Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 20. Oktober 2004
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(1) Soldat der IDF bei Jenin getötet
(2) SAP Ventures investiert in Zend
(3) Ausgrabungen in Albanien
(4) Vortragsabend in Mülheim
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Soldat der IDF bei Jenin getötet

Oberfeldwebel Yair Turgeman (Html-Bild), 20 Jahre, aus Kiryat Arba, ist am Dienstagnachmittag durch Schüsse auf eine Militärbasis der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) im Süden Jenins getötet worden. Der militärische Arm der Fatah in der Region von Jenin, die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden unter der Leitung Zachriya Sbeidi, hat die Verantwortung für diesen Überfall übernommen. Der Zwischenfall ereignete sich gegen 14:30 Uhr auf der Basis des Gebietsregiments Menashe (Jenin), in der Nähe der Siedlung Mavo Dotan. Es wurden vier Schüsse auf das Lager abgegeben, die das Zelt durchdrangen, in dem sich der Soldat des Nachal-Regiments aufgehalten hatte. Er wurde lebensgefährlich am Bauch verletzt. Er erhielt ärztliche Hilfe vor Ort und wurde dann in einem Hubschrauber der Luftwaffe ins Krankenhaus Tel Hashomer gebracht, wo er zwei Stunden später verstarb. Die Täter konnten fliehen. In der Mitteilung des militärischen Arms der Fatah hieß es, dass der Anschlag als Vergeltung für die am vergangenen Wochenende beendete Militäraktion in Jabaliya und im Norden des Gazastreifens durchgeführt wurde.

 

An der ägyptischen Grenze bei Rafah im südlichen Gazastreifen schossen Soldaten am Mittwochmorgen auf zwei Terroristen, die versuchten, einen Sprengsatz am Grenzzaun in der Nähe von Soldaten zu zünden. Ein Palästinenser wurde getötet, ein weiterer verletzt, und einem Dritten gelang die Flucht auf palästinensisches Gebiet.

 

In Al-Khader, westlich von Bethlehem, haben Fallschirmspringer der israelischen Armee eine Palästinenserin festgenommen, die geplant hatte, einen Selbstmordanschlag in Israel auszuüben. Nachrichtendienstliche Informationen hatten zur Verhaftung der Palästinenserin geführt, die der Fatah angehört. Sie wurde zur Vernehmung an die Sicherheitsbehörden überführt. Seit dem Neujahr-Vorabend (Erew Rosh HaShana) wurden in der Westbank 14 Palästinenser, die Anschläge innerhalb der sog. Grünen Linie geplant hatten, von den Sicherheitsbehörden verhaftet.

 

Quellen im Gazastreifen teilten mit, dass ein palästinensischer Zivilist durch Panzerbeschuss im Flüchtlingslager Rafah im Süden des Gazastreifens getötet wurde. Entsprechend der Mitteilung handelt es sich bei der Person um Ashraf Darka, einen 29 Jahren alten Palästinenser, der in dem Flüchtlingslager lebte.

 

Israelische Soldaten verhafteten heute Nacht in Hebron zwei palästinensische Hamas-Aktivisten. In A-Samua, südwestlich von Hebron, wurde eine weitere, gesuchte Person festgenommen. Israelische Soldaten verhafteten eine gesuchte Palästinenserin im Dorf Al Hadar, nahe Bethlehem. Auch südlich von Bethlehem wurde ein gesuchter Palästinenser festgenommen. In Dorf Kotchin nördlich von Nablus verhafteten israelische Soldaten zwei Tanzim-Aktivisten. Insgesamt wurden sieben gesuchte Palästinenser festgenommen.

 

Eine Sondereinheit der Polizei verhaftete gestern Abend in Abu Dis, nord-östlich von Bethlehem, einen gesuchten Hamas-Aktivisten. Er wurde zum Verhör an die Sicherheitsbehörden übergeben. In der Siedlung Kadim im Norden der Westbank haben Palästinenser das Feuer auf israelische Soldaten eröffnet. Es gab keine Verletzten. In der Nähe des Postens Gefen im Zentrum des Gazastreifens entdeckten israelische Soldaten vier verdächtige Personen. Anscheinend handelte es sich um eine Gruppe, die dort einen Sprengsatz platzieren sollte. Das Gebiet wurde abgesperrt und die israelische Armee durchsucht das Gelände.

