Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 03. November 2004
  
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(1) Profil der Terrorgruppe „Volksfront zur Befreiung Palästinas“
(2) Terroranschläge in Jerusalem und Hebron vereitelt
(3) Israels führende Forschungsinstitute und ihre deutschen Freundeskreise
(4) Israelische Frauen tanzten nackt, bestraft wurden indische Beamte
(5) Amos Oz liest aus seinem Roman „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Profil der Terrorgruppe „Volksfront zur Befreiung Palästinas“

Die Terrorgruppe „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ (PFLP), die sich zu dem Selbstmordattentat am Montag in Tel Aviv bekannt hat, besteht seit 11. Dezember 1967. Sie stand zunächst unter der Leitung von Vadia Haddad und George Habash, Habash wurde zum Generalsekretär der Gruppe ernannt. Die PFLP konzentrierte sich auf Terroranschläge wie Flugzeugentführungen, die die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit auf sich ziehen. Im Mai 2000 zog sich George Habash aus gesundheitlichen Gründen zurück. Sein Nachfolger wurde Abu Ali-Maztaffa.

 

Maztaffa war eine Schlüsselfigur in der Ausführung von Terrorangriffen seit September 2000. Maztaffa wurde im August 2001 getötet und durch Ahmad Saadat ersetzt. Saadat baute die Terrorzelle auf, die am 17. Oktober 2001 den früheren israelischen Tourismusminister Rehavam Ze’evi ermordete. Das Hauptbüro der PFLP hat seinen Sitz in Syrien und im Westjordanland. Die PFLP gehört zu den Organisationen, die sich nicht an der palästinensischen Waffenpause („Hudna“) beteiligten, die während der Amtszeit des ehemaligen palästinensischen Ministerpräsidenten Abu Masen im Sommer 2003 ausgehandelt wurde.

 

Die PFLP ist unter anderem verantwortlich für folgende Terroranschläge: Das Selbstmordattentat in Karni-Shumron, Israel, mit drei Toten am 16. Februar 2002. Das Selbstmordattentat an der Geha-Kreuzung mit vier Toten am 25. Dezember 2003. Die Flugzeugentführung einer El Al Maschine am 23. Juli 1968. Die Entführung von drei ausländischen Flugzeugen am 23. Juli 1970, die in die Luft gesprengt wurden, nachdem die Fluggäste in Sicherheit gebracht werden konnten. Ein weiterer erfolgloser Versuch, eine El Al Maschine zu entführen. Die PFLP ist auch verantwortlich für die Entführung eines weiteren Flugzeugs am 26. Juli 1970. Auch diese Maschine wurde in die Luft gesprengt. Bei dem Selbstmordattentat vom Montag auf einen belebten Markt in der Tel Aviver Innenstadt starben drei Israelis und der 16jährige Attentäter aus Nablus. (IDF)

(2) Terroranschläge in Jerusalem und Hebron vereitelt

Israelische Sicherheitskräfte haben in den vergangenen Wochen mehrere Terroranschläge vereitelt. Unter anderem wollten Terroristen aus Bethlehem einen mit Sprengstoff beladenen Krankenwagen nach Jerusalem einschleusen. Der Inlandsgeheimdienst Shabak und die Armee in Bethlehem hoben mehrere Terrorzellen aus. Eine bestand aus Mitgliedern der Terrorgruppen Hamas und islamischer Jihad. Zu den Zellen gehören auch Polizisten der Palästinensischen Autonomiebehörde. Sie wollten einen doppelten Selbstmordanschlag in Jerusalem verüben. Zudem war ein Anschlag auf einen Bus bei Hebron geplant. Die Sicherheitskräfte nahmen etwa 16 Palästinenser fest.

