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(1) Grossdemonstration gegen den Abkopplungsplan in Jerusalem
Nach Polizeiangaben haben sich am Sonntagabend ca. 40.000 Menschen (die Organisatoren sprachen von bis zu 100.000 Teilnehmern) im Jerusalemer Stadtzentrum versammelt, um gegen den Abkopplungsplan von Ministerpräsident Ariel Sharon zu demonstrieren. Zu der Demonstration hat die offizielle Repräsentanz der Siedler von Judäa und Samaria sowie des Gaza-Streifens (Yesha-Council) aufgerufen. Die Organisatoren vereinbarten, dass keine Politiker auf der Demonstration sprechen sollten, sondern nur Siedler, die vom Abkopplungsplan direkt betroffen sind. Die Demonstration fand unter dem Motto „Abkopplung reißt die Nation auseinander“ statt.
Trotz der Befürchtung von Ausschreitungen blieb die Demonstration friedlich. Die Siedlerbewegung rief im Vorlauf zur Demonstration die Teilnehmer zum gewaltlosen Protest auf. Sicherheitsbeauftragte des Yesha-Councils waren zudem bemüht, aufhetzende Plakate und Transparente gegen die Regierung zu verhindern. Trotzdem war auf einigen Plakaten Sprüche wie „Sharon-Diktator“ zu lesen.
Auf der wöchentlichen Kabinettssitzung wandte sich Ministerpräsident Sharon
entschieden gegen die aufhetzenden Aufrufe einiger Führer der Siedlungsbewegung sowie einzelner rechter Rabbiner, die sich gegen die Sicherheitsapparate und die Armee richteten. Diese ziehen in Betracht, die Sicherheitskräfte aufzufordern, Befehle zu verweigern, die die Räumung von Siedlungen vornehmen sollen. Die Siedler sollen zudem zum Widerstand gegen die mögliche Räumung von Siedlungen aufgerufen werden, falls Regierungschef Sharon seine Pläne implementiert.
Sharon dazu wörtlich: „Wir wurden in den letzten Tagen Zeugen einer Kampagne von Aufhetzungen, inklusive Andeutungen von Bürgerkrieg.“ Sharon richtete damit seine Kritik gegen Siedler und Regierungsmitglieder, die sich nicht eindeutig gegen die Drohungen rechtsgerichteter Kreise der vergangenen Tage aussprachen. Sharon, der während der Debatte „auf den Tisch schlug“, sagte weiter, dass er die Äußerungen gegen die Sicherheitskräfte als „grässlich“ empfindet und betonte, dass man verschiedener Meinung sein kann, doch die Sicherheitsapparate müssen aus der Diskussion herausgehalten werden. „Lasst die Armee aus der Debatte heraus, hetzt nicht gegen sie und bedroht sie nicht.“ (jpost.com; Haaretz)
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(2) Finanzminister Netanjahu fordert überraschend Bürgerentscheid über Abkopplungsplan
Am heutigen Montag überraschte Finanzminister Netanjahu mit dem Vorschlag, dass ein landesweites Referendum bezüglich des Abkopplungsplans in Israel abgehalten werden sollte. Netanjahu, der ein Gegner des Abkopplungsplans von Ministerpräsident Sharon ist, machte diesen Vorschlag auf einer Rosh Hashana Zeremonie des Finanzministeriums. „Ich bin sehr besorgt über all die Dinge, die wir in letzter Zeit sehen und erfahren mussten – die verbalen Entgleisungen und die Emotionen im Vorlauf zu der Entscheidung bezüglich des Abkopplungsplans.“ Deshalb schlägt Netanjahu eine landesweite Volksabstimmung vor, die die Frage beinhalten soll, ob man „für oder gegen“ den Abkoppelungsplan ist. Laut Netanjahu könnte ein Bürgerreferendum “die Einheit des Volkes absichern“ und in „beschleunigter Form“ innerhalb von sechs Wochen abgehalten werden.
Politische Analysten betrachten den Vorschlag von Netanjahu als Versuch, Zeit zu kaufen, da die gesetzliche Basis für ein solches Referendum als komplex bezeichnet wird und mehr als die vom Finanzminister angesprochenen sechs Wochen benötigen würde.
