Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 15. Oktober 2004
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(1) Ende der Militäroperation im nördlichen Gazastreifen
(2) FAQ: Antworten auf oft gestellt Fragen
(3) Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan
(4) Nur Auserwählte können in Israel vom Bücherschreiben gut leben
(5) Meir Shalev auf Lesereise mit seinem Roman „Fontanelle“
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Ende der Militäroperation im nördlichen Gazastreifen

Nach 17 Tagen und rund 130 getöteten Palästinensern haben sich die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) am Freitag aus Jabaliya und Lahiya im nördlichen Gazastreifen zurückgezogen. Die Truppen werden sich an strategischen Orten außerhalb des Gazastreifens aufstellen. Die Entscheidung wurde am Donnerstagabend bei einem Treffen zwischen Ministerpräsident Sharon und Verteidigungsminister Shaul Mofaz entschieden. Sharon und Mofaz diskutierten auch über eine andere Aufstellung im Norden des Gazastreifens und entschieden, dass die Armee bis zum Beginn des Fastenmonats Ramadan aus den Wohnorten im Gazastreifen abziehen muss.

 

Sharon hatte das Gespräch kurzfristig einberufen, nachdem man im Rahmen der Lageeinschätzung, die heute beim Verteidigungsminister stattfand, entschieden hatte, die Aktion wie geplant fortzuführen. Sicherheitsstellen sagen, dass trotz der Pause zahlreiche Kräfte im nördlichen Gazastreifen stationiert bleiben, um bei erneutem Beschuss durch Qassam-Raketen auf israelische Ziele in den Gazastreifen eindringen zu können. Währenddessen griff die israelische Armee in der Nacht wieder Ziele im Gazastreifen an. Drei bewaffnete Palästinenser, Mitglieder der Al-Aqsa-Brigaden, wurden bei einem Luftangriff im Flüchtlingslager Jabaliya getötet.

 

Gleichzeitig vereitelte eine Truppe von Golani-Soldaten am Morgen einen palästinensischen Angriff mit Qassam-Raketen, als im Bereich des Flüchtlingslagers Jabaliya zwei von Kindern begleitete (!) Palästinenser entdeckten, die mit einer Abschussbasis für Qassam-Raketen hantierten. Die Palästinenser versuchten die Rakete ein zweites Mal abzuschießen, doch flüchteten dann wegen abgefeuerter Schreckschüsse.

 

In der Nacht griffen Palästinenser Gush Katif mit zwei Mörsergranaten an. Es gab keine Verletzten, doch wurden die Gewächshäuser der Siedlung leicht beschädigt. Auch die Siedlung „Israeli“ im Norden des Gazastreifens beschossen die Palästinenser mit Mörsergranaten. Dort gab es weder Sachschaden noch Verletzte.

 

Das Südkommando bestätigte, dass es in Kürze eine Neuaufstellung der IDF geben wird, die sich bis jetzt im Norden des Gazastreifens aufgehalten hatten. In Bezug auf die genaue Terminologie gibt es noch Meinungsverschiedenheiten. Einige sagen, dass die Operation im Grunde in den letzten Zügen stecke, andere behaupten, dass die Operation noch nicht beendet sei und auch in den kommenden Tagen noch Aktionen erfolgen werden. (ynet)


(2) FAQ: Antworten auf oft gestellt Fragen

In den letzten vier Jahren hat Israel schwer unter Terrorangriffen in präzedenzlosem Umfang gelitten. Obwohl den Opfern des Terrors internationale Sympathie entgegengebracht wurde, wird Israels Recht auf Selbstverteidigung gegen Terrorangriffe häufig in Frage gestellt. Die Online-Broschüre legt Israels Standpunkte dar und bietet Antworten auf einige der Fragen, die häufig zu Israel, zum Konflikt an sich und zu den Bemühungen um eine friedliche Lösung gestellt werden.

 

Israel, der Konflikt und Frieden. Antworten auf oft gestellte Fragen. Die überarbeitete Fassung 2004 liegt nicht als Printbroschüre vor und kann unter folgendem Link als PDF-Datei angesehen werden: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/Data/61499.pdf


(3) Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan

Zu Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan hat die Polizei ihre Präsenz auf dem Tempelberg in Jerusalem verstärkt, um Ausschreitungen zu verhindern und den Aufenthalt von Zehntausenden Muslimen in dem Gebiet während der kommenden vier Wochen zu regulieren, sagte Polizeichef Moshe Karadi im Rundfunk. Am Donnerstag hatte die Regierung entschieden, den Zugang für die muslimischen Gläubigen nicht zu beschränken.