 

Die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden, der militärische Arm der Fatah, übernahmen die Verantwortung für die Schüsse am gestrigen Nachmittag im Norden der Westbank, durch die ein israelischer Zivilist getötet wurde. In einem Gespräch mit y-net sagte ein führender Befehlshaber der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden, dass die Gruppierung mit dem Namen „Der Shahid Sheich Abu Halifa“ den Beschuss durchgeführt habe. Der Befehlshaber erklärte, dass die Schüsse eine Reaktion auf die Militäraktion im Norden des Gazastreifens seien.

 

Die israelische Armee entdeckte am Dienstag Nachmittag einen 40 Kilogramm schweren Sprengsatz auf einem Zaun eines Armeestützpunkts in der Nähe des Grenzübergangs Erez im Norden des Gazastreifens.

 

Ein junger Palästinenser behauptet, vor einem Monat bei Bethlehem von Polizisten geschlagen worden zu sein. Ala Al-Shalash, neunzehneinhalb Jahre alt, erzählte, dass die Soldaten ihn erniedrigt und mit den Händen und ihren Gewehrkolben geschlagen hätten. Da seine Familie sich an die israelische Menschenrechtsorganisation „Bezelem“ gewandt hatte, leitete die Organisation die Beschwerde an die Abteilung für die Befragung von Polizisten im Justizministerium weiter. Die Polizei teilte mit, dass die Angelegenheit untersucht wird.

 

43 Palästinenser, die sich illegal in Israel aufhalten, wurden bei einem Polizeieinsatz der Polizei von Glilot auf einem Baugelände in Ramat Hasharon festgenommen. Im Laufe der Operation wurde auch ein 31-jähriger Leiter der Bauarbeiten aus Rehovot verhaftet, der unter dem Verdacht steht, die Palästinenser beschäftigt zu haben. (ynet)


(2) SAP Ventures investiert in Zend

Der Investitionsfonds des Unternehmens SAP Ventures hat vor, in die israelische Programmier-Firma Zend Technologies zu investieren, während der Generaldirektor von SAP international, Henning Kagermann, die Möglichkeit nicht ausschließt, dass SAP in Zukunft weitere israelische Firmen erwerben könnte. Das Geschäft ist noch nicht endgültig unterschrieben, aber eine strategische Entscheidung zur Investition wurde bereits getroffen. Die Höhe der Investition wird wahrscheinlich zwei bis drei Millionen Dollar betragen.

 

Der Körperschaftsfonds von SAP funktioniert wie ein Investitionsfonds. Er wurde 1997 gegründet und hat seitdem in etwa 60 Start-Ups in Europa und in den Vereinigten Staaten investiert. Obwohl der Fonds getrennt vom Unternehmen arbeitet, benötigt man für jede Investition eine Genehmigung des Fonds von der SAP-Direktion und unter anderem von Shai Agassi. Vor etwa zwei Monaten hat Zend zum dritten Mal Kapital in Höhe von acht Millionen Dollar mobilisiert. Jetzt möchte die Firma gerne dieses Kapital auf etwa 12 Millionen erhöhen.

 

Bis jetzt hat Zend insgesamt 13,5 Millionen Dollar mobilisiert. Die Firma wurde 1999 von Zeev Soraski, Andi Gutmens und Dror Gerstel gegründet. Sie haben den Grundstein für den PHP-Bereich gelegt – eine Programmiersprache, die einen offenen Code hat und zum Aufbauen von verschiedenen Internetanwendungen dient. Das wesentliche Element der Sprache ist „Zend Motor“, der in mehr als 15 Millionen Websites und Internetanwendungen (die weltweit ein Viertel aller Internet-Seiten betragen) installiert ist.

 

Unter den Kunden von Zend Technologies sind Tausende von Organisationen wie Lucent, Nortel, Lufthansa, HP, Sprint und Aiwa. Zusätzlich hat die Firma eine Reihe von strategischen Partnern wie Adobe, Sun und MsSQL. Zend arbeitet von Kalifornien und Ramat-Gan aus und beschäftigt etwa 50 Mitarbeiter. Bis jetzt hatte die Firma Einnahmen im Millionenhöhe und konnte 2003 Gewinne vorweisen. (Ha’aretz)


(3) Ausgrabungen in Albanien

Forscher des Archäologischen Instituts an der Hebräischen Universität in Jerusalem und der Albanischen Akademie der Wissenschaften in Tirana haben im Oktober weitere Teile der alten Synagoge von Saranda freigelegt. Die albanische Küstenstadt liegt gegenüber der griechischen Insel Korfu. Das Gebäude stammt aus dem 5. bis 6. Jh. u.Z. und wurde durch die Jahrhunderte verschiedentlich genutzt, zuletzt als Kirche, bevor es endgültig verlassen und von Geröll bedeckt wurde. An den gemeinsamen Ausgrabungen der vergangenen Wochen waren die israelischen Professoren Gideon Foerster und Ehud Netzer, auf albanischer Seite Kosta Lako und Etleva Nalbani sowie der französische Mosaikexperte Marie-Pat Raynaud beteiligt.

