Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 22. September 2004
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(1) Selbstmordanschlag in Jerusalem: Mindestens ein Israeli getötet
(2) Israel versichert USA Siedlungsstopp in West Bank und Gazastreifen
(3) Handshake zwischen Außenminister Shalom und Iraks Ministerpräsident
(4) Streikende. BDI schätzt wirtschaftlichen Schaden auf NIS 750 bis 800 Mio.
(5) Jüdisch-Arabisches Kinderdorf „Jordan River Village Camp“ in Israel eröffnet
(6) Fachkräftetagung „Arabische Israelis im Jugendaustausch Deutschland-Israel"
(7) Paralympics: Gold für israelischen Schwimmer Yitzhak Mamistalow
(1) Selbstmordanschlag in Jerusalem: Mindestens ein Israeli getötet
Bei einem palästinensischen Selbstmordattentat in Jerusalem ist am Mittwochnachmittag mindestens ein Israeli getötet worden. Mindestes sechzehn Menschen wurden verletzt. Die Explosion ereignete sich um etwa 15 Uhr 50 an einer Haltestelle im Jerusalemer Stadtteil French Hill im Norden der Stadt. Die Selbstmordattentäterin zündete den Sprengsatz, als Sicherheitskräfte sie durchsuchen wollten. Zu dem Anschlag bekannten sich die palästinensischen Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden. Sie gehören zur Fatah-Bewegung des Palästinenserführers Yasser Arafat. In der Erklärung hieß es, die Attentäterin komme aus der Stadt Jenin im nördlichen Westjordanland. Eine Person schwebt in Lebensgefahr, zwei weitere sind schwer verletzt. Unter den Verletzten befindet sich auch ein 9jähriges Kind. Die israelische Armee (IDF) errichtete unmittelbar nach dem Anschlag Straßensperren in der Gegend von Ramallah. Die Stadt liegt etwa 7 km von dem Anschlagsort entfernt. (Ha’aretz)

(2) Israel versichert USA Siedlungsstopp in West Bank und Gazastreifen
Außenminister Silvan Shalom hat US-Außenminister Colin Powell am Dienstag versichert, dass Israel keine Siedlungen mehr bauen oder erweitern wird. Etwa zwei Dutzend Siedlungsaußenposten im Westjordanland würden abgerissen werden, erklärte der Außenminister in New York. Kurz zuvor hatte US-Präsident George W. Bush Israel aufgefordert, seine Siedlungstätigkeit einzufrieren, illegale Siedlungsaußenposten zu räumen und die „tägliche Demütigung des palästinensischen Volkes zu beenden“, so Bush. Außenminister Shalom gab sein Versprechen jedoch nicht für ein Stopp des „natürlichen Bevölkerungswachstums“ der Siedlungen. Niemand könne der israelischen Regierung anlasten, dass sie Schulen oder andere Gebäude innerhalb der bestehenden Siedlungen errichte, um den Bedürfnissen der wachsenden Familien in den Siedlungen entgegenzukommen. (Ha’aretz)

(3) Handshake zwischen Außenminister Shalom und Iraks Ministerpräsident
Außenminister Silvan Shalom und der irakische Ministerpräsident Iyad Allawi haben sich am Dienstag in New York die Hände geschüttelt und für kurze Zeit unterhalten. Zu der überraschenden Begegnung kam es, weil die Delegationen der Länder, die bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) vertretenen sind, im Konferenzsaal des UN-Hauptquartiers in alphabetischer Reihenfolge sitzen. Außenminister Silvan Shalom drückte bei dem kurzen Gespräch seine Hoffnung für Frieden im Nahen Osten aus. Es war der erste offizielle Kontakt zwischen einem israelischen und einem irakischen Regierungsvertreter seit dem Krieg im Irak. Journalisten sagte Shalom später, die USA hätten Israel vor mehr als einem Jahr gesagt, dass es denkbar sei, dass die zwei Staaten eines Tages einen Friedensvertrag unterzeichnen könnten. „Es ist nicht einfach, denn es ist ein arabisches Land, und sie stehen unter starkem (politischem) Druck“ (der anderen arabischen Staaten), fügte der Außenminister hinzu. (Ha’aretz)

