Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 20. September 2004
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(1) „Ich trenne mich, basta“: Interview mit Ministerpräsident Ariel Sharon
(2) Hamas-Terrorist im nördlichen Gazastreifen getötet
(3) Delegation der Arbeitspartei zu Besuch in Deutschland
(4) Madonna feierte Rosh HaShana in Israel
(5) „Living Hamsa“: Ausstellung in Schwäbisch Gmünd
(6) Ende der Sommerzeit in Israel
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) „Ich trenne mich, basta“: Interview mit Ministerpräsident Ariel Sharon

Nach den Meldungen der vergangenen Tage in den deutschen Medien über das Interview mit Ministerpräsident Ariel Sharon in der israelischen Tageszeitung Yedioth Aharonoth vom Mittwoch, 15. September 2004 (Erew Rosh HaShana), drucken wir im Folgenden einige Auszüge aus dem Interview ab:

 

Frage: „Sie sagen den Vertretern der Rechten, dass sie die ersten sein müssten, die den Abkopplungsplan unterstützen, weil Sie Gaza und das nördliche Samarien opfern, damit Israel für immer in den anderen Teilen der Gebiete des Westjordanlands bleibt.“

 

Ariel Sharon: „Niemals habe ich das gesagt... (Hervorhebung d. Red.) Der Abkopplungsplan befreit Israel von dem Druck, den einen oder anderen Plan akzeptieren zu müssen, der sich für sie als gefährlich herausstellen könnte. Ich sehe nicht, dass der Terror aufhört. Das war meine Vereinbarung mit Präsident Bush: Er hat versprochen, dass es keinen Druck auf Israel geben wird, einen anderen Plan als die Road Map zu akzeptieren, aber ich sehe nicht, dass die Palästinenser ihren Teil der Road Map umsetzen.“

„Es kann gut sein, dass nach der Räumung eine sehr lange Zeit nichts weiteres passieren wird.“

 

Frage: „Meinen Sie, zig Jahre lang?“

 

Sharon: „Man kann nie wissen. Um zu weiteren Schritten zu gelangen, muss es einen Wandel in der palästinensischen Strategie geben, aber es gibt nicht das geringste Zeichen, das auf solch einen Wandel hindeuten könnte. Israel wird den Terror weiter bekämpfen und nach der Abkopplung im restlichen Westjordanland bleiben.“ (Bis solch ein Wandel in der palästinensischen Strategie eintritt, Anm. d. Ü.)

 

Frage: „Das Gefühl in Israel ist, dass sich die politische Lage trotz der Aufgabe von Gebieten und dem erstmaligen Beschluss, Siedlungen zu räumen, verschlechtert. Mehr und mehr wird Israel in Europa als ein Paria-Staat angesehen.“

 

Sharon: „Europa? Wir kennen die europäische Position. Eine Welle von schrecklichem Antisemitismus, der sich dort verbreitet, 15 Mio. Muslime, die auf dem Kontinent leben und zu einem politischen Faktor geworden sind. Europa sieht nicht die Dinge wie wir. Dort glaubt man zum Beispiel, dass man Arafat wieder auf die politische Bühne zurückbringen soll. Wir müssen eine seriöse politische Arbeit in Europa machen, zu meinem Bedauern kann ich es aus Zeitgründen nicht tun.“

 

Frage: „Ihr Besuch auf dem Tempelberg wurde in einem Buch (...) als Funke bezeichnet, der das Feuer entfacht hat.“

 

Sharon: „Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Welle des Terrors und meinem Gang auf den Tempelberg. Die Palästinenser haben schon Monate vorher mit den Vorbereitungen angefangen.“

 

Frage: „Wussten Sie davon, als sie auf den Tempelberg gegangen sind?“

 

Sharon: „Ich wusste nicht davon und kein Mensch hat mich gebeten, nicht dorthin zu gehen.“

 

