Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 21. September 2004
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(1) Landesweiter Streik im öffentlichen Dienst
(2) Treffen zwischen Außenminister Shalom und Außenminister Tunesiens
(3) Jordanien will Handelsbeziehungen mit Israel ausweiten
(4) Haifa-Woche in Bremen
(5) Das Wetter in Israel
(1) Landesweiter Streik im öffentlichen Dienst

Der Gewerkschaftsdachverband Histadrut hat am Dienstagmorgen einen landesweiten Streik ausgerufen. Grund sind die monatelang nicht bezahlten Gehälter in den Kommunalbehörden und ein geplanter Einschnitt ab 2005. Finanzminister Benyamin Netanyahu will die Zahlungen erst dann freigeben, wenn die Kommunen ihre Haushalte sanieren und die Ausgaben einschränken. Ein Streikende ist noch nicht abzusehen. Der Ausstand legte am Morgen ganz Israel lahm. Durch den Generalstreik blieben erstmals alle israelischen Grenzübergänge, See- und Flughäfen geschlossen. Besonders betroffen sind die zahlreichen Urlauber, die über die Feiertage ins Ausland reisen wollten. Sogar der Grenzübergang „Taba“ in das benachbarte Reiseziel Sinai blieb für die Urlauber geschlossen. Am internationalen Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv gab es keine Flüge. Zahlreiche Reisende blieben an den Flughäfen in Israel oder im Ausland stecken. Die israelische Fluggesellschaft El Al versprach zwar, die Flugdaten zu ändern und die Reisekosten zu erstatten, doch sehen sich die Reisebüros nicht zu einer Kostenrückerstattung verpflichtet. Verwirrungen gab es auch im Erziehungssystem. In den Krankenhäusern arbeitet eine Notbesetzung.

 

Am Morgen rief die Flughafenbehörde alle Reisenden in Israel öffentlich dazu auf, nicht an den Flughafen zu kommen, sondern sich bei den Fluggesellschaften über die veränderten Flugdaten zu informieren. Da viele dem offiziellen Aufruf folgten, blieb der Flughafen am Dienstag vom Andrang der Massen verschont. Gabriele Sommer, die mit ihrem Ehemann aus Deutschland zum Urlaub in den Kibbuz Dalyah nach Israel gekommen war, wartete am Dienstag am Flughafen vergeblich auf ihre Maschine nach Frankfurt und musste ihren Aufenthalt in Israel um einen Tag verlängern. „Ich liebe Israel. Ich liebe dieses Land so sehr. Aber diese Sache hat mir den ganzen Urlaub verdorben“, erklärt die junge Deutsche enttäuscht. „Den israelischen Reisenden hat man mitgeteilt, dass der Flug wegen des Streiks auf 7 Uhr morgens vorverlegt wurde, aber ich spreche kein Hebräisch und so konnten wir die Mitteilungen im Rundfunk über die geänderten Flugdaten nicht verstehen. Ich glaube, es gibt einen Streit mit den Behörden in Israel. Aber ich verstehe nicht, weshalb das den Flughafen betrifft. Ich habe gehört, es gibt jemanden, der heißt Amir Peretz, der sei für das ganze Durcheinander verantwortlich. Wenn er hier wäre, wüsste ich, was ich ihm über die ganze Sache zu sagen hätte“. El Al hatte mitten in der Nacht im Gästehaus des Kibbuz angerufen, um den ausländischen Urlaubern mitzuteilen, dass sie sofort zum Flughafen kommen und rechtzeitig die Maschine nach Deutschland erreichen. Aber im Gästehaus hörte niemand das Klingeln des Telefons.

