Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 14. Januar 2005
  
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(1) Sechs Tote bei Selbstmordanschlag zwischen Israel und dem Gazastreifen
(2) Israelische Armee: Abbas könnte mehr gegen den Terror tun
(3) IsraAID baut Flüchtlingslager in Sri Lanka auf – Wertschätzung israelischer Hilfe in Indonesien - Fünftes israelisches Tsunamiopfer identifiziert
(4) Israelis und Palästinenser bewerben "Friedensöl"
(5) Chen Zimbalista beim Percussionwochenende in Neubrandenburg
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Sechs Tote bei Selbstmordanschlag zwischen Israel und dem Gazastreifen
Sechs Israelis wurden am Donnerstagabend bei einem kombinierten Doppel-Selbstmordanschlag und massivem Angriff am Karni-Übergang zwischen Israel und dem Gazastreifen getötet. Alle getöteten Israelis waren Zivilisten, sagte die Armee am Freitag. Vier Israelis wurden verletzt, drei von ihnen schwer.

Demzufolge werden alle Übergänge bis auf weiteres geschlossen bleiben. Israel will zunächst mit der palästinensischen Führung besprechen, was diese tun wird, um die Sicherheit auf der palästinensischen Seite der Übergänge zu verstärken, berichtete Radio Israel am Freitag.

"Der Karni-Übergang ist ein zentraler Übergang, durch den Waren, Medizin und Lebensmittel transportiert werden", sagte Brigadegeneral Abir Kochavi, Kommandeur der Gaza-Division, am Freitag gegenüber Radio Israel. "Aus unerklärlichen Gründen bemühen sich die Terroristen, jeden unserer Versuche, den Palästinensern das Leben zu erleichtern, zu zerstören."

Kochavi sagte, die Menge der Waren, die den Übergang passieren, werde nach dem Anschlag drastisch gesenkt werden. Die Armee werde jedoch alles ihr mögliche tun, um den Schaden für unschuldige Zivilisten gering zu halten.

Die beiden palästinensischen Selbstmordattentäter starteten den Anschlag um etwa 22.45 Uhr Ortszeit. Sie benutzten zunächst einen großen Sprengsatz, dessen Gewicht Experten auf etwa 120 kg schätzen, um ein Loch in die Schutztür zu sprengen, die die israelische und die palästinensische Seite des Übergangs trennt. Die Selbstmordattentäter bahnten sich ihren Weg auf die israelische Seite des Übergangs und zündeten dort die Sprengsätze, die sie an ihren Körpern trugen, wodurch sie auch selbst getötet wurden.

Palästinensische Schützen eröffneten dann mit Granaten und leichten Waffen das Feuer auf die Israelis, die am Übergang arbeiteten. Israelische Soldaten erwiderten das Feuer und töteten drei palästinensische Schützen.

Der palästinensische Anschlag, der sich nur vier Tage nach der Wahl von Mahmoud Abbas ereignete, könnte als Herausforderung für den neuen Vorsitzenden der palästinensischen Autonomiebehörde betrachtet werden, weil dieser oftmals Selbstmordanschläge als schädlich für die palästinensische Sache verurteilt hatte.

Bedeutenderweise zeigten sich drei Terroristengruppen verantwortlich für den Anschlag: Hamas, das Popular Resistance Committee und die Al-Aksa-Märtyrerbrigaden, ein Zweig von Abbas' Fatah-Bewegung. Israel und Washington hatten erklärt, der erste Test für Abbas in seiner Führungsposition werde die Bereitschaft und Fähigkeit sein, die Terrorgruppen in Zaum zu halten.

Der Karni-Übergang war seit Beginn der Intifada im September 2000 das Ziel Dutzender von Anschlägen. Im März 2004 gelang es Hamas und Fatah, mit Hilfe eines ranghohen Mitarbeiters der palästinensischen Präventiv-Sicherheitsorganisation, der auf der palästinensischen Seite des Übergangs arbeitete, zwei Terroristen in einem Container durch den Übergang zu schmuggeln. Die Terroristen führten ihren Anschlag im Hafen von Ashdod aus. Dabei wurden zehn israelische Zivilisten getötet.