Frage: „Wenn Sie der Ministerpräsident zu dieser Zeit gewesen wären, würden Sie es Sharon erlauben, auf den Tempelberg zu gehen?“

 

Sharon: „Das sind Fragen, auf die man keine Antwort geben kann. Ich bin froh, heute, dass ich es geschafft habe, dass Juden wieder den Tempelberg besuchen, der heiligste Platz für das Volk Israel.“

 

Auf die Frage, was Sharon 1995 gegen Shimon Peres und Yitzhak Rabin gesagt hatte, antwortete Sharon: „Ich glaube, dass ich damals die Grenze überschritten habe. Ich habe schwere Dinge gesagt und meiner Meinung nach übertrieben. Auch im politischen Leben muss man Grenzen setzen.“

 

Auf die Frage, was er dem jüdischen Volk wünscht, sagte der Ministerpräsident: „Ruhe, Ruhe, Gesundheit, Wohlstand und dass der Abkopplungsplan in Ruhe und Sicherheit bis zum nächsten Jahr abgeschlossen wird. Das ist vielleicht nicht ein einfaches Jahr, aber ein interessantes Jahr.“

 

(Auszüge aus dem Interview „Ich trenne mich, basta“ mit Ministerpräsident Ariel Sharon zum jüdischen Neujahrsfest Rosh HaShana, Yedioth Aharonoth, Mittwoch, 15. September 2004)



(2) Hamas-Terrorist im nördlichen Gazastreifen getötet
Im Rahmen eines Terrorabwehreinsatzes der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) im nördlichen Gazastreifen ist am Sonntagabend (19.09.) ein hochrangiges Mitglied der radikalislamischen Hamas-Bewegung getötet worden. Ein Kampfhubschrauber der israelischen Luftwaffe (IAF) feuerte eine Rakete auf das Auto des Terroristen Chaled Muhammad Achlim Salmieh ab, als dieser im Wagen saß. Der 33jährige Palästinenser war Anführer der Hamas-Organisation im Stadtteil Sheikh Raduan des Flüchtlingslagers Shaatti. Salmieh hat eine zentrale Rolle gespielt bei der Vorbereitung zu Raketenangriffen auf Israel und war an mehreren Angriffen mit Kassam-Raketen auf die israelische Kleinstadt Sderot beteiligt. Salmieh war wichtigster Mitarbeiter und Schüler von Sa’ad Arabid, eines gesuchten Hamas-Terroristen, der im April 2003 getötet wurde. (Jerusalem)

(3) Delegation der Arbeitspartei zu Besuch in Deutschland
Eine Delegation von vier Parlamentsabgeordneten der Avoda-Fraktion ist vom 19. bis 23. September 2004 zu Besuch in Deutschland. MdK` Qolet Avital, MdK Ophir Pines, MdK Eitan Kabel und MdK Shalom Simchon wurden am Montag auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin empfangen. Während des Aufenthalts werden die Vertreter der sozialdemokratischen Arbeitspartei mit Vertretern der SPD, darunter Parteivorsitzender Franz Müntefering, Vertretern jüdischer Gemeinden und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zusammentreffen. Auf Einladung von MdB` Dagmar Schmitt werden die israelischen Gäste ihren Besuch in der kommenden Woche in Nordhrein-Westfalen fortsetzen.

(4) Madonna feierte Rosh HaShana in Israel
Der amerikanische Superstar Madonna ist zum jüdischen Neujahrsfest Rosh HaShana nach Israel gekommen. Die Sängerin nahm über die Feiertage an einer Kabbalah-Konferenz mit etwa 2.000 Teilnehmern aus 22 Ländern der Erde teil. Danach reiste sie mit ihrem Ehemann, dem Filmemacher Guy Ritchie, zu den religiösen Stätten des Landes. Aufgrund der Nachrichten über den palästinensischen Terror habe sie zuerst gezögert, nach Israel zu kommen. „Jetzt verstehe ich, dass Israel nicht gefährlicher ist als New York“, sagte die Pop-Ikone zum Abschluss ihres Aufenthaltes in Israel. Ihr letztes Konzert in Israel gab Madonna 1993. (Jerusalem)

(5) „Living Hamsa“: Ausstellung in Schwäbisch Gmünd

Vom 22. September 2004 bis 30. Januar 2005 zeigt das Museum und Galerie im Prediger Schwäbisch Gmünd die große Themenausstellung „Living Hamsa. Die Hand zum Glück“.

