelische Filme beim 31. Internationalen Filmwochenende in Würzburg
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Ministerpräsident Sharon: „Israel erwartet, dass Abu Mazen die Zügel in die Hand nimmt“

Ministerpräsident Ariel Sharon und Verteidigungsminister Shaul Mofaz werden heute mit Generalstabschef Moshe Ya’alon sowie mit führenden Offizieren der israelischen Verteidigungsarmee („Zahal“) zusammentreffen, um über Strategien gegen die seit Tagen anhaltenden palästinensischen Qassam-Raketen-Angriffe zu beraten. Ein führender Offizier sagte gestern, dass sich Zahal auf die Möglichkeit einer breiten Operation im Gazastreifen vorbereite, in einer präzedenzlosen Größenordnung, sollte die Autonomiebehörde weiterhin nichts gegen die Angriffe unternehmen.

„Israel erwartet, dass Abu Mazen die Zügel in die Hand nimmt. Bis jetzt haben wir immer nur leeres Gerede gehört“, sagte der Offizier. „Wir können in relativ kurzer Zeit dorthin kommen und eine Art „Schutzwall“-Operation durchführen. Das könnte noch lange vor der Abkopplung geschehen – und ohne einen Zusammenhang zu dieser. Wenn diese unerträgliche Situation andauert und die Siedlungen Gush Khatif und Sderot tagtäglich bombardiert werden, wird Israel in einer weitgefächerten Aktion handeln müssen.“

Ein führender Vertreter der palästinensischen Sicherheit sagte gestern, dass der Vorsitzende der Autonomiebehörde, Mahmud Abbas (Abu Mazen), die Sicherheitsinstitutionen in Gaza angewiesen habe, eine gemeinsame „Einheit zur Einmischung“ mit 500 bis 700 Polizisten aufzustellen, die in wenigen Tagen in jenen Gebieten eingesetzt werden soll, aus denen die feindlichen Organisationen Mörsergranaten und Qassam-Raketen abfeuern. „Im Gegensatz zu früher gibt es heute den klaren Befehl, den Beschuss zu beenden, und auch die Organisationen haben das verstanden“, fügte er hinzu. Und trotzdem konnte die Zahal gestern Abend (17.1.) keine Aktionen der palästinensischen Sicherheitsapparate im Gazastreifen verzeichnen, die in Folge der Anweisungen Abu Mazens hätten stattfinden sollen. In der vergangenen Nacht wurden zwei Qassam-Raketen auf eine Siedlung im nördlichen Gazastreifen abgeschossen. Vier Mörsergranaten schlugen heute Morgen in Gush Khatif ein. In beiden Fällen gab es weder Sachschaden noch Verletzte. Gestern wurden zwei weitere Qassam-Raketen auf Sderot abgeschossen.

Beim Generalstab heißt es, dass das Ausmaß der Qassam-Angriffe mit dem Beginn palästinensischer Aktionen zur Verhinderung des Beschusses abnehmen werde, selbst wenn diese Erscheinung nicht vollständig verschwinden würde. Zahal ist überzeugt, dass die palästinensischen Sicherheitsapparate durchaus dazu in der Lage sind, die Aufgabe zu meistern, wenn dies den Apparaten auf deutliche Art und Weise von der Führung der Autonomiebehörde auferlegt würde.

Israel beließ es auch gestern immer noch bei den eingefrorenen politischen Kontakten zur Palästinensischen Autonomiebehörde, was so bleiben wird, bis diese etwas gegen den Terror unternimmt. Eine politische Quelle in Jerusalem sprach davon, dass die Palästinenser auch auf internationaler Ebene unmissverständlich aufgefordert wurden, etwas gegen den Terror zu tun. In Israel geht man davon aus, dass Abu Mazen versuchen wird, Anschläge zu verhindern, der Forderung des israelischen Ministerpräsidenten jedoch nicht nachkommen wird. Dieser hatte darum gebeten, dass Sicherheitskräfte in dem Gebiet im Gazastreifen aufgestellt werden, von dem aus der Beschuss stattfindet. In Israel ist man sich sicher, dass Abbas befürchtet, eine solche Vorgehensweise könnte als Kooperation mit Israel ausgelegt werden. (Ha’aretz)



(2) Protestmarsch der Bewohner von Sderot nach Beit Hanoun

Mit Modellen von Qassam-Raketen in ihren Händen bildeten heute morgen die Einwohner von Sderot einen Protestmarsch um deutlich zu machen: „Wir werden uns nicht zu Geiseln der Qassam-Angriffe machen lassen“. Sie wandten sich Richtung Beit Hanoun, die palästinensische Stadt, von der aus die meisten Raketen abgeschossen werden und forderten, dass die „Raketen dorthin zurückkehren“.

