Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 25. Oktober 2004
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(1) Debatte über den Abkopplungsplan
(2) Jordanisch-Israelisches Wissenschaftszentrum
(3) Deutsche Radler bei „Wheels of Love“
(4) Amoz Oz auf Lesereise in Deutschland
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Debatte über den Abkopplungsplan

Am Montag beginnt in der Knesset die Debatte über den Abkopplungsplan von Ministerpräsident Ariel Sharon. Am Dienstag wird die Abstimmung stattfinden. Dabei kann wahrscheinlich mit einer knappen Mehrheit von 65 Knessetabgeordneten gerechnet werden. Kein mitreißender Sieg, wie ihn Ministerpräsident Sharon erhofft hatte, und ganz bestimmt kein Sieg, der die Frage über ein Volksreferendum zu Grabe tragen wird. Unter seinen Koalitionsmitgliedern erreicht der Ministerpräsident nur 36 Befürworter. Von 40 Fraktionsmitgliedern des Likud werden 20 Abgeordnete dafür stimmen. Landwirtschaftsminister Israel Katz, der nicht zu diesen 20 gehört, hält seine Karten verdeckt. Es wird erwartet, dass es am Dienstag ein Treffen zwischen ihm und dem Ministerpräsidenten geben wird, bei dem er seine Entscheidung mitteilen wird. Sharon hatte in der letzten Zeit damit gedroht, Minister, die gegen den Plan stimmen, zu entlassen. Diese Drohung soll Katz überzeugen, dem Plan zuzustimmen. Minister Uzi Landau, einer der führenden Gegner des Plans, wird diese Drohung wohl kaum überzeugen.

 

Dem kranken Knessetabgeordnete Eli Aflalu (Likud, großer Anhänger Sharons) hatte man in den vergangenen Tagen eine eitrige Zyste am Kopf erfolgreich entfernt. Sein Zustand ist gut, und er muss noch zur Behandlung im Krankenhaus bleiben. Allerdings bat er seine Ärzte, am Dienstag zur Abstimmung gehen zu dürfen. Die Ärzte werden seiner Bitte stattgeben. Wahrscheinlich wird der Arzt der Knesset ausführliche medizinische Anweisung von den Ärzten Aflalus erhalten und den Patienten ständig begleiten. „Ich bin fest entschlossen zur Knesset zu kommen, um politischen Kurs des Ministerpräsidenten zu verteidigen“, so Aflalu.

 

Es ist zu erwarten, dass 14 der insgesamt 15 Mitglieder der Shinui-Fraktion (bürgerlich-säkular) für den Plan stimmen werden. Das 15. Mitglied, die Knessetabgeordnete Yehudit Naot, wird aus gesundheitlichen Gründen nicht zu den Wahlen gehen. Naot hatte vor Kurzem ihr Amt als Umweltministerin wegen Krankheit niedergelegt. Aber auch diese 14 Stimmen sind nicht ganz sicher. Denn es kann damit gerechnet werden, dass Hami Doron trotz des Fraktionszwangs den Plan ablehnt. In der Fraktion Ichud Haleumi (rechtsgerichtet, nicht religiös) sind verständlicherweise nur schwer Unterstützer des Plans zu finden. Eigentlich wird wohl nur ein einziges Fraktionsmitglied den Plan unterstützen, der Knessetabgeordnete Michael Nudelman.

 

Für eine Genehmigung des Plans benötigt Sharon die Unterstützung der Opposition. Dort werden 29 Knessetmitglieder für den Plan stimmen. Aktuell sieht die Situation wie folgt aus: 19 Mitglieder der Arbeitsfraktion (sozialdemokratisch) und auch zwei Mitglieder der Fraktion Am Echad (Gewerkschaft) werden für den Plan stimmen. Ebenso werden sechs Mitglieder der Yachad-Fraktion (linksliberal) dafür stimmen, darunter der Knessetabgeordnete Avshalom Vilan, der wahrscheinlich trotz des Todes seines Vaters zur Abstimmung erscheinen wird.