Aus Benjamin Netanjahus Sicht könnte ein Referendum die Spannungen innerhalb der israelischen Bevölkerung verringern und für mehr Verständnis sorgen. Er sagte dazu: „Es wird sehr schwer zu argumentieren sein, dass solch eine Entscheidung (Abkopplungsplan), gebilligt von der Mehrheit der israelischen Öffentlichkeit, illegitim sei.“
Der Vorschlag Netanjahus wird allgemein als indirekte Unterstützung für die rechten Gegner des Abkopplungsplans verstanden. (Haaretz)
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(3) Grusswort von Ministerpräsident Ariel Sharon an die Jüdischen Gemeinden anlässlich des jüdischen Neujahrsfestes – Rosh Hashana
Liebe Freunde,
zu Beginn dieses neuen Jahres nutze ich die Gelegenheit, Ihnen meine besten Wünsche für ein glückliches und friedliches neues Jahr zu senden.
Die letzten vier Jahre waren schwierige Jahre, sowohl politisch als auch wirtschaftlich. Dennoch blieben der Staat Israel und seine Bürger stark und entschieden und unser Geist wurde nicht gebrochen.
Die Unterstützung und die Solidarität der jüdischen Gemeinden in der Welt hat sich in diesen kritischen Zeiten als von unschätzbarem Wert bewiesen und unsere Partnerschaft, die schon immer stark gewesen ist, wird es auch für immer bleiben. Die Umsetzung unserer gemeinsamen Ziele, zur Aliyah nach Israel und zur Integration zu ermutigen, die jüdische und zionistische Bildung sowie die Einheit des jüdischen Volkes sind ein Ausdruck unserer Verpflichtung und gegenseitigen Verantwortung.
Dieses Jahr ist das 100. Todesjahr des zionistischen Visionärs, Theodor Herzl. Ein Jahrhundert ist seit seinem Tode vorübergegangen, aber seine Vision lebt fort. Der Staat Israel, mit seinen bemerkenswerten Errungenschaften ist das lebende Testament Herzls Traumes, der ewig in unseren Herzen und durch unsere Handlungen weiterleben wird.
Zusammen mit Herzls vereinigender Vision werden unsere gemeinsamen Werten, unser Glaube und unsere Hoffnungen, ebenso wie unser starkes Bedürfnis, die Welt zu einem besseren Ort zu verwandeln, uns dabei helfen, die Hindernisse auf unserem Wege zu überwinden. Die Zukunft ruht auf unseren Schultern.
Ich freue mich auf unsere weitergehende Partnerschaft und das Vertiefen des Bandes zwischen Israel und der Diaspora.
Von Jerusalem, der ewigen und ungeteilten Hauptstadt des Staates Israel wünsche ich Ihnen allen ein glückliches, gesundes und erfolgreiches neues Jahr.
Herzlichst,
Ariel Sharon
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(4) Israelische Wissenschaftler enthüllen Plan einer zellularen Maschine
Israelische Wissenschaftler des Weizmann Instituts (http://www.weizmann.ac.il/) und der Hebräischen Universität in Jerusalem (http://www.huji.ac.il/) haben den Plan einer der wichtigsten zellularen Maschine enthüllt. Die neue Studie ermöglicht Wissenschaftlern den Einblick in die Umwandlung des DNA-Kodes in Befehle für die Proteinkonstruktion. Bei der Enthüllung geht es um die Struktur eines "Zelleneditors", der den ersten Entwurf der RNA direkt nach seiner Schaffung mithilfe der DNA-Schablone "ausschneidet und zusammenklebt". Viele Krankheiten scheinen an Fehler in diesem Prozess geknüpft zu sein. Mit der Erforschung ihrer Entstehung könnte diese korrigiert oder sogar verhindert werden.
Seit Wissenschaftler vor etwa 25 Jahren entdeckt haben, dass die DNA-Teile in den Genen, die Proteinformation kodieren, "Füll"-Segmente ohne bekannte Funktion enthalten, wird daran gearbeitet, den Prozess zu verstehen, durch den die richtigen Sequenzen herausgehoben und miteinander verbunden werden, um so einen kohärenten Satz an Befehlen zu schaffen.
Das Wissenschaftler-Ehepaar, Prof. Ruth Sperling von der Genetikabteilung der Hebräischen Universität und Prof. Josef Sperling von der Abteilung für Organische Chemie am Weizmann Institut, sowie Ruths Doktorandinnen Maia Azubel und Sharon Wolf von der Abteilung für Chemische Forschung am Institut haben in ihrer Studie die bisher detaillierteste 3-D-Representation der Spliceosomstruktur geschaffen, die jetzt im Wissenschaftsmagazin Molecular Cell (http://www.molecule.org/) veröffentlicht ist. Das Forscherteam hat es geschafft, die Spliceosome direkt aus lebenden Zellen zu entnehmen und sie unter einem Elektronmikroskop zu untersuchen.