Noch während sie demonstrierten, erreichte sie eine schlechte Nachricht aus dem Krankenhaus „Soroka“ in Be’er Sheva. Die Ärzte erklärten den Gehirntod der 17-jährigen Ella Abuksis aus Sderot. Das Mädchen wurde am Samstag durch eine Qassam-Rakete schwer verletzt. Doch ihr Herz schlägt noch.

Die Einwohner der von Qassam-Raketen geschlagenen Stadt haben es geschafft, einen Aussichtspunkt zu erreichen, der 300 Meter von ihrem Ziel entfernt lag. Dort wurden sie von der Polizei aufgehalten. Die WIZO-Frauen (Women’s International Zionist Organisation) sangen das „Lied für den Frieden“ und auf der anderen Seite gab es Beschimpfungen durch rechtsgerichtete gegen die Regierung und deren Führung.

Die Einwohner Sderots, die über die nicht endenden Angriffe auf ihre Stadt erbost sind, hatten geplant, bis zum Wohnsitz des Ministerpräsidenten vorzudringen, doch die Polizei hinderte sie daran. Es wird erwartet, dass Regierungsminister nach Sderot kommen werden, und der Ministerpräsident plant sogar, die nächste Kabinettssitzung in die von palästinensischen Qassam-Raketen gebeutelte Stadt zu verlegen.

Auf ihrem Weg nach Beit Hanoun erhitzen sich die Gemüter, und die Demonstranten riefen: „Die Regierung Sharons ist eine Regierung der Niederlagen“, „Beit Hanoun zerstören“, „Unser Blut ist kein herrenloses Gut“, „Kinder und Erwachsene begraben – wie lange noch?!“. Dutzende Mitglieder des Kibbuz Nir-Am empfingen die Demonstranten ehrenvoll und riefen ihnen Zuspruch zu.

Die Knessetabgeordneten Amram Mitzna (Arbeitspartei) und Ehud Yatom (Likud) nahmen an der Demonstration an Seite der rechten Aktivisten Itamar Ben Gabir und Baruch Marsal teil. (ynet)



(3) „Auge um Auge“, Kommentar von Yoel Markus, Haaretz

Im folgenden geben wir einen Kommentar von Yoel Markus (Haaretz, 18.1.05) wieder, in dem sich die Gefühle eines Teiles der israelischen Bevölkerung widerspiegeln:

„Die Entscheidung von Premierminister Ariel Sharon, Abu Mazen (Mahmoud Abbas) die kalte Schulter zu zeigen, bis der Terror beendet wird, ist gerechtfertigt. Es handelt sich hierbei nicht um einen Trick, die Umsetzung des Abkoppelungsplans zu umgehen. Im Prinzip ist es Sharon lieber, während der Ausführung des Planes jemanden auf der anderen Seite zu haben, mit dem er reden kann. Er möchte einen Dialog in freundlicher Atmosphäre. Er möchte jemanden auf der Empfängerseite haben, dem die Vermögensgegenstände der Siedlungen überreicht werden können. Er möchte ein Übereinkommen für eine zukünftige Kooperation zwischen der palästinensischen Autonomiebehörde und der israelischen Regierung. Er möchte, dass der Gazastreifen die Türschwelle für weiterführende Gespräche und für die schrittweise Umsetzung des "Fahrplans" wird.

Wir sahen die Gesichter der palästinensischen Wähler, als diese zu den ersten demokratischen Wahlen der palästinensischen Autonomiebehörde gingen. Sie strahlten vor Freude und Optimismus. Wir sind also nicht die einzigen hier, die müde sind. Sie sind es auch. Auf beiden Seiten gab es Hoffnung auf ein Ende der Gewalt und auf eine bessere Zukunft.

