Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 10. Januar 2005
  
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(1) Ministerpräsident Sharon plant baldiges Treffen mit PA-Chef Abbas
(2) Ein israelischer Soldat bei Hisbollah-Angriff am Sonntag getötet
(3) Weizmann Institut benutzt DNS zum Bau nanowinziger elektronischer Teile
(4) Botschafter Stein zur Zuwanderung von Juden nach Deutschland
(5) Von Königsberg nach Jerusalem: Der Weg des Komponisten Abel Ehrlich
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Ministerpräsident Sharon plant baldiges Treffen mit PA-Chef Abbas

Ein Tag nach der Wahl des PLO-Vorsitzenden Mahmud Abbas (Abu Mazen) zum neuen Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) hat Ministerpräsident Ariel Sharon angekündigt, den Palästinenserpräsidenten zu Gesprächen einzuladen. Israel wird die neue palästinensische Führung zur sofortigen Erneuerung der Sicherheitskoordinierung auffordern. Palästinensische Sicherheitskräfte müssten an den verschiedenen Punkten im Gazastreifen eingesetzt werden, von wo aus gewöhnlich Mörsergranaten und Qassam-Raketen auf israelische Ziele abgefeuert werden, hieß es in hohen diplomatischen Kreisen am Sonntagabend. Diese ersten Maßnahmen könnte Abbas in Angriff nehmen, ohne einen Bürgerkrieg in den palästinensischen Autonomiegebieten zu riskieren, hieß es.

 

Sollten diese ersten Schritte eingeleitet werden, wird Israel gerne mit eigenen Maßnahmen antworten, teilten die israelischen Vertreter mit. Nach den guten Erfahrungen der letzten Tage, während Israel seine Truppen aus palästinensischen Bevölkerungszentren zurückgezogen hatte, ist Jerusalem jetzt zu Gesprächen mit der neuen Palästinenserführung bereit, um dies zu einer langfristigen Regelung zu machen.

 

Unter einer neuen Sicherheitskoordinierung in der PA versteht man in Israel die Wiederherstellung der regionalen Koordinierungsbüros und Zusammenarbeit im Antiterrorkampf. „Das bedeutet, dass wenn wir die Palästinenser über einen geplanten Anschlag informieren, dass diese Personen dann festgenommen werden, und diese nicht die Augen verschließen.“

 

Zusätzlich hat Israel seit Wochen angekündigt, dass es etwa 30.000 Sicherheitskräfte der PA in Gaza gebe, und dass diese leicht in Gebieten aufgestellt werden könnten, von wo aus Mörsergranaten und Raketen auf israelische Ziele abgeschossen werden.

 

Nach israelischen Angaben müsste die Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich jetzt im Interesse Abbas’ liegen, da die Wahrscheinlichkeit bestehe, dass der Iran und die Hisbollah, die schon schwer in den Terror gegen Israel und in den Palästinensergebieten verwickelt sind, alle Mittel in Bewegung setzen werden, jede Form des diplomatischen Fortschritts zwischen Israel und der neuen Palästinenserführung zu torpedieren.

 

In diesem Licht müsse auch der jüngste Angriff der Hisbollah auf Har Dov an der libanesischen Grenze gesehen werden, bei dem am Sonntag ein Soldat der israelischen Verteidigungskräfte („Zahal“) getötet wurde. (jpost)

(2) Ein israelischer Soldat bei Hisbollah-Angriff am Sonntag getötet

Bei einem Attentat der schiitischen Terrororganisation Hisbollah auf einen israelischen Militärkonvoi auf einer Straße zum Armeeposten Har Dov in der Nähe der israelisch-libanesischen Grenze ist am Sonntag ein Offizier der israelischen Verteidigungskräfte („Zahal“), Hptm. Sharon Elmakayes, 23, aus Atlit bei Haifa, getötet worden. Zahal erwiderte das Attentat mit Angriffen auf Stellungen der Hisbollah im Süden Libanons, die zu Attacken gegen israelische Ziele genutzt werden. Nach einem Bericht von UNIFIL wurde ein Offizier der Vereinten Nationen, der sich zu dem Zeitpunkt in der Region aufhielt, getötet. Ein weiterer UN-Soldat wurde leicht verletzt. Zahal kündigte eine Untersuchung des Vorfalls an.

