Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 26. August 2004
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(1) Palästinenser haben Sderot erneut mit Kassam-Raketen angegriffen
(2) Erste Abstimmung der Regierung über Sieldungsräumung im Oktober
(3) Außenminister Silvan Shalom trifft palästinensischen Außenminister
(4) Arbeitspartei einigt sich auf Kompromiss
(5) Maccabi Tel Aviv zieht in die Champions League ein
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Palästinenser haben Sderot erneut mit Kassam-Raketen angegriffen

Palästinenser haben am Donnerstagmorgen zwei Kassam-Raketen auf die israelische Stadt Sderot in der westlichen Negev-Wüste abgeschossen. Außerdem trafen am Morgen mehreren Mörsergranaten die Siedlung Morag im Siedlungsblock Gush Katif im südlichen Gazastreifen. Als Folge der andauernden Angriffe hat die israelische Armee (IDF) den Gazastreifen durch die Errichtung von Schranken auf der Nord-Süd-Achse und an der Küstenroute, westlich von Netzarim, wieder in mehrere Abschnitte gegliedert. Eine der Kassam-Raketen, die auf Sderot abgeschossen wurde, schlug in einem Waldstück im Wohnviertel Nathan Elbaz. Die zweite Rakete traf den Lagerraum eines Hauses der Familie Timsit in der Ron-Shukron-Straße. Fünf Bewohner mussten mit Schock im Krankenhaus von Ashqelon behandelt werden.

 

Der Sohn der Familie, Eliyahu Timsit, war bei dem palästinensischen Terroranschlag an der Megiddo-Kreuzung im Juni 2002 getötet worden. Er war der siebzehnte Tote bei dem Attentat gewesen und galt zunächst als unbekannt. Erst sieben Monate nach dem Anschlag wurde seine Leiche aufgrund eines Dokumentarfilmes, der über die Angelegenheit gedreht wurde, identifiziert. Eliyahus Schwester, Dina, erzählte, dass sie seit dem Tod ihres Bruders und dem Beginn des Raketenbeschusses überlegt, die Stadt Sderot zu verlassen. „Jedes Mal, wenn hier bei uns eine Rakete landet, dann denke ich, dass es reicht, und dass wir die Stadt verlassen müssen. Schon seit langem kann ich nachts nicht mehr einschlafen“, sagte Dina.

 

„Die Rakete heute morgen traf unseren Lagerraum und das ganze Glas im Haus zersprang. Die Kinder schreckten aus dem Schlaf auf. Ich begann, ihnen die Glassplitter aus den Kleidern und aus den Betten zu sammeln. Sie sind völlig erschrocken und haben Angst. Die Angriffe machen es uns sehr schwer. Seit mein Bruder bei dem Anschlag getötet wurde, haben wir es überhaupt sehr schwer. Der Beschuss durch die Kassam-Raketen nimmt kein Ende und wir denken ernsthaft darüber nach, die Stadt zu verlassen,“ fügte Dina hinzu. Dina weigerte sich, ins Krankenhaus gebracht zu werden, da sie ihre Kinder nicht alleine lassen wollte. „Wegen der Raketen hat meine älteste Tochter seit den letzten Wochen Angst, in ihrem Zimmer zu schlafen. Deshalb schläft sie bei ihren Brüdern im Zimmer. Durch die Schüsse sind die Fensterscheiben und Fensterrahmen in ihrem Zimmer zerschmettert worden. Wir haben sehr viel Glück gehabt. Wenn sie sich dort aufgehalten hätte, wäre sie verletzt worden.“

 

Ein in der Nähe wohnender Nachbar, Ronny Amar, berichtet, wie er die Rakete einschlagen sah. „Sie ist über uns weggeflogen. Es gab eine starke Explosion, und es entstand großer Sachschaden. Meiner Meinung nach war das keine übliche Kassam-Rakete. Sie ist viel länger, mit einem anderen Ende und auch der Schaden, den sie angerichtet hat, war viel größer als sonst.“ Amar fügte hinzu: „Die Rakete schlug einige Meter neben einem Kindergarten ein, und wir hatten Glück, dass die Kinder zur Zeit Ferien haben und nicht dort waren. Auch in unserem Haus sind alle Fensterscheiben zersplittert. Im Schlafzimmer meines Vaters stürzte ein Kronleuchter nur wenige Meter neben meinem Vater zu Boden und nur durch ein Wunder blieb er unverletzt. Alle hier haben Angst. Der Lärm und die Explosion waren sehr stark.“

