Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 01. November 2004
  
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(1) Palästinensisches Selbstmordattentat in Tel Aviv
(2) Knesset debattiert über Entschädigungsgesetz im Rahmen der Abkopplung
(3) Anlageverhalten im Hi-Tech Bereich ähnlich wie zu Zeiten des „Booms“
(4) Lesung mit Werken des israelischen Lyrikers Dan Pagis
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Palästinensisches Selbstmordattentat in Tel Aviv

Bei einem palästinensischen Selbstmordattentat auf dem Markt Shuk HaCarmel in der Innenstadt von Tel Aviv sind am Montagmorgen um 11.15 Uhr Ortszeit mindestens drei Menschen getötet und über 30 verletzt worden.

Der Markt war zum Zeitpunkt voller Menschen. Die Explosion ereignete sich in der Nähe eines Gemüsestandes an der Kreuzung Rambam/ HaCarmel Str. Bei der Leiche des Attentäters handelt es sich um Amar Alfar, 18 Jahre, aus dem Askar Flüchtlingslager bei Nablus im nördlichen Westjordanland (Samaria). Die palästinensische Terrorgruppe „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ bekannte sich zu dem Attentat.

 

Nach Angaben der Sicherheitsbehörden reiste der Attentäter mit dem Sprengstoff in der Nacht nach Abu Dis im Ostteil Jerusalems. Offenbar wollte er sich in der Hauptstadt in die Luft sprengen. Es ist möglich, dass er wegen der hohen Sicherheitsvorkehrungen nach Tel Aviv weiterreiste. Der Sprengsatz des Selbstmordattentäters war verhältnismäßig klein, erklärte ein Feuerwehrmann. Nach dem Anschlag erhöhten die Behörden die Sicherheitsstufe in der Dan-Region. Zwei Männer wurden unter Verdacht festgenommen. (Ha’aretz)

(2) Knesset debattiert über Entschädigungsgesetz im Rahmen der Abkopplung

Die grundsätzliche Entscheidung für den Abkopplungsplan liegt hinter uns, doch die Debatte über die einzelnen Paragraphen des Gesetzes zur Durchführung der Abkopplung beginnt jetzt: In der Vollversammlung hat heute die Diskussion über das Gesetz „Räumung – Entschädigung“ begonnen, das vergangene Woche von der Regierung genehmigt wurde.

Die Marathon-Debatte begann um 11 Uhr morgens und wird erwartungsgemäß erst am Dienstag beendet werden. Dann folgt die Debatte über den Staatshaushalt 2005, aus dem die Paragraphen, die den Abkopplungsplan betreffen, herausgenommen wurden. Im Büro des Ministerpräsidenten und im Finanzministerium hofft man, dass die beiden getrennten Budgets mit Hilfe zweier Koalitionen genehmigt werden: das Gesetz der Entschädigung mit Hilfe der linken Stimmen und der Staatshaushalt durch die derzeitige Koalition, die auch die „Rebellen“ im Likud und den größten Teil der nationalreligiösen Mafdal-Fraktion umfasst.

 

In den Fraktionen von Avoda (sozialdemokratisch) und Yachad (linksliberal) hat man deutlich gemacht, dass man das Gesetz zur Entschädigung der räumenden Siedler unterstützen wird, den Staatshaushalt jedoch im “derzeitigen Format“ ablehnt. Dieses Zauberwort verdeutlicht die Meinungsunterschiede in der Partei: die Minderheit, angeführt von Chaim Ramon, ist der Meinung, dem Ministerpräsidenten sollte bedingungslos ein volles Sicherheitsnetz geboten werden, um ihm beim Rückzug aus dem Gazastreifen zu helfen. Dagegen fordern Yitzhak Herzog und andere Fraktionsmitglieder, dass das Budget nach dessen Genehmigung in erster Lesung und vor der Übergabe an den Finanzausschuss noch einmal geändert wird.

 

Der Schlüssel zur Genehmigung des Budgets befindet sich in den Händen der „Rebellen“ im Likud, die heute über ihr Abstimmungsverhalten diskutieren werden. Zur Stunde gehören nur einige Wenige der 17 zu seinen Gegnern: Chaim Katz, Michael Ratson, David Lewy und Naomi Blumental. Die übrigen Mitglieder teilten mit, dass sie zwischen ihrem Widerstand gegen den Abkopplungsplan und ihrem Widerstand gegen den Ministerpräsidenten unterscheiden würden. Der entlassene Minister Uzi Landau erklärte, dass er zwar für das Budget, doch gegen das Entschädigungsgesetzt stimmen wird.