 

Bei einem weiteren Attentat wurde am Freitag OFw. Yosef Atia, 21, aus Petah Tikwa, getötet und drei weitere Soldaten verletzt, als palästinensische Heckenschützen aus einem Hinterhalt das Feuer auf den vorbeifahrenden Wagen der Soldaten im Westjordanland eröffneten. Die Fatah-Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden bekannten sich zu dem Attentat. (Zahal)

(3) Weizmann Institut benutzt DNS zum Bau nanowinziger elektronischer Teile

Man nehme ein Stück DNS, füge etwas Kohlenstoffnanoröhren hinzu, bestreue das Ganze mit Gold auf einer sauberen Siliziumoberfläche und schließend rühre man noch einige Nanotransistoren dazu. Ungefähr so hat es das Forschungsteam von Prof. Ron Naaman von der Abteilung für Physikalische Chemie am Weizmann Institut getan, aber eigentlich haben sie ganz elementare Zutaten genommen: winzige Mengen Phosphat, Zucker und Nukleotide für die Schaffung einzigartiger DNS-Stränge, die dazu programmiert wurden, sich an Kohlenstoffnanoröhren zu befestigen.

 

Danach benutzten sie dieselbe Methode, um weitere DNS-Stränge zu schaffen, die sich an winzige elektrische Kontakte aus Gold anhängen, die in der Siliziumoberfläche verankert sind, und dann fügten sie die erste Portion der Zutaten zu der zweiten und mischten gut. Die DNS-Stränge, die mit den Kohlenstoffnanoröhren verknüpft waren, verbanden sich mit den Strängen an den Goldkontakten. Das Endresultat war eine Art 'Brücke' aus Kohlenstoffnanoröhren über der Siliziumoberfläche zwischen den Goldkontakten.

 

Ähnliche Nanobrücken zwischen den elektrischen Kontakten aus leitfähigen Stoffen wie Gold könnten eines Tages die Grundlage für winzige Nanotransistoren schaffen, die für den Bau kleinster, schneller und effizienter elektronischer Kreise benutzt werden. Darüber hinaus könnte die Benutzung von DNS es ermöglichen, andere biologische Moleküle in den Kreislaufverlauf zu integrieren, die mit den DNS-Strängen interagieren, und damit das Verhalten des elektrischen Bausteins modulieren. Das Team hat in ihrem Experiment, dessen Ergebnisse in Applied Physics Letters veröffentlicht wurden, Nanotransistoren mit 10 Prozent der zur Verfügung stehenden Goldkontaktpaare gebaut und diese Anzahl wollen sie momentan noch weiter steigern.

 

Eine einfache DNS-Zusammensetzung hat bereits viele Wissenschaftler auf der ganzen Welt dazu inspiriert, Nukleotid-Bestandteile in neue Strukturen zu verwandeln. Doppelsträngiges DNS hat die Form einer gedrehten Leiter, wobei jede 'Stufe' aus zwei separaten Nukleotiden besteht. Diese Nukleotiden klinken sich auf einem vorgegebenen Weg ineinander: Thymin hängt sich stets an Adenin und Guanin stets an Zytosin. Die Wissenschaftler haben es nicht nur geschafft, Teile der DNS zu neuen Strukturen umzubilden, sondern auch, dass diese sich an Metalle und Kohlenstoffnanoröhren, diesen atomdünnen Flächen aus Kohlenstoff, die in extrastarke hohle Röhren mit einer Breite von nur 10 hydrogenen Atomen aufgerollt sind.

 

Obwohl das Weizmann-Team nicht das erste Forschungsteam ist, das versucht hat, Nanotransistoren mit Hilfe von DNS zu bilden, scheint ihre Methode dennoch für Großproduktionen und die Entwicklung einer Auswahl industrieller Anwendungen die am besten geeignete zu sein.

 

Prof. Ron Naamans Forschungsarbeit wird finanziert von dem Fritz Haber Center for Physical Chemistry, dem Ilse Katz Institute for Material Sciences and Magnetic Resonance Research, dem Philip M. Klutznick Fund for Research, Dr. Pamela Scholl, Northbrook, IL, und dem Wolfson Advanced Research Center.

