Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 18. November 2004
  
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(1) Iranische Oppositionelle: „Iran setzt geheimes Atomwaffenprogramm fort“
(2) Mehrere Palästinenser durch Tunneleinsturz in Rafah, Gaza, getötet
(3) Ministerpräsident Sharon kondoliert Präsident Mubarak für Versehen an ägyptischer Grenze
(4) Umfrage: 60% der Likud-Wähler für die Umsetzung des Abkopplungsplans
(5) WM-Qualifikation: Israelische National-Elf siegt 2:1 gegen Zypern
(6) Interview mit Amos Oz im Deutschlandfunk: Freitag, 15 Uhr 50
(7) Hollywood aus Israel
(8) Nachrichten in Kürze
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Iranische Oppositionelle: „Iran setzt geheimes Atomwaffenprogramm fort“

„Der Iran arbeitet weiter an der geheimen Entwicklung von Atomwaffen, trotz seiner Verpflichtungen gegenüber der internationalen Gemeinschaft.“ So äußerte sich gestern eine Organisation von iranischen Oppositionellen bei einer Pressekonferenz in Paris.

 

Die Organisation „Iranischer Widerstandsrat“ behauptet, dass das iranische Verteidigungsministerium in Teheran eine geheime Anlage zur Urananreicherung hat. Die Anlage trägt die Bezeichnung „Zentrum zur Entwicklung fortschrittlicher, defensiver Technologie“ und diene zur Entwicklung von Atomwaffen, erklärten die Vertreter der Organisation. Beobachter der Vereinten Nationen (UN) hätten die Anlage noch nicht besucht, hieß es.

 

„Der Iran ist weiter mit der Anreicherung von Uran beschäftigt, sogar in diesem Moment, in dem wir uns unterhalten“, sagte der Sprecher der Gruppe Farid Suleiman in Wien. Die Urananreicherung werde mit Hilfe von einer unbekannten Zahl von Zentrifugen durchgeführt, die mit Überschallgeschwindigkeit arbeiten, so Suleiman.

 

Die iranische Opposition gilt bei der internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) als verlässliche Quelle für Informationen über die Nuklearpläne des Iran. Die Gruppe hat vor zwei Jahren eine geheime iranische Atomanlage in Natanz aufgedeckt. (Ma’ariv)

(2) Mehrere Palästinenser durch Tunneleinsturz in Rafah, Gaza, getötet

Mehrere Palästinenser sind am Donnerstagnachmittag ums Leben gekommen, als am Armeeposten Tarmit in Rafah an der israelisch-ägyptischen Grenze ein Tunnel zusammenstürzte. Der Tunnel ist wahrscheinlich einer der Schmugglertunnel, durch die palästinensische Waffenschmuggler Waffen und große Mengen Munition aus Ägypten in den Gazastreifen transportieren. Es könnte sich auch um einen palästinensischen „Sprengstofftunnel“ handeln, der unter dem israelischen Armeeposten Tarmit in die Luft gesprengt werden sollte. Die Armee leitete eine Untersuchung in dem Fall ein.

 

Palästinensische Quellen teilten mit, dass bei dem Unfall drei bis fünf Palästinenser, die sich im Tunnel aufhielten, ums Leben kamen. Weitere wurden verletzt. Palästinensische Rettungskräfte bemühen sich vor Ort, die Eingeschlossenen zu bergen, deren endgültige Zahl noch immer nicht feststeht. Die israelische Armee (IDF) genehmigte den Einsatz palästinensischer Bulldozer im Gebiet, um den Rettungseinsatz zu unterstützen.

 

Die Palästinenser prüfen, ob es sich um einen „Arbeitsunfall“ handelte oder ob der Tunnel aufgrund des starken Regens in der Region in sich zusammenbrach. Der Schacht des Tunnels befand sich in einem Wohngebiet mitten in Rafah.

 

Die IDF führt seit einigen Wochen Aktionen gegen Tunnel durch, die dem Schmuggel von Ägypten nach Israel dienen. Anfang November entdeckten Soldaten einen Tunnel für den Schmuggel von Kampfmitteln, der unter einem landwirtschaftlichen Lagerraum südlich von Rafah durchführte. Der Tunnel war acht Meter tief und wurde von Rafah aus in Richtung Ägypten gegraben. (ynet)

 

Hintergrund: Die Waffenschmugglertunnel von Gaza:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52647&MissionID=88

(3) Ministerpräsident Sharon kondoliert Präsident Mubarak für Versehen an ägyptischer Grenze

Ministerpräsident Ariel Sharon hat am Donnerstagmorgen den ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak angerufen und sein tiefes Bedauern über den Vorfall ausgedrückt, bei dem am Morgen drei ägyptische Soldaten im Sinai getötet wurden. Der Ministerpräsident sagte, dass es sich um ein Unglück handele und versprach, dass die israelische Armee den Fall untersucht und Ägypten über die Ergebnisse unterrichten wird.