 

Die Behörden in Israel hatten zunächst Zugangsbeschränkungen für die Freitagsgebete am Harm al-Sharif, dem Heiligenschrein der Muslime, erwogen, nachdem israelische Archäologen festgestellt hatten, dass die Kellergewölbe, die als „Salomonischen Ställe“ bekannt sind, einsturzgefährdet sind. Das Thema war in den vergangenen Tagen zu einer politischen Kontroverse geworden.

 

Karadi erklärte, der Tempelberg sei überprüft worden. Gefährdete Stellen wurden abgesperrt. Zu den Experten, die das Areal untersuchten, gehörten auch Spezialisten aus Jordanien. Die israelische Regierung hat den Jordaniern, dem König von Marokko und Europäern deutlich gemacht, dass das Gelände eindeutig restaurierungsbedürftig ist. Die muslimische Treuhand habe die Warnungen ernst genommen, teilte der Ministerpräsident Sharon am Donnerstag mit. Israel hat die Verwaltung des Tempelbergs 1967 an die muslimische Treuhand „Waqf“ übergeben.

 

Staatspräsident Moshe Katsav gratulierte allen Muslimen in einem Grußwort zu Ehren des Fastenmonats Ramadan: „Dies ist die Zeit zum Gebet für besseres Verständnis und Brüderlichkeit unter allen Völkern und allen Mitgliedern der monotheistischen Religionen im Besonderen“, sagte Katsav. (Ha’aretz)

 

Der Harm al-Sharif ist nach Mekka und Medina die drittwichtigste muslimische Pilgerstätte. Im Judentum ist der Berg das wichtigste Heiligtum. Seit Anfang des 16. Jahrhunderts gilt die Westmauer des Tempelbergs in allen jüdischen Quellen als Ort der Versammlung und des Gebets. 1948-67 wurde Juden der Zugang zur Westmauer von den jordanischen Behörden verwehrt. Mit der Eroberung Ost-Jerusalems durch israelische Fallschirmspringer am 7. Juni 1967 ist die Westmauer zu einem nationalen Symbol geworden.


(4) Nur Auserwählte können in Israel vom Bücherschreiben gut leben

Nur Auserwählte können in Israel vom Bücherschreiben gut leben. Die meisten der Schriftsteller verdienen nicht mehr als 5-6 Shekel pro Buch (etwas weniger als ein Euro). Es gibt sogar Schriftsteller, die noch weniger verdienen. Der kleine Lesermarkt ist ein Grund dafür. Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten und Europa haben auch die Bestseller (Prosa) in Israel meistens keine dramatische wirtschaftliche Bedeutung vom Gesichtspunkt der Schriftsteller aus. Selbst wenn ein großzügiger Vertrag mit dem Bücherverlag besteht, wird der Schriftsteller des Bestsellers gut verdienen, aber davon nicht reich werden, besonders wenn man seine Gewinne auf die Arbeitsjahre aufrechnet.

 

Die Anzahlung in Israel ist auch im Vergleich zu den Vereinigten Staaten und Europa nicht so ausgeprägt. Dort kann ein Schriftsteller eine Anzahlung erhalten, die prozentual vom Betrag seiner Gewinnanteile berechnet wird, die er für das Buch bekommt. Wird das Buch nicht genügend verkauft, muss die Anzahlung nicht zurückgezahlt werden. Wenn es um berühmte Schriftsteller der israelischen Literatur geht, kann die Anzahlung bis zu mehreren zehntausend Dollar betragen.

 

Der Grund für die gegenwärtige Situation liegt hauptsächlich bei dem kleinen Lesermarkt in Israel – ein paar Millionen Hebräisch-Leser im Vergleich zu 500 Millionen Englisch-Lesern weltweit. Deshalb argumentiert man, dass eine wichtige Rolle der Buchverlage in Israel darin bestünde, ihre eigenen Schriftsteller einzustellen und ihnen Arbeit zu liefern wie Editieren, Übersetzen, Lektorate übernehmen, usw.

 

Die meisten der Schriftsteller in Israel, selbst die erfolgreichen, sind ständig damit beschäftigt, um ihren Lebensunterhalt zu kämpfen, was auf Kosten ihres Schreibens geht. Es gibt ein paar Buchverlage, die ihre Schriftsteller regelmäßig einstellen. Aber sie sind die Ausnahme. Die meisten Schriftsteller verdienen für ein neues Buch zwischen 3.000-5.000 Shekel (500 € - 833 €). Daneben gibt es auch viele Fälle von Schriftstellern und Dichtern, die in Armut leben, ohne dass irgendein staatliches oder sonstiges Institut für sie sorgt.

