Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 23. September 2004
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(1) Drei Soldaten im Gazastreifen getötet
(2) PA-Fernsehsender nimmt alte Filme zum Todeskult wieder auf
(3) Neu: Israelisch-Palästinensisches Radio sendet alternative Informationen
(4) Treffen zwischen Außenminister Shalom und UN-Generalsekretär Kofi Annan
(5) Der israelische Objektkünstler Nir Alon gestaltet Berliner „FreiRäume“
(6) Hannoversche Ausstellung dokumentiert Freundschaft der „Falken" mit Jugendlichen in Israel
(7) Das Wetter in Israel
(1) Drei Soldaten im Gazastreifen getötet

Bei schweren Gefechten zwischen bewaffneten Palästinensern und der israelischen Armee (IDF) im südlichen Gazastreifen sind am Donnerstagmorgen ein Offizier und drei Soldaten der IDF getötet worden. Ein vierter Soldat wurde schwer verletzt. Die Palästinenser hatten versucht, in der Dunkelheit und bei dichtem Nebel in einen Militärstützpunkt nahe der Siedlung Morag einzudringen. Drei der Angreifer wurden getötet.

 

Etwa zwei Stunden später führten Soldaten Journalisten in die Region, als Palästinenser erneut das Feuer eröffneten. Dabei wurde ein Journalist der israelischen Tageszeitung „Yedioth Aharonoth“, Itzik Saban, am Bein verletzt. Zu dem Überfall bekannten sich die radikalislamische Terrororganisation Islamischer Jihad, das „Volkswiderstandskomitee“ und die Ahmed-Abu-El-Rish-Brigaden, die zur Fatah-Bewegung von Yasser Arafat gehören.

 

Ebenso am Donnerstag feuerten Palästinenser zwei Kassam-Raketen auf die israelische Stadt Sderot im westlichen Negev. Zwei Menschen wurden leicht verletzt. Eine der Raketen landete neben einer Schule. Am frühen Morgen schoss ein Kampfhubschrauber der israelischen Luftwaffe (IAF) eine Rakete auf ein Ziel im Flüchtlingslager Khan Yunis im südlichen Gazastreifen. Dabei soll es zwölf Verletzte gegeben haben. An der Stelle hielten sich bewaffnete Palästinenser auf, teilte die Armee mit. (Ha’aretz)

 

Die Namen der getöteten Soldaten:

Hptm. Tal Bardugo (22) aus Jerusalem

Uffz. Yisrael Lutati (20) aus Neveh Dekalim

Uffz. Nir Sami (21) aus Jerusalem


(2) PA-Fernsehsender nimmt alte Filme zum Todeskult wieder auf

Das palästinensische Fernsehen hat vor wenigen Wochen damit begonnen, die bekanntesten Sendungen, die den Tod, Gewalt und Shahada (Martyrium für Allah) verherrlichen, in sein Programm wiederaufzunehmen. Anfang September 2004 berichtete das Institut zur Beobachtung und Auswertung der palästinensischen Medien Palestinian Media Watch (http://www.pmw.org.il/) über die Wiederaufnahme eines Musikvideos, in dem ein palästinensischer Junge einen „Abschiedsbrief“ an seine Eltern hinterlässt. In dem Brief preist der Junge den „süßen Tod für Allah“.

 

Jetzt hat das palästinensische Fernsehen ein weiteres Video ins Programm genommen, das den Todeskult aus der Perspektive der Mutter zeigt. Der Film zeigt fünf nicht-uniformierte palästinensische Kämpfer, die mit Maschinengewehren bewaffnet sind. Einer der jungen Männer geht zum Angriff mit einer Handgranate über. In Zeitlupe zeigt der Film, wie der Junge von einer Kugel getroffen wird und zu Boden fällt. Die Mutter küsst die Leiche und spricht einen traditionellen arabischen Freudenruf. Danach überreicht sie in einer demonstrativen Geste einem weiteren Jungen, offenbar ihrem nächsten Sohn, ein neues Gewehr:

 

Video Clip aus dem offiziellen PA-Fernsehprogramm ansehen:

(http://www.pmw.org.il/ auf rechten Button klicken: Bulletin: “Mother Promotes Killing and Death – Return of PA TV Clip, Sep 19, 2004”)

 

Die Filme werden fast täglich im offiziellen palästinensischen Fernsehen ausgestrahlt.

