Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 25. November 2004
  
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(1) Gemeinsame Erklärung des israelischen und palästinensischen Tourismusministers
(2) Ist Syrien wirklich bereit, an den Verhandlungstisch mit Israel zurückzukehren?
(3) Menschenrechtsorganisation kritisiert Verhalten von Soldaten an Kontrollübergängen
(4) Quelle im iranischen Verteidigungsministerium: Atombomben in anderthalb Jahren
(5) Israelisch-deutschem Forscherteam gelingt erstmals „self-assembly“ von Spinnseide
(6) Nachrichten in Kürze
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Gemeinsame Erklärung des israelischen und palästinensischen Tourismusministers

Der israelische Minister für Tourismus, Gideon Ezra, und der palästinensische Minister für Tourismus und Altertümer, Mitri Abu Aita, haben am Mittwoch (24.11.) eine historische Vereinbarung zur Förderung des Tourismus in der Region unterzeichnet (HTML-Bild, Rechte: Sasson Tiram). Es war das erste derartige Treffen zwischen beiden Ministern seit vier Jahren.

 

In der Erklärung unterstreichen beide Seiten, dass sie „effektive Maßnahmen ergreifen werden, um einen reibungslosen und sicheren Verkehr der Pilger und aller anderen Touristen in und zwischen den israelischen und palästinensischen Gebieten zu gewährleisten".

 

"Wir sind der Meinung, dass der Tourismus nicht nur eine große wirtschaftliche Bedeutung hat, sondern dass er zum Frieden beiträgt, indem er Brücken des Vertrauens zwischen den Völkern im Mittleren Osten errichtet. Beide Ministerien werden intensiv bei der Entwicklung des Tourismus in der gesamten Region zusammenarbeiten."

 

Der zu erwartende Touristenstrom während des Weihnachtsfestes 2004 in das Heilige Land war Anlass, dieses Abkommen zum jetzigen Zeitpunkt zu unterzeichnen. Für den Aufschwung des Tourismus in diese Region wird damit ein deutliches Zeichen gesetzt.

 

Ezra und Abu Aita rufen alle Menschen und insbesondere die christlichen Gemeinden der ganzen Welt auf, jetzt ins Heilige Land zu reisen. (Jerusalem)

(2) Ist Syrien wirklich bereit, an den Verhandlungstisch mit Israel zurückzukehren?

Der Nahost-Gesandte der Vereinten Nationen (UN), Terje Roed-Larssen, hat nach seinem Treffen am Mittwoch mit dem syrischen Präsidenten Bashar Assad, erklärt: „Assad hat mir mitgeteilt, dass er den Israelis die Hand reicht und bereit ist, sofort und ohne Bedingungen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.“ Larssen sagte weiter: „Ich kann nicht im Namen des syrischen Präsidenten sprechen, aber ich halte es für richtig, die zentrale Botschaft des Treffens weiterzugeben. Assad, der in der vergangenen Zeit mehrere Male zum Frieden mit Israel aufgerufen hat, hat heute diesen Aufruf wiederholt.“

 

Außenminister Silvan Shalom sagte darauf am Donnerstag: „Sie (der syrische Präsident) sind doch der Hausherr, Sie sind der Präsident. Wenn Sie die Stärke haben, zum Frieden mit Israel aufzurufen – was ist dann mit der Schließung der Terrorhauptquartiere? Das wäre die leichtere Sache. Man geht einfach hin und schließt die Türen, und fertig ist die Sache. Schließen Sie die Hauptquartiere und Trainingslager der Terrororganisationen, stellen Sie Ihre Hilfe für die Hisbollah ein – und Sie werden ein Israel finden, das zu Friedensverhandlungen mit Syrien bereit ist.“ Der Außenminister deutete die Vorschläge Syriens außerdem als Versuch, dem amerikanischen Druck auf Syrien auszuweichen.