Niemand stellte sich vor, dass die Woche von Abu Mazens Amtseinführung eine der schwierigsten und enttäuschendsten werden würde, die wir bisher gesehen haben. Ich sage nicht, dass Abu Mazen dieses neue Blutbad organisiert hat, um seinem Volk zu beweisen, dass er nicht weniger hart und janusköpfig ist wie sein Vorgänger Jasser Arafat, mit dem Allah Gnade haben möge. Doch es gibt eine Menge Ähnlichkeiten: Man spricht über einen gerechten Frieden zwischen beiden Völkern, lächelt in die Kameras und übt Terroranschläge aus. Und wenn die Bomben explodieren, entschuldigt man sich sofort für das Töten von Menschen. Abu Mazen ist bereits Premierminister gewesen. Nach vielen Jahren an Jasser Arafats Seite weiß er, wie das System funktioniert: Schieße und heule.

Es ist lächerlich zu sagen, Sharon habe zu voreilig reagiert, indem er das Treffen mit Abu Mazen abblies. Und es ist lächerlich, Sharon dafür zu kritisieren, dass er Abu Mazen nicht die in der Politik übliche 100-Tage-Schonfrist lässt. Abu Mazen hatte genug Zeit, sich in die palästinensische Autonomiebehörde einzuarbeiten. Er weiß, wer die Initiatoren der Anschläge sind. Er weiß, wer die Schießereien ausführt und er weiß, wie man mit denjenigen, die die Selbstmordattentäter losschicken, umzugehen hat. Abu Mazen wusste schon seit langem, dass er der nächste in der politischen Reihenfolge ist. Er musste nicht ganz von vorne anfangen, um die Dinge zu organisieren, damit die Meuchelmörder wenigstens an seinem ersten Amtstag, seinem besonderen Tag, wussten, wer das Sagen hat. Dieser führende Mann in seinem feinen englischen Anzug und mit seiner schicken Chinchilla-Pelzmütze hat die Anschläge zwar verurteilt. Doch wie sein Vorgänger wandte er dabei die Augen gen Himmel und verbarg dadurch ein Augenzwinkern gegenüber dem Verschiedenen, mit dem er möglicherweise sagen wollte: "Ich habe gut von dir gelernt, nicht wahr?"

Die Israelis haben solche Spitzfindigkeiten satt. Wenn du schießen willst, Abu Mazen, dann schieß. Doch tu nicht so, als wärst du ein Engel des Friedens. Unsere Geduld ist schon längst zu Ende. Und was mich am meisten ärgert ist die Tatsache, dass sich Intellektuelle und Friedensaktivisten um Abu Mazen drängen und sagen, wenn wir Ruhe haben wollen, dann müssten wir dafür mit Gesten des guten Willens wie z. B. der Entlassung von palästinensischen Gefangenen bezahlen. Wir müssten Abu Mazen überzeugen, wir müssten sein Image unter den Palästinensern aufpolieren. Gesten? Was für Gesten? Ich schulde diesem Mann nichts. Denn solange er nichts Gegenteiliges beweist, befindet er sich in der Ruhmeshalle der palästinensischen Führer, die niemals eine Gelegenheit verpassen eine Gelegenheit zu verpassen.

Die Beweislast, dass sich in der palästinensischen Welt etwas geändert hat, liegt bei Abu Mazen. Sowohl Israel wie die USA hängen große Hoffnungen an ihn. Mit dem Abkoppelungsplan haben wir bereits angefangen, unseren Teil beizutragen. Der Preis für diesen Beitrag ist eine innere Teilung des Landes. Wir tun dies nicht für irgendjemanden, wir tun dies für uns selbst. Wir trennen uns vom Gazastreifen und geben ihn euch, zusammen mit seinen anderthalb Millionen Einwohnern. Wir werden von dort wegziehen, und ihr werdet die volle Kontrolle erhalten. Wenn irgendjemand die Position geändert hat, dann sind wir es, während ihr auf eurem Weg des Mordens und des Terrors weitergeht. Welche Macht haben diese Leute über dich, dass du solche Angst vor ihnen hast? Was wollen sie erreichen? Wollen sie Israel in eine Riesenkonfrontation ziehen, damit sich die ganze Welt auf uns stürzen kann? Schon allein aus diesem Grund können wir es uns nicht leisten, uns ans Drehbuch zu halten. Wir müssen uns aus dem Gazastreifen zurückziehen, ob es die Palästinenser wollen oder nicht und ob sie mit uns kooperieren oder nicht.