 

Das Fernsehen der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) glorifiziert offen und explizit Selbstmordbomber. Auch der Attentäter des jüngsten Selbstmordanschlags in Jerusalem (22.9.) war eine 18jährige Frau. Wafa Idris, die erste weibliche Selbstmordattentäterin (Jan. 2002), ist für palästinensische Frauen und Mädchen mittlerweile zu einem Symbol geworden. Abbildungen junger Mädchen in der Zeitung, Mädchen, die aus der Schule herausgegriffen wurden, um auf einem Gedenkmarsch Bilder von Wafa Idris mit sich zu führen und sie durch Gesänge zu ehren, gehören zum Alltag. Ein Konzert, das zu Ehren von Wafa Idris stattgefunden hat, war im palästinensischen Fernsehen dreimal zu sehen.

(http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=29265&MissionID=88)

 

Palestinian Media Watch wertet seit fünf ein halb Jahren palästinensische Zeitungen und Videofilme aus, übersetzt palästinensisches Fernsehen und Signifikantes aus allen palästinensischen Schulbüchern. Ziel ist, ein umfassendes Bild zu gewinnen von dem, was in der palästinensischen Gesellschaft in Bezug auf Juden und den Friedensprozess vorgeht. Neben politischen Meldungen werden auch die Sportberichterstattung, Kreuzworträtsel, Dichtung und sogar Filmrezensionen verfolgt, um ein komplettes Bild der palästinensischen Gesellschaft in ihrem Verhältnis zu Israel und den Juden zu bekommen. (http://www.pmw.org.il/)


(3) Neu: Israelisch-Palästinensisches Radio sendet alternative Informationen

Ein neuer israelisch-palästinensischer Radiosender ist seit Anfang September über das Internet zu empfangen. Radio „Kol HaShalom" sendet von Ostjerusalem aus in hebräischer, arabischer und englischer Sprache. Die derzeit zwölf Mitarbeiter hatten zunächst mehrere Monate im Internet experimentiert. Seit dem 5. September sind sie voll auf Sendung. Der Sender hat einen israelischen Direktor, Shimon Malka, und eine palästinensische Direktorin, Majssa Siniora. Die Initiatoren sind das jüdisch-arabische Zentrum in Givat Haviva nahe der israelischen Stadt Hadera und die palästinensische Organisation „Biladi" (Mein Land). Diese wird von dem Geschäftsmann Hanan Siniora geleitet - dem Vater der palästinensischen Direktorin des Radiosenders.

 

Ursprünglich wollten sie das Radio „Qol HaShalom" („Stimme des Friedens“) von Abie Nathan „wiederbeleben". Dieses hatte von einem Schiff auf dem Mittelmeer außerhalb des israelischen Hoheitsgebietes aus gesendet. Doch sie durften weder den Namen noch die bekannten Jingles verwenden. Also änderten sie den hebräischen Buchstaben Quf in Kaf um: „Kol HaSchalom" („der ganze Friede"). Der neue Sender soll die Aktivitäten israelischer und palästinensischer Friedensgruppen voranbringen. Zudem wollen die Betreiber beiden Seiten des Konfliktes alternative Informationen geben, um die negativen Vorstellungen von der jeweils anderen Gruppe einzuschränken. Finanziert wird das Radio aus EU-Geldern sowie durch verschiedene Organisationen in Japan und den USA. Das Jahresbudget beträgt umgerechnet rund 180.000 Euro. (Walla)


(4) Treffen zwischen Außenminister Shalom und UN-Generalsekretär Kofi Annan

Der Stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister Silvan Shalom ist am Mittwoch in New York mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN) Kofi Annan zusammengetroffen. Shalom bat den Generalsekretär, die UN-Mitgliedsstaaten für ein gemeinsames Vorgehen zur Unterbindung des iranischen Atomprogramms zu gewinnen. Annan sagte, dass das Thema im November vor den Sicherheitsrat gebracht würde, sollten die Iraner ihre Verpflichtungen nicht erfüllen.

 

In Bezug auf Syrien sagte der Außenminister, dass der Aufruf des UN-Sicherheitsrats zur Beendigung der syrischen Besatzung im Libanon mit „kosmetischen Änderungen“ in der Aufstellung syrischer Truppen im Libanon nicht erfüllt ist. Israel sei an einem echten Frieden mit Syrien interessiert und warte auf den Augenblick, in dem Syrien ohne Terror und mit einem aufrichtigen Wunsch zur Versöhnung mit Israel an den Verhandlungstisch komme.

 

Über das Selbstmordattentat im Jerusalemer Stadtteil French Hill sagte Silvan Shalom: „Dies ist zu unserem Bedauern ein weiterer Beweis dafür, dass die Palästinenser mit dem Einsatz von Terrorismus fortfahren und ihn unterstützen, anstatt ihn zu verhindern.“ Die Generalversammlung der UN rief er auf, die Palästinenser für die Fortsetzung des Terrorismus zu verurteilten.