 

Auch in Syrien nahm man eilig Abstand von der Äußerung Larssens. Im Umfeld des syrischen Präsidenten versuchte man, die Begeisterung des UN-Gesandten herunterzuspielen: „Es stimmt, dass der syrische Präsident vorschlägt, an den Verhandlungstisch mit Israel zurückzukehren“, sagte Dr. Imad Pasawi Shuaibi in einem Interview für eine Nachrichtensendung des arabischen Nachrichtensenders Al-Jazira, „aber nur ab dem Punkt, an dem die Gespräche mit Israel vor vier Jahren unterbrochen wurden.“ (Yediot Aharonot)

 

Staatspräsident Moshe Katsav sagte, dass es seiner Meinung nach  „wichtig und lohnend ist, die Absichten Assads gut zu überprüfen und zu sehen, ob er wirklich an einem echten Frieden mit Israel Interesse hat.“ „Seit 1948 haben wir immer wieder erklärt, dass wir zu Verhandlungen mit jedem arabischen Führer bereit sind, der den Staat Israel besuchen und mit uns Friedensgespräche führen möchte.“ „Ich glaube, dass man dieselbe Antwort dem syrischen Präsidenten geben muss“, sagte Staatspräsident Moshe Katsav in einem Sonderinterview mit der Tageszeitung Ma’ariv, die in der kommenden Wochenendbeilage der Zeitung veröffentlicht wird. (Ma’ariv)

(3) Menschenrechtsorganisation kritisiert Verhalten von Soldaten an Kontrollübergängen

Ein Offizier der israelischen Armee hat an einem Kontrollübergang am Beit Iba Checkpoint bei Nablus am 9. November 2004 einen jungen Palästinenser aufgefordert, auf seiner Violine zu spielen, während andere in einer langen Schlange hinter ihm warten mussten. Der Vorfall wurde von der israelischen Menschenrechtlerin Horit Herman-Peled gefilmt. Sie ist freiwillige Mitarbeiterin der Menschenrechtsorganisation „Machsom Watch“. Die Frauenorganisation beobachtet das Verhalten der israelischen Soldaten an Kontrollübergängen in der West Bank. Der Film kann unter folgendem Link (Walla) im Internet angesehen werden: http://www.horit.com/violin.htm.

 

Der zuständige Brigadekommandeur bearbeitete die Beschwerde und unterrichtete seine Soldaten über den Ernst in dieser Angelegenheit. Ein Armeesprecher sagte, der Fall sei das Ergebnis des „taktlosen Verhaltens der Soldaten am Kontrollpunkt, die mit einer sehr schwierigen und gefährlichen Realität konfrontiert sind. Die Armee tut und wird weiterhin alles tun, um die Situation an den Grenzübergängen zu verbessern.“ Allerdings gibt es keine andere Wahl, die Kontrolle einer Flöte, einer Geige, eines Fotoapparats oder einer Mikrowelle durchzuführen, als sie zu testen, erklärte die Armee. Dasselbe hätte auch an jeder Sicherheitskontrolle eines europäischen Flughafens geschehen können, hieß es. (Ha’aretz/Walla)

(4) Quelle im iranischen Verteidigungsministerium: Atombomben in anderthalb Jahren
Eine hochrangige Quelle im iranischen Verteidigungsministerium hat der arabischen Tageszeitung „Asharq-al-Awsat“ am Donnerstag mitgeteilt, dass der Befehl zur Förderung des iranischen Atomwaffenprogramms vom geistlichen Führer Ayatollah Chamani erteilt worden war. Bis jetzt wurden 4,5 Mrd. Dollar in das Nuklearprogramm investiert. Das Geld stammt aus dem Restgewinn des Erdölhandels, berichtet die Quelle weiter. Iran hat die vierte Phase von insgesamt fünf Phasen erreicht und wird in anderthalb Jahren fähig sein, Atombomben und atomare Sprengköpfe herzustellen. Im vergangenen Monat wurde die Shihab-3-Rakete erfolgreich getestet. Die Rakete kann chemische und biologische Sprengköpfe transportieren, hieß es. Die Quelle sagte auch, dass die Rakete von der Grenze in der Nähe zu Aserbaidschan abgeschossen wurde und nach 20 Minuten in einer Entfernung von 2.000 km explodierte. (Ha’aretz)

(5) Israelisch-deutschem Forscherteam gelingt erstmals „self-assembly“ von Spinnseide

Erstmals ist Wissenschaftlern durch Genmanipulation ein „self-assembly“ von Spinnseide gelungen. Das Prinzip des „self-assembly" erfordert, dass alle für den Zusammenbau nötigen Informationen in den verschiedenen „Bausteinen" vorhanden sind. Die israelischen und deutschen Forscher produzierten die Spinnfäden in Insektenzellen außerhalb der Spinnen. Der so entstandene Spinnfaden ist deutlich stärker als der Faden der Seidenraupe.

 

Die Massenherstellung der Fäden, deren Durchmesser ein Tausendstel Millimeter beträgt, könnte in Zukunft für die Herstellung von schusssicheren Westen, Wundfäden, Fischernetze oder neue Textilen nützlich sein. Eine genaue Beschreibung des Experiments wurde jetzt in der neuen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Current Biology (23. November) veröffentlicht.

