Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 07. Januar 2005
  
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(1) Hunderte Offiziere unterschreiben Petition gegen Rückzugsverweigerung
(2) Jahresbericht des Shabak zeigt Erfolge des Terror-Abwehr-Zauns
(3) Israelische Forscher entwickeln Methode zur Messung sexueller Lust
(4) Man sagt „shalom“ und „yalla bye“
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Hunderte Offiziere unterschreiben Petition gegen Rückzugsverweigerung

Mehrere Hundert Offiziere und Reservesoldaten, die selbst in der Westbank und im Gazastreifen wohnen, haben eine Petition unterschrieben, die sich auf die schriftliche Verweigerung von 34 Offizieren der regionalen Verteidigungseinheit in Shomron (nördliches Westjordanland) zum Abkopplungsplan bezieht. Bei der israelischen Armee (Zahal) sind Versuche bekannt, weitere Offiziere dieser Einheit für die Verweigerung zu gewinnen. Sollte der Fall eintreten, wird man eine Auflösung dieser Einheiten in Erwägung ziehen, heißt es bei Zahal.

 

Unter den Unterzeichnenden der Initiative gegen die Rückzugsverweigerung erscheinen Brigade-General (in Reserve) Ben-Zion Gruber aus dem Panzerregiment, Oberstleutnant (in Reserve) Sheike El-Ami, Stabsleiter des Etzionregiments und der Vorsitzende der Behörde Nr. 2 für Rundfunk und Fernsehen, Moti Shakaler. Gleichzeitig wurden weitere Petitionen unterschrieben, dieses Mal von Reserveoffizieren, die vorschlagen, alle Offiziere oder Soldaten, die Befehle verweigern, auszutauschen.

 

Heute morgen trafen sich 34 Verweigerer mit ihrem Kommandanten, dem Brigade-General (in Reserve) Micky Edelstein. Der Sender „Kol Israel“ berichtete, dass die Offiziere Micky Edelstein einen Brief überreicht hätten, in dem sie erklärten, dass sie grundsätzlich von einer Verweigerung Abstand nehmen und dass sie nur darum bitten, Rücksicht zu nehmen auf jene, denen der Räumungsbefehl schwer fällt. Nach der Übergabe des Briefes wurde das Treffen unterbrochen. Zahal überprüft derzeit, ob der Brief für einen Widerruf der Verweigerung durch die Offiziere hinreichend ist.

 

Verteidigungsminister Shaul Mofaz sagte gestern, dass der Aufruf zur Verweigerung einem Aufruf zum Bruderkrieg gleichkäme, und dass man den Offizieren, die der Verteidigung schaden, ihren Rang nehmen müsse. Außerdem sei zu überlegen, sie vor Gericht zu stellen. Bei einer Diskussion im Büro des Verteidigungsministers wurde beschlossen, mit Entschiedenheit gegen die Verweigerung vorzugehen. (Walla)

(2) Jahresbericht des Shabak zeigt Erfolge des Terror-Abwehr-Zauns

Der Jahresbericht der israelischen Sicherheitsbehörde (Shabak) 2004 zeigt einige neue Entwicklungen im andauernden Konflikt mit den Palästinensern. Hervorzuheben ist dabei der deutliche Rückgang der Todesopfer durch den Terror um 45 Prozent: 2004 wurden 117 Personen durch Terrorattentate getötet. 2003 waren dies 214. Die Zahl der Verletzten ging um 41 Prozent zurück: 2004 wurden 589 Personen durch Terrorattentate verletzt. Im Jahr 2003 waren dies 1.004.

 

Der Rückgang in der Anzahl der Verletzten rührt hauptsächlich von der Verhinderung oder Vereitelung von Selbstmordattentaten her. 2004 gab es 15 Selbstmordattentate, das sind 0,4 Prozent der Gesamtzahl von Terrorattentaten im Jahr 2004. Durch Selbstmordanschläge wurden 55 Personen getötet, das sind 48 Prozent aller durch den Terror getöteten. 2003 gab es im Gegensatz dazu 26 Selbstmordattentate mit 144 Toten. Dagegen stieg die Zahl der Angriffe mit Mörsergranaten, allerdings sank auch hier die Zahl der Todesopfer.

 

Es ist zu betonen, dass der Rückgang der Zahl der Selbstmordattentate nichts aussagt über eine etwaige Veränderung in der Motivation der Terrororganisationen, israelische Ziele anzugreifen. Bezüglich der Terrorwarnungen gab es 2004 keinen deutlichen Unterschied in der Anzahl pro Monat.

