Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 27. August 2004
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Raketenabwehrsystem „Chez“ erfolgreich getestet
(2) Soldaten unter Mordverdacht festgenommen
(3) G.I.F.-Projekt zu NS-Geheimberichten abgeschlossen
(4) Voll im Zeitplan und bester Laune: Olympische Grüße von den drei Radlern
(5) Nächstes Jahr in Jerusalem: Erste Senioren-Olympiade
(6) Maccabi Tel Aviv gegen Europas Große
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Raketenabwehrsystem „Chez“ erfolgreich getestet
Das amerikanisch-israelische Raketenabwehrsystem „Chez“ („Arrow“) ist trotz des letzten gescheiterten Tests an der kalifornischen Küste fähig, eine iranische Shahab-3-Rakete abzufangen. Das sagte der Leiter des Raketenabwehrprojekts des Verteidigungsministeriums, Aryeh Herzog, am Donnerstag in Jerusalem. Das Abwehrsystem war am Donnerstag bei dem zweiten Versuch gescheitert, eine iranische Shahab-3-Rakete und eine syrische Rakete des Typs Scud-D bei dem simulierten Angriff zu zerstören. Zwar gelang es dem „Chez“ bei diesem Test, den Sprengkopf zu identifizieren, aber wegen einer Fehlfunktion, die möglicherweise im Lenksystem vorliegt, konnte die Rakete diesmal nicht aufgehalten werden. Einen Monat zuvor hatte das Verteidigungssystem eine Rakete abgefangen und noch im Anflug zerstört. (Ha’aretz)

(2) Soldaten unter Mordverdacht festgenommen

Zum ersten Mal seit Beginn der Intifada sind zwei Soldaten aus Kampfeinheiten der israelischen Armee (IDF) verhaftet worden, die unter Verdacht stehen, im Verlauf einer Militäraktion in Rafah einen unschuldigen Palästinenser absichtlich getötet zu haben. Einer der Soldaten wird verdächtigt, auf den Palästinenser geschossen zu haben. Sein Freund, der sich auf gleichem Posten befand, soll den anderen zu der Tat überredet haben. Vor drei Wochen hatte ein Soldat derselben Einheit die Militärpolizei über den Fall informiert. Bisher hatte es geheißen, dass der Palästinenser, der am 16. Oktober vergangenen Jahres erschossen wurde, bewaffnet gewesen war.

 

Im Laufe der Woche wurden zwei Befehlshaber unter dem Verdacht verhaftet, dass sie vom dem Mordfall wussten und an der Vertuschung des Falls beteiligt waren. In der Anklageschrift des Militärs ist von einer ernsten Angelegenheit die Rede. Seit Beginn des Kampfes in den Palästinensergebieten sei dies das erste Mal, dass Soldaten wegen Mordverdacht und Vertuschung festgenommen wurden. Die Anklageschrift über den Mord an dem Palästinenser wurde noch nicht eingereicht. Niemals wurde ein Soldat festgenommen, bei dem im Stadium der Verdachtsaufnahme das Vergehen bereits mit derartiger Strenge betrachtet wurde. (Yedioth Aharonoth)


(3) G.I.F.-Projekt zu NS-Geheimberichten abgeschlossen

Als Ergebnis eines deutsch-israelischen Forschungsprojektes im geisteswissenschaftlichen Bereich erscheint in diesem Frühherbst die Buchveröffentlichung „Die Juden in den geheimen NS-Stimmungsberichten 1933-1945“ von Prof. Eberhard Jäckel (Universität Stuttgart) und Prof. Otto Dov Kulka (Hebräische Universität Jerusalem). Die Edition enthält die geheimen Berichte der NS-Überwachungsorgane über Aktivitäten und Organisationen der Juden in Deutschland sowie die Einstellung der nichtjüdischen Bevölkerung zu ihnen und zur Judenpolitik des Regimes. Die beigefügte CD-Rom enthält 3.744 Dokumente; für die Drucklegung wurden davon 752 ausgewählt, die ein eindrückliches Bild dieses noch immer unfasslichen Kapitels der Geschichte vermitteln.

 

Unter der monolithisch wirkenden Oberfläche des totalitären Regimes tritt ein differenzierteres Bild zu Tage, das jüdische Leben präsentiert sich trotz fortschreitender Ausgrenzung und Verfolgung in erstaunlicher Vielfalt. Die letzten Kapitel enthalten auch Berichte vom Ablauf der systematischen Deportationen der Juden, die einen überraschend hohen Grad an Informiertheit der Bevölkerung sowohl über das Schicksal der Deportierten als auch über den Mord an den europäischen Juden in den besetzten Gebieten Osteuropas offenbaren. Mit seinem ausführlichen Apparat kann das Werk über den Kreis der Fachhistoriker hinaus einem breiten Leserpublikum dienen und bietet für Studien zur Regional- und Lokalgeschichte reichhaltiges neues Material. Das Buch erscheint im Droste Verlag, rund 850 S. mit Abbildungen, ca. Euro 74,90, Leinen, gebunden mit Schutzumschlag, mit CD-ROM.

 

Die Autoren Eberhard Jäckel und Dov Kulka werden das Buch bei drei Terminen der deutschen Öffentlichkeit vorstellen:

 

Am 28. September im Presse- und Besucherzentrum des Bundeskanzleramtes, Reichstagufer 14 (11 bis 13 Uhr, Raum 5/6).

 

Am 8. Oktober bei der Buchmesse in Frankfurt (12 bis 15 Uhr, Stand des Droste Verlags).