Gleichzeitig können wir uns nicht zurücklehnen und vor dem Artilleriebeschuss auf zivile Dörfer, die sich auf israelischem Staatsgebiet befinden, resignieren. Jeden Tag sind Städte wie Sderot zu einem russischen Roulettespiel verurteilt. Die gesamte Bevölkerung dieser Städte -Männer, Frauen, Kinder, Senioren- halten ihren Atem an, müssen zusehen und warten, ob eine Rakete fällt und wann sie fällt, ob sie treffen wird und wen sie treffen wird und wer als nächster sterben muss. Kein Land der Welt wäre bereit, diese Art von täglichem Beschuss zu ertragen. Es gibt eine Grenze. Und es gibt einen Zeitpunkt, an dem die Regierung ihre Samthandschuhe ausziehen und der anderen Seite ein entschiedenes Ultimatum setzen muss: Jeden willkürlichen Angriff auf zivile Ziele werden wir in ihren von Zivilisten bewohnten und am nächsten gelegenen palästinensischen Städte beantworten. Wie du mir, so ich dir. Auge um Auge.“ (Kommentar von Yoel Markus, Ha’aretz, 18.1.05)



(4) Interview mit dem Gesandten Ilan Mor: „Sicher ist nur die Unsicherheit“

Aachen. Eines von vielen Gesprächen über Israel und die Palästinenser: ein Gespräch über kleine Hoffnungen, große Enttäuschungen und anhaltende Bedrohungen. Ilan Mor, Gesandter der israelischen Botschaft, war am 16.1. zu Besuch in der Redaktion der Aachener Zeitung. Wenige Stunden, nachdem er das Zeitungshaus verlassen hatte, sterben bei einem neuen palästinensischen Selbstmordanschlag an der Grenze zum Gazastreifen sechs Israelis. Zuvor war tagelang ein Treffen zwischen Israels Ministerpräsident Ariel Sharon und dem neuen Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, vorbereitet worden.

Werden es die palästinensischen Extremisten schaffen, die überall keimende Hoffnung doch wieder zu zerstören und Friedensgespräche zu verhindern, fragen die Journalisten. "Ich ziehe es vor, nein zu sagen. Es wäre vermessen, klar nein zu sagen“, antwortet Mor. "Das einzige, was im Nahen Osten sicher ist, ist die Unsicherheit. Es wird weiter Terroranschläge geben“, sagt er und bekommt kurze Zeit später auf erschreckende Weise Recht. "Dagegen gibt es kein Mittel. Man muss mit dieser Bedrohung leben; das gilt ja nicht nur für Israel. Terrorismus ist ein weltweites Phänomen.“

Auf die Frage nach den Ursachen kommt Mor auf das, was er den Kern der Sache nennt: Israel ist die einzige Demokratie in der gesamten Region, umgeben von diktatorisch oder autoritär regierten Staaten. In den deutschen und europäischen Diskussionen über den israelisch-palästinensischen Konflikt wird dieser fundamentale Gegensatz oft vergessen. "Das ist die Wahrheit“, sagt Mor. Die Kernfrage laute: Wird diese Demokratie auf Dauer von ihren Nachbarn akzeptiert, oder wird Israel weiterhin als Fremdkörper betrachtet?

Irgendwann wird es zwei Staaten geben: Israel und Palästina. Das steht für den Gesandten außer Frage. Die andere Frage ist: Wann und nach wie viel Gewalt? Mor sieht eine Chance für den Frieden. "Es gibt eine neue Realität: Abbas ist gewählt. Israel ist entschlossen, sich aus dem Gazastreifen zurückzuziehen. Es gibt eine große Koalition in Israel. Das ist eine gute Basis für ein wenig Optimismus. Arafats Geist ist zwar noch vorhanden, aber die Realität hat sich geändert“, sagt Mor, „und deshalb bin ich ein bisschen optimistisch. Ich bin ein Optimist mit Erfahrung - mit der Erfahrung des Oslo-Prozesses. Damals waren wir alle voller Hoffnung und Euphorie. Umso größer die Enttäuschung bis heute.“

„(Abbas) hat klipp und klar gesagt, dass der Terror den Palästinensern nichts gebracht hat. Und laut Umfragen sieht das heute die Mehrheit der Palästinenser auch so. Abbas hat für eine andere Politik genügend Rückhalt“, sagt Mor und lässt keinen Zweifel daran, dass Israel Abbas helfen wird, "wenn er sich wirklich bemüht, den Terrorismus zu bekämpfen. Er muss uns zeigen, dass er wirklich bereit ist, seine Visionen konkret umzusetzen.