Hamas ist besonders bemüht, Anschläge auf Übergänge zwischen Israel und dem Gazastreifen auszuführen, weil diese für Palästinenser relativ einfach zu erreichen und dort immer Israelis präsent sind. Durch Anschläge auf Übergänge werden die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der palästinensischen Autonomiebehörde und Israel getroffen. (Ha'aretz/ynet)


(2) Israelische Armee: Abbas könnte mehr gegen den Terror tun
Die IDF ist enttäuscht von der Haltung des kürzlich gewählten Vorsitzenden der palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmoud Abbas (Abu Mazen), gegenüber den palästinensischen Terrororganisationen. "Abu Mazen muss die Dinge sofort in die Hand nehmen", sagte ein ranghoher Offizier des israelischen Generalstabs gestern gegenüber Ha'aretz. "Vor den Wahlen sagten die Palästinenser uns, er würde versuchen, Ruhe über den Dialog zu erreichen. Dies funktionierte nicht. Mittlerweile sind die Wahlen vorbei, doch der Terror geht weiter wie gewöhnlich, und die PA hat noch nichts getan." Diese Aussagen wurden vor dem Anschlag am Donnerstagabend gemacht.

Angesichts der Vorfälle in den Gebieten, die sich in den letzten Tagen ereignet hatten und angesichts des Selbstmordanschlages am Karni-Übergang, scheint es, dass Abbas' Wahlsieg keinen bedeutenden Einfluss hat. Abbas warb für seine Wahl unter anderem mit dem Argument, die bewaffnete Intifada habe versagt und es sei nötig, wieder diplomatische Beziehungen zu Israel aufzunehmen.

Die IDF hat ihrerseits ihre Operationen in den Gebieten unter Verwaltung der PA wieder aufgenommen, nachdem sie diese wegen der Wahl in den Gebieten unterbrochen hatte. Während mehrerer Operationen gegen Terroristen wurden seit der Wahl zwei bewaffnete Mitglieder der Hamas bei Ramallah getötet, und bei einem Zwischenfall in Tul Karm wurde ein Mitglied der Fatah getötet, der auf einen Polizeioffizier geschossen hatte.

Ein anderer ranghoher IDF-Offizier sagte: "Unsere größte Sorge ist, dass die Welt Abu Mazen das Argument abkaufen wird, er sei zu schwach um gegen den Terror vorzugehen. Wir können nicht Monate lang warten bis er handelt. Die Zeit für entschiedene Statements seinerseits ist gekommen. Diese Erwartung haben wir auch für den palästinensischen Sicherheitsmechanismus, der bereit ist zu handeln, jedoch auf Befehle des PA-Vorsitzenden wartet."

Der Offizier äußerte seine Hoffnung, dass ein entschiedener Standpunkt des neuen Vorsitzenden dazu beitragen könnte, die Ruhe in den Gebieten wiederherzustellen und die Terrororganisationen -vor allem Hamas- zwingen würde, die Anschläge zu beenden.

"Die PA hat nun den Weg des Dialogs mit dem Hamas über eine Feuerpause eingeschlagen, doch dieser Weg wird nicht in Höchstgeschwindigkeit beschritten", fügte der Offizier hinzu.

Israel verlangt nicht unbedingt, dass die PA eine Welle der Verhaftungen oder der Konfiszierung von Waffen durchführt. Die IDF ist jedoch der Meinung, Abbas könne gewisse Schritte unternehmen.

Militärische Quellen sagen, Abbas solle z. B. einen klaren Befehl aussprechen, die Hetze in offiziellen Medien der PA zu beenden. Er sollte das Tragen von Waffen in der Öffentlichkeit verbieten. Und er sollte das Abschießen von Kassam-Raketen verhindern.

