Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 30. August 2004
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(1) Ministerpräsident Ariel Sharon legt exakten Zeitplan für die Abkopplung vor
(2) Weiterentwicklung iranischer Raketen-Sprengköpfe könnte Europa gefährden
(3) Gezielte Terrorabwehrmaßnahme in Jenin fehlgeschlagen
(4) Siedlung im Gazastreifen soll als palästinensisches Krankenhaus dienen
(5) „Olympisches Gold ist zehn Botschafter Israels wert“
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Ministerpräsident Ariel Sharon legt exakten Zeitplan für die Abkopplung vor
Ministerpräsident Ariel Sharon hat nicht die Absicht, von seinem Abkopplungsplan und dem Bestreben nach einer großen Koalition („Regierung der Nationalen Einheit“) abzulassen. „Ich werde alles tun, was nötig ist, mich kann man nicht aufhalten“, äußerte sich Ariel Sharon am Montagmorgen bei der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem. Sharon fügte hinzu, dass er bereits morgen (Dienstag) seiner Likud-Fraktion einen exakten Zeitplan vorlegen werde, um weitere Entscheidungen treffen zu können. Im Anschluss wird er die Ergebnisse dem Kabinett, der Regierung und der Knesset vorlegen. Die Regierung hatte den Abkopplungsplan in seinen allgemeinen Grundsätzen entsprechend der Kompromissformel von Ministerin Zipi Livne genehmigt. Zuvor war beschlossen worden, dass die Minister zu einem späteren Zeitpunkt über die Räumung der Siedlungen abstimmen werden. In der Zwischenzeit hat das Direktorium der Abkopplung seine Arbeit aufgenommen. In Kürze wird über die Entschädigungen für diejenigen Siedler entschieden, die sich dazu entschließen, ihre Siedlung freiwillig zu verlassen. (ynet)

(2) Weiterentwicklung iranischer Raketen-Sprengköpfe könnte Europa gefährden

Iranische Tageszeitungen haben vor drei Wochen Fotoaufnahmen veröffentlicht, die neue Details über die Weiterentwicklung iranischer Raketensprengköpfe enthüllen. Danach ist anzunehmen, dass die weiterentwickelte Shihab-3 Rakete einen langsameren Eintritt in die Atmosphäre ermöglicht. Dies kann den eventuell chemischen Sprengkopf beständiger machen und seinen Inhalt besser schützen. Es ist auch anzunehmen, dass die Reichweite der Rakete erweitert wurde. Die operativen und technologischen Veränderungen zeigen, dass sich die Iraner nicht auf den Lorbeeren ihrer Raketenentwicklung ausruhen. Sie geben einen Einblick in ihre wagemutige, technologische Planung. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ausländische Experten aus Nordkorea sowie der früheren Sowjetunion von den Iranern unter Vertrag genommen wurden.

 

Auch ist anzunehmen, dass sich die iranischen Bemühungen nicht nur auf die Shihab-3 Raketen beschränken, die eine Reichweite von ca. 1.300 Kilometern haben, sondern dass auch an den Shihab-4 Raketen gearbeitet wird, deren Reichweite auf mindestens 2.000 Kilometern geschätzt wird. Derzeit könnte eine Shihab-3 Rakete bereits in Reichweite des NATO-Mitgliedes Türkei einschlagen oder nahezu jede Stadt und jedes Ölfeld in Saudi-Arabien treffen. Bei den letzten Tests der Shihab-3 am 11. August 2004 wurde die vorgesehene Flugbahn jedoch nicht erreicht. Die Iraner haben bei ihrem experimentellen Versuch für eine ausgedehnte Berichterstattung gesorgt. Der Test sollte eine Antwort auf Israels Abschuss-Versuch der „Chez“- (Arrow) – Rakete sein. Der „Chez“ konnte Ende Juli bei einem Test in den Vereinigten Staaten erfolgreich eine Scud-Rakete abwehren.

 

Neu ist auch, dass die Rakete, außer dem neuen Sprengkopf, zum ersten Mal von einem operativen Fahrzeug und nicht von einem gewöhnlichen Raketenwerfer abgefeuert wurde. Bei allen anderen Shihab 3 – Tests war der Sprengkopf kegelförmig, doch dieses Mal hatte er eine neue, flachere Form und schien über kleine Flügel zu verfügen. Experten aus den verschiedensten Ländern werden die technologischen und operativen Weiterentwicklungen der neuen Shihab-3 Rakete analysieren. Dies wird besonders für einige europäische Länder interessant sein, denn sie haben bereits begriffen, dass der Tag näher rückt, an dem ein Großteil Europas in die Reichweite der iranischen Raketen geraten ist.