 

Der Ministerpräsident Ariel Sharon kondolierte dem ägyptischen Präsidenten zum Tod seines Bruders Ahmed Sami Mubarak zu Beginn dieser Woche. Der Ministerpräsident sagte, er erwarte den Besuch des ägyptischen Außenministers Ahmed Abul Gheit und des ägyptischen Ministers für Geheimdienstinformationen Omar Suleiman in Israel am kommenden Mittwoch, um den bilateralen Dialog und die Zusammenarbeit mit Israel auszuweiten.

 

Der ägyptische Präsident Mubarak dankte Ministerpräsident Sharon und sagte, dass Ägypten die Entschuldigung annimmt. Ägypten wisse, dass es sich um einen Unfall handelte. Der ägyptische Präsident drückte seine Hoffnung auf eine Verbesserung und Vertiefung in der Zusammenarbeit beider Staaten aus und dankte dem Ministerpräsidenten für die Beileidsworte. (Jerusalem)

(4) Umfrage: 60% der Likud-Wähler für die Umsetzung des Abkopplungsplans

Eine Mehrheit von 61% der israelischen Öffentlichkeit befürwortet den Abkopplungsplan von Ministerpräsident Ariel Sharon auch nach dem Tod des PLO-Vorsitzenden Yasser Arafat. Dies ergab eine Umfrage der Zeitung Ha’aretz unter der Leitung von Camille Fuchs.

 

36,4% der Befragten sprachen sich für die Umsetzung des Rückzugsplans bei gleichzeitigen Verhandlungen mit einer neuen palästinensischen Führung aus.

 

25,4% sagten, dass der einseitige Rückzugsplan ohne Änderungen durchgezogen werden sollte. Diese Haltung findet breite Unterstützung bei Wählern der Arbeitspartei, Shinui und Meretz-Yachad, aber immerhin auch bei etwa 60% der Likud-Wähler.

 

29%, das sind weniger als ein Drittel der Öffentlichkeit, glaubt, dass der Plan nach Arafats Tod zurückgehalten werden soll, bis es eine neue palästinensische Führung gibt. Die meisten Vertreter dieser Position sind Anhänger der Parteien des rechten Flügels oder der ultra-orthodoxen Parteien.

 

Dies ist ein positives Signal für Ministerpräsident Sharon, der in der vergangenen Woche einen Vorschlag von Finanzminister Benyamin Netanyahu abgelehnt hatte, den „Abkopplungsplan von neuem zu überprüfen“, bis sich eine neue palästinensische Führung gebildet hat.

 

Die Umfrage zeigt auch, dass eine überwältigende Mehrheit von etwa 80% der israelischen Öffentlichkeit gegen die Freilassung von Marwan Barghouti aus israelischer Haft ist, sollte er zum Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde gewählt werden. (Ha’aretz)

(5) WM-Qualifikation: Israelische National-Elf siegt 2:1 gegen Zypern
Die israelische Fußballnationalmannschaft hat am Mittwochabend ihren Gastgeber Zypern besiegt. Damit steht Israel in seiner Gruppe zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft punktgleich mit Frankreich und Irland. Die Gäste übernahmen bereits in der 16. Minute durch ein Tor von Adoram Keisi die Führung. Vor allem seinem Torhüter Nir Davidovich hat Israel den Sieg zu verdanken: Nachdem Avi Nimni den Zyprioten Marios Ilia in der 75. Minute gefoult hatte, schoss Michael Constantinou den Elfmeter. Doch Davidovich konnte ihn halten. In der 86. Minute schoss Nimni Israel in die 2:1-Führung und machte so den Sieg möglich. (Ha’aretz)

(6) Interview mit Amos Oz im Deutschlandfunk: Freitag, 15 Uhr 50

Am vergangenen Freitag wurde der israelische Schriftsteller Amos Oz mit dem WELT-Literaturpreis 2004 ausgezeichnet. Am Freitag, dem 19. November 2004, sendet der Deutschlandfunk in der Reihe „Schalom. Jüdisches Leben heute“ um 15:50 Uhr ein Interview mit dem Preisträger. Die Sendung enthält auch Beiträge des Bundesaußenministers Joseph Fischer und Lord George Weidenfeld. Das Interview mit Amos Oz führte David Dambitsch.

