Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 18. Oktober 2004
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(1) Debatte über Abkopplungsplan in einer Woche
(2) Sechs bewaffnete Palästinenser erschossen
(3) 800 ständige Auslandskorrespondenten in Israel
(4) SAP: Israels Technologiemarkt hat guten Stand
(5) Trio Zimbalista in Weimar und Erfurt
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Debatte über Abkopplungsplan in einer Woche

„Ich habe endgültig beschlossen, den Abkopplungsplan der Knesset am 25. Oktober vorzulegen, so wie es der Zeitplan der Regierung vorsieht.“ So äußerte sich heute morgen Ministerpräsident Ariel Sharon bei einem Treffen mit Staatspräsident Moshe Katsav, einen Tag nach seinem spannungsgeladenen Treffen mit Anführern der Siedlerbewegung. Über sein Treffen mit den Leitern des Siedlerrats für die Westbank und den Gazastreifen am Sonntagabend sagte der Ministerpräsident: „Ich denke nicht, dass das Treffen erfolglos war. Mein Ziel war es, ihnen die bestehenden Probleme zu erläutern. Das habe ich getan, und ich habe sie zu einem weiteren Treffen eingeladen. Die Übernahme der Verantwortung für die Zukunft und das Schicksal des Staates ist nicht die Aufgabe von nur einem Teil der Bevölkerung, sondern das Erbe der gesamten Bevölkerung. Diese Verantwortung ist mir auferlegt und dementsprechend muss ich handeln.“

 

Sharon fügte hinzu, dass „es keinen Zusammenhang gibt zwischen der Frage nach einem Volksentscheid und dem Problem eines Bürgerkrieges. Ein Bruderkrieg hilft nichts und ist gefährlich. Das ist eine reelle Gefahr.“ Sharon sagte, dass man derzeit nicht an vorgezogene Wahlen denken dürfe und man alles unternehmen müsse, um diese zu verhindern. „Ich denke nicht, dass es zur Zeit gut wäre, Wahlen abzuhalten. Ich habe keine Angst vor Wahlen, aber zum jetzigen Zeitpunkt, wo sich das Volk am Höhepunkt eines nicht einfachen politischen und wirtschaftlichen Kurses und auf dem Höhepunkt einer Terrorwelle befindet, muss jede Anstrengung unternommen werden, solche Wahlen zu verhindern.“

 

Zu dem Problem einer Volksabstimmung erklärte Katsav gegenüber Journalisten, dass er nicht beabsichtige, sich zu dem Thema zu äußern. „Ich bin kein Regierungsmitglied und daher brauche ich nicht Stellung zu nehmen. Das Thema ist in der Regierung, der Knesset und im Volk umstritten. Ich habe nicht die Absicht, mich einzumischen und zugunsten der einen oder anderen Seite Überzeugungsarbeit zu leisten.“ (ynet)


(2) Sechs bewaffnete Palästinenser erschossen
Bei Zusammenstößen zwischen bewaffneten Palästinensern und der Armee (IDF) ist am Montag im Gazastreifen ein Soldat der IDF leicht verletzt worden. Insgesamt wurden sechs Palästinenser getötet. Am frühen Morgen schossen die Soldaten auf zwei bewaffnete Palästinenser, die versuchten, vom südlichen Gazastreifen aus in der Nähe von Holit nach Israel einzudringen. Die Terrororganisation Hamas übernahm die Verantwortung. Einer der Terroristen starb nach einem Schusswechsel durch das Feuer der Armee, während der andere durch die Explosion des Sprengsatzes getötet wurde, den er bei sich trug. Soldaten fanden später weitere Sprengsätze in der Gegend. Während der Gefechte forderte die Armee alle Bewohner der näheren Umgebung auf, in ihren Häusern zu bleiben. In einem weiteren Fall erschossen Soldaten zwei Palästinenser, die eine Bombe nördlich eines Armeestützpunkts in Gaza legen wollten. (Ha’aretz)

(3) 800 ständige Auslandskorrespondenten in Israel

Achthundert ständige Korrespondenten sind in Israel ansässig. Zusätzlich kommen jährlich 2.700 Sonderkorrespondenten zu Besuch. „Diese journalistischen Pfadfinder können ziemlich nerven“, berichtet Michael Borgstede. „Sie rufen eines morgens an und wollen wissen, in welcher Siedlung die ‚schlimmsten Extremisten’ wohnen, oder ob man zufällig ein paar Telefonnummern von Müttern von Selbstmordattentätern habe. Neulich musste ich mir im Pressebüro der Regierung einen neuen Presseausweis abholen. Auf dem Flur warteten zwei dänische Kollegen, sie seien zum ersten mal hier, erzählten sie. Und fragten gleich, ob ich denn wisse, wo man filmen könne, wie die Soldaten auf palästinensische Kinder schießen“. Neben den Korrespondenten gibt es „Stringer“. Stringer sind Palästinenser, die für rund 100 Dollar am Tag ausländische Journalisten durch die Westbank und den Gazastreifen führen. Sie arrangieren Interviews, übersetzen und haben ein Auge auf die Sicherheit ihrer Schützlinge. Letztlich entscheiden sie auch, was der Gast zu sehen bekommt.

