Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 10. Dezember 2004
  
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(1) Ministerpräsident Sharon lädt Shimon Peres zu Koalitionsgesprächen ein
(2) Vier Israelis durch palästinensischen Angriff im Gazastreifen verletzt
(3) Ägyptische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen iranischen Diplomaten
(4) Neuer Boom der High-Tech-Branche: Aufbruch im "Silicon Wadis"
(5) Bundesforschungsministerin gratuliert zum Chemie-Nobelpreis
(6) 50 Jahre Yad VaShem: Berliner Feierstunde im DLF, 15.50 Uhr
(7) Diplomatischer Zwischenfall des „Botschafters“
(8) Sufganiot for free!
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Ministerpräsident Sharon lädt Shimon Peres zu Koalitionsgesprächen ein

Das Zentralkomitee der Likud-Partei hat am Donnerstagabend mit deutlicher Mehrheit für eine große Koalition mit der oppositionellen Arbeitspartei gestimmt („Regierung der nationalen Einheit“). Ministerpräsident Ariel Sharon telefonierte am Morgen mit dem Vorsitzenden der Arbeitspartei MdK Shimon Peres, dem Vorsitzenden der religiösen (sefardischen) Shas-Partei MdK Eli Ishai und den Fraktionsvorsitzenden der Partei des Vereinigten Torajudentums MdK Ya’acov Litzman und lud sie zu Koalitionsgesprächen ein.

 

Vor vier Monaten hatte das Zentralkomitee noch gegen einen Koalitionsbeitritt der Arbeitspartei gestimmt. Jetzt sprachen sich eine Mehrheit von 60 Prozent der abgegebenen Stimmten für den Zusammenschluss aus, das entspricht 1.410 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 77 Prozent. Unter den Likud-Abgeordneten der Knesset stimmten 29 für den Vorschlag des Ministerpräsidenten und neun dagegen. Ministerpräsident Sharon kündigte an, bereits am Sonntag mit den Koalitionsverhandlungen zu beginnen und innerhalb der kommenden zehn Tage eine neue Regierung zu präsentieren. Die Fraktionsvorsitzende der Arbeitspartei Dalia Itzik kündigte am Freitagmorgen an, ihre Partei werde auf die Ministerposten der Ressorts Inneres und Erziehung nicht verzichten. (Ha’aretz)

(2) Vier Israelis durch palästinensischen Angriff im Gazastreifen verletzt

Ein Kind und zwei Erwachsene sind am Freitagmorgen schwer verletzt worden, als palästinensische Extremisten Mörsergranaten auf Neveh Dekalim im Gazastreifen abfeuerten. Eine vierte Person erlitt leichte Verletzungen. Die vier wurden in ein Krankenhaus in Be’er Sheva gebracht. Bei einem weiteren Angriff schossen Palästinenser am Morgen eine Qassam-Rakete auf den Sicherheitszaun in der Gegend der Sufa Kreuzung. Der Zaun trennt Israel vom Gazastreifen.

 

Am Donnerstag schoss die Luftwaffe eine Rakete auf eine palästinensische Waffenwerkstatt zur Herstellung von Qassam-Raketen im nördlichen Gazastreifen. Das Gebäude wurde auch als Waffenlager genutzt, teilte die Armee mit. Bei einem Präventivschlag gegen palästinensische Terroristen in Rafah, im südlichen Gazastreifen, wurden am Donnerstag vier palästinensische Mitglieder einer Terrorgruppe verletzt. Unter ihnen war Jamal Abu Samahdna. Samahdna ist einer der beiden Kommandeure des militanten palästinensischen „Volkswiderstandskomitees“ im Gazastreifen. Die Gruppe steht unter Verdacht, an dem Attentat auf die Delegation amerikanischer Diplomaten im vergangenen Oktober im Gazastreifen beteiligt gewesen zu sein. Bei dem Attentat wurden drei Amerikaner getötet. (IDF)

(3) Ägyptische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen iranischen Diplomaten

Der „Oberste Gerichtshof für Staatssicherheit und Notstand“ in Kairo hat beschlossen, den ägyptischen Staatsbürger Mahmud Iyyad Mahmad Dabus und den iranischen Diplomaten Mahmud Raja Hussein Dusat vor Gericht zu stellen. Das teilte der Generalstaatsanwalt von Ägypten, Maher Abed Al Wachad, am Mittwoch der in London erscheinenden arabischen Tageszeitung Al Sharq Al Awsat mit. Die beiden Männer sind wegen Spionage gegen Ägypten und Saudi Arabien sowie wegen der Planung von Terroranschlägen und versuchten Mordes angeklagt. Dabus wurde in Ägypten verhaftet, Hussein Dusat hat Ägypten vor rund einem Jahr verlassen.