 

Auch die Mafdal-Fraktion wird heute zusammenkommen, um über ihren zukünftigen Weg zu beraten. Es gibt Stimmen in der Fraktion, die Druck bis aufs äußerste und ein weiteres Ultimatum an den Ministerpräsidenten fordern. Doch weiß man in der Fraktion auch, dass man in diesem Fall viel zu verlieren hätte. Es scheint, dass letzten Endes die Fraktion (ohne den Vorsitzenden) für das Budget stimmen wird und nur, damit sie im Gegenzug finanzielle Hilfe für den religiös-nationalen Sektor erhalten wird. Das Zünglein an der Waage bei der Abstimmung wird die Fraktion Yahadut HaTora sein. Man geht davon aus, dass die Fraktion, die bereits zu einer Übereinkunft mit dem Ministerpräsidenten gekommen ist, nicht widersprechen und Sharon ein Sicherheitsnetz von außen bieten wird.

 

Am Mittwoch werden zwei Abstimmungen über den Staatshaushalt und über das Entschädigungsgesetz in einer ersten Lesung stattfinden. Sharon hofft wie gesagt, beide mit Hilfe zweier getrennter Koalitionen durchzubringen. Die Mehrheit der arabischen Knessetabgeordneten werden das Entschädigungsgesetz ablehnen. Der Knessetabgeordnete Ahmed Tibi sagte, dass die Siedler diejenigen seien, die die Palästinenser entschädigen müssten. Der Knessetabgeordnete und Mitglied der Raam-Fraktion, Dahamshe, sagte dagegen, dass er beabsichtige, die Entschädigungen zu befürworten. Am Ende scheint es, dass das Gesetz eine große Mehrheit erzielen wird, genauso wie die Abkopplung. (ynet)

(3) Anlageverhalten im Hi-Tech Bereich ähnlich wie zu Zeiten des „Booms“

Das Anlageverhalten im Hi-Tech Bereich Israels ist ähnlich wie zu Zeiten des „Booms“: 2 Mrd. Dollar jährlich. Im dritten Quartal 2004 haben israelische Start-Up-Firmen 438 Mio. Dollar aufgebracht, davon stammen 95% von ausländischen Kapitalanlegern.

 

Der Umfang der Risiko-Kapitalanlagen in israelischen Start-Up Firmen hat im dritten Quartal 2004 den Rekord der letzten drei Jahre gebrochen. Das gilt auch für die Anzahl der Firmen, die im dritten Quartal Kapital mobilisiert hatten. 113 israelische Start-Up-Unternehmen haben in diesem Quartal etwa 438 Mio. Dollar mobilisiert. Dies bedeutet einen Anstieg von 30% im Vergleich zum Umfang der Kapitalmobilisierung im zweiten Quartal, wie das Forschungsinstitut IVF aufgrund der Quartalsüblichen Umfrage zum Anlageverhalten berichtet.

 

Die Quartalswerte zeigen ein ähnliches Investitionsverhalten wie zu Beginn des „Booms“, wo Investitionen von zwei Mrd. Dollar anvisiert wurden. Die Werte sind vergleichbar mit denen von 1999 und 2001, allerdings weit entfernt von den Spitzenwerten, die im Rekordjahr 2000 erreicht wurden.

 

Schätzungen gingen bis zu diesem Quartal davon aus, dass der Umfang der Investitionen sich zwischen 300-350 Mio. Dollar stabilisieren wird. In den nächsten Quartalen sind drei Risikokapitalfonds Genesis, Gisa und Concord im Umfang von 500 Mio. Dollar geplant, sowie Fonds von Pitango und Jaymini mit einem ähnlichen Umfang. Diese Fonds sollen ein neues israelisches Kapital zur Investitionen in Start-Up Firmen in einer Höhe von 1 Mrd. Dollar zur Verfügung stellen. Wenn die ausländischen Anleger das existierende Verhältnis von 55% im Vergleich zu 45% der lokalen Fonds aufrecht erhalten, vermutet man, dass die Anlage in den nächsten Quartalen auch einen Umfang von 450-500 Millionen Dollar erreichen kann.