 

Erfolge der Terror-Abwehr-Maßnahmen

 

2004 verhinderten die Sicherheitskräfte 365 Selbstmordattentate in Judäa und Samaria (West Bank). 13 Attentäter wurden auf dem Weg zum Anschlagsort festgenommen. 352 wurden zu Hause verhaftet. Sie hatten zugestimmt, ein Selbstmordattentat auszuüben und warteten auf weitere Anweisungen. Zusätzlich vereitelten Sicherheitskräfte 159 Terroranschläge „in letzter Minute“.

 

Der Terror-Abwehr-Zaun stellt nach wie vor seinen Erfolg im Kampf gegen den Terror unter Beweis. Vor allem die Terrororganisationen mit Stützpunkten in Samaria wurden auf diese Weise daran gehindert, groß angelegte Terroranschläge in Israel auszuüben.

 

Missbrauch von Frauen und Kindern durch Terrororganisationen

 

Mit dem Bau des Terror-Abwehr-Zaunes griffen die Terrororganisationen vermehrt auf die Schwächeren innerhalb der palästinensischen Bevölkerung zurück, um Terroranschläge in Israel auszuüben. Sie nutzten unter anderem die unschuldige Erscheinung von Minderjährigen und Frauen, und versuchten auf diese Weise, die Sicherheitskontrollen an den Straßensperren zu umgehen. Im Gegensatz zum Jahr 2003 verzeichnen die Behörden 2004 einen Anstieg in der Involvierung von Minderjährigen in Terroraktivitäten um 64 Prozent: 61 Frauen 2004 (59 Frauen 2003) und 168 Minderjährige 2004 (102 Minderjährige 2003).

 

Rekrutierung von Bewohnern der östlichen Stadtteile Jerusalems durch Terrororganisationen

 

Annähernd 250.000 Palästinenser mit israelischen Personalausweisen leben im Ballungsraum Jerusalem. Davon leben fast 150.000 in östlichen Stadtteilen Jerusalems und der Rest in angrenzenden Gebieten der Stadt. 2004 stieg die Zahl der am Terror beteiligten unter der arabischen Bevölkerung im Osten der Stadt Jerusalem um 62 Prozent: 32 Einwohner im Osten Jerusalems waren 2003 an Terroraktivitäten beteiligt, 2004 waren 52.

 

Unterstützung des palästinensischen Terrors durch Iran und Hisbollah

 

Hervorzuheben ist außerdem die zunehmende Unterstützung palästinensischer Terrororganisationen durch Iran und Hisbollah. Hisbollah hat Dutzende Terrorzellen im Gazastreifen, Judäa und Samaria aktiviert. 2004 übten diese Zellen 68 Terroranschläge aus, bei denen 24 Israelis ermordet und 52 verletzt wurden. Dies sind 21 Prozent der Gesamtzahl der Todesopfer.

 

Eine große Rolle, die nicht zu unterschätzen ist, stellt die Finanzierung des palästinensischen Terrors dar. Die Summen werden durch die Hauptbüros der Hisbollah, Hamas und Islamischer Jihad in Syrien überwiesen. Oftmals sind die führenden Terroristen nicht aus ideologischen Gründen in den Terror involviert, sondern bestreiten mit diesen Geldern ihren Lebensunterhalt.

 

Darüber hinaus werden Selbstmordattentäter häufig aus finanziellen oder sozialen Gründen zu terroristischen Aktivitäten rekrutiert. Dabei erhalten die Attentäter das Versprechen, dass ihre Familien nach ihrem Tod finanziell abgesichert sein werden.

 

Der Bericht nennt drei Fälle von hochrangigen Tanzim Terroristen, die 2004 verhaftet worden sind, und die während der Verhöre der Sicherheitsbehörde Details über eine „Preisliste für Selbstmordattentate“ mitteilten.

 

Zusammenfassung des Berichts der israelischen Sicherheitsbehörde Shabak, veröffentlicht am Mittwoch, 5.1.05.

(3) Israelische Forscher entwickeln Methode zur Messung sexueller Lust

Israelische Forscher haben eine Methode zur Messung sexueller Lust entwickelt. Anhand von Gehirnströmen haben Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde und des Rambam-Krankenhauses in Haifa eine entsprechende Skala ausgearbeitet, wie die israelische Nachrichtenagentur ITIM am Donnerstag berichtete. Diese soll bei der Behandlung von Patienten mit sexuellen Problemen helfen, hieß es.