 

Bei einem palästinensischen Überfall am Mittwochnachmittag wurde in Rafah im südlichen Gazastreifen ein Soldat mittelschwer am Kopf verletzt. Ein weiterer Soldat wurde bei einem zweiten Überfall an der Hand verletzt. Bei weiteren Auseinandersetzungen zwischen militanten Palästinensern und israelischen Soldaten ist am Mittwoch in Rafah ein Palästinenser getötet worden. Die Armee leitete Untersuchungen in dem Fall ein. Am Montag entdeckte die Armee in einem landwirtschaftlichen Gebäude südlich von Rafah einen weiteren Tunnel, der palästinensischen Terrorgruppen zum Waffenschmuggel aus dem benachbarten Ägypten diente. Der Waffengang war 8 Meter tief und mehrere Hundert Meter lang. Der Furchmesser des Schafts betrug einen Meter. Der Tunnel wurde durch Spezialisten der Armee mit einer Detonation zum Einsturz gebracht. Der Schmugglergang war der zwanzigste, den die IDF in diesem Jahr entdeckte. Insgesamt wurden seit des Antiterrorkampfes der israelischen Armee Hunderte dieser Tunnel entlang der israelisch-ägyptischen Grenze im Gazastreifen zerstört. (Ha’aretz/ IDF)

(3) Israels führende Forschungsinstitute und ihre deutschen Freundeskreise

Das „Technion“ und das „Weizmann Institut“ sind Israels führende Forschungseinrichtungen – Geld und Unterstützung bekommen sie auch von deutschen Freundeskreisen.

Ende Oktober ist der Präsident des Weizmann Instituts in Rehovot, Ilan Chet, nach Berlin gekommen, um deutschen Parlamentariern seine Einrichtung vorzustellen. Themen waren aktuelle Forschungsprojekte, der deutsch-israelische Wissenschaftsaustausch und die Etatkürzungen der israelischen Regierung. Das Weizmann Institut muss sich inzwischen fast zwei Drittel der jährlich benötigen 175 Mio. Dollar selbst besorgen. So arbeitet das Weizmann-Institut zum Beispiel an einem Bluttest für Raucher, dessen Entwicklung die US-Tabakindustrie mit 8 Mio. Dollar fördert. Der Vortrag von Ilan Chet wurde von der Gesellschaft der Freunde des Weizmann Instituts organisiert. 1.700 Mitarbeiter hat das Institut in Rehovot, aber nur 950 handverlesene Studenten. Interdisziplinarität ist eines der Aushängeschilder des 1949 gegründeten Instituts, internationale Zusammenarbeit das andere. Der nach den USA zweitwichtigste Partner ist Deutschland.

 

Dass auch deutsche Freunde dabei eine besondere Rolle spielen, ist zumindest beim Technion nicht verwunderlich. Eine technische Hochschule, um der Bevölkerung des damaligen Palästina Bildungs- und Aufstiegschancen zu verschaffen – so lautete Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts der Plan hinter der Gründung des Technion. Die Eröffnung der Hochschule 1924 war zum großen Teil das Ergebnis deutscher Initiative. Mehrere Wissenschaftler der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg waren beteiligt. Der Architekt war ein Berliner. Heute bietet das Technion rund 13.000 Studenten einen Studienplatz. 1923 wurde unter dem Vorsitz von Albert Einstein ein deutscher Technion-Freundeskreis gegründet. Inzwischen fördert die Deutsche Technion-Gesellschaft zahlreiche Projekte. „Die Auswahl orientiert sich nicht daran, was in der Wissenschaft angesagt ist, sondern allein an der Qualität der eingereichten Vorhaben“, sagt Marianne Krüger-Jungnickel, Leiterin des Berliner Büros der Gesellschaft. Am 25. Oktober lud sie in Berlin zu einer Veranstaltung mit Shai Agassi, „Technologie im aktuellen Wettbewerb“, ein.

 

Der ungekürzte Artikel „Leuchttürme der Wissenschaft“ von Sophie Neuberg und Tobias Kaufmann erscheint Morgen, dem 4.11. auf der Wissensseite der Jüdischen Allgemeinen. In der selben Ausgabe finden Sie ein Interview mit Shai Agassi, Vorstandsmitglied des Softwareunternehmens SAP, S.4.