 

Die arabischen Fraktionen entschieden sich gegen den Plan, da es ihrer Meinung nach eines der Hauptziele des Plans ist, die Siedlungsblöcke in der Westbank zu stärken. Die arabischen Abgeordneten, die für den Plan stimmen werden, sind die Mitglieder von Raam, Abdel Malik Dahamshe und Taleb A-Sana.

 

Die fünf Mitglieder der Fraktion Yahadut Hatora (ultraorthodox, aschkenasisch) haben sich noch nicht entschieden. Im politischen Forum geht man davon aus, dass sich die Fünf enthalten und erst kurz vor der Abstimmung bekannt geben, wie sie abstimmen werden. Der Knessetabgeordnete Meir Frosch scheint gegen den Plan zu stimmen, obwohl auch er seine Entscheidung noch nicht bekannt gemacht hat.

 

Der Knessetabgeordnete David Tal (Am Echad) schwankt noch. Der Urteilsspruch des Rabbiners Ovadia Yosef gegen den Plan hat den Knessetabgeordneten in einen schweren Gewissenskonflikt gestürzt. In der Knesset jedoch spricht man davon, dass es sich nicht um einen inneren Konflikt handle, sondern um den Versuch Tals, Verbesserungen in seinen Forderungen im Gegenzug für seine Unterstützung des Abkopplungsplans zu erzielen.

 

Man erwartet, dass die übrigen Mitglieder der arabischen Fraktionen (Chadash, Taal und Balad) gegen die Regierungsentscheidung stimmen werden. Es handelt sich um sechs Gegenstimmen. Wenn diese jedoch sehen werden, dass ihre Abstimmung die Regierung zum Sturz bringen wird, werden sie sich enthalten. Auf die Mitglieder der arabischen Fraktionen wird in letzter Zeit starker Druck durch die Mitglieder der Arbeitsfraktion ausgeübt. Die Knessetmitglieder Daliah Itzik und Chaim Ramon verlangen von ihnen, sich „wenigstens der Stimme zu enthalten“, um den Abstand zugunsten der Planbefürworter zu vergrößern. (ynet)


(2) Jordanisch-Israelisches Wissenschaftszentrum
Anlässlich des 10. Jahrestages des Friedensvertrags zwischen Israel und Jordanien haben die beiden Nachbarstaaten am Sonntag einen Vertrag unterzeichnet, in dem sie 30 Hektar (300 Dunam) Land für die Errichtung eines gemeinsamen Wissenschaftszentrums in der Arava-Wüste zur Verfügung stellen. An dem Projekt werden auch die USA beteiligt sein. Gestern wurde beschlossen, dass die Feier zur Grenzverschiebung im Dezember stattfinden wird. Danach wird ein Zaun das Gebiet des entstehenden Wissenschaftszentrums begrenzen. In dem Forschungszentrum werden Wissenschaftler aus den USA, Jordanien und Israel in den Gebieten Humanwissenschaften und Informatik gemeinsam forschen und lehren. Die Studenten kommen sowohl aus Jordanien als auch aus Israel. Das Projekt mit dem Namen „Brücken über den Abgrund“ steht unter der Schirmherrschaft von König Abdallah von Jordanien und Ministerpräsident Ariel Sharon. (Yedioth Aharonoth)

(3) Deutsche Radler bei „Wheels of Love“

Mit dem Ziel, Spenden in Höhe von mehr als 1 Mio. Dollar für das Kinderrehabilitationszentrum ALYN in Jerusalem zu sammeln, sind am Sonntag, 24. Oktober 2004, 250 Radfahrer zu einer Fünf-Tage-Tour von Mizpe Ramon im Negev nach Jerusalem aufgebrochen. Die Route geht über 407 km. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer im Alter von 15 bis 73 Jahren kommt aus dem Ausland, darunter USA, Kanada, Großbritannien, Niederlande, Deutschland, Schweden, Frankreich und Australien. Jeder Teilnehmer hat sich zu Beginn der Tour verpflichtet, mindestens 2.000 Dollar für ALYN aufzubringen. Im Mittelpunkt der diesjährigen Radtour steht die Negev-Wüste. Es war die Vision des ersten Ministerpräsidenten Israels, David Ben Gurion, die Wüste im Süden Israels zum Grünen zu bringen. In diesem Jahr ist der 30. Todestag David Ben Gurions.