Prof. Naaman hält den Aryeh-und-Mintze-Katzman-Professoren-Lehrstuhl inne. (http://www.weizmann.ac.il/)

(4) Botschafter Stein zur Zuwanderung von Juden nach Deutschland

Zuwanderung von Juden nach Deutschland

Stellungnahme des Botschafters des Staates Israel (7.1.)

 

Die Regeln, welche die Zuwanderung von Juden nach Deutschland betreffen, sind eine innerdeutsche Angelegenheit. Israel mischt sich darin nicht ein.

 

Israel hatte Einwände gegen den Status der Zuwanderung als Flüchtlinge. Wir sehen keinen Grund, Juden heutzutage als Flüchtlinge zu bezeichnen, wenn Israel die Heimat der Juden ist.

 

Darüber hinaus respektieren wir die Entscheidung derjenigen Juden, die nach Deutschland kommen wollen, und hoffen, dass ihnen hier ein jüdisches Leben, frei von Diskriminierung und Antisemitismus, möglich ist. (Berlin)

(5) Von Königsberg nach Jerusalem: Der Weg des Komponisten Abel Ehrlich

Völlig unerwartet starb Abel Ehrlich am 30. Oktober 2003 im Alter von 88 Jahren in Tel Aviv – in einem Alter, in dem andere Menschen nostalgisch auf ihr Lebenswerk zurückblicken. Nicht so Abel Ehrlich: Mit geradezu jugendlicher Vitalität und Schaffenskraft komponierte er in den letzten zehn, 15 Jahren intensiver und unkonventioneller als je zuvor; sein Blick war stets in die Zukunft gerichtet, die ihm namentlich in Deutschland – endlich – neue Perspektiven bot.

 

Zeitlebens befand sich Ehrlich in einem inneren Zwiespalt, denn er hatte seine ostpreußische Heimat exilbedingt bereits 1934 verloren und war über Zwischenstationen in Jugoslawien und Albanien 1939 nach Palästina gelangt, wo er zwar endlich in Freiheit und Sicherheit leben konnte, aber nie ganz heimisch wurde. Hochgeschätzt als einer der wichtigsten Kompositions- und Musiktheorie-Lehrer Israels wurde er dort nur mit einem Bruchteil seines riesigen Œuvres rezipiert. Gerade in den letzten Jahren richteten sich seine Hoffnungen verstärkt auf Europa, speziell auf Deutschland, wo sein Schaffen auch dank des zunehmenden Bewusstseins für »Musik im Exil« auf Interesse stieß.

 

Der Geiger und Pianist Kolja Lessing war seit Jahren mit Ehrlich befreundet, der für ihn mehrere Werke komponierte. Auch mit dem Iturriaga-Quartett entstand eine fruchtbare Zusammenarbeit; Ehrlich schuf Spannung und Flaschenpost für dieses Ensemble. Sein Portrait of Vincent van Gogh at the Age of 27 für Solovioline und Streichquartett ist Kolja Lessing und dem Iturriaga-Quartett gewidmet. Das Konzert wird mit Bashrav für Solovioline eröffnet, einem der Schlüsselwerke Ehrlichs aus den 1950er Jahren.

 

Samstag, 15.1. 2005, 20:00 Uhr

Konzerthaus Berlin, Kleiner Saal (Gendarmenmarkt, 10117 Berlin)

 

Eine gemeinsame Veranstaltung des Deutschen Kulturforums mit musica reanimata – Förderverein zur Wiederentdeckung NS-verfolgter Komponisten und ihrer Werke e.V., dem Konzerthaus Berlin und dem Deutschlandfunk Köln.

 

Kolja Lessing, Violine

Iturriaga-Quartett

Kolja Lessing im Gespräch mit Albrecht Dümling

 

Eintritt

8,– €, ermäßigt 5,60 €

(6) Das Wetter in Israel

Überwiegend heiter.

 

Jerusalem: 4-10°C

Tel Aviv: 9-17°C

Haifa: 7-17°C

Be’er Sheva: 5-16°C

Am Toten Meer: 10-19°C

Eilat: 8-20°C

(7) Wechselkurse

1 € - 5.7247 NIS (-1.31%)

1 £ - 8.2044 NIS (-0.576%)

1 $ - 4.371 NIS (-0.319%)

(Bank of Israel, 10.01.05)

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