 

Freunde der Forschung

Die „Deutsche Technion-Gesellschaft“ fördert den Studenten- und Dozentenaustausch zwischen Haifa und Deutschland, vergibt Stipendien und organisiert Vortrags- und Gesprächsreihen, um Wissenschaftler des Technion und ihre Arbeit in Deutschland bekannt zu machen.

Die „Deutsche Gesellschaft der Freunde des Weizmann Instituts“ nimmt die gleiche Aufgabe für das Institut in Rehovot wahr.

http://www.weizmann.ac.il/

http://www.technion.ac.il/

http://www.deutsche-technion-gesellschaft.de/

(4) Israelische Frauen tanzten nackt, bestraft wurden indische Beamte
Israelische Motorradfahrerinnen haben vor kurzem in einem indischen Bundesstaat für Aufsehen gesorgt. Ihnen wird vorgeworfen, nackt und betrunken im Mondlicht getanzt zu haben. Der Vorfall ereignete sich im Oktober während einer Feier zum Abschluss der "Wüsten-Königinnen-Rallye" außerhalb der Tempelstadt Pushkar. An der Motorrad-Rallye hatten 45 israelische Frauen teilgenommen. Indische Beamte wurden wegen des Zwischenfalls bestraft. Nach Angaben einer indischen Motorrad-Rallye-Organisation handelte es sich bei diesem Vorfall um eine misslungene Aufführung, in der die Israelinnen indische Frauen beim Baden darstellen wollten. Dies sollte hinter einem Vorhang vorgeführt werden. In einem Versöhnungsbrief schrieb Arik Bras von der Organisation "Israels Geographical Tours", dass der Vorhang wegen der Aufregung und des Übermuts der israelischen Frauen heruntergefallen sei. Somit seien die spärlich bekleideten Frauen entblößt worden. (Ha’aretz)

(5) Amos Oz liest aus seinem Roman „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“

Der neue Roman von Amos Oz ist eine große Familiensaga, deren letztes Kapitel vom Selbstmord der Mutter, Fania Klausner, berichtet. Da ist Amos zwölf Jahre alt. Der international renommierte israelische Schriftsteller will die Gründe dieser Verzweiflungstat verstehen und erschreibt sich die Geschichte seiner Familie.  Es entsteht „ein vielschichtiges, feinfühliges, ergreifendes und herzzerreißendes Buch“ (Batya Gur), das zugleich Zeugnis ablegt von der enttäuschten Liebe der Eltern und Großeltern zu Europa. „Es spürt dem jüdischen Erbe in der europäischen Kultur nach und dem europäischen Erbe in unserer eigenen Kultur“ (Amos Oz). Insofern ist dieser Roman mehr als eine individuelle „Geschichte von Liebe und Finsternis“, er ist eine „nationale Biographie“ (Gur).

 

Leipzig 3.11., Weimar 4.11., Hamburg 5.11., München 7.11., Heidelberg 8.11., Karlsruhe 9.11., Bremen 10.11., Köln 11.11., Berlin 13.11.

 

Weitere Informationen zu den Terminen in unserem Kulturkalender:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=63061&MissionID=88

(6) Das Wetter in Israel

Sonnig und sehr heiß. Die Hitzewelle wird auch am Donnerstag noch anhalten. Erst der Freitag bringt kühlere Temperaturen. Dabei bleibt es weiter über dem Durchschnitt.

 

Jerusalem: 17-24°C

Tel-Aviv: 22-30°C

Haifa: 21-29°C

Be’er Sheva: 17-31°C

Am Toten Meer: 22-33°C

Eilat: 21-31°C

(7) Wechselkurse

1 € - 5.6749 NIS (+0.067%)

1 £ - 8.2022 NIS (+0.273%)

1 $ - 4.45 NIS (-0.067%)

(Bank of Israel, 03.11.04)

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