"Die Wahlen sind vorbei. Nun ist es Zeit zu handeln", sagte der ranghohe IDF-Offizier. "Bisher wurde nichts getan. Doch es ist klar, dass wir nicht eine Anzahl von Wochen ruhig warten können, während die Kassam-Raketen weiter auf uns fallen."

Die relative Vorsicht, mit der Israel seine offensiven Operationen im Gazastreifen vornimmt ist von einem Faktor abhängig: die Kassam-Raketen verursachen vergleichsweise geringe Verletzungen und Schäden. Die IDF ist jedoch in Vorbereitung auf eine massive Operation gegen Raketen- und Granatbeschuss, sollte diese nötig sein.

Während diplomatischer Gespräche mit der PA haben Israels Vertreter versucht, Abu Mazen zu ermutigen, bald die Verantwortung über einige -eventuell sogar alle- Westbankstädte zu übernehmen. Vertreter der IDF haben diesen Vorschlag zum Teil unterstützt, obwohl es Offiziere gibt, die der Meinung sind, es sei zu gefährlich, den palästinensischen Sicherheitsorganisationen eine zu hohe Herausforderung aufzuerlegen und dadurch deren Versagen zu riskieren.

Ein anderer Vorschlag von eben diesen Offizieren läuft darauf hinaus, den Palästinensern zunächst einfachere Aufgaben zu übertragen, ohne ihnen die Kontrolle über die Städte zu geben. Zu den Aufgaben, die sie vorschlugen, gehörten die Umsetzung des Verbotes, Waffen in der Öffentlichkeit zu tragen, und der Aufbau eines funktionierenden Justizsystems. (Ha'aretz)


(3) IsraAID baut Flüchtlingslager in Sri Lanka auf - Wertschätzung israelischer Hilfe in Indonesien - Fünftes israelisches Tsunamiopfer identifiziert
Wie am Dienstag in unserem Newsletter berichtet, ist unter Leitung von Gal Lousky Montagabend eine 15köpfige Gruppe von Helfern in Sri Lanka eingetroffen, um ein Flüchtlingslager mit drei Hauptkomponenten aufzubauen: eine Feldküche, die von lokalen Köchen betrieben wird und 5.000 Menschen täglich versorgt, ein Feldkrankenhaus und eine Pflegestation für Waisen und obdachlose Kinder, wo sie die nötige Versorgung erhalten. IsraAID ist die einzige Organisation, die dieses Konzept der drei Hauptkomponenten zur Flüchtlingshilfe abdeckt - die Organisation wird von Israel und von amerikanischen und europäischen Jüdischen Gemeinden unterstützt.

Der Generaldirektor des Außenministeriums Israels, Ron Prosor, ist bei seiner Ankunft mit den Hilfslieferungen an Indonesien mit größter Wertschätzung empfangen worden; auch überreichte er seinem indonesischen Kollegen ein Kondolenzschreiben von Außenminister Silvan Shalom.
Gemeinsam wurde auch über eine mittel- und langfristige israelische Hilfe gesprochen.
Prosor sagte zu der Hilfe an Indonesien: "Es ist das größte muslimische Land, zu dem wir keine diplomatischen Beziehungen haben. Ich spüre aber, dass unsere Hilfe als das genommen wurde, als was sie gegeben wurde: von Herzen zu Herzen, Juden, die Muslimen in Zeiten der Not helfen. Unsere Hilfe wird Tausende von Waisen erreichen, die ihre Familien in dieser Katastrophe verloren haben."