 

Auch der israelische Sport wurde von dem Streik am Dienstag unangenehm getroffen. So kamen die deutschen Basketball-Frauen am Dienstagmorgen nicht zu ihrem Länderspiel nach Israel. Und auch die Fußballspieler des niederländischen Vereins SC Heerenveen konnten vorerst nicht starten. Die Mannschaft sollte am Mittwochabend im Rahmen des UEFA-Pokals in Tel Aviv gegen Makkabi Petach Tikva spielen. Wegen des Streiks hat die UEFA das Spiel auf Donnerstag verschoben. (ynet)


(2) Treffen zwischen Außenminister Shalom und Außenminister Tunesiens

Der Stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister Silvan Shalom hat sich am Montag in New York mit seinem tunesischen Kollegen Habib Ben Yahia getroffen. Bei dem Gespräch ging es um eine Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten. Ben Yahia schlug vor, den israelischen Tourismus auf der tunesischen Insel Jerba mehr zu fördern. Zudem bot er an, im israelisch-palästinensischen Dialog zu vermitteln. Die beiden Minister sprachen auch über ihre Haltungen gegenüber PA-Chef Yasser Arafat. Shalom versicherte, dass Israel nicht die Absicht habe, dem Palästinenserführer etwas anzutun. Allerdings werde eine Ausweisung erwogen. In der Palästinensischen Autonomiebehörde gebe es reformorientierte Politiker, doch Arafat hindere sie daran, Gespräche mit Israel zu führen, sagte Shalom. Im Anschluss an das Gespräch nahm Außenminister Shalom an einer Konferenz amerikanischer jüdischer Organisation teil. Weiter war der Außenminister bei einer Konferenz von „Seeds of Peace“ anwesend, an der auch die Außenminister Ägyptens, Jordaniens und der PA teilnahmen. Später sprach Silvan Shalom mit dem Außenminister von Oman, Youssef bin Alawi.

 

Am Dienstag begann in New York die diesjährige Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN). Israel bemüht sich, die anderen Mitgliedsstaaten und Nicht-Regierungsorganisationen dazu zu bewegen, dass sie im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt eine ausgewogene Haltung einnehmen. Nach israelischer Ansicht sollte die Vollversammlung beide Seiten der Auseinandersetzung als auch die Gesamtsituation in der Region stärker berücksichtigen. (Jerusalem)


(3) Jordanien will Handelsbeziehungen mit Israel ausweiten

Jordanien will in den kommenden Jahren seine Handelsbeziehungen mit Israel bedeutend ausweiten. Das sagte der Generaldirektor der Jordanischen Zollbehörde Mahmud Catishat bei der Jahreskonferenz der israelisch-jordanischen Handelskammer. Um den Handel zwischen beiden Nachbarländern zu erleichtern, will das Königreich verschiedene Handelsbarrieren abbauen, sagte Catishat. Er ist der erste Vertreter der jordanischen Zollbehörde, der Israel besucht hat.

 

Der israelische Generaldirektor der Handelskammer Ishai Shorek sagte, dass der Handel trotz der politischen Schwierigkeiten zwischen beiden Staaten in diesem Jahr einen Höhepunkt der Zusammenarbeit erreicht hat. Während des ersten Halbjahres 2004 war der Handel 70% stärker als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird sich der Gesamtexport 2004 auf $ 150 Mio. belaufen, verglichen mit $ 87 Mio. in 2003 und $ 40 Mio. in 2002.

 

Insgesamt stieg der Handel zwischen Israel und den arabischen Staaten von Januar bis August 2004 um 47,4% auf $ 169,7 Mio. (http://www.cbs.gov.il/). Israelische Exporte nach Ägypten stiegen im selben Zeitraum um 30,8% auf $ 18,7 Mio., während die Importe nach Israel um 31,1% auf $ 19,7 Mio. anwuchsen. Nach Marokko stiegen die Exporte aus Israel um 50% ($ 3,2 Mio.), die Importe um 22% auf $ 1,1 Mio. (http://www.port2port.com, Globes)


(4) Haifa-Woche in Bremen

Im Rahmen der Bremer Haifa-Woche sind vom 19. September bis 5. Oktober 2004 in der unteren Rathaushalle Bremen die beiden Ausstellungen „Vom Brot allein – Jerusalem, Kreuzung von Symbolen“ und „Das Technion in Haifa“ zu sehen. Die beiden Küstenstädte Haifa und Bremen sind seit 1988 partnerschaftlich miteinander verbunden. Regelmäßige Kontakte zwischen beiden Städten gibt es bereits seit den 70er Jahren. Damals wurde auch die „Stiftung Kulturfond Haifa“ gegründet, die israelischen Künstlern die Gelegenheit geben sollte, die urbane Entwicklung ihrer Stadt künstlerisch zu verarbeiten. Im Rahmen der Haifa-Wochen in Bremen soll für Toleranz und Verständigung zwischen den Völkern geworben werden.