 

Das Wort hamsa (arabisch) oder hamesh (hebräisch) heißt „fünf“ und bezieht sich auf die Anzahl der Finger an einer Hand. Das altbewährte und noch immer populäre apotropäische Amulett ist ein bedeutendes Schmuck- und Zierstück in der Folklore der Völker des östlichen Mittelmeerraumes und Nordafrikas. Es gibt hinreichende archäologische Beweise dafür, dass die schützende Hamsa bereits vor dem Judentum und dem Islam existierte und ursprünglich in den antiken Kulten des Nahen Ostens den neidischen oder „bösen Blick“ abwehrte.

 

Bis zum heutigen Tag lebt die Hamsa als unverzichtbares Element jüdischer und islamischer Lebensweisen weiter. So gesehen bringt die Hamsa nicht nur magischen Schutz und Glück im alltäglichen Leben, sondern zeigt auch die Nähe zweier großer monotheistischer Religionen auf. Die „Living Hamsa“ verkörpert eine Tradition, die heute noch selbstverständlicher Bestandteil im Alltag und Lebensumfeld der Menschen in Israel ist. So finden wir sie als Amulett an der Halskette, am Armband und am Schüsselbund und stoßen auf sie in zahllosen Schmuck- und Souveniershops, öffentlichen Einrichtungen und an Fensterscheiben und in Autos.

 

Die ca. 3.000 Exponate, die vom 22. September 2004 bis zum 30. Januar 2005 erstmalig zusammen ausgestellt werden, bezeugen den Reichtum an Design, Formen und Materialien der Hamsa. Diese vielfältigen und außergewöhnlichen Beispiele stammen aus den herausragenden Sammlungen des Israel Museums in Jerusalem, des Eretz Israel Museums in Tel Aviv und aus der privaten „Gross Family Collection“. Ergänzt werden sie durch historische Photographien von Menschen, die den Amulettschmuck tragen.

 

Museum und Galerie im Prediger, Johannisplatz 3, 73525 Schwäbisch Gmünd. Tel: 07171-6034130 www.schwaebisch-gmuend.de


(6) Ende der Sommerzeit in Israel
Am Mittwoch um 1 Uhr nachts endet die Sommerzeit in Israel. Die Uhren müssen um eine Stunde zurückgestellt werden. Dann stimmt die israelische Uhrzeit für einige Wochen mit der deutschen überein, da in Deutschland aufgrund der Sommerzeit die Uhren eine Stunde vorgestellt sind. Die deutsche Sommerzeit endet am 31. Oktober. Wenn an diesem Tag um 3 Uhr die Uhren eine Stunde zurückgestellt werden, herrscht wieder ein Zeitunterschied von einer Stunde zwischen Deutschland und Israel. In Israel gibt es die Sommerzeit seit 2000. In diesem Jahr begann sie am 7. April und dauerte 165 Tage.

(7) Das Wetter in Israel

Sonnig und klar bei etwas wärmeren Temperaturen:

 

Jerusalem: 19-32°C

Tel-Aviv: 22-30°C

Haifa: 22-31°C

Be’er Sheva: 17-34°C

Am Toten Meer: 28-37°C

Eilat: 24-37°C


(8) Wechselkurse

1 € - 5.4349 NIS (-0.845%)

1 £ - 7.9881 NIS (-0.69%)

1 $ - 4.478 NIS (-0.022%)

(Bank of Israel, 14.09.04)


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