Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 16. November 2004
  
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(1) Botschafter Shimon Stein im Interview: „Ob es eine Wende gibt, ist noch offen“
(2) Libanesische Terrorgruppe bekennt sich zu Katjuscha-Raketenangriff
(3) Öffentliche Bekanntmachung in spanischer Kleinstadt: „Sharon ist ein Mörder“
(4) Israelische Forscher zeigen, wie die Stacheln des Seeigels nachwachsen
(5) Revolution bei der israelischen Armee: Frauen in die Küche
(6) “A Kind of Femme Fatale” beim Internationalen Monodrama-Festival in Kiel
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Botschafter Shimon Stein im Interview: „Ob es eine Wende gibt, ist noch offen“

In einem Interview in den „Kieler Nachrichten“ hat Botschafter Shimon Stein am Dienstag (16.11.) Geduld angemahnt. Man sollte der palästinensischen Seite Zeit geben, sich zu stabilisieren. Auszüge:

 

„Was die Ära Arafat betrifft, kann man von einem Ende sprechen, ob es aber eine Wende geben wird, kann heute noch niemand sagen. Wir müssen da etwas Geduld haben.“ „Es ist wenig hilfreich, dass jetzt schon europäische Politiker so eifrig sind und in die Region fahren wollen, um Pläne vorzustellen. Dabei gibt es auf der palästinensischen Seite noch gar keinen wirklichen Ansprechpartner.“

 

„Wir haben nur gehört, dass Abbas von der Fatah aufgestellt werden soll. Wer sein Herausforderer sein wird, wissen wir noch nicht. Es gibt seit Arafats Tod keinerlei offizielle Verlautbarungen, die Rückschlüsse auf eine Richtung der künftigen palästinensischen Politik zulassen. Es wäre auch nicht gut, jetzt irgendeine Gruppe oder Person zu umarmen und als Wunschkandidaten zu bezeichnen.“

 

„Wir sind uns im Klaren darüber, dass Arafat ein schwieriges Erbe hinterlässt. Wir wissen nicht und können es momentan nicht einschätzen, ob es eine sofortige und völlige Abkehr von der Politik der Konfrontation geben wird. Wir erwarten allerdings eine hundertprozentige Anstrengung, was die Bekämpfung des Terrors anbelangt.“

 

„Israel macht zur Zeit eine schwere Phase durch, für manche ist es wegen des Terrors sogar eine traumatische. Ministerpräsident Sharon hat klar gemacht, dass er den einseitigen Rückzug weiter fortsetzen will. Er hat dafür zwar die Mehrheit der Israelis hinter sich, seine Partei aber ist deswegen zerstritten, und er muss sich in der Knesset Mehrheiten suchen.“

 

„In Israel stehen wir vor historischen Entscheidungen. Vieles hängt von der neuen palästinensischen Führung ab. Wenn sie ihre politischen Ziele klar definiert hat, deren Folge die Abkehr von der Terrorpolitik Arafats ist, dann bin ich mir sicher, wird sich die israelische Politik darauf einstellen.“ (Kieler Nachrichten)

(2) Libanesische Terrorgruppe bekennt sich zu Katjuscha-Raketenangriff

Die kaum bekannte libanesische Gruppe „Märtyrer Ghaleb Awali“ hat sich am zu dem jüngsten Raketenangriff auf den Norden Israels bekannt. Die zwei Katjuscha-Raketen wurden am Montagnachmittag vom Libanon aus abgefeuert. Eine landete in der Nähe der Stadt Shlomi im westlichen Galiläa. Die andere traf auf libanesischer Seite ins Meer. Die Gruppe übernahm die Verantwortung für einen ähnlichen Beschuss vor einigen Wochen und kündigte weitere Angriffe an.

 

Die Gruppe „Märtyrer Ghaleb Awali“ ist nach einem hochrangigen Mitglied der Hisbollah benannt, das in Beirut getötet wurde. Awali war offensichtlich der Verbindungsmann zwischen der Hisbollah und Palästinensern, die die Organisation seit vier Jahren unterstützt. Die Hisbollah hatte Israel für den Tod Awalis beschuldigt, doch Sicherheitsquellen teilten mit, dass die Gruppe selbst nicht in Verbindung mit der Hisbollah stehe.