Mor setzt auf jene Palästinenser, die seit vielen Jahren mit den Israelis gelebt und gearbeitet, die Demokratie und ihre Werte kennengelernt haben und davon auch geprägt worden sind. Ob sie sich durchsetzen werden oder andere, die Hass und Feindbilder transportieren, weiß Mor nicht. Die Aufrufe zur Vernichtung Israels vor allem aus Teheran sind nicht verstummt.

Mor, der vor seiner Rückkehr nach Deutschland im vergangenen Jahr das Referat zur Verhinderung und Verbreitung von Massenvernichtungswaffen im israelischen Außenministerium geleitet hat, nennt sehr konkrete Gefahren, die vom Iran ausgehen. Teheran habe seine Kenntnisse und Fähigkeiten zur Urananreicherung für militärische Zwecke vertieft und zudem Waffen- und Trägersysteme entwickelt. Die Waffen sind auch auf Israel gerichtet.

"Jeden Tag hören wir aus Teheran, Israel solle vernichtet werden. Auf den iranischen Langstreckenraketen steht wörtlich: ‚Diese Rakete ist auf Israel gerichtet’. Das ist die Realität. Seit 2003 sind diese Raketen einsatzbereit. Und der Iran unterstützt Hisbollah und Hamas“. Diese Bedrohung Israels durch den Iran werde auch in Deutschland klar gesehen. Die terroristische Gefahr, der Israel ausgesetzt ist, und die Existenzgrundlagen der israelischen Demokratie würden in Europa dagegen oft unterschätzt.

Nach einem Bericht von Peter Pappert, „Sicher ist nur die Unsicherheit“, Aachener Zeitung, 17. Januar 2005.



(5) Umfrage: Mehrheit der Palästinenser für Zwei-Staaten-Lösung

54% der Palästinenser unterstützen eine Dauerregelung zweier Staaten auf Grundlage der Linien von 1967, mit Grenzregulierungen und ohne massive Rückkehr von Flüchtlingen. Zu diesem Ergebnis führte eine umfassende Meinungsumfrage, die im Dezember 2004 in den Palästinensergebieten durchgeführt wurde. Die Ergebnisse weisen auf eine veränderte Tendenz seit dem Tode Yasser Arafats hin: in einer ähnlichen Studie, die im Dezember 2003 durchgeführt worden war, unterstützten nur 39% der Palästinenser eine solche Regelung. Aus einer anderen Studie, die parallel zur gleichen Zeit in Israel durchgeführt wurde (501 jüdische und arabische Teilnehmer), unterstützen 64% eine Dauerregelung, gegenüber 47%, die bei einer Umfrage vor ca. einem Jahr eine solche Regelung unterstützten.

Die Meinungsforscher legten den Befragten eine Reihe von Paragraphen des „Clinton-Entwurfes“ aus dem Jahr 2000 und der Genfer Verträge von 2003 vor, ohne deren Quelle anzugeben. Die meisten Ergebnisse der gemeinsamen Umfrage weisen daraufhin, dass es seit der Amtsübernahme durch Mahmud Abbas (Abu Mazen) zu einem beachtlichen Anstieg der Unterstützung einer Annäherung zwischen den Völkern und einer Friedensregelung gekommen ist. Dr. Halil Shkaki, Leiter des „Palästinensischen Zentrums für Politik und Meinungsumfragen“, führte die palästinensische Umfrage in den beiden letzten Tagen im Jahr 2004 durch, in einer Zeit, als die israelische Armee in Zentren der Zivilbevölkerung in der gesamten Westbank und dem Gazastreifen agierte. Dr. Ya’acov Shamir vom Truman-Institut der Hebräischen Universität führte am 9. und 10. Januar die parallele Studie in Israel mit Hilfe von Dr. Mina Tsemah vom Dachaf-Institut durch, als der Qassam-Beschuss auf Sderot seinen ersten Höhepunkt erreicht hatte. (Ha’aretz)



