Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 12. November 2004
  
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(1) Interviews mit Botschafter Shimon Stein: „Wir empfinden keine Freude“
(2) Video zur Pressekonferenz mit Außenminister Silvan Shalom in Jerusalem
(3) Rechtsberater fordert Direktorium zur Anwendung des „Tal-Gesetzes“
(4) Ministerium genehmigt erstmals Umstrukturierung eines Kibbuz zum Moshaw
(5) Israelische Filme beim Ersten One World Medienfestival in Berlin
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Interviews mit Botschafter Shimon Stein: „Wir empfinden keine Freude“

Botschafter Shimon Stein hofft nach dem Tod des PLO-Chefs Yasser Arafat auf ein Ende des „Terrors von palästinensischer Seite“. Im WDR 2 Morgenmagazin sagte der Botschafter am Freitag:

 

„Unabhängig von dem, was bei den Palästinensern in der kommenden Zeit passieren wird, setzen wir unseren einseitigen Rückzug fort.“ Den Palästinensern müsse klar sein, dass Gewaltverzicht unbedingt notwendig sei. „Keine israelische Bevölkerung würde es verstehen, wenn die Regierung weiter verhandelt, während bei uns Busse auf der Straße in die Luft gesprengt werden.“

 

In einem Interview mit Spiegel Online sagte der Botschafter am Donnerstag:

„(...) Mit seinem Tod verbindet sich die Hoffnung auf einen neuen Anfang, auf ein neues Kapitel, das nun aufgeschlagen werden kann. Aber nur, wenn sich der Wille zum Frieden nicht nur in Worten zeigt, sondern auch mit Taten bewiesen werden kann. Israel ist nach wie vor bereit, die Gespräche auf der Basis der Road Map fortzusetzen – unabhängig von der Entscheidung, den einseitigen Rückzug aus dem besetzten Gebieten weiter voranzutreiben.“

 

Vollständiges Interview: „Wir empfinden keine Freude“, Interview mit Botschafter Shimon Stein, SPIEGEL ONLINE – 11. November 2004. Das interview führte Lars Langenau:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,327465,00.html

 

In einem Interview mit dem Inforadio Berlin sagte der Botschafter:

„Wir werden uns weiter bemühen, der palästinensischen Bevölkerung, die nicht am Terror teilnimmt, weiter zu helfen. Wir werden in der Tat wirtschaftlich und humanitär alles tun, um das Leben der Palästinenser zu ermöglichen. Denn sie haben besseres verdient.“

Ganzes Interview: „Israel signalisiert Verhandlungswillen – Der nahe Osten nach Arafat“, Interview mit Botschafter Shimon Stein, Inforadio Berlin (rbb) – 12. November 2004. Mit dem Botschafter sprach Ingo Kahle:

http://www.inforadio.de/magazin.php

 

Programmhinweis: Am Sonntag, 14. November 2004, ist Botschafter Shimon Stein zu Gast beim „Interview der Woche“ mit Margarete Limberg, Deutschlandfunk, 11.05 Uhr.

(2) Video zur Pressekonferenz mit Außenminister Silvan Shalom in Jerusalem

Video zur Pressekonferenz am Donnerstag, den 11. November 2004, nach einem Treffen mit dem Außenminister Italiens, Gianfranco Fini. Stellungnahmen des stellvertretenden Ministerpräsidenten und Außenministers Silvan Shalom und des italienischen Außenministers vor Journalisten zum Tode Yasser Arafats:

 

http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=43451&ak=null

(3) Rechtsberater fordert Direktorium zur Anwendung des „Tal-Gesetzes“

Der Rechtsberater der Regierung, Mani Mazuz, hat vorgeschlagen, ein Direktorium zur Anwendung des „Tal-Gesetzes“ einzusetzen. Das Gesetz regelt die Befreiung vom Militärdienst für Yeshiwa-Schüler bzw. die Ablehnung der Anträge. In dem Brief, den Mazuz vor einigen Tagen an den Ministerpräsidenten geschickt hatte, warnt Mazuz vor „immer noch gültigen Schwierigkeiten“ bei der Anwendung der Regelung für die Befreiung von Yeshiwa-Schülern, die im „Tal-Gesetz“ festgelegt sind. Die Ausschüsse, die sich mit dem Thema beschäftigen, sollten „die Regierung nicht von deren Aufgabe befreien, alles für die Anwendung des Gesetzes in seiner bestehenden Version zu tun.“