 

Nach Angaben des Projektleiters Prof. Yoram Vardi ermöglicht die Methode erstmals eine objektive Messung des sexuellen Verlangens. Bislang sei dies nur mit Hilfe von Interviews mit Patienten geschehen. Die Lust-Skala könne in Zukunft zu objektiven Einschätzung sexueller Störungen sowie von Medikamenten und Therapien zu deren Behandlung verwendet werden. (dpa)

(4) Man sagt „shalom“ und „yalla bye“

Die hebräische Sprache hat in dieser Woche in der Knesset ein Comeback gefeiert. Der Ministerpräsident hielt anlässlich ihrer Wiederbelebung vor 100 Jahren durch Eliezer Ben Yehuda in einer Sondersitzung zum Tag der hebräischen Sprache die zentrale Rede - und war nicht ganz zufrieden mit der Situation der Landessprache.

 

Sharon sprach von einem „besorgniserregenden Rückgang in der Qualität der Sprache“. Das heutige Hebräisch des Alltags sei voll schwerer Disharmonien von Slang und Fremdwörtern, denen es an Anmut mangele. Und er nannte einige Beispiele: „Ich verstehe nicht, warum sich israelische Sendeanstalten nach fremdsprachlichen Namen wie „hot“ und „yes“ nennen müssen und warum Mischungen geschaffen werden konnten wie „yalla bye“, an Stelle des wunderschönen Wortes „shalom“.

 

„Mein Großvater war Anfang des vergangenen Jahrhunderts als Hebräisch-Lehrer in Rehovot tätig“, erinnerte sich Sharon. „Ich empfinde eine tiefe Liebe gegenüber dem Hebräischen und für das Wunder ihrer Wiederbelebung. Wenn der Wiederbeleber der Hebräischen Sprache Eliezer Ben Yehuda aus seinem Grab steigen würde, wäre er sicher sehr bewegt, kleine Kinder und Nachkommen zusammen in der früheren Sprache von Eretz Israel schwatzen zu hören.“

 

Es wäre interessant zu wissen, was Ben Yehuda über die Reihe von Flüchen, die vor Kurzem im Plenum zu hören waren, sagen würde. Obwohl bei dieser Sitzung nun alle auf eine höfliche Hochsprache achteten. Shimon Peres, immer noch als Oppositionsführer, fügte hinzu: „Wir nähern uns der Situation, in der die Pflege unserer Kultur und die Erhaltung unserer Sprache zu einer entscheidenden Herausforderung werden, nicht weniger als der Schutz unseres Landes.“

 

Bald übrigens wird die Akademie der hebräischen Sprache über hebräische Synonyme für die Wörter „Koalition“ und „Opposition“ beraten. Der aktuelle Vorschlag sieht vor, die zentralen politische Einrichtungen „Hida“ und „Negda“ zu nennen. Die Akademie der hebräischen Sprache ist bereit, auch andere Vorschläge zu diskutieren.

 

Weitere Wörter werden derzeit überprüft und sollen von der Akademie der hebräischen Sprache genehmigt werden: mazala – mangal; mir`ash – sandwich;

 

Wörter, die von der Akademie bereits genehmigt wurden: hipui – concealer; basis ipur – make up base; taqlif – peeling; maskeret – mascara; tahfif – shampoo; portan – portal; kukit – cookie;

Wörter, die von der Akademie abgelehnt wurden: odew – Takt; al-reah – deodorant; mis`ad – metapel siudi.

 

Die Familienmitglieder von Eliezer Ben Yehuda, die den Feierlichkeiten in der Knesset beiwohnten, wie auch Staatspräsident Moshe Katsav, konnten einige Knessetabgeordnete beobachten, die „yalla bye“ sagten und sich in die Cafeteria verdrückten. Entschuldigung. Ans "Misnon" (hebr. Wort für das sonst übliche Fremdwort "Büffet")  (Yedioth Aharonoth)

(5) Das Wetter in Israel

Heiter, am Samstag etwas wärmer. Die Woche beginnt mit vereinzelten Schauern im Süden und im Zentrum des Landes.

 

Jerusalem: 5-11°C

Tel Aviv: 8-17°C

Haifa: 8-17°C

Be’er Sheva: 6-16°C

Eilat: 8-18°C

(6) Wechselkurse

1 € - 5.8007 NIS (+0.022%)

1 £ - 8.2519 NIS (+0.202%)

1 $ - 4.385 NIS (-0.296%)

(Bank of Israel, 07.01.05)

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