 

Aus der Umfrage ergibt sich, dass die Höhe der durchschnittlichen Anlage pro Firma im letzten Quartal bei 3,87 Mio. Dollar lag, 1 Mio. Dollar mehr als die durchschnittliche Anlagenhöhe im Vorjahresquartal; 17 Firmen haben 5-10 Millionen Dollar im dritten Quartal 2004 mobilisiert. Die größte Anlage wurde in der neuen Bildschirm-Firma Mageink getätigt; nachdem das Unternehmen letztes Jahr schließen musste, kehrte es an den Markt zurück und mobilisierte 27 Mio. Dollar.

 

Weiterhin ergab die Umfrage, dass das Engagement ausländischer Investoren in israelische Hi-Tech-Unternehmen sich zur Zeit in einer Einstiegsphase befindet; 55% der direkten Investitionen in israelische Start-Up-Unternehmen im dritten Quartal erfolgten durch ausländische Investoren, ebenso wie auch die israelische Fondsanlage fast vollständig auf fremdem Kapital basieren. Ze’ev Holzmann, der Geschäftsführer von IVC und der Direktor von Gisa Fonds erklärte, dass „circa 95% des investierten Kapitals in Start-Up-Firmen aus fremden Quellen stammt.“

 

Die Umfrage zeigt einen dramatischen Anstieg im Umfang der Investitionen in junge Firmen nach einer langen Dürre – was für Optimismus, Vertrauen der Investoren in neue Technologien und in Wachstum spricht. 18 junge Firmen (die sich in der „Kick-off-Phase“ befinden) haben während dieses Quartals 36 Millionen Dollar mobilisiert, was zwei mal mehr im Vergleich zum vorherigen Quartal ist und die Werte aller Quartale in den drei letzten Jahren übersteigt. 58% dieser Mobilisierung betrafen den Kommunikationsbereich.

 

Der Kommunikationsbereich hat die meisten Investitionen gesehen, 31 Firmen im Kommunikationsbereich haben 121 Mio. Dollar mobilisiert. Weiterhin attraktiv für Investitionen ist die Naturwissenschaft, die im letzten Quartal 90 Mio. Dollar aufbrachte – was einen Anstieg von 225% im Vergleich zum vorherigen Quartal bedeutet. (Ha’aretz)

(4) Lesung mit Werken des israelischen Lyrikers Dan Pagis

Dan Pagis, geboren 1930 in der Bukowina, wuchs deutschsprachig auf. 1941 bis 1944 war in einem Arbeitslager in Transnistrien. 1946 wanderte er nach Palästina ein, lernte schnell Hebräisch, studierte und lehrte in Jerusalem, aber auch in Harvard und Berkeley als Professor für mittelalterliche hebräische Dichtung. Er gehört mit Jehuda Amichai und Nathan Zach zu jener Generation von Lyrikern, die kurz nach der Gründung des Staates Israel zu schreiben begannen. Er entwickelte einen ganz eigenen, natürlichen, doch poetisch sehr dichten Ton als moderne hebräischer Lyriker. Dan Pagis starb 1986 in Jerusalem. Die hebräische Gesamtauflage seiner Gedichte hat die siebente Auflage erreicht.

 

Dan Pagis An beiden Ufern der Zeit

Ernste Gedichte – Groteske Gedichte – Prosagedichte – Prosa

Eine Veranstaltung mit Peter Lieck, Martina Rester und der Übersetzerin Anne Birkenhauer

 

Köln, 2. November 2004, 19.30 Uhr

Lengfeldsche Buchhandlung, Kolpingplatz 1

 

Aachen, 3. November 2004, 20.00 Uhr

Buchhandlung Backhaus, Jakobstr. 13

 

http://www.straelener-manuskripte.de/

(5) Das Wetter in Israel

Heiter. Im Süden und Osten des Landes vereinzelt Schauer möglich.

 

Jerusalem: 16-24°C

Tel-Aviv: 19-28°C

Haifa: 20-29°C

Be’er Sheva: 16-30°C

Am Toten Meer: 22-31°C

Eilat: 21-31°C

(6) Wechselkurse

1 € - 5.6674 NIS (-0.561%)

1 £ - 8.1441 NIS (-0.48%)

1 $ - 4.441 NIS (-0.604%)

(Bank of Israel, 01.11.04)

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