 

Nach Mazuz´ Worten gibt es auch Schwierigkeiten mit den Anweisungen der Rekrutierungsbehörden vom April 2004, die die Zeitdauer des Dienstes für religiöse Rekruten und die Kriterien für den Zivildienst festlegen. Während das Gesetzes besagt, dass den Religiösen ein regulärer verkürzter Dienst nach einem Pflichtjahr ermöglicht werden muss, legt die Rekrutierungsverwaltung relativ lange Dienstperioden fest, deren Bedeutung in „der Wahl zwischen einem langen Dienst oder der völligen Befreiung“ liegt, so Mazuz. (Ha’aretz)

(4) Ministerium genehmigt erstmals Umstrukturierung eines Kibbuz zum Moshaw
Das Landwirtschaftsministerium genehmigte diese Woche die Umwandlung des Kibbuz Ayelet Hashahar im westlichen Galiläa in einen landwirtschaftlichen Moshaw. Der Projektausschuss betonte, dass das Ziel der organisatorischen Veränderungen die wirtschaftliche Unabhängigkeit ist und die Existenz der Siedlung im Allgemeinen und der alteingesessenen und schwachen Mitglieder im Besonderen sicherstellen soll. Das Zuschreiben des Grundbesitzes auf die Namen der Mitglieder bietet ihnen Besitzrechte und ermöglicht ihnen die persönliche Finanzierung als Einnahmequelle für die soziale Absicherung. Der Prozess wird den Mitgliedern neue Aufgabenfelder eröffnen. Unter anderem soll das ehemalige Kibbuz mit Zimmern für Touristen ausgestattet werden. Der Ausschuss diskutiert derzeit über die Änderung der Einstufung zehn weiterer Kibbuzim als Moshawim. (Ma’ariv)

(5) Israelische Filme beim Ersten One World Medienfestival in Berlin

Zum ersten Mal findet in Berlin vom 17. bis zum 24. November das in Prag bereits fest etablierte One World Medienfestival statt. In Konzerten Diskussionen, Club Events, Workshops und vielen anderen, insgesamt vierzig internationalen Programmpunkten, werden unterschiedliche Aspekte zum Thema Menschanrechte beleuchtet.

 

Filmische Auseinandersetzungen machen einen wichtigen Bestandteil aus. Aus Israel sind vier Filmproduktionen eingeladen. Die ungeheure Perfidie von Bombenattentaten und die traumatischen Folgen für alle Angehörigen und die überlebenden Opfer zeigt der Film HaHaruf-Ha 17/ Nr. 17 (http://www.dokfest-muenchen.de/filme_view_web.php?fid=510). Bei einem solchen Terroranschlag auf einen Linienbus am Stadtrand von Tela Aviv wurden 17 Personen getötet. Eine Person, die bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt war, blieb unidentifiziert – die Nummer 17. Die Rolle eines Detektives übernehmend versuchte der Filmemacher David Ofek, die Identität dieses Mannes, den niemand zu vermissen schien, herauszufinden. Man vermutete, dass es sich um einen illegalen Fremdarbeiter ohne Familie handelte. Die Zuschauer sehen Ofek, wie er im Interview mit Polizisten, Überlebenden und Zeugen Informationen zusammenträgt. Auf diese Weise lernen sie einen forensischen Experten genauso wie einen Klavierlehrer aus Minsk kennen, die beide zufällig auch in jenem Bus fuhren.