DLF-Frequenzen: http://www.dradio.de/dlf/frequenzen/

(7) Hollywood aus Israel
Laut eines Berichtes in Yediot Aharonot interessiert sich Hollywood für Israel. Die weltberühmte Filmgesellschaft Warner Brothers zieht in Erwägung, in Israel Kinofilme zu drehen. Bei seinem Besuch der Filmstudios lud der israelische Botschafter in Washington, Dany Ayalon, den Präsidenten der Studios Barry Meyer zu einem Besuch nach Israel ein, damit Meyer sich vor Ort von der Eignung Israels überzeugen könne. Bereits vor einigen Monaten hatte sich der Gouverneur von Kalifornien, der Schauspieler Arnold Schwarzenegger, mit dem Vorschlag, in Israel ein Festival mit israelischen und Hollywood-Produktionen zu veranstalten, an Außenminister Silvan Shalom gewandt. (Yediot Aharonot)

(8) Nachrichten in Kürze

Israelische Frauen bekommen die meisten Kinder im Vergleich zu anderen Staaten der westlichen Welt. Das geht aus dem Jahresbericht des Israel Women`s Network über die Stellung der Frau in Israel 2004 hervor. Der Bericht wurde kürzlich dem Parlamentarischen Ausschuss für die Verbesserung der Stellung der Frauen vorgelegt. Israelische Frauen haben im Durchschnitt 2,89 Kinder, gefolgt von der Türkei mit 2,5 und den USA mit 2. Etwa 97.000 israelische Mütter sind alleinerziehend, davon sind 64% jüdisch. Das durchschnittliche Heiratsalter liegt bei jüdischen Frauen in Israel bei 24,5 Jahren, bei israelischen Musliminnen bei 20,5. In Europa liegt das durchschnittliche Heiratsalter bei 27. (jpost)

 

Weniger als eine Woche nach dem Tode des PLO-Vorsitzenden Yasser Arafat hat die israelische Regierung Vorbereitungen für die mögliche Rückkehr an den Verhandlungstisch mit einem neuen palästinensischen Verhandlungspartner getroffen. Bei einem Treffen mit Kommunalpolitikern des Likud sagte Sharon am Dienstagabend: „Wenn etwas Zeit vergangen ist und wir sehen, dass die neue palästinensische Führung bereit ist, gegen die Terrororganisationen vorzugehen, könnten wir gemeinsame Abkommen bezüglich des Gebietes, das geräumt werden soll, erreichen.“ (Ma’ariv)

 

Eine israelische Delegation ist am Mittwoch nach Mauretanien geflogen, um mit politischen Vertretern über die aktuelle Situation im Nahen Osten zu beraten. Der afrikanische Staat in der West-Sahara ist das einzige Mitgliedsland der arabischen Liga, das zum Zeitpunkt volle diplomatische Beziehungen mit Israel unterhält. (jpost)

 

Die Nordatlantikpakt-Organisation (NATO) hat vorgeschlagen, dass die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) erstmals bei multinationalen Manövern und bei Anti-Terror-Einsätzen wie zum Beispiel Patrouillen im Ost-Mittelmeerraum teilnehmen. Die NATO überprüft derzeit, inwiefern NATO-Truppen im Gazastreifen eingesetzt werden könnten, nachdem Israel sich aus dem Gazastreifen zurückgezogen hat und falls Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde ein Abkommen über den israelischen Rückzug erreicht haben und die NATO um Hilfe bitten. (Ha’aretz)

(9) Das Wetter in Israel

Örtliche Schauer mit einzelnen Gewittern vom Norden bis zum nördlichen Negev. In den Niederungen Gefahr von Überschwemmungen. Im Laufe des Nachmittags nimmt der Regen ab. Die Temperaturen sinken:

 

Jerusalem: 10-15°C

Tel-Aviv: 18-22°C

Haifa: 15-20°C

Be’er Sheva: 15-21°C

Am Toten Meer: 22-26°C

Eilat: 19-27°C

(10) Wechselkurse

17.11.04: (Bank of Israel)

1 € - 5.716 NIS (+0.508%)

1 £ - 8.1474 NIS (+0.277%)

1 $ - 4.388 NIS (+0.091%)

 

18.11.04: (Bank of Israel)

1 € - 5.7156 NIS (-0.007%)

1 £ - 8.1325 NIS (-0.183%)

1 $ - 4.388 NIS (keine Veränderung)

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