 

Israelische Soldaten entdeckten am Dienstagmorgen die Reste der Katjuscha-Rakete in der Nähe eines Industriegebäudes. Israel hat die libanesische Regierung nach dem Angriff wiederholt gewarnt und für den Angriff mitverantwortlich gemacht, da er von libanesischem Territorium aus erfolgte. Im August 2003 hatte eine Rakete der Hisbollah die Stadt Shlomi getroffen. Dabei wurde der Jugendliche Haviv Dadon getötet. (jpost)

(3) Öffentliche Bekanntmachung in spanischer Kleinstadt: „Sharon ist ein Mörder“

Die Stadt Oleiros in Spanien (Galizien) hat Ministerpräsident Ariel Sharon auf elektronischen Informationstafeln der Stadt als Mörder bezeichnet. Bürger hatten in der vergangenen Woche die israelische Botschaft in Spanien auf die Schmähschreiben hingewiesen.

 

Auf Beweisfotos, die an den Pressesprecher der Botschaft, Jacki Alden, geschickt wurden, ist eine rot erleuchtete Informationstafel zu sehen, auf der steht: „Sharon ist ein Mörder und Führer der Neo-Nazis“. Alden überprüfte die Internetseite der Stadtverwaltung und entdeckte, dass sich die Stadtverwaltung nicht mit den Reklameschildern zufrieden gab, sondern sogar T-Shirts mit Schlagworten gegen Sharon verkauft.

 

Der israelische Botschafter in Madrid, Victor Harel, wandte sich am Montag telefonisch an den Bürgermeister der Stadt Oleiros, Angel Garcia Sawan. Doch der Bürgermeister erklärte, dass er hundertprozentig hinter der Stellungnahme stehe.

 

„Ich habe nichts gegen das jüdische Volk“, sagte Sawan, „doch ich habe viel gegen die Regierung Sharons und dessen Politik“.

 

Botschafter Harel bezeichnete die Äußerung des Bürgermeisters als „Botschaft, die die legitime Ebene verlassen“ habe. Die israelische Botschaft in Spanien teilte mit: „Wir werden dafür sorgen, dass diese verzerrenden Schilder entfernt werden.“

 

Der Stellvertretende Generaldirektor für Kommunikation im Außenministerium, Gideon Meir, sagte gestern: „Man kann nicht glauben, dass sich ein Bürgermeister in Europa 60 Jahre nach der Progromnacht so verhält und auch noch stolz darauf ist. Wir hätten erwartet, dass die spanische Regierung von dieser untragbaren Aktion öffentlich Abstand nimmt.“ (Ma’ariv)

(4) Israelische Forscher zeigen, wie die Stacheln des Seeigels nachwachsen

Die harten, spröden Stacheln des Seeigels sind ein technisches Wunder. Von der Basis bis hin zur nadelscharfen Spitze bestehen sie aus einem einzigen Kristall, das innerhalb von wenigen Tagen nachwächst, wenn es abbricht. Jetzt haben Wissenschaftler des Weizmann Instituts zeigen können, wie die Seeigel dies schaffen.

 

Während viele Kristalle aus Atom- oder Molekülbestandteilen entstehen, die sich in Flüssigkeit auflösen, wobei Zucker und Salz hier die bekanntesten Beispiele darstellen, hat das Forschungsteam der Professoren Lia Addadi und Steve Weiner von der Abteilung für Strukturbiologie herausgefunden, dass der Seeigel eine andere Strategie benutzt: Das Material der Stacheln wird erst in einer nicht-kristallinen Form gesammelt, genannt Amorphous Calcium Carbonat (ACC). Anhäufungen von ACC werden um die Basis des gebrochenen Stachels herum aus den Zellen heraus bis hin zu dem abgebrochenen Ende geschoben. Innerhalb weniger Stunden nach Ankunft an dieser Stelle verwandelt sich das amorphe Material, das aus eng aneinander gepackten, aber ungeordneten Molekülen besteht, in ein Kalzit Kristall, in dem sich die Moleküle in gleichmäßigen Gitterformationen aufreihen.

 

Da aber beide gleich vorgehen, glauben Addadi und Weiner, dass es sich hierbei um eine grundlegende Strategie handelt, die nicht nur von den nahen Verwandten des Seeigels wie etwa dem Seestern benutzt wird, sondern auch von einer breiten Bandweite stacheliger und muschelartiger Meereslebewesen wie z.B. Mollusken und Korallen. Die Idee, ein einziges Kristall heranwachsen zu lassen, nachdem erst einmal das Material in einer amorphen Phase produziert wird, könnte sich als sehr hilfreich für Wissenschaftler und Ingenieure erweisen, die mit Materialien arbeiten. So könnten komplexe synthetische Materialien produziert und geformt werden, die die Eigenschaften eines einzigen Kristalls besitzen.