 

Außerdem traf der Außenminister am Mittwoch den Außenminister von Qatar Sheikh Hamed Bin Jassim Bin Jabr al-Thani. Die beiden Minister einigten sich auf die Entsendung hoher religiöser Würdenträger zu einer interreligiösen Konferenz über religiöse Toleranz in Doha im März 2005. (Jerusalem)


(5) Der israelische Objektkünstler Nir Alon gestaltet Berliner „FreiRäume“

Noch bis zum 30. September präsentiert Nir Alon mit neuen weiteren internationalen Künstlern seine Installationen, die er exklusiv für das Ausstellungsprojekt im Licht-Turm in der Oberbaum City geschaffen hat. Für einen Zeitraum von vier Wochen dienten die Räumlichkeiten den Beteiligten - Meisterschüler genauso wie Autodidakten - aus Pakistan, Israel, den USA, Japan, Deutschland, Peru, Iran, Schweden und den Niederlanden als Gemeinschafts-Atelier. In diesem Zeitraum sollen sie in Dialog mit dem ihnen zur Verfügung gestellten Raum treten und ihn auf sich wirken lassen, seine Energie verinnerlichen.

 

Losgelöst von thematischen Vorgaben mit freier Wahl der Materialien, begannen die Künstler nach einer ersten Begehung der Ausstellungsräume mit ihrer Arbeit. Der Ausgang dieses „Experiments“ war dabei bis zur Vernissage am 18.09.04 ungewiss. Der Schaffensprozess wurde mit der Kamera festgehalten und diente als Fundament für einen Dokumentarfilm und den Ausstellungskatalog. Die Dokumentation bietet dem Betrachter die Möglichkeit, einerseits das Endprodukt und andererseits den Entstehungsprozess einzusehen – dies trägt zu dem Projekthintergrund bei, dem Betrachter die Kunst näher zu bringen.

 

Nir Alon wohnt seit 2001 mit seiner Familie in Hamburg und konzipiert seine Installationen aus scheinbar wertlosen und ausrangierten Einrichtungsgegenständen auf dem Papier zu Hause. Nir und Ehefrau Tami stammen beide ursprünglich aus Jerusalem und lernten sich in der Armee kennen. Sie studierten beide Kunst. Durch einen Künstleraustausch, zu dem Nir eingeladen worden war, lernten sie Hamburg kennen.

 

Veranstaltungsort: Licht-Turm in der Oberbaum City (ehemaliger „Pixeltower“), Rotherstr. 11, 10245 Berlin, S- | U-Bahn-Station Warschauer Straße.

 

Nir Alon ist durch die israelische Galerie Cheluche auch auf dem diesjährigen artforum berlin (www.art-forum-berlin.com) vertreten.


(6) Hannoversche Ausstellung dokumentiert Freundschaft der „Falken" mit Jugendlichen in Israel
Bis einschließlich Dienstag, den 28. September 2004, wird im Bürgersaal des Neuen Rathauses in Hannover eine Ausstellung zur Verbandsgeschichte der „Falken" gezeigt. Die „Falken" sind der sozialistische Flügel der Jugendbewegung in Deutschland, und es bestehen langjährige Beziehungen zu „Noar Oved" und „Hashomer Hazair" mit denen die Falken in einer Jugendinternationale verbunden sind. Ein erheblicher Teil dieser Ausstellung dokumentiert die lebhaften Beziehungen der hannoverschen „Falken" besonders zu „Hashomer Hazair", der „Arabischen Jugendbewegung" und dem Bildungszentrum „Givat Haviva". Seit 1993 existiert ein lebhaftes Austauschprogramm mit fast jährlichen Begegnungen in Israel und Deutschland. In den Jahren 2001 und 2002 fand außerdem in Deutschland ein Workshop „Friedenschor" statt, bei dem außer den jüdischen, arabischen und deutschen Jugendlichen junge Menschen aus dem türkischen und dem griechischen Teil Zyperns, aus Nordirland und dem Kosovo zwei Wochen gemeinsam musizierten und anschließend mehrere Konzerte in Hannover und im Kaiserdom in Königslutter gaben. Die Ausstellung ist täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Es können CDs der beiden Konzerte und weiteres Material zum deutsch-israelischen Jugendaustausch erworben werden.

(7) Das Wetter in Israel

Heiter bis wolkig und etwas kühler:

 

Jerusalem: 18-27°C

Tel-Aviv: 21-28°C

Haifa: 21-28°C

Be’er Sheva: 18-31°C

Eilat: 24-37°C

 

Die Vorhersage: Am Freitag (Erew Yom Kippur) wird es freundlich, am Samstag (Yom Kippur) sonnig und etwas wärmer. (Ha’aretz)


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