(4) Streikende. BDI schätzt wirtschaftlichen Schaden auf NIS 750 bis 800 Mio.
Der Vorsitzende des Gewerkschaftsdachverbands Histadrut, Amir Peretz, hat am Mittwochmittag das Ende des Generalstreiks in Israel verkündet. Am Morgen hatte das nationale Arbeitsgericht in Israel die Histadrut aufgefordert, den Streik zu beenden. Gleichzeitig wurde die Regierung angewiesen, ausstehende Gehälter an Beschäftigte im öffentlichen Dienst zu zahlen. Gerichtspräsident Steve Adler setzte fest, dass die Streikenden am Mittwoch um 8 Uhr ihre Arbeit wieder aufnehmen müssen. Dem Gerichtsbeschluss zufolge sollen 96% der betroffenen Arbeiter ihren Lohn bis zum Laubhüttenfest Sukkot (30.9.) erhalten. Die restlichen vier Prozent in etwa 26 lokalen Behörden sollen innerhalb von 40 Tagen bezahlt werden. Die Fluggesellschaft El Al kündigte an, ihre Flüge wieder aufzunehmen. Business Data Israel (BDI) schätzt die wirtschaftlichen Verluste des Generalstreiks auf NIS 750 bis 800 Mio. pro Tag. Die Summe der ausstehenden Gehälter für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst liegt bei NIS 500 Mio. Die ungezahlten Gehälter waren der Hauptgrund für den Generalstreik der Histadrut am gestrigen Dienstag. (Ha’aretz/ Globes)

(5) Jüdisch-Arabisches Kinderdorf „Jordan River Village Camp“ in Israel eröffnet

Im Beisein des Staatspräsidenten Moshe Katsav ist am 8. September 2004 in Israel das erste Kinderdorf der Organisation „Hole in the Wall Camps“ eingeweiht worden. Das Kinderdorf „Jordan River Village Camp“ bei Givat Avni im Unteren Galiläa ist das achte Kinderdorf der Organisation „Hole in the Wall Camps“ (http://www.holeinthewallcamps.org/) und wird jüdische und arabische Kinder aus Israel, Jordanien, Libanon und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) aufnehmen. Die Initiative ging von dem israelischen Ehepaar Murray und Marilyn Grant aus, die bei einem Besuch in ihrer Heimatstadt in Connecticut vor sechs Jahren durch eine Broschüre auf die Arbeit der Organisation aufmerksam wurden.

 

Die Kinder und Jugendlichen im Alter von neun bis 18 Jahren, die in dem Dorf betreut werden sollen, leiden an schweren physischen und psychischen Krankheiten. Die Einrichtung ist u.a. mit einem Schwimmbad, Theater, Sportanlagen und einer Kunstschule ausgestattet. Alle Kinder werden von einem Team aus Ärzten und Pädagogen rund um die Uhr betreut. „Ein krankes Kind ist ein krankes Kind, ganz gleich von welchem ethnischen Hintergrund oder Religion es stammt“, sagte die Direktorin des Kinderdorfes Katia Citrin bei der Zeremonie am Mittwoch. Der amerikanische Schauspieler Paul Newman, - er ist mit $ 500.000 Hauptsponsor des Projektes -, äußerte seine Hoffnung, dass das Kinderdorf auch einen Beitrag für bessere Beziehungen unter den Nachbarländern in der Region leisten wird.

 

Zu den 400 Gästen am Mittwoch zählten neben dem Bürgermeister der Stadt Nazareth Ramez Jeraise auch der Vorsitzende des Hohen Religiösen Rats der Drusen und der Konsul der jordanischen Botschaft in Tel Aviv. Ramez Jeraise hielt ein Grußwort in hebräischer Sprache und las ein Gebet auf Arabisch. Die Vorbereitungen und das fund raising für das Projekt laufen seit drei Jahren und sollen bis 2006 abgeschlossen sein, auch wenn die Projektleiter bisher erst $ 12,5 Mio. der rund $ 20 Mio. zusammengebracht haben. (www.israel21c.org und http://www.holeinthewallcamps.org/)


(6) Fachkräftetagung „Arabische Israelis im Jugendaustausch Deutschland-Israel"

Vom 22. - 24. November 2004 findet in der Evangelischen Akademie Meißen eine Tagung für Fachkräfte im deutsch-israelischen Jugendaustausch statt. Thema: „Arabische Israelis im Jugendaustausch Deutschland-Israel". Deutsch-israelischer Jugendaustausch wird in der Öffentlichkeit wie im ständig stattfindenden Diskussionsprozess insbesondere als ein deutsch/jüdisch-israelischer Jugendaustausch wahrgenommen. Diese Wahrnehmung klammert die arabischen Bevölkerungsgruppen in Israel aus dem Austausch aus. Ziel dieser Tagung für Fachkräfte aus Israel und Deutschland soll die Fokussierung des Diskussionsprozesses auf die Rolle der arabischen Israelis im deutsch-israelischen Jugendaustausch sein.