 

Auf politischer Ebene hat man der Armee vor Kurzem freie Hand gewährt, um den palästinensischen Angriffen mit Kassam-Raketen aus dem Gazastreifen ein Ende zu setzen. Schon in der vergangenen Woche war der Gazastreifen aufgrund der nicht endenden Angriffe in drei Bereiche geteilt. Aufgrund der Lageberichte durch die Sicherheitsbehörden wurde entschieden, die Teilung am Wochenende aufzuheben. Bei einem Armeeeinsatz gegen die Terrorinfrastruktur in der Innenstadt von Nablus, Westjordanland, haben Soldaten in der vergangenen Woche zum ersten Mal auch in der Westbank Raketenteile sowie Anleitungen zum Bau und Abschuss gefunden. In der Nacht zum Donnerstag verhaftete die israelische Armee eine Anhängerin der Fatah-Bewegung Yasser Arafats, die nach Angaben von Sicherheitsbehörden einen Selbstmordanschlag geplant hatte. (ynet)


(2) Erste Abstimmung der Regierung über Sieldungsräumung im Oktober
Ministerpräsident Ariel Sharon will die Durchführung des Abkopplungsplans beschleunigen. Nach Angaben aus Jerusalem soll die Regierung bereits im Oktober zum ersten Mal über die Räumung von Siedlungen abstimmen. Eine Entscheidung der Regierung vom 6. Juni sieht vor, dass nach Ende der Planungsphase über die eigentliche Durchführung nicht später als im März 2005 abgestimmt wird. Die Entscheidung über den Termin der Räumung wird separat entschieden, denn dieser ist von Sicherheitsvorkehrungen und von der Zahl der Siedler abhängig, die freiwillig die Siedlungen verlassen. Außerdem wird der Regierung im Oktober auch der Gesetzesantrag zur Entschädigung der Siedler vorgelegt, die freiwillig die Siedlungen im Gazastreifen und im Norden des Westjordanlandes räumen. Davor soll das Sicherheitskabinett um eine Vorauszahlung für freiwillige Räumer gebeten werden. Dov Weisglas, Berater des Ministerpräsidenten, wird am 9. September in Washington mit der nationalen Sicherheitsberaterin im Weißen Haus, Condoleezza Rice, zusammentreffen. Weisglas wird bei dem Treffen den Verlauf des Sicherheitszauns vorstellen, welcher zuvor vom Ministerpräsidenten abgesegnet werden muss. (Ha’aretz)

(3) Außenminister Silvan Shalom trifft palästinensischen Außenminister
Außenminister Silvan Shalom trifft am Donnerstag in Italien seinen palästinensischen Amtskollegen Nabil Sha’ath. Das Treffen findet im Rahmen einer Konferenz in der italienischen Küstenstadt Rimini statt. Es wird das erste Treffen der beiden Minister seit letztem Mai sein. Shalom befindet sich zur Zeit zu Besuch in Frankreich. Das Außenministerium teilte mit, dass das Treffen auf Einladung des italienischen Außenministers Franco Frattini zustande kam. Es wurde betont, dass sich Shalom und Sha’ath nicht allein treffen werden. Bei der Konferenz in Rimini handelt es sich um ein jährlich stattfindendes Treffen der katholischen Organisation Communione e Liberatione, die sich in jedem August mit einem anderen internationalen Thema beschäftigt. Das diesjährige Thema ist der Nahostkonflikt. Die drei Außenminister werden in einer Diskussion am runden Tisch teilnehmen. (jpost)

(4) Arbeitspartei einigt sich auf Kompromiss

Der Vorsitzende Shimon Peres und das Lager der „Rebellen“ in der Arbeitspartei (Avoda) haben sich am Mittwochabend auf einen Kompromiss geeinigt, bei dem beide Parteien behaupten können, dass sie einen Sieg errungen haben. Nach langen Verhandlungsstunden einigten sich die Mitglieder des Parteibüros einstimmig auf den Kompromissvorschlag des Knessetabgeordneten (MdK) Itzhak Herzog.