 

Aus den ägyptischen Gerichtsdokumenten geht hervor, dass der Ägypter wichtige Informationen über Saudi Arabien an den iranischen Diplomaten weitergeleitet hat. Die Details machten den Anschlag auf das Gelände der ausländischen Ölfirmen im Mai in der Stadt Janba in Saudi Arabien möglich. Bei dem Angriff wurden fünf westliche und zwei saudische Sicherheitsleute getötet.

 

Der ägyptische Generalstaatsanwalt teilte mit, dass der ägyptische Staatsbürger Mahmud Iyyad Mahmad Dabus von den iranischen Revolutionären Garden rekrutiert worden war, um eine hochrangige ägyptische Persönlichkeit zu ermorden. Für die Ausführung dieses Auftrags sollte er 50.000 Dollar erhalten. Außerdem sei ihm eine Million Dollar für die Durchführung von Anschlägen in Ägypten versprochen worden, sowie für Informationen über die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation in Saudi Arabien und Ägypten.

 

Der Generalstaatsanwalt wies darauf hin, dass sich der Ägypter in den Jahren 2001 und 2003 ab und zu im Iran und in Saudi Arabien aufgehalten hatte. Außerdem hatte Dabus, „mit dem iranischen Diplomaten vereinbart, Informationen über einen fremden Staat weiterzuleiten, mit dem Ziel, den nationalen Interessen des Landes zu schaden. Er erklärte sich auch bereit, während seines Aufenthalts im Ausland mit den iranischen Revolutionären Garden zu kooperieren und Terroranschläge in dem Land auszuüben“, sagte der Generalstaatsanwalt.

 

Die ägyptischen Untersuchungsprotokolle weisen darauf hin, dass es zahlreiche Treffen zwischen den beiden gab. Der iranische Diplomat bat den Ägypter bei einem dieser Treffen um feste Zusammenarbeit mit den iranischen Revolutionären Garden zur Finanzierung und Durchführung eines Anschlages innerhalb Ägyptens. Die beiden sollen über die Orte gesprochen haben, die sich am besten für Terroranschläge eignen, sowie über Möglichkeiten, Kampfmittel nach Ägypten zu bringen.

 

Nach der Mitteilung des ägyptischen Generalstaatsanwalts in Kairo teilte der betreffende iranische Diplomat in einer ersten Stellungnahme mit, dass er sich zu der betreffenden Zeit nicht in Ägypten aufgehalten habe. Zwar habe er in dem iranischen Interessenbüro in Kairo gearbeitet, würde aber über keine Informationen verfügen, die in der Anklage gegen ihn erwähnt werden. Weiter teilte Dusat mit, dass die Erklärung des ägyptischen Generalstaatsanwalts nach der Veröffentlichung in der Presse untersucht würde und dass man die Angaben an das iranische Außenministerium weiterleite, um dann zu dem Thema Stellung zu nehmen. (Al Sharq al Awsat)

(4) Neuer Boom der High-Tech-Branche: Aufbruch im "Silicon Wadis"

Unterstützt von internationalen Wagniskapitalgebern erlebt die High-Tech-Branche in Israel einen neuen Boom. Vier Jahre nach dem Platzen der New-Economy-Blase und dem Ausbruch der zweiten Intifada, die Israel in die schwerste Wirtschaftskrise seit der Staatsgründung stürzten, erlebt das Land einen neuen Aufschwung. High-Tech Startups schießen aus dem Boden, 62 waren es allein in der ersten Hälfte dieses Jahres, und die Venture Capital-Branche verzeichnet stetig steigende Mittelzuflüsse.

 

So flossen im zweiten Quartal dieses Jahres 338 Mio. $ Wagniskapital - heimisches wie ausländisches - in 91 High-Tech-Firmen, das ist ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für dieses Jahr rechnet das Israel Venture Capital Research Center (IVC) mit Investitionen von insgesamt 1,2 Mrd. $. Verglichen mit 2003 wäre das ein Anstieg von 20 Prozent. Mehr über die jüngsten Entwicklungen im High-Tech-Bereich lesen Sie in dem Bericht „Aufbruch im ‚Silicon Wadis’" von Vardina Hilloo. Der Überblick erschien am 27.9.04 in der Financial Times Deutschland:

 

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=65601&MissionID=88

(5) Bundesforschungsministerin gratuliert zum Chemie-Nobelpreis

Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn hat Aaron Ciechanover zum Erhalt des Chemie-Nobelpreises gratuliert. Der Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät des Technions in Haifa erhielt den Preis für ein Forschungsthema, das von 1999 bis 2003 auch von der Deutsch-Israelischen Projektkooperation (DIP) gefördert wurde. „Der Nobelpreis ist der beste Beleg, wie zielsicher und zukunftsorientiert unsere gemeinsame Forschungsförderung ist“, sagte Bulmahn am Freitag in Berlin.