Unterdessen ist die Leiche von Meri Politi, 40, aus Hod Hasharon identifiziert worden.
Sie war mit ihrem Mann, David Politi, in Thailand in Urlaub, als sie vom Tsunami ergriffen wurden. David war bereits Sonntag nach Israel zurückgekehrt, um seine Verletzungen behandeln zu lassen.
Die Tsunami-Opfer, die bereits identifiziert und beerdigt sind: Sharon Haliel, 22, aus Gan Yavne, Hemda Cohen, 53, aus Rishon LeZion, Zohar Aloni, 25, aus Tel Aviv und Esther Levy, 57, aus Ra'anana.
Die Identifizierung von Meri Politi reduziert die Vermisstenliste auf 2 Personen. (Jerusalem)


(4) Israelis und Palästinenser bewerben "Friedensöl"
Zum Ende der Olivenernte des Jahres 2004 haben das "Israel Olive Oil Board" und das "Palestine Olive Board" Pläne zur Erweiterung ihrer Kooperation bekannt gegeben und werden eine neue Gemeinschafts-Marke, das "Peace Oil", auf internationalen Messen vorstellen.
Die palästinensische Ernte aus 900.000 Olivenbäumen betrug letztes Jahr 32.000 Tonnen im Wert von $ 64 Mio. und beträgt 2-3 % des palästinensischen BIP.
Das größte Problem für palästinensische Erzeuger ist der fehlende Absatzmarkt und damit der Überschuss. 14.000 Tonnen werden selbst verbraucht, 5.000 Tonnen an Israel und 2-3.000 Tonnen an arabische Länder verkauft. Jordanien, das jahrelang Olivenöl einkaufte wurde nun zum Konkurrenten, indem es jährlich 900 Tonnen steuerfrei an Israel verkauft.
Der Direktor der israelischen Olivenöl-Behörde, Amin Hasan, teilte auch mit, dass Israel und die Palästinenser zusammen an einem Forschungsprojekt für Pestizide arbeiteten sowie an einem Gemeinschaftsprojekt zur Elektrizitätsgewinnung aus dem Abfall der Oliven, welches von Europa finanziert werde. (ICNY)


(5) Chen Zimbalista beim Percussionwochenende in Neubrandenburg
Am 21. und 22. Januar wird die gesamte Bandbreite der Percussionmusik im Schauspielhaus Neubrandenburg zu erleben sein.
Dazu wurden zwei Ensembles eingeladen, jeweils einen der Abende zu gestalten. Das Ensemble ElbtonalPercussion wird am 21. Januar auftreten.
Der Abend des 22. Januar wird durch das Duo Zimbalista gestaltet. Der Name des Duos kommt von Chen Zimbalista, einem israelischen Percussionisten, der zu den charismatischsten seines Faches gehört. Zimbalista ist ein wahrer Virtuose, der mit allen führenden Orchestern seiner Heimat aufgetreten ist. Konzertreisen nach China, in die USA, Kanada, Brasilien und Deutschland sind nur einige Stationen seines bisherigen künstlerischen Schaffens. Kurios mag erscheinen, dass er weltbekannte Werke wie Bachs Violinkonzert oder Sätze der h-Moll-Suite auf dem Marimbaphon interpretiert, aber der Höreindruck wird jegliche Skepsis verschwinden lassen.
Chen Zimbalista wird gemeinsam mit José Gallardo (Klavier) musizieren. José Gallardo stammt aus Buenos Aires, wo er auch studierte. Er hat sich in den letzten Jahren auf die Kammermusik spezialisiert. Gidon Kremer wurde auf ihn aufmerksam und lud ihn zum wiederholten Male zu seinem weltweit bekannten Festival nach Lockenhaus ein.

21. und 22. Januar 2005, jeweils 19.30 Uhr
Schauspielhaus Neubrandenburg
http://www.philharmonie-online.de


(6) Das Wetter in Israel
Teils wolkig, gegen Abend wird Regen und Sturm erwartet. Das Wochenende wird kühler und regnerisch im Norden und in der Landesmitte.

Jerusalem: 7-15°C
Tel Aviv: 10-18°C
Haifa: 9-18°C
Be'er Sheva: 9-19°C
Eilat: 11-21°C


(7) Wechselkurse

1 € - 5.765 NIS (+0.486%)
1 £ - 8.2024 NIS (+0.1%)
1 $ - 4.352 NIS (-0.298%)
(Bank of Israel, 13.1.05)


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