 

Der Kompromiss sieht vor, dass die Arbeitspartei die Koalitionsverhandlungen zum Regierungsbeitritt einstellen wird. So hatte es das „Lager der Rebellen“ gefordert. An seiner Spitze stehen Benjamin Ben-Elieser, Matan Vilnai, Ofir Pines und Ephraim Sneh. In diesem Sinne bedeutet dies einen Sieg für das „Lager der Rebellen“ und eine Niederlage für Shimon Peres, der bis zum letzten Moment jeden Vorschlag abgelehnt hatte, der zu einer Einstellung der gegenwärtigen Koalitionsverhandlungen führen würde. Peres stimmte am Ende zu, als absehbar wurde, dass die „Rebellen“ eine Mehrheit im Parteibüro stellen.

 

Dennoch beinhaltet der Kompromiss auch einen Teilsieg für Peres: Die Verhandlungskommission der Arbeitspartei wird nicht aufgelöst, wie es von den „Rebellen“ ursprünglich gefordert wurde, und die Tür zu neuen Verhandlungen mit dem Likud-Block wird somit nicht geschlossen. Der Kompromissvorschlag sieht bei einer erneuten Anfrage des Likuds vor, dass die Verhandlungskommission zusammentritt und über zukünftige Schritte berät. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass sich alle Parteiebenen auf die Wahl vorbereiten, in der Annahme, dass diese vorgezogen wird. Sowohl im Lager der „Rebellen“ als auch im Lager „Peres“ wurde der erzielte Kompromiss begrüßt. „Als Vorsitzender der Partei ist es wichtig für mich, die Einheit zu wahren“, sagte Peres. (Yedioth Aharonoth)


(5) Maccabi Tel Aviv zieht in die Champions League ein

Maccabi Tel Aviv hat sich durch einen 1-0 Sieg über PAOK Saloniki im Bloomfield Stadium einen Platz in der Gruppenphase der UEFA Champions League gesichert. Maccabi begann ihr gestriges Spiel, die Rückrunde des 3. Qualifikationsspiels mit einem 3-0 Vorsprung. Dies dank eines technischen Sieges, denn die griechische Mannschaft hatte im Hinspiel einen gesperrten Spieler in der Mannschaftsaufstellung.

 

Der Trainer Nir Klinger beruhigte seine Spieler und warnte sie unter Druck zu geraten, stattdessen sollte ein frühes Tor her. Die Spieler nahmen sich dies zu Herzen, bereits in der achten Minute der ersten Halbzeit erhielt Liran Cohen einen Pass in den Strafraum und schoss von dort den Treffer, der seine Mannschaft in Führung brachte. „Ich bekam den Ball und keiner war um mich herum. Ich hatte Zeit den Ball zu stoppen, den Torhüter anzusehen und einen einfachen Treffer zu erzielen.“, sagte Cohen. Klinger war überglücklich. „Der große Traum ist nun Realität geworden,“ sagte der Maccabi-Trainer. „Wir werden nicht in der Champions League spielen, um nur Dekoration zu sein, oder an der Show teilzunehmen. Was Maccabi Tel Aviv so besonders macht, ist sein Ehrgeiz nach Erfolg...“ (Ha’aretz)


(6) Das Wetter in Israel

Sonnig und warm:

 

Jerusalem: 20-30°C

Tel-Aviv: 24-30°C

Haifa: 23-30°C

Be’er Sheva: 21-34°C

Am Toten Meer: 32-40°C

Eilat: 27-40°C


(7) Wechselkurse

1 € - 5.4923 NIS (+0.201%)

1 £ - 8.1588 NIS (+0.146%)

1 $ - 4.54 NIS (+0.088%)

(Bank of Israel, 26.08.04)


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