 

An den zweijährigen Forschungsarbeiten waren der Biologe Dr. Uri Gat, der Doktorand Shmulik Ittah und die Wissenschaftliche Assistentin Shulamit Cohen vom Department of Cell and Animal Biology, Silberman Institute of Life Science (Hebrew University of Jerusalem) sowie die Biophysiker Dr. Thomas Scheibel und der Doktorand Daniel Hümmerich (Technischen Universität München) und Fritz Vollrath (Oxford University) beteiligt.

 

Spinnnetze bestehen aus Spinnseide, die durch bestimmte Proteine hergestellt werden. Um diese Proteine künstlich herzustellen, haben die Wissenschaftler Genabschnitte der Gartenspinne (Araneus diadematus) verwendet. Die Spinnen weben ihr Netz aus ganz verschiedenen Arten von Fäden, darunter die sehr starke und elastische Leinseide, die der Spinne beim Absturz als „Rettungsleine“ dient. Dieser Faden ist sechs mal stärker als Nylon und Stahlfaser gleichen Durchmessers. Bisher war nicht bekannt, wie die Spinne diesen Faden produziert. Das israelisch-deutsche Team hat jetzt herausgefunden, dass der Faden hauptsächlich aus den beiden Proteinen ADF-3 und ADF-4 hergestellt wird. (http://www.hunews.huji.ac.il/)

(6) Nachrichten in Kürze

Staatspräsident Moshe Katsav ist zu einer Rede vor dem Palästinensischen Legislativrat bereit, sobald die Bedingungen dazu reif sind. Das sagte der Staatspräsident in einem Interview mit der Zeitung Ma’ariv, die in der kommenden Wochenendbeilage veröffentlicht wird. Außerdem sagte er, dass Israel den Bau des Terrorabwehrzauns zum Westjordanland stoppen müsse, wenn die Palästinenser dem Terror ein Ende setzen. Israel und die Palästinenser hätten gleichermaßen ein Interesse an dem Baustopp des Zaunes, erklärte der Präsident. „Wenn sie den Terror beenden, ist die Fertigstellung des Zauns nicht mehr interessant für uns.“ (Ma’ariv)

 

Erstmals in ihrer Geschichte hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen am Mittwochabend eine Resolution verabschiedet, die Selbstmordattentate gegen israelische Zivilisten verurteilt. 142 Nationen stimmten für die Resolution, fünf stimmten dagegen und sechs enthielten sich. (Ma’ariv)

 

Die israelische Armee hat am Mittwoch eine großangelegte Razzia gegen die Terrorzelle der Hamas-Organisation in der Stadt Hebron gestartet. In deren Verlauf wurden am Donnerstag zwei Hamas-Terroristen bei der Festnahme getötet. Ein weiteres hochrangiges Mitglied des Hamas wurde schwer verletzt. Die drei Männer waren unter anderem in den doppelten Selbstmordanschlag in Be’er Sheva im August 2004 involviert, bei dem 16 Menschen ermordet wurden. (Ha’aretz)

 

Soldaten der israelischen Armee (IDF) haben am Donnerstag den illegal errichteten Siedlungsaußenposten von Tiferet Yisrael geräumt. Der unbewohnte Außenposten bestand aus Bretterverschlägen und wurde von Jugendlichen aus Gush Katif im Gazastreifen vor sechs Wochen in der Nähe von Neveh Dekalim errichtet. (Ha’aretz)

 

Die größte grüne Lunge der Metropole Tel Aviv macht sich auf den Weg. Der Landrat für Planung und Bau genehmigte am Dienstag einstimmig den Plan für den Bau des Ayalon Parks südlich von Tel Aviv. Die grüne Lunge im Herzen von Gush Dan wird sich über eine Grundfläche von 8.000 Dunam erstrecken. (Ma’ariv)

(7) Das Wetter in Israel

Heiter und etwas wärmer mit vereinzelten Schauern. In der Nacht weitet sich der Regen ins Landesinnere aus. Es wird stürmisch.

 

Jerusalem: 8-14°C

Tel-Aviv: 13-21°C

Haifa: 13-21°C

Be’er Sheva: 13-21°C

Eilat: 13-24°C

(8) Wechselkurse

1 € - 5.774 NIS (+0.412%)

1 £ - 8.237 NIS (+0.196%)

1 $ - 4.365 NIS (-0.16%)

(Bank of Israel, 25.11.04)

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