 

Bei dem Besuch des deutschen Außenministers Joschka Fischer in Jordanien äußerte sich dieser besorgt um Irans Atomwaffenprogramm. Ein Iran im Besitz von Atomwaffen wäre ein „Albtraum“, sagte er in Amman. Bundesaußenminister Fischer fügte hinzu, dass dies nur zu den vielen Problemen im Nahen Osten beitrage, welche die Sicherheit und Instabilität im Nachkriegs-Irak beinhaltet. Außerdem würde es eine Lösung des arabisch-israelischen Konfliktes und die Einführung demokratischer Reformen erschweren. (Ha´aretz daily/ jpost)


(3) Gezielte Terrorabwehrmaßnahme in Jenin fehlgeschlagen
Ein Kampfhubschrauber der israelischen Verteidigungsarmee (IDF) hat am Montag eine Rakete auf ein Gebäude in einem der Außenbezirke Jenins gefeuert. Ziel des Angriffs war Mohammed Halifa, der Stellvertreter des Kommandeurs der Al Aqsa – Brigaden in Jenin, Zacharia Zubeida. Am Montag morgen wurde in Gaza ein Israeli bei Schüssen auf einen Stützpunkt der IDF in der Nähe von Khan Yunis leicht verletzt. Der Mann arbeitete an einem Kran und wurde in Sicherheit gebracht. Zuvor traf eine Mörsergranate ein Haus im Siedlungsblock „Gush Katif“. Es gab keine Verletzten und das Gebäude wurde leicht beschädigt. In den Stunden vor der Dämmerung evakuierten Polizisten und Soldaten den illegalen Außenposten Giborim nahe Hebron, sowie die anliegende Hazon David Synagoge. Dies war bereits das 19. Mal, dass ein illegaler Außenposten geräumt wurde. (Ha´aretz daily)

(4) Siedlung im Gazastreifen soll als palästinensisches Krankenhaus dienen

Israel hat angeboten, eine Siedlung im Gazastreifen intakt zu lassen. Sie soll nach der Durchführung des Abkopplungsplans als Krankenhaus dienen. Dies verlautete aus verantwortlichen Quellen in Jerusalem. Außerdem bietet Israel internationalen Organisationen das Industriegebiet Erez an. Auf diese Weise könnte der Betrieb des Industriegebietes fortgesetzt werden. Am Sonntag trafen sich Verantwortliche Israels und der Weltbank zu Gesprächen über die wirtschaftlichen Perspektiven der vorhergesehenen Abkopplung. Während den Gesprächen machten die Israelis klar, dass sie im Gazastreifen alle Siedlungen bis auf eine niederreißen wollen. Die Verantwortlichen fügten hinzu, dass an der Stelle der zerstörten Siedlungen, mehrstöckige Gebäude entstehen sollten, welche die Bewohner der derzeitigen Flüchtlingslager aufnehmen könnten.

 

Israel hofft, die Fabriken im Erez Industriegebiet an die Weltbank verkaufen zu können, um sie als Beschäftigungsstelle der Palästinenser zu erhalten. Dies könnte dem kontinuierlichen, wirtschaftlichen Verfall im Gazastreifen entgegenwirken. Israel schlug ebenfalls vor, eine Zugstrecke zwischen Erez und dem Hafen mit Hilfe der Weltbank einzurichten. Die Verantwortlichen der Weltbank nahmen zu den Vorschlägen Israels bisher nicht Stellung. Im kommenden Monat wird die Bank anlässlich einer Generalversammlung der Vereinten Nationen einen Sonderbericht zu den wirtschaftlichen Bemühungen im Gazastreifen veröffentlichen. (Ma’ariv international)


(5) „Olympisches Gold ist zehn Botschafter Israels wert“

Nachdem Gal Friedman die Goldmedaille gewonnen hat, haben viele Unternehmen Gal Friedman finanzielle Unterstützung zugesichert. Die Erfahrung zeigt aber, dass nicht jeder, der in der Zeitung finanzielle Unterstützung versprochen hat, diese auch tatsächlich gewährleistet. Sollten diese Versprechen alle gehalten werden, könnte Gal Friedman eventuell mehr als anderthalb Millionen NIS (New Israeli Shekel) an finanzieller Unterstützung für die Teilnahme an Werbekampagnen bekommen. Das Finanzamt wird einen großen Teil des Geldes für sich beanspruchen, und es ist nicht klar, ob der Rest für Friedman reichen wird, um die nächsten vier Trainingsjahre bis zur Olympiade in Peking zu finanzieren.

 

Der Gewinn der Medaille verspricht Gal Sponsoren, die ihn zu ihrer Goldgrube machen wollen. Genauso hat es Griechenland mit Nikos Kakalmankis, dem griechischen Windsurfer gemacht hat, der in Athen den zweiten Platz belegt hat und Friedmans bester Freund ist. Kakalmankis ist zu einem Brand-Name in Griechenland geworden, nachdem er die Goldmedaille während der Olympiade in Atlanta gewonnen hatte. Nach dem Gewinn der Goldmedaille wurde Kakalmankis von verschiedenen Firmen gesponsert, und der griechische Staat entschied sich, ihm einen monatlichen Gehalt auf Lebenszeit zu zahlen. Kakalmankis Wert wird heute auf eine Millionen Dollar geschätzt.