Das Team fand einen Weg, die RNA-Verbindungen zwischen den Bauelementen zu trennen und dabei die integralen kurzen RNA-Stränge, die für den Spleissprozess absolut notwendig sind, unversehrt zu belassen, um diese einzeln untersuchen zu können. Ein in Bruchteilen von Sekunden erfolgtes Einfrieren bei sehr niedrigen Temperaturen hat den Wissenschaftlern einen sehr nahen Einblick in die Spliceosomeinheiten in möglichst natürlichem Zustand ermöglicht. Aus Tausenden Abbildern (jedes von einem etwas anderen Winkel) wurde eine gegliederte 3-D-Struktur des Spliceosoms aufgebaut.
Unter anderem hat das Forschungsteam bei der Untersuchung von Spliceosomen lebender Zellen festgestellt, dass das Spleissen in vorgeformten Maschinen stattfindet. Dies passt zu unserem Wissen darüber, dass Zellen ihre Arbeitslast optimieren. "Es ist weitaus effektiver eine Maschine fertig bereit zu halten, als jedes Mal eine neue Maschine zu bauen," bemerkten sie.
Das Weizmann Institut in Rehovot, Israel, ist eine der weltweit führenden Forschungsinstitutionen. Es ist bekannt für seine breitgefächerte Erforschung der Naturwissenschaften und beschäftigt 2.500 Wissenschaftler, Studenten, Techniker und Mitarbeiter. Die Forschungsarbeiten des Instituts befassen sich mit der Suche nach neuen Wegen der Bekämpfung von Krankheiten und Hunger, mit der Prüfung wichtiger Fragen in Mathematik und Computerwissenschaften, der Physik und des Universums, der Entwicklung neuer Materialien und neuer Strategien zum Umweltschutz.
Prof. Sperlings Forschungsarbeit wird finanziert von dem Joseph and Ceil Mazer Center for Structural Biology, dem Helen and Milton A. Kimmelman Center for Biomolecular Structure and Assembly, der J. and R. Foundation und Lois Zeller, Chicago, IL. Prof. Sperling hält den Hilda-Pomeraniec-Gedenklehrstuhl für Organische Chemie inne. (http://www.weizmann.ac.il und http://www.eurekalert.org)
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(5) Jehuda Bacon im Willy-Brandt-Haus, Berlin
Noch bis zum 10. Oktober 2004 sind Gemälde, Zeichnungen und Graphiken des israelischen Künstlers Jehuda Bacon anläßlich seines 75. Geburtstages im Willy-Brandt-haus in Berlin ausgestellt. 1929 in Mähren geboren, wuchs Bacon mit Talmud und Thora genauso wie mit Zeichenstift und ausgeprägtem Gefühl für das Detail auf. Mit 12 Jahren wurde er mit seinen Angehörigen zunächst in das Konzentrationslager Theresienstadt, dann in die Vernichtungslager Auschwitz und Mauthausen verschleppt. Er überlebte als einziger der Familie die nationalsozialistische Vernichtungsmaschinerie.
Jehuda Bacon wanderte 1946 nach Palästina ein und studierte an der Bezalel-Akademie Kunst. Von 1959 bis 1994 lehrte am selbigen Ort Graphik und Zeichnen.
Sein vielschichtiges Oeuvre weist Spuren seiner traumatischen Kindheitserlebnisse durch Verfolgung und Verschleppung auf. Im Malen, Zeichnen, Skizzieren und der sich stets wiederholenden Auseinandersetzung mit dem Antlitz des Gegenüber verarbeitet er Ereignisse aus seeiner Biographie. Sein Zeichenstil ist eigenwillig, tänzerisch, zum Teil verträumt. Seine Hand fungiert als Seismograph für Seelenempfindungen.
Der Künstler gehörte zu den ersten Überlebenden der Shoa, die bewusst wieder deutschen Boden betraten. So beschrieb er einmal seine Lebensmaxime mit den Worten: "Wer in der Hölle war, weiß, dass es zum Guten keine Alternative gibt.“
WILLY-BRANDT-HAUS, Stresemannstr. 28, 10963 Berlin-Kreuzberg Dienstag bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr, Eintritt frei
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(6) Das Wetter in Israel
Jerusalem: 18-26°C
Tel-Aviv: 21-29°C
Haifa: 22-29°C
Be’er Sheva: 18-31°C
Am Toten Meer: 24-33°C Eilat: 23-35°C
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