(Termin/Spielort: Di, 23.11., 20.00 Jüdisches Museum, Mi, 24.11., 17.30 Dokument Kino)

 

„Arna’s Children“, der auf dem Tribeca Filmfestival in New York dieses Jahr als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde, erzählt die Geschichte Arna Mers, die eine Kindertheater-Gruppe in dem Flüchtlingslager der Westbank-Stadt Jenin leitete. Die Mitglieder der Theatertruppe werden zunächst im Alter von Zehn bei ihren Theaterproben und der Vorstellung selbst gefilmt; und nach Arnas Tod, inzwischen 14-15 jährig, bei dem Gespräch über die aufgelöste Theatergruppe und der Sehnsucht danach, und zuletzt als 17-Jährige, wie sich sich über die optimale Verwendung von automatischen Waffen austauschen. Einer der Regisseure ist Arnas Sohn Juliano. In der Art und Weise der Produktion wird seine Zerrissenheit darüber deutlich, dass er nicht weiß, wen er mehr betrauern soll: seine Mutter, die Jugendlichen im Camp von Jenin oder die mit Füßen getretene Hoffnung. Die Dokumentation wendet sich nicht an jüdische oder arabische Zuschauer, sondern an die, die nicht wissen, was ein hoffnungsloses Leben bedeutet.

(Termin/Spielort: Di, 23.11., 17.30 Jüdisches Museum, Mi, 24.11., 16.00 Haus der Demokratie und Menschenrechte)

 

Für den Film „Machssomim“ (The Checkpoint) war die Kamera des Regisseurs Yoav Shamir zwei Jahre lang stummer Zeuge von Ereignissen an den streng bewachten Kontrollpunkten, die von den Israelis als Reaktion auf Terroranschläge errichtet wurden.

(Termin/Spielort: Mo, 22.11., 20.00 Jüdisches Museum, Di, 23.11., 18.00 Haus der Demokratie und Menschenrechte)

 

Das Leben, Wirken und Tod des palästinensischen Fernsehkameramanns Mazen Dana, der von dem israelisch-palästinensischen Konflikt berichtet hat und bei einem Einsatz in Irak 2003 von Soldaten der US-Armee erschossen wurde, wird in „One Last Shot“ wieder gegeben.

(Termin/Spielort: Do, 18.11., 19.00 Filmkunsthaus Babylon, Fr, 19.11., 20.00 Dokument Kino).

 

Ein Thema ganz anderer Art präsentiert die Dokumentation „Garden“, benannt nach einem Tel Aviver Straßenviertel, wo junge homosexuelle Prostituierte und Drogenabhängige aufeinander treffen. Es ist ein Gebiet für Obdachlose, für Drogen deals und Zusammenstöße mit dem Gesetz. Im Laufe eines Jahres folgten die beiden Filmemacher Shatz und Barash zwei Jugendlichen, die den „Garten“ zu ihrer Heimat gemacht haben: Nino, ein 17 jähriger Palästinenser, der illegal in Israel lebt und zeitweise „in Verwahrung“ genommen wird, und Dudu, ein arabischer Israeli, der sich mittels Drogenkonsum selbst zerstört. Die jungen Männer gewährten Shatz und Barash einen tiefen Einblick in die intimsten Bereiche ihres Lebens. Die Filmer, sich stets des Vertrauens, das ihnen entgegengebracht wurde, bewusst, haben einen beeindruckend ehrlichen Film geschaffen, der Nino und Dudo den Respekt zollt, der ihnen im Alltag zu oft verwehrt wird. Vor dem Hintergrund des palästinensisch-israelischen Konfliktes und der Diskreditierung von Homosexuellen sind die beiden Freunde in ihrem Wunsch nach Liebe und Sicherheit voneinander abhängig.

(Termin/Spielort: Mo, 22.11., 18.00 Jüdisches Museum, Di, 23.11., 22.30 Dokument Kino)

 

Weitere Informationen zum Programm des Festivals und den Veranstaltungsorten finden Sie unter www.oneworld-fest.de

(6) Das Wetter in Israel

In den kommenden Tagen bleibt es sonnig und warm:

 

Jerusalem: 17-26°C

Tel-Aviv: 18-28°C

Haifa: 18-28°C

Be’er Sheva: 18-31°C

Eilat: 21-33°C

(7) Wechselkurse

1 € - 5.7245 NIS (+0.314%)

1 £ - 8.1817 NIS (+0.293%)

1 $ - 4.429 NIS (-0.09%)

(Bank of Israel, 12.11.04)

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