 

Sollte Friedmans Goldmedaille ihn zu einem reichen Sportler machen ohne finanzielle Probleme? Das ist zweifelhaft. Trotz allem Respekt gegenüber den israelischen Medaillenträgern, sieht es nicht aus, als ob unsere sportlichen Helden zu Millionären würden. Schon heute müssen die meisten ihre Investition in den Sport aus eigener Tasche finanzieren. Gal Friedman wurde in den letzten zwei Jahren von Elite, International Bezeq, Gan Shmuel Getränke und der Mako Rissman Stiftung gefördert. Die Summe betrug 250.000 NIS, von der er 50% an das Finanzamt zahlte, so dass ihm etwa 5.000 NIS monatlich übrig blieben. Zusätzlich erhielt er vom israelischen Staat noch 4.000 NIS monatlich, eine Unterstützung für Leistungssportler.

 

Zurzeit ist davon die Rede, dass Gal Friedman anderthalb Millionen NIS für den Gewinn der Medaille bekommen soll. Die staatliche Behörde, die olympische Kommission und das Erziehungsministerium werden ihm insgesamt 500.000 NIS vergüten. Die olympische Kommission wird ihm zusätzlich ein Studienstipendium in Höhe von 40.000 NIS gewähren. Die Firma Elite, die 50.000 NIS für den Gewinn der Goldmedaille versprochen hat, noch bevor Friedman sie gewann, hat die Höhe des Preisgeldes auf 100.000 NIS erhöht, so dass Friedman an jeder Hochschule studieren kann, die er sich aussucht. Die Firma Ituran hat Friedman 30.000 NIS versprochen, Etz Carmiel wird ihm 50.000 NIS geben und International Bezeq, die Friedman monatlich etwa 1.000 Dollar bezahlt hat, hat sich noch nicht entschieden, ihm ein zusätzliches Preisgeld zu geben. Die Gesamtsumme wird von Werbefachleuten, inklusive den Einkünften aus verschiedenen Werbekampagnen, auf einhunderttausend Dollar geschätzt.

 

Aber Tun und Reden sind zwei Paar Schuhe. Gerüchte wurden laut, dass auch Li Kursitz, die die Weltmeisterschaft 2003 gewonnen hat, große finanzielle Unterstützung von privaten Firmen versprochen wurde aber letztendlich erhielt sie nur die Förderung der olympischen Kommission. Viele dieser Versprechen werden nicht eingelöst und verschwinden von der Bildfläche, als ob sie nie existiert hätten. Nahami Feinblatt, Friedmans Rechtsanwalt dementierte die hohen Zahlen, die in den Medien veröffentlicht wurden und sagte, dass Friedman weit davon entfernt sei, reich zu werden. „Bis jetzt gibt es Verhandlungen mit Partnern, die noch keine Ergebnisse brachten, um einen Vertrag zu unterschreiben“ sagte er. „Es sind noch keine Kampagnen oder künftige Förderungen von bestimmten Firmen in Aussicht. Im September 2004 enden alle Verträge von Gal Friedman mit den jetzigen Sponsoren der letzten zwei Jahren und eigentlich ist er ab September ohne Sponsor“.

 

Nach Angaben des Rechtsanwalts Feinblatt muss Friedman bald anfangen zu arbeiten, wenn er keinen privaten Sponsor findet. Aber dann kann er sich nicht mehr jeden Tag optimal auf die Olympiade in Peking vorbereiten. „Gal ist ein Patriot, der seinen Staat liebt und versteht, dass der Staat ihm keine hohen Summen zahlen kann. Es tut ihm weh zu wissen, dass andere Sportler, die weniger Leistungen als er aufweisen, Finanzierung von privaten Personen bekommen und weiter Sport treiben können“. Das olympische Gold ist zehn Botschafter außerhalb Israels wert, fasst Feinblatt zusammen und es ist Zeit, dass man das auch in Israel versteht. (ynet)


(6) Das Wetter in Israel

Teils sonnig, teils leicht bewölkt. Leichter Temperaturrückgang, vor allem in den höheren Lagen und im Landesinneren:

 

Jerusalem: 18-28°C

Tel-Aviv: 24-30°C

Haifa: 23-30°C

Be’er Sheva: 21-32°C

Am Toten Meer: 28-38°C

Eilat: 26-38°C


(7) Wechselkurse

1 € - 5.4608 NIS (-0.606%)

1 £ - 8.1191 NIS (-0.694%)

1 $ - 4.532 NIS (-0.308%)

(Bank of Israel, 30.08.04)


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