 

Unter dem Titel „Vom Brot allein – Jerusalem, Kreuzung von Symbolen“ zeigt die israelische Fotografin Varda Polak-Sahm aus Jerusalem, welche Rolle das Brot in den drei monotheistischen Religionen und damit auch im täglichen Leben Israels spielt. Veranstalter sind die Bremer Senatskanzlei, Bremer Freunde Israels e.V. und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

 

Gleichzeitig informiert eine Ausstellung „Das Technion in Haifa“ über die älteste Universität Israels und über das Haifa vor 100 Jahren. Damals wurde die Idee von einer höheren technischen Lehranstalt geboren, die in einer Region ohne Infrastruktur das Land und seine Menschen durch Technik einer modernen Zukunft näher bringen sollte. Aus der Lehranstalt wurde im Laufe der Jahre eine der weltbesten Universitäten. Die ersten technischen Fachbereiche wandelten sich zu High-Tech-Instituten. Die Hochschule hilft durch wissenschaftliche Zusammenarbeit mit allen Völkern und Bevölkerungsgruppen den Frieden im Nahen Osten zu sichern.

 

Programm der Haifa-Woche in Bremen:

Vortragsreihe zu den Ausstellungen in der Unteren Rathaushalle:

27.9. 18 Uhr Die Geschichte einer dt.-jüd. Gründungsinitiative in Haifa mit Prof. Haim Manor, Technion Haifa (Fachbereich Biologie)

29.9. 18 Uhr Frauenrechte, Frieden und Demokratie gehören zusammen, mit Nabila Espanioli (Frauenzentrum Haifa und Nazareth) und Julia Scherf (Heinrich-Böll-Stiftung Israel)

1.10. 18 Uhr Brot – Symbol der Religionen, Vortag von Varda Polak-Sahm (Fotografin)

 

Weitere Veranstaltungen:

28.9. bis 8.10. Schülergruppe aus Haifa zu besuch im Gymnasium Obervieland

30.9. 20 Uhr Buchvorstellung „Was es heißt, Jude zu sein. Eine Kindheit in Bremen“ von Josef Kaistein (Bremer Presseclub, Schnoor 27)

28.10. 20 Uhr Lesung der Autorin Mirjam Pressler (Neue Zentralbibliothek)

30.10. bis 9.11. Fotoausstellung „Das Moderne Haifa“ (Bremische Bürgerschaft)

1.11. Eröffnung des Nahost-Internet-Portals des Bürgerhauses Vegesack für Schulen aus Bremen Nord und Israel

2.11. bis 14.11. Ausstellung „Deutsche Kolonie in Haifa“ (Neue Zentralbibliothek)

1.11. 9 bis 13 Uhr Workshop Stadt der Begegnung Universität Haifa/ Universität Bremen (Universität Bremen)

1.11. Diskussion Leben und Politik in Haifa mit Oberstufenschülern Festsaal Haus der Bürgerschaft

1.11. 17 Uhr Podiumsdiskussion mit Bürgermeister Dr. Henning Scherf (Bremen) und Bürgermeister Yona Yahav (Haifa) sowie Botschafter Shimon Stein und Bürgermeister a.D. Hans Koschnick (Festsaal Rathaus)

1.11. 20 Uhr Konzert Carmel Acappella Group (Obere Rathaushalle)

2.11. 11 bis 13 Uhr Koscher Kochen (Jüdische Gemeinde)

2.11. 19 Uhr 30 Deutsch-hebräische Szenische Lesung „Unter Wasser“, Theater am Goetheplatz, Neues Foyer.

 

Filmreihe im Kino 46:

1.11 20 Uhr 30 und 2.11 9 Uhr Eine Trompete im Wadi

2.11. 20 Uhr 30 und 4.11 bis 6.11. 18 Uhr Broken Wings

4.11. bis 9.11. 20 Uhr 30 Yossi & Jagger


(5) Das Wetter in Israel

Sonnig und klar. Es bleibt warm:

 

Jerusalem: 19-32°C

Tel-Aviv: 23-29°C

Haifa: 22-28°C

Be’er Sheva: 19-35°C

Am Toten Meer: 29-37°C

Eilat: 25-38°C


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