(6) Israelische Filme beim 31. Internationalen Filmwochenende in Würzburg

Vom 20. bis 23. Januar 2005 findet in Würzburg das in der Region einzigartige Autorenfilmfestival statt. Unter den ausgewählten Produktionen in den Kategorien Spiel-, Dokumentar-, Kinder- und Kurzfilm werden auch vier israelische Filme zu sehen sein:

Ra'anan Alexandrowicz’s JAMES' JOURNEY TO JERUSALEM wurde auf dem Jerusalem Film Festival 2003 die besondere Anerkennung ausgesprochen. Bei diesem Regiedebüt handelt es sich um ein komisches und gleichzeitig trauriges „Märchen“ über einen jungen Mann aus einem afrikanischen Dorf, der auf eine Wallfahrt ins Heilige Land aufbricht. Der Staat Israel des 21. Jahrhunderts mit seinen strikten Immigrationsgesetzen, sozialer Ungerechtigkeit, kulturellen Unterschieden und seiner sich schnell ändernden materialistischen Gesellschaft stimmt überhaupt nicht mit seinen Vorstellungen überein.

Eytan Foxes neueste Produktion WALK ON WATER wurde sowohl in Berlin als auch an verschiedenen Orten in Israel gedreht und wurde in der Panorama-Sektion der Berlinale 2004 uraufgeführt. Diese Actionkomödie erzählt, wie Eyal, ein zäher Mossad-Agent, auf Axel, den Enkel eines berüchtigten Nazis angesetzt wird und diesen zunächst auf seiner Israelreise als Reiseleiter begleitet. Beide müssen sich mit der Rolle, die die Vergangenheit nach wie vor im Leben junger Israelis und Deutscher spielt, auseinandersetzen.

Shemi Zarhins BONJOUR M. SHLOMI ist eine herzerweichende Familienkomödie. Shlomi kümmert sich um jeden: Er pflegt seinen Großvater und hört sich dessen fiktiven Geschichten über den Zweiten Weltkrieg an, er erinnert seinen älteren Bruder an dessen Medikation und hört sich dessen pornographischen Phantasien an, er beruhigt seine schnell aufbrausende Mutter und vermittelt zwischen ihr und seinem hypochondrischen Vater, der fremdgegangen ist und aus dem Haus geworfen wurde... und vor allem sorgt Shlomi für das Glück aller Beteiligter, indem er ihre Lieblingsspeisen kocht. Denn er weiß: sie werden essen und sich beruhigen.

Die staccato Rhythmen von Rap und die schäumende Wut junger hip-hop-Poeten gehören nicht nur zu den Straßen des urbanen Amerika, wie die Dokumentation CHANNELS OF RAGE zeigt. Anat Halachmi stellt in ihrem Film Kobi Shimoni, bei seinen Fans bekannt unter dem Namen Subliminal, vor, dessen politisch aufgeladenen, patriotischen Raplieder eine große Anhängerschaft unter jungen Israelis gefunden haben.

Informationen und Karten: Gosbertsteige 2, 97082 Würzburg, 0931 414098, mail: fiwokrem@t-online.de  oder  Franziska Werbe, Friedenstraße 19, 97072 Würzburg, 0931 15077, mail: info@filmwochenende-wuerzburg.de



(7) Das Wetter in Israel

Verbreitet Regen. Auf dem Hermon und in den höheren Lagen des Galil fällt Schnee. Auch am Mittwoch wird es in weiten Teilen des Landes regnen. Leichter Temperaturanstieg. Am Donnerstag lässt der Regen in den Nachmittagsstunden nach.

Jerusalem: 3-18°C
Tel Aviv: 8-15°C
Haifa: 8-14°C
Be’er Sheva: 6-17°C
Eilat: 8-17°C



(8) Wechselkurse
1 € - 5.6972 NIS (-0.214%)
1 £ - 8.1577 NIS (+0.431%)
1 $ - 4.361 NIS (-0.023%)
(Bank of Israel, 18.01.05)

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