 

Neben Beiträgen zu den arabischen Kulturen werden sich die Teilnehmer mit Grenzen und Möglichkeiten eines deutsch/ israelisch-arabischen Jugendaustausches auseinandersetzen. Außerdem soll diskutiert werden, in welcher Form die deutsch-jüdische Geschichte in einem deutsch/israelisch-arabischen Austausch thematisiert werden kann. Thematische Schwerpunkte werden u.a. die Annäherung an die verschiedenen arabischen Kulturen Israels, die Struktur der arabischen Jugendorganisationen und die deutsch-jüdische Geschichte im Austausch mit arabischen Israelis sein. Erfahrungsberichte über bereits stattgefundene Projekte werden die Tagung abschließen.

 

Auszüge aus dem Programm:

Die multikulturelle Gesellschaft Israels - Fakten, Entwicklungen, Auswirkungen.

Palästinensische Jugendliche in der israelischen Gesellschaft.

Arabische Jugendorganisationen und Möglichkeiten des Austausches.

Tradition & Umbrüche in den arabischen Kulturen Israels.

Drusen, Moslems, arab. Christen und Beduinen in Israel.

Charakteristika der arabischen Familienkultur

Deutsch-jüdische Geschichte im Austausch mit israelischen Arabern - Auswirkungen und Anforderungen an die pädagogische Praxis.

Möglichkeiten, Alternativen und Grenzen des Austausches mit arabischen Israelis.

Vorstellung von Austauschprojekten.

 

Kosten: Die Teilnahmekosten bewegen sich je nach Übernachtung (EZ/DZ) zwischen 85 und 94 Euro. Anmeldung unter http://www.ev-akademie-meissen.de/s_anmeldung.html. Weitere Informationen und Anmeldungen bei Christian Kurzke, Evangelische Akademie Meißen; Tel: 03521-470618; christian.kurzke@ev-akademie-meissen.de.


(7) Paralympics: Gold für israelischen Schwimmer Yitzhak Mamistalow

Der israelische Schwimmer Yitzhak Mamistalow hat bei den Paralympics in Athen Gold gewonnen. Über 100 Meter Freistil stellte er am Dienstag in seiner Kategorie einen neuen Weltrekord auf. Mamistalow schwimmt nur mit dem rechten Arm. Für die 100 Meter benötigte er 2:35.24 Minuten. Eine Bronzemedaille für die israelischen Schwimmer holte die 17jährige Inbal Pesaro in 2:58.74 Minuten über 200 Meter Freistil. Sie ist wegen eines angeborenen Gehirnschadens (spinale AVM) an einen Rollstuhl gefesselt. Im Finale kamen nur die Französin Beatrice Hess und die Ukrainerin Olena Akopjan vor ihr ins Ziel. Die erste Medaille bei den Paralympics für Israel holte in diesem Jahr die Schwimmerin Keren Leibowitz. Sie belegte am Montag über 100 Meter Freistil den zweiten Platz.

 

Auch der israelische Schütze Doron Shasiri gewann Bronze. Gold ging an den Schweden Jonas Jacobsson, Silber an Dan Jordan aus den USA. Shasiri war 1987 als Soldat im Libanon auf eine Mine getreten. Sein linkes Bein wurde unterhalb des Knies amputiert. Der querschnittsgelähmte israelische Tennisspieler Shraga Weinberg musste sich im Viertelfinale David Wagner aus den USA mit 7:5, 5:7 und 3:6 geschlagen geben. Sein Gegner nimmt derzeit den zweiten Rang der Weltrangliste ein. Israel ist in diesem Jahr mit 24 Athleten an dem elf Tage dauernden Sportereignis beteiligt. Bei den letzten Paralympics in Sydney vor vier Jahren gewann das israelische Team sechs Medaillen. (Ha’aretz)


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