 

Der Geschäftsführer von KETER (ein bekannter und großer Buchverlag), ist alarmiert, wenn er Äußerungen hört, dass die großen kommerziellen Buchverlage die Schriftsteller ausbeuteten. „Wenn Buchverlage so rentabel wären, hätten Anleger schon längst Geld investiert, aber Tatsache ist, dass das nicht passiert“, sagte er. „Zahlen die Verlage den Schriftstellern mehr, sind sie pleite. Die Buchverlage leben am Abgrund“. Als großer und rentabler Buchverlag kann man es sich leisten, regelmäßig Schriftsteller einzustellen, die nicht nur wirtschaftlichen Erfolg einbringen, sondern auch das Image verbessern.

 

Ram Oren (ein erfolgreicher israelischer Schriftsteller) hat seinen eigenen Buchverlag KESHET gegründet, nachdem er die Gewinnanteile für seine ersten Bücher erhalten hat, die im KETER-Verlag erschienen und zu Bestsellern geworden sind. Er hat sich entschieden, seine Bücher selbst zu veröffentlichen, Schriftsteller zu finden und ihnen höhere Gewinnanteile zu zahlen – gerade weil er als Ein-Mann-Buchverlag niedrigere Kosten hat. Allerdings ist KESHET gezwungen, vorwiegend solche Bücher zu veröffentlichen, die zu den kommerziellen Bestsellern gehören, um kein Risiko einzugehen. (Ha’aretz)


(5) Meir Shalev auf Lesereise mit seinem Roman „Fontanelle“

Der israelische Autor Meir Shalev, bekannt geworden durch seinen Bestseller-Roman Judiths Liebe, stellt im Oktober 2004 seinen neuen Roman Fontanelle in Deutschland und der Schweiz auf einer Lesereise vor. Die Lesungen finden in hebräischer und deutscher Sprache statt, die Gespräche in hebräischer oder englischer Sprache mit deutscher Übersetzung.

 

Fontanelle ist eines der meistdiskutierten Bücher der letzten Jahre in Israel! Eine bizarre Familiengeschichte, erzählt aus der Sicht eines Mannes, dessen Fontanelle auch im Erwachsenenalter nicht geschlossen ist und der dadurch mehr wahrnimmt, als ihm manchmal lieb ist. Meir Shalevs neuer Roman ist sicherlich die rührende Liebesgeschichte eines kleinen Jungen zu der Frau des Dorflehrers, und er ist die Familiensaga des aus Russland in die Jesreel-Ebene eingewanderten Joffe-Clans – vielleicht ist er aber auch gleichzeitig die Parabel eines israelischen Linken auf den ramponierten Mythos Israel.

 

Donnerstag, 21. Oktober 2004, 19.30 Uhr

Literaturbüro im Künstlerhaus, Sophienstraße 2, 30159 Hannover

 

Freitag, 22. Oktober 2004, 20. 00 Uhr

Literaturhaus Schleswig-Holstein, Schwanenweg 13, 24105 Kiel

 

Sonntag, 24. Oktober 2004, 19.00 Uhr

Gemeindezentrum St. Johannes der Täufer, An St. Johannes, 46244 Bottrop-Kirchhellen

 

Montag, 25. Oktober 2004, 20.00 Uhr

Literaturhaus München, Salvatorplatz 1, 80333 München

 

Dienstag, 26. Oktober 2004, 20.00 Uhr

Literaturhaus Nürnberg, Luitpoldstraße 6, 90409 Nürnberg

 

Mittwoch, 27. Oktober 2004, 20.00 Uhr

AJ Buchladen Neußer Straße GmbH, Neußer Straße 6, 50733 Köln

 

Donnerstag, 28. Oktober 2004, 20.00 Uhr

Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin

 

Freitag, 29. Oktober 2004, 20.00 Uhr

Jäggi Bücher (im LOEB), Spitalgasse 47-51, 3001 Bern

 

Samstag, 30. Oktober 2004, 17.00 Uhr

(Kleine) Lange Nacht der kurzen Geschichten, Kaufleuten, Pelikanstraße 8,

8001 Zürich

 

Weitere Veranstaltungen mit israelischen Künstlern in Deutschland finden Sie jederzeit im Kulturkalender auf unserer Website www.israel.de:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?SubjectID=13975&MissionID=88&LanguageID=190&StatusID=0&DocumentID=-1


(6) Das Wetter in Israel

Am Wochenende ist es sonnig und klar. Es wird wärmer. Die Temperaturen:

 

Jerusalem: 17-26°C

Tel-Aviv: 19-28°C

Haifa: 19-28°C

Be’er Sheva: 17-29°C

Eilat: 24-34°C


(7) Wechselkurse

1 € - 5.5352 NIS (+1.17%)

1 £ - 8.0406 NIS (+0.787%)

1 $ - 4.466 NIS (+0.067%)

(Bank of Israel, 14.10.04)


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