 

Der Mosaikfußboden (Html Bild, Hebrew Univ.), der in der Verlängerung des Langhauses diesen Herbst freigelegt wurde, zeigt einen Fisch. Zu den anderen Fußbodenornamenten gehören ein siebenarmiger Leuchter (Menorah), ein Zitronenbaum (Etrog) und ein Widderhorn (Shofar), Symbole jüdischer Feste und Feiertage. In der kommenden Projektphase soll die angegliederte Basilika freigelegt werden, die heute unter einer Hauptstraße in Saranda liegt. Die Wissenschaftler haben daraufhingewiesen, dass der jüdische Friedhof der süditalienischen Stadt Venosa einen Grabstein aus dem Jahre 521 u.Z. aufweist, auf dem der Name Augusta, Tochter des Yishai, Leiter der jüdischen Gemeinde von Anchiasmon (Onchismus), zu lesen ist. Anchiasmon ist der antike Name von Saranda. (http://www.huji.ac.il/)


(4) Vortragsabend in Mülheim

Vom 1. bis 9. Oktober haben 14 Schülerinnen und Schüler und eine Lehrerin der Yitzhak-Rabin-Highschool aus der israelischen Partnerstadt Kfar Saba die Gesamtschule Saarn in Mülheim an der Ruhr besucht. Gleichzeitig waren auch zwei israelische Schüler, die auf Einladung der Johannes Rau-Stiftung für eine Woche in Deutschland verweilten, zu Gast bei Schülern der Gesamtschule. Die Schulpartnerschaft der Gesamtschule Saarn zur Yitzhak-Rabin-Highschool besteht seit sechs Jahren.

 

Zu dem umfassenden Programm der deutsch-israelischen Jugendgruppe gehörte neben der Teilnahme am Unterricht und der Wanderung durch das Ruhrtal der gemeinsame Besuch der neuen Synagoge in Duisburg und eine Tagesfahrt nach Amsterdam mit einer Besichtigung des Anne-Frank-Hauses sowie nach Willebroek/Belgien zur Holocaust Gedenkstätte Mémorial national de Breendonk. Im Rahmen dieses Besuch war neben der deutsch-israelischen Beziehung auch die aktuelle Situation im Nahen Osten Gesprächsthema.

 

Am Dienstag, dem 9. November 2004, veranstaltet der Mülheimer Arbeitskreis „Religion – Gewalt – Toleranz“ einen Vortragsabend mit Diskussion zum Thema „Gibt es einen ‚neuen’ Antisemitismus in Europa?“. Referentin ist die Historikerin Frau Dr. Juliane Wetzel, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Die Veranstaltung findet unter der Schirmherrschaft der Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in der Heinrich-Thöne-Volkshochschule in Mülheim an der Ruhr statt.

 

Seit Oktober 2000 hat sich gezeigt, dass der Nahost-Konflikt und seine Medienpräsenz in vielen europäischen Ländern einen Mobilisierungseffekt auf latent vorhandene antisemitische Einstellungen ausübt. Die Radikalisierung des Konflikts und insbesondere die Ereignisse in Jenin und Bethlehem im April 2002 haben eine antisemitische Welle ausgelöst, deren Ausmaße in Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Großbritannien am deutlichsten zu spüren waren, aber auch in anderen europäischen Ländern nicht ohne Folgen blieben. Der Vortrag wird einen Überblick über die aktuellen Formen des Antisemitismus in Europa geben und sich mit den verschiedenen politischen Richtungen auseinandersetzen, die sich antisemitischer Stereotype bedienen.


(5) Das Wetter in Israel

Sonnig und etwas kühler, vor allem in den höheren Lagen und im Landesinnern. Die Temperaturen:

 

Jerusalem: 16-28°C

Tel-Aviv: 20-28°C

Haifa: 19-28°C

Be’er Sheva: 18-31°C

Am Toten Meer: 25-34°C

Eilat: 23-34°C


(6) Wechselkurse

1 € - 5.6088 NIS (+0.32%)

1 £ - 8.0575 NIS (+0.071%)

1 $ - 4.453 NIS (-0.313%)

(Bank of Israel, 20.10.04)


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