 

Die israelische Paralympic-Siegerin (Schwimmen) Keren Leibowitz wird die Radfahrer am Donnerstag bei der Festveranstaltung im ALYN Kinderkrankenhaus in Kiryat Yovel begrüßen. Die jährliche Radfahrerveranstaltung „Wheels of Love“ (HTML Bild) wurde vor fünf Jahren mit zehn Teilnehmern ins Leben gerufen. Im vergangenen Jahr brachten 160 Radfahrer über 900.000 Dollar für das ALYN Rehabilitationszentrum auf. (http://www.alyn.org/)


(4) Amoz Oz auf Lesereise in Deutschland

Amos Oz liest aus seinem Roman „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“

 

Mehr Informationen zu Amos Oz: The Institute for the Translation of Hebrew Literature – Hebrew Authors: http://www.ithl.org.il/authors.html

 

Leipzig: Mittwoch, 3. November 2004

Festsaal im Alten Rathaus (Markt 1), 20 Uhr

Einführung/Deutsche Lesung: Ulla Unseld-Berkéwicz

 

Weimar: Donnerstag, 4. November 2004

Kunsthalle Weimar Harry Graf Kessler (Goetheplatz 9), 19.30 Uhr

Einführung/Deutsche Lesung: Ulla Unseld-Berkéwicz

 

Hamburg: Freitag, 5. November 2004

Literaturhaus Hamburg (Schwanenwik 38), 20 Uhr

Einführung: Ursula Keller/Moderation: Tilman Krause/Deutsche Lesung: Christian Brückner

 

München: Sonntag, 7. November 2004

Literaturhaus München (Salvatorplatz 1), 18 Uhr

Einführung/Deutsche Lesung: Ulla Unseld-Berkéwicz

 

Heidelberg: Montag, 8. November 2004

Aula der Alten Universität (Universitätsplatz 8), 20 Uhr

Einführung: Nadine Meyer/Deutsche Lesung: Jakob Köllhofer

 

Karlsruhe: Dienstag, 9. November 2004

Badisches Staatstheater/Kleines Haus (Baumeisterstr. 11), 20 Uhr

Einführung: Rainer Weiss/Deutsche Lesung: Iris Berben

 

Bremen: Mittwoch, 10. November 2004

Thalia Buchhaus (Obernstr. 44), 20 Uhr

Einführung: Nadine Meyer/Deutsche Lesung: Iris Berben

 

Köln: Donnerstag, 11. November 2004

Schauspiel Köln (Offenbachplatz), 20 Uhr

Einführung: Rainer Weiss/Deutsche Lesung: Iris Berben

 

Berlin: Samstag, 13. November 2004

Jüdisches Museum (Lindenstr. 9-14), 20 Uhr

Begrüßung: Rachel Salamander/Einführung und Deutsche Lesung: Ulla Unseld-Berkéwicz


(5) Das Wetter in Israel

Am Montag ist es trocken und wärmer als gewöhnlich für diese Jahreszeit. Der Himmel ist klar bis leicht bewölkt. Im Süden und Osten des Landes kann es vereinzelt regnen. Am Dienstag heiter und noch etwas wärmer. (Ha’aretz)

 

Jerusalem: 18-29°C

Tel-Aviv: 19-28°C

Haifa: 19-27°C

Be’er Sheva: 17-31°C

Am Toten Meer: 27-34°C

Eilat: 22-33°C


(6) Wechselkurse

1 € - 5.6631 NIS (+0.995%)

1 £ - 8.1492 NIS (+0.604%)

1 $ - 4.43 NIS (-0.293%)

(Bank of Israel, 25.10.04)


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