 

Mindestens achtzig Prozent des erhältlichen Bildmaterials aus den Gebieten stammt von palästinensischen Crews. Von einem Fotograf wird berichtet, sein „Stringer“ habe ihn einige Meter von der Sperranlage im Westjordanland aufgefordert, seine Kamera auf ein Stativ zu montieren. Zehn Minuten und einen Telefonanruf später hatte sich eine Gruppe Steine werfender palästinensischer Jugendlicher zum Fototermin eingefunden. Das so entstandene Bild illustriert in Tageszeitungen am nächsten Morgen einen Bericht über Sharons Abzugspläne aus dem Gazastreifen. Der Bildredakteur, der die Bilder aussucht, kennt den Text meistens noch nicht. Gewisse Fotos passen immer: Kinder vor Panzern gehören dazu oder die geliebte Fischauge-Perspektive vor der „Apartheid-Mauer“, selbst wenn im Artikel explizit festgestellt wird, dass es sich gar nicht um eine Mauer, sondern um einen Zaun handelt... Neben der Nachrichtenauswahl haben die Redakteure eine weitere Funktion: Sie erfinden Überschriften. Das tun sie nach dem selben Prinzip wie der Bildredakteur, also ohne den Text gelesen zu haben...

 

(Nach einem Bericht von Michael Borstede, „Ungeliebte Zunft. Auslandskorrespondenten in Israel – Innenansichten eines Kollegen“, in der Jüdischen Allgemeine vom 14.10.04, S.4.)


(4) SAP: Israels Technologiemarkt hat guten Stand
„Unsere Akquise in Israel ist noch nicht vorüber“. Das sagte Henning Kagermann, Vorstandssprecher des weltgrößten Software Unternehmens SAP am Sonntag bei seinem Besuch in Israel. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir in Zukunft noch mehr in Israel erwerben werden“. Kagermann sagte, dass SAP bis heute mehr als $ 500 Mio. für Übernahmen in Israel investiert hätte, und Israels Technologiemarkt sei auf einem guten Stand. Kagermann ist zur Einweihung des neuen Gebäudes des Unternehmens an der Ra’anana Kreuzung nach Israel gekommen. In den kommenden Monaten würde entschieden, ob eine weitere Niederlassung in Israel eröffnet werden wird. SAP hat ein Marktkapital von $ 50 Mrd. und Niederlassungen in Deutschland, USA, Israel und Indien. (Globes)

(5) Trio Zimbalista in Weimar und Erfurt

Chen Zimbalista ist ein wahrer Virtuose seines Fachs! Auftritte mit allen führenden Orchestern seiner Heimat sowie Konzertreisen nach China, in die USA, Kanada, Brasilien und Deutschland sind nur einige Stationen seines bisherigen künstlerischen Schaffens. Freilich bleibt es immer ein Kuriosum, wenn jemand weltbekannte Werke wie Bachs Violinkonzerte oder Sätze der h-Moll-Suite auf dem Marimbaphon interpretiert. Aber Chen Zimbalista und seine Begleiter tun dies so feinfühlig - dezent geradezu - dass man jeglichen Purismus sogleich hintanstellt. Es wird nicht bei Bach bleiben. Auch Schostakowitsch sowie Komponisten aus Brasilien oder Zimbalistas Heimat Israel kommen zum Zuge... Dabei ist das TRIO ZIMBALISTA immer auf einen Flirt mit dem Publikum aus...

 

Chen Zimbalista – Marimbaphon, Percussion, Asaf Roth – Percussion, Jose Gallardo – Klavier

 

Freitag, 5. November 2004, 20.00 Uhr

Saal im Palais

Franz Liszt Musikhochschule

Klostergebäude

Am Palais 4 (hinter dem Wittumspalais)

99423 Weimar

Tel.: 03643/5550

 

Samstag, 6. November 2004, 20.00 Uhr

Johannes-Lang-Haus

Evangelische Stadtmission

Allerheiligenstraße 10

99084 Erfurt

Tel.: 0361/6422090

 

Veranstalter: Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V. /Franz-Liszt-Musikhochschule Weimar, Eintritt: 11,60 Euro, erm.: 9,60 Euro

Im Rahmen der 12. Tage der Jüdisch-Israelischen Kultur in Thüringen

www.synagogenverein-erfurt.de


(6) Das Wetter in Israel

Heiter und warm. Insgesamt ist es für die Jahreszeit trockener als gewohnt, vor allem in den höheren Lagen und im Inland. An der Küstenebene bleibt es warm mit hoher Luftfeuchtigkeit. Die Temperaturen:

 

Jerusalem: 22-32°C

Tel-Aviv: 21-30°C

Haifa: 21-29°C

Be’er Sheva: 20-35°C

Am Toten Meer: 27-37°C

Eilat: 23-37°C


(7) Wechselkurse

1 € - 5.532 NIS

1 £ - 8.026 NIS

1 $ - 4.464 NIS

(Bank of Israel, 17.10.04)


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