 

Ziel von DIP ist es, exzellente wissenschaftliche Kooperationsprojekte zwischen deutschen und israelischen Wissenschaftlern in zukunftsorientierten Themenbereichen zu fördern. Die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung ist ein Eckpfeiler der deutsch-israelischen Beziehungen, sagte Bulmahn. Den Nobelpreis wertete die Ministerin als großen Erfolg auch für die Wissenschaftskooperation. (BMBF)

(6) 50 Jahre Yad VaShem: Berliner Feierstunde im DLF, 15.50 Uhr

Am heutigen Freitag, 10. Dezember 2004, berichtet der Deutschlandfunk in seiner Reihe "Schalom. Jüdisches Leben heute" um 15.50 Uhr über „50 Jahre Yad VaShem“ und die Feierstunde in der Deutschen Oper Berlin am vergangenen Donnerstag (2.12.). Zu Wort kommen der Botschafter Shimon Stein, Avner Shalev von Yad VaShem, Prof. Rita Suessmuth, die und die Schauspielerin Iris Berben.

 

DLF-Frequenzen: http://www.dradio.de/dlf/frequenzen/

(7) Diplomatischer Zwischenfall des „Botschafters“

Auch Israel hat seine Reality Shows. Jetzt sorgt die Sendung „Der Botschafter“ im zweiten israelischen Kanal für saftige Dramen außerhalb der Bildschirme. In der „Botschafter-Show“ müssen sieben junge Männer und sieben junge Frauen im In- und Ausland verschiedene Aufgaben im Bereich Öffentlichkeitsarbeit für Israel bestehen. Die Staffel läuft über einen Zeitraum von mehreren Monaten. In jeder Episode scheidet ein Teilnehmer aus. Der Gewinner darf die internationale Organisation für Öffentlichkeitsarbeit „Israel at Heart“ in New York vertreten.

 

Der Produzent der Show teilte mit, dass im Laufe der letzten Aufgabe - die Kandidaten sollten einen Kurzfilm für den Jugendsender MTV produzieren - eine harte Diskussion zwischen den beiden Kandidatinnen Ya’el Ben-Dov und Daphna Alfarsi entfachte. Die Teilnehmerin Daphna Alfarsi ist vor zehn Jahren aus den Niederlanden nach Israel eingewandert. „Du bist zu 80 Prozent Israelin“, sagte Ben-Dov zu Alfarsi und fügte hinzu: „Daphna ist eine ausgezeichnete Diplomatin, die jeden Staat auf der Welt vertreten kann, aber über Israel muss man richtige Israelis erzählen lassen.“

 

Ein Mitarbeiter der Produktion erklärte, dass Alfarsi sehr verletzt und den Tränen nahe war. In der derzeitigen Situation sei sie nicht bereit, weiter an der Sendung teilzunehmen. Auch die Überzeugungsarbeit seitens einer Jury und Ya’el Ben-Dovs Entschuldigung konnten Alfarsi nicht versöhnlich stimmen. Die Produktionsgesellschaft erklärte, dass ein großer Teil der Aufgaben der Show auf Teamarbeit basiere und dass es deshalb manchmal zu Spannungen zwischen den Kandidaten käme: Auch Israel hat seine Reality Shows. (Yediot Aharonot)

(8) Sufganiot for free!

Die israelische Armee (IDF) beliefert zu Chanukka alle Einheiten mit mehreren Hunderttausend „Sufganiot“ (HTML-Bild). Der Gesamtwert für die traditionellen Pfannkuchen beläuft sich auf 500.000 NIS. Jeder Soldat des Zivilschutzes erhält eine Sufgania, Soldaten der Kampfeinheiten mindestens zwei, hieß es. Außerdem bietet die Armee während der acht Feiertage Abendausflüge zu verschiedenen Veranstaltungen mit Kerzenzünden im Norden, Süden und Zentrum des Landes an. Das Rabbinat stellte allen Armeebasen, Camps, Stellungen und Kontrollpunkten Kerzen zur Verfügung. Die größte Chanukkia der Welt steht am Stadteingang zu Jerusalem. Der 50 t schwere Leuchter besteht aus 1.800 500-Watt-Glühbirnen und ist 21 Meter lang und 20 Meter hoch. Die Idee kam von Dudy Zilberslag, dem Vorsitzenden der Hilfsorganisation für Bedürftige „Meir Panim“.

 

Sufganiot-Rezept:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=65745&MissionID=88

(9) Das Wetter in Israel

Am Samstag durchzieht ein Regengebiet Israel von Norden her bis in den nördlichen Negev.

 

Jerusalem: 8-13°C

Tel-Aviv: 11-20°C

Haifa: 11-20°C

Be’er Sheva: 8-13°C

Eilat: 11-22°C

(10) Wechselkurse

1 € - 5.758 NIS (-0.27%)

1 £ - 8.3252 NIS (-0.15%)

1 $ - 4.36 NIS (+0.368%)

(Bank of Israel, 10.12.04)

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