 

Das Weizmann Institut in Rehovot, Israel, ist eine der weltweit führenden Forschungsinstitutionen. Es ist bekannt für seine breitgefächerte Erforschung der Naturwissenschaften und beschäftigt 2.500 Wissenschaftler, Studenten, Techniker und andere Mitarbeiter. Die Forschungsarbeiten des Instituts befassen sich mit der Suche nach neuen Wegen der Bekämpfung von Krankheiten und Hunger, mit der Prüfung wichtiger Fragen in Mathematik und Computerwissenschaften, der Physik und des Universums, der Entwicklung neuer Materialien und neuer Strategien zum Umweltschutz. (http://wis-wander.weizmann.ac.il)

(5) Revolution bei der israelischen Armee: Frauen in die Küche

Nachdem in den vergangenen Jahren der Beruf des Kochs in der israelischen Armee (IDF) fast zum alleinigen Territorium der Männer wurde, hat man jetzt entschieden, die Situation zu ändern und „die Frau in die Küche zurück zu schicken“. „Heute gibt es Kämpferinnen, Fahrerinnen und sogar Navigatorinnen und Pilotinnen. Warum soll es also keine Köchinnen geben?“, so äußerte sich Oberst Ronen Wolf, Kommandeur der IDF.

 

In der vergangenen Woche ging in Zrifin ein Kurs zu Ende, in dem 16 junge Soldatinnen zu Köchinnen ausgebildet wurden. Es handelte sich um einen vierzehntägigen Lehrgang, der theoretische und praktische Inhalte über das Thema Kochen und Instandhaltung der Küche zum Inhalt hatte. Während die Kurse für die Männer regelmäßig stattfinden, war der Kurs bei den Frauen erst der siebte in den letzten zwei Jahren. „Seit 1998 wurden nur ca. 75 junge Frauen zu Köchinnen ausgebildet“, erklärte Oberst Wolf. „Die Kurse fanden nicht sehr häufig statt, doch wir versuchen das jetzt zu ändern. Um den neuen Köchinnen die Integration in die Küche zu erleichtern, werden jeder Militärbasis zwei Frauen zugeteilt.“ (ynet)

(6) “A Kind of Femme Fatale” beim Internationalen Monodrama-Festival in Kiel

Allein in ihrem Krankenzimmer taucht die 27jährige Mali in einen Strudel bizarrer Phantasien ein. Sie stellt sich vor, wie sie wildfremde Männer zu Sexabenteuern verführt und ihnen danach mit naivem Tonfall erzählt, sie sei infiziert, worauf ihre Liebhaber sie zu Tode prügeln. Im Verlauf des Stückes verwandelt sich die Todkranke zusehends in eine wunderschöne Frau – in „eine Art Femme Fatale“, die sich vor ihrem Schicksal nicht mehr zu fürchten scheint. Issi Mamanovs preisgekrönte Adaption eines Romans von Yitzchak Ben-Ner arbeitet mit Mitteln des Theaters und der Videokunst.

 

“A Kind of Femme Fatale” beim Internationalen Monodrama-Festival THESPIS in Kiel. Internationalen Monodrama-Festival in Kiel. Von Yitzchak Ben-Ner, mit Gili Ben Ozilio. Regie und Bearbeitung: Issi Mamanov, Künstlerische Mitarbeit: Nir Turk, Ausstattung: Mihaela Lika, Lichtdesign: Asi Gotesman, Musik und Video: Dudik Openhein, Länge: ca. 70 Minuten. Sprache: Hebräisch mit englischen Untertiteln

 

Mittwoch, 17. November 2004, 18.00 Uhr, Schauspielhaus Studio, Holtenauer Str. 103, 24105 Kiel. Telefonische Kartenbestellung unter 0431 – 95095.

Weitere Informationen unter www.thespisfestival.de

(7) Das Wetter in Israel

Am Abend erreicht eine Kaltfront von Norden her Israel und bringt kalte und feuchte Luft. Der Regen breitet sich in der Nacht nach Norden hin aus.

 

Jerusalem: 14-22°C

Tel-Aviv: 19-26°C

Haifa: 19-26°C

Be’er Sheva: 19-26°C

Am Toten Meer: 32-31°C

Eilat: 19-31°C

(8) Wechselkurse

1 € - 5.6871 NIS (-0.481%)

1 £ - 8.1249 NIS (-0.654%)

1 $ - 4.384 NIS (-0.657%)

(Bank of Israel, 16.11.04)

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