 

Am 12. Oktober im Rahmen einer wissenschaftlichen Buchvorstellung im Hamburger Warburg-Haus auf Einladung des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden in Kooperation mit Michael Wildt vom Institut für Sozialforschung.

 

Die Forschungsarbeit wurde von der Deutsch-Israelischen Stiftung für Wissenschaftliche Forschung und Entwicklung (G.I.F.) gefördert. Die Deutsch-Israelische Stiftung für Wissenschaftliche Forschung und Entwicklung (G.I.F.) wurde 1986 vom Bundesministerium für Forschung und Technologie der Bundesrepublik Deutschland und dem Ministerium für Wissenschaft und Technologie des Staates Israel ins Leben gerufen. Bis heute wurden ca. 3.600 Forschungsprojekte eingereicht, von denen 720 mit einem Gesamtbudget von ca. € 125 Mio. bewilligt wurden. Das bedeutet, dass mehrere Tausend deutsche und israelische Wissenschaftler in engem Kontakt stehen, nicht zu vergessen Hunderte von Gutachtern und wissenschaftlichen Beratern, die das Kuratorium bei der schwierigen Aufgabe der Projektvergabe unterstützen.


(4) Voll im Zeitplan und bester Laune: Olympische Grüße von den drei Radlern
Medaillenverdächtig: Die drei deutschen Studenten Aaron, Alex und Dennis, die am 5. August in Oranienburg gestartet sind, um mit dem Fahrrad 6.000 km nach Jerusalem zurückzulegen, sind im Zeitplan und werden in wenigen Tagen in Istanbul eintreffen. Geht man nach den Tagebucheinträgen auf ihrer Website www.tojerusalem.com, ziehen die drei Radfahrer gerade an der griechischen Mittelmeerküste entlang und erreichen am Samstag Alexandroupoli im Nordosten Griechenlands, nicht weit von der türkischen Grenze. Unterwegs lernen Aaron, Alex und Dennis jede Menge Menschen kennen, die von ihrem Projekt beeindruckt sind, angefangen bei der gastfreundlichen Imbissbude in Zossen (7.8., s. Html-Bild), einer jüdischen Gastfamilie in Wien (13.8., beim Abendessen gab es koschere Wiener Schnitzel), „viele hübsche Mädels“ (in Budapest und Serbien, 16. und 18.8.), ein Zigeuner mit Bär (22.8., Marcovaz, Serbien), jubelnde Kinder in Dimitros und einem Weltenbummler in Kavala, Griechenland, der schon seit 24 Jahren unterwegs ist. Abgesehen von einigen aggressiven Hunden im Balkan gab es viel Pils, Ouzo, Granatäpfel und Glühwürmchen beim Wild- und Beachcamping und 35 Grad im Schatten.

(www.tojerusalem.com)


(5) Nächstes Jahr in Jerusalem: Erste Senioren-Olympiade
Nach der ersten Goldmedaille am Mittwoch hat Israel erklärt, dass es im kommenden Jahr selbst eine Olympiade austragen wird: die erste Olympiade für Teilnehmer im „golden Alter“ (d.h. über 60 Jahre). Die zweitägige Veranstaltung soll im Herbst 2005 in Jerusalem stattfinden. Folgende Disziplinen sind vorgesehen: Leichtathletik, Schwimmen, Rasensport, Tennis, Tischtennis, Badminton, Radfahren u.a. Die Sportler werden nach Altersklassen bis 65, bis 70, bis 75 usf. gegeneinander antreten. (Ma’ariv)

(6) Maccabi Tel Aviv gegen Europas Große

Bei der Auslosung am gestrigen Donnerstag der Gruppen zur diesjährigen Championsleague erwischte Israels Vizemeister Maccabi Tel Aviv das schwerste Los. Die attraktiven, aber ebenso schweren Gegner, der deutsche Meister Bayern München, die „Alte Dame“ Juventus Turin und Hollands Serienmeister Ajax Amsterdam, gewannen die Championsleague mindestens einmal in den vergangenen zehn Jahren. Maccabi Tel Aviv setzte sich in der Qualifikationsrunde gegen den griechischen Vertreter PAOK Thessaloniki mit 4-0 nach Hin- und Rückspiel (3-0 und 1-0) durch und qualifizierte sich somit zum ersten mal für die europäische Königsklasse des Fußballs.

 

Tel Aviv Trainer Nir Klinger kommentierte die Gruppe nach der Auslosung dementsprechend: „Wenn man sich das Kaliber der Gegner anschaut, kann man Kopfschmerzen bekommen. Auf der anderen Seiten haben wir uns aber gewünscht, gegen die Großen des europäischen Fußballs zu spielen, und wir haben die größten im Lostopf bekommen.“ Die diesjährige Championsleague eröffnet Maccabi Tel Aviv im Ramat Gan Stadion am 15. September gegen Bayern München. Da der 15. September auf Erev Rosh Hashana fällt, bat Maccabi die UEFA das Spiel um 24 Stunden vorzuziehen. Die UEFA lehnte dies jedoch ab. So wird auf israelischer Seite überlegt, ob man das Spiel auf den Nachmittag vorzieht. (Ha’aretz)


(7) Das Wetter in Israel

Teils sonnig, teils leicht bewölkt. Die Temperaturen:

 

Jerusalem: 20-30°C

Tel-Aviv: 24-31°C

Haifa: 24-32°C

Be’er Sheva: 21-34°C

Eilat: 28-40°C


(8) Wechselkurse

1 € - 5.4941 NIS (+0.033%)

1 £ - 8.1758NIS (+0.146%)

1 $ - 4.546 NIS (+0.132%)

(Bank of Israel, 27.08.04)


Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer