Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 10. September 2004
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Palästinensische Raketenangriffe dauern an. Armeeeinsatz im Gazastreifen
(2) Ministerpräsident Ariel Sharon anerkennt weiterhin nur orthodoxen Übertritt
(3) Eine israelisch-amerikanische Entwicklung: Ultraschall statt Spritze
(4) Ilan Mor neuer Gesandter der Botschaft des Staates Israel in Berlin
(5) Konzertreihe mit dem israelischen Pianisten Oren Shani in Hamburg, Leipzig und Berlin
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Palästinensische Raketenangriffe dauern an. Armeeeinsatz im Gazastreifen

Auch am dritten Tag des Armeeeinsatzes der IDF im nördlichen Gazastreifen haben militante Palästinenser Israel mit Kassam-Raketen beschossen. Drei Einwohner der israelischen Stadt Sderot erlitten einen Schock. Die Stadt liegt nur vier Kilometer vom Gazastreifen und sechs Kilometer von dem palästinensischen Ort Beit Hanoun entfernt. Der Großeinsatz der IDF soll den andauernden Raketenbeschuss in Grenznähe unterbinden. Außerdem trafen mehrere palästinensische Granaten den Siedlungsblock Gush Katif im Gazastreifen, eine davon landete direkt in einem Wohnhaus. Dabei wurde ein Israeli leicht verletzt.

 

Bei einer Razzia der IDF im Flüchtlingslager Jabalya bei Gaza-Stadt feuerte Kampfhubschrauber am Freitagmorgen eine Rakete auf eine Gruppe bewaffneter Palästinenser. Dabei wurde ein Hamas-Terrorist und vier seiner Anhänger getötet. Die Einheiten sind seit Donnerstagmorgen in dem Flüchtlingslager im Einsatz. Bei den gestrigen Auseinandersetzungen wurden fünf Palästinenser getötet. Unter den Toten ist auch ein 9jähriger Junge, der in das Kreuzfeuer zwischen die Soldaten und bewaffneten Palästinenser geriet. In der Nacht zum Freitag wurde ein Soldat durch einen palästinensischen Heckenschützen leicht verletzt.

 

Ebenso am Freitag entdeckten Soldaten in Tubas, bei Nablus im nördlichen Westjordanland, eine Tasche mit 10 kg Sprengstoff. Techniker der IDF brachten den Sprengsatz unter Kontrolle zur Explosion. Die Bombe sei für ein palästinensisches Attentat innerhalb Israels bestimmt gewesen, hieß es in der Armee. Am Donnerstag hat Israel den Gazastreifen und die Autonomiegebiete im Westjordanland vollkommen abgesperrt. Die Absperrung soll mindestens bis zum Ende des hohen Feiertages Yom Kippur am 25. September andauern. Für die Zeit der Festtage wurden die Sicherheitskräfte in Israel in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. 2002 hatte sich ein palästinensischer Selbstmordattentäter während eines Pessachmahls in einem Hotel der israelischen Küstenstadt Netanya in der Luft gesprengt und 29 Menschen mit sich in den Tod gerissen. (Ha’aretz)


(2) Ministerpräsident Ariel Sharon anerkennt weiterhin nur orthodoxen Übertritt

Die Regierung wird den „Status-Quo“ in Angelegenheiten der Konversion zum Judentum nicht verändern, um den Beziehungen zu den amerikanischen Juden nicht zu schaden und keinen Zorn bei den religiösen Parteien in Israel zu erwecken. Dies entschied der Ministerpräsident, Ariel Sharon, am Dienstag bei einer Sitzung mit zahlreichen Teilnehmern in seinem Büro in Jerusalem. Bei der Sitzung wurde beschlossen, dass die Regierung keinen Gesetzesentwurf zur Änderung des „Rückwanderungsgesetzes“ einleiten wird, der Konservativen- und Reformkonvertiten ermöglichen würde, die israelische Staatsbürgerschaft zu erwerben. Ebenfalls wird die Regierung es nicht-orthodoxen Konvertiten nicht ermöglichen, denselben „Status“ wie den eines israelischen Staatsbürgers zu erhalten. Der Innenminister Avraham Poraz (Shinui) sagte, dass er Sharons Ansicht nicht teile.

 

Die Sitzung sollte den Standpunkt des Staates klären und an den obersten, israelischen Gerichtshof weiterleiten, welcher in den kommenden Wochen entscheiden muss, ob er den nicht-orthodoxen Übertritt von 17 Gastarbeitern und Touristen anerkennt, die seit Jahren in Israel leben. Die Gruppe hat mit Unterstützung des Zentrums für jüdischen Pluralismus den Obersten Gerichtshof vor fünf Jahren angerufen und gefordert, dass die Übertritte von Reformjuden und Konservativen anerkannt werden, um den Status eines israelischen Staatsbürgers zu erhalten. Der Innenminister kündigte vor kurzem an, dass elf der 17 Kläger eine israelische Staatsbürgerschaft erhalten würden.

 

An der Sitzung nahmen unter anderem der Innenminister, der Justizminister Joseph Lapid (Shinui), einer der Oberrabbiner Israels, Shlomo Amar, und der leitende Verantwortliche in Angelegenheiten des Übertritts, Rabbiner Chaim Druckman, teil. Sharon machte klar, dass er eine Auseinandersetzung mit den Juden in Amerika, welche zum größten Teil nicht orthodox seien, auf jeden Fall vermeiden möchte, und deshalb das „Rückwanderungsgesetz“ nicht verändern werde. Außerdem wollte Sharon eine Krise mit den religiösen Parteien verhindern, mit welchen er in den letzten Monaten Koalitionsverhandlungen geführt hat. (Walla)


(3) Eine israelisch-amerikanische Entwicklung: Ultraschall statt Spritze

Joseph Kost, Professor der Universität in Be´er Sheva (http://www.bgu.ac.il/index.php), und sein Kollege Robert Langer vom Massachusetts Institute of Technology MIT (http://www.mit.edu/) haben eine „alternative Spritze“ zur Verabreichung von Medikamenten entwickelt und dafür eine Einfuhrerlaubnis von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) erhalten. Mit der Erlaubnis gewährt die Behörde zum ersten Mal die kommerzielle Nutzung eines medizinischen Geräts, das bestimmte Wirkstoffe anstelle einer Spritze über Ultraschall verabreicht und auf diese Weise lokale Schmerzen lindert.

 

Das Gerät wird zur lokalen Betäubung vor Katheter-Operationen und Bluttransfusionen verwendet. Die Behandlung beansprucht ungefähr 30 Sekunden und ist mit keinerlei Schmerzen oder Schäden für die Haut verbunden. Die technologische Entwicklung des Geräts dauerte acht Jahre. Nun bringt die Investition von Kost und Langer ihre ersten Früchte.

 

„Die Technologie kann auch den Blutzucker von Diabetes-Patienten ohne Einstich messen und wird zusammen mit Bayer entwickelt. Wir wollen unser Gerät zu einem Verbraucherpreis von 50 bis 100 Dollar anbieten, welches es den Zuckerkranken ermöglichen wird, ihren Blutzucker ohne jeglichen Schmerz zu messen“, sagte Kost. Durch das Gerät dringen die Ultraschallstrahlen unter die Haut, wo sie die Poren weiten und Stoffe nach innen und außen befördern.

 

In Israel haben bereits einige Start-Up Unternehmen versucht, eine Technologie zur Messung des Blutzuckers ohne Einstich zu entwickeln. Diese Versuche sehen zwar viel versprechend aus, ihre Tests sind aber teilweise noch nicht abgeschlossen oder die Geräte haben noch keine Freigabe durch die FDA. Laut Kost ist die Anwendung anderer Technologien langsamer als die Nutzung von Ultraschall.

 

Die beiden Forscher haben 1996 die Firma Sontra gegründet, die heute an der NASDAQ gehandelt wird. Kost sagte, dass die Firma weitere Geräte zur Verabreichung von Medikamenten ohne Spritze entwickle, unter anderem Grippe-Impfungen und Schmerzminderer für Krebskranke, welche derzeit getestet werden und noch nicht von der FDA genehmigt wurden. Der Marktwert der Firma wird derzeit auf ca. 40 Millionen Dollar geschätzt. Kost besitzt ca. eine halbe Million Aktien der Firma, die mit MIT unter Vertrag steht. (Ha’aretz)


(4) Ilan Mor neuer Gesandter der Botschaft des Staates Israel in Berlin
Die Botschaft des Staates Israel in Berlin hat einen neuen Gesandten. Nach dem Weggang des ehemaligen Gesandten Mordechai Lewy hat Ilan Mor am 1. September sein neues Büro im Berliner Grunewald bezogen. Ilan Mor wurde 1955 in Tel Aviv geboren. Nach dem Studium der Politikwissenschaften und Internationale Beziehungen an der Universität Tel Aviv trat Mor 1983 in den diplomatischen Dienst des Außenministeriums in Jerusalem. Nach ersten Auslandseinsätzen in Liberia und Los Angeles war Mor von 1992 bis 1996 Pressesprecher und Leiter der Presse- und Informationsabteilung der israelischen Botschaft in Bonn im Range eines Botschaftsrats. 1998 führte ihn die diplomatische Laufbahn für vier Jahre als Gesandter an die Botschaft des Staates Israel in Peking. Danach leitete er das Referat zur Verhinderung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und Terrorismus, Strategische Abteilung, im Außenministerium in Jerusalem. Ilan Mor ist verheiratet und hat zwei Kinder.

(5) Konzertreihe mit dem israelischen Pianisten Oren Shani in Hamburg, Leipzig und Berlin


Oren Shani wurde 1977 in Tel Aviv geboren. Er studierte u.a. unter Professor Emanuel Krasovsky an der Rubin Academy Tel Aviv. Er konzertiert regelmäßig in Israel, Europa, den U.S.A. und Kanada. Oren Shani ist Stipendiat der America-Israel Cultural Foundation.

 

Programm:

Johannes Brahms: 4 Balladen op.10

Franz Liszt: Sonate h-Moll

Claude Debussy: Preludes Heft 1

 

Termine:

7. September 2004, Hamburg

Musikhalle Hamburg, Kleiner Saal, Johannes-Brahms-Platz

Karten: 16 Euro, ermäßigt 8 Euro

 

25. September 2004, Leipzig

Gewandhaus Leipzig, Mendelssohn-Saal, Augustusplatz 8

Karten: 14 Euro, ermäßigt 10 Euro

 

29. Oktober 2004, Berlin

Konzerthaus am Gendarmenmarkt, Kleiner Saal

Karten: 14 Euro, ermäßigt 10 Euro



(6) Das Wetter in Israel

Am Wochenende bleibt es teils sonnig, teils leicht bewölkt und etwas kühler als gewohnt, vor allem in den höheren Lagen und im Inland. Zum Wochenanfang (Sonntag) wird es klarer und die Temperaturen steigen wieder leicht an.

Die Temperaturen am Freitag:

 

Jerusalem: 16-25°C

Tel-Aviv: 23-29°C

Haifa: 23-28°C

Be’er Sheva: 19-29°C

Eilat: 24-36°C


(7) Wechselkurse

1 € - 5.5092 NIS (+0.227%)

1 £ - 8.063 NIS (+0.174%)

1 $ - 4.505 NIS (-0.133%)

(Bank of Israel, 10.09.04)


Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer