Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 20. August 2004
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(1) Shimon Peres ruft zu Neuwahlen auf
(2) Israel öffnet seine Tore für nichtjüdische Kinder
(3) Schüler gewinnt internationalen Wissenschaftspreis
(4) Bronze für Judoka Arik Ze’evi
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Shimon Peres ruft zu Neuwahlen auf

Der Vorsitzende der oppositionellen Arbeitspartei (Avoda) Shimon Peres hat bei einer Pressekonferenz am Donnerstagabend vorgezogene Parlamentswahlen gefordert. „Was gestern Abend bei der Sondersitzung des Zentralkomitees des Likud-Blocks passiert ist, ist keine Lappalie. Der Staat Israel befindet sich in einer sehr schwierigen Situation. Der Terror geht weiter und das iranische Nuklearprogramm beginnt den Frieden Israels zu bedrohen. Israels gesellschaftliche Situation ist sehr schwer, die Armut hoch, die schwachen Schichten leiden. Dies sollte die Zeit der Geschlossenheit und Hoffnung sein und die Zeit für einen ersten Schritt aus der Misere“, sagte Peres am Donnerstag. Am Mittwoch hatte das Zentralkomitee des regierenden Likud-Blocks Ministerpräsident Ariel Sharon eine Absage erteilt und sich mehrheitlich gegen Koalitionsverhandlungen mit der Arbeitspartei ausgesprochen.

 

„Was gestern geschehen ist, ist ein Prozess der Spaltung des Volkes und der Isolierung des Staates“, sagte Peres, „wir können das Schicksal Israels nicht in die Hände von 800 bis 900 Menschen legen, wenn wir gleichzeitig sehen, dass die Mehrheit des Volkes eine Abkopplung vom Gazastreifen befürwortet.“ Bei Peres` Fraktionsmitgliedern stieß der Aufruf zu Neuwahlen auf Kritik. Keiner seiner Fraktionsmitglieder hatte ihn zu der Pressekonferenz begleitet. Einige Mitglieder der Arbeitspartei sprachen sich für weitere Gespräche mit Sharon aus, andere, wie die Fraktionsvorsitzende Dalya Itzik, fordern, sich mit der bürgerlich-säkularen Shinui-Partei zusammenzuschließen, um vorzeitige Wahlen herbeizuführen. Peres ließ keinen Zweifel daran, dass er der Kandidat für die Arbeitspartei sein würde, falls es wirklich zu vorgezogenen Wahlen kommen sollte. „Uns ist das Wohl des Staates wichtiger“, fuhr Peres fort. „Wir werden nicht den Frieden begraben, sondern werden den Weg zum Frieden ebnen. Die Arbeitspartei will Neuwahlen, einen Volksentscheid, der den Willen des Volkes ausdrückt.“ Peres sagte, seine Partei werde mit dem Abkopplungsprogramm von Ministerpräsident Ariel Sharon in die Wahlen gehen. (ynet)


(2) Israel öffnet seine Tore für nichtjüdische Kinder

Israel öffnet seine Tore für nichtjüdische Kinder. Die Zeitung „Yedioth Aharonoth“ gab am Freitagmorgen bekannt, dass Innenminister Avraham Poraz (Shinui-Partei) das Staatsbürgerschaftsgesetz umgeht und eine Reform plant, die es nichtjüdischen Personen, die Juden geheiratet haben, ermöglicht, nach Israel auszuwandern. Poraz will nichtjüdischen Kindern die Möglichkeit geben, nach Israel einzuwandern, um mit ihren Eltern, die ein zweites Mal und dabei einen jüdischen Partner geheiratet haben, in Israel zu leben. Bis heute durften nichtjüdische Kinder ihre Eltern in Israel nicht einmal besuchen, da das Innenministerium in Israel befürchtete, dass diese in Israel bleiben und seinen jüdischen Charakter gefährden könnten.

 

Die Regelung des Ministeriums, die mit Beginn der großen Einwanderungswelle aus der ehemaligen UdSSR in Kraft trat, sah vor, dass ein Nichtjude, der aufgrund einer Heirat mit einem Juden nach Israel einwandert, seine Kinder aus der alten Ehe nicht mitbringen darf. Diese strengen Auflagen hatten dazu geführt, dass die Eltern gezwungen waren, in ihr Herkunftsland zu reisen, wenn sie ihre Kinder sehen wollten. Der revolutionäre Vorschlag von Poraz umgeht im Grunde das Staatsbürgerschaftsgesetz und erlaubt es den nichtjüdischen Partnern dank ihrer Familienangehörigkeit zu einem Juden einen legalen Status in Israel zu erhalten. „Es ist unmenschlich, Eltern von ihren Kindern zu trennen“, sagt Poraz. „Uns, dem israelischen Staat, ist es verboten auf solch schreckliche Art zu selektieren, und ich beabsichtige, dem ein Ende zu setzen.“ Es ist damit zu rechnen, dass die Initiative Poraz` Hunderten von Kindern die Staatsbürgerschaft ermöglicht, die im Ausland auf die Zusammenführung mit ihren in Israel lebenden Eltern warten. (ynet)


(3) Schüler gewinnt internationalen Wissenschaftspreis

Ein 18jähriger Israeli hat bei einem internationalen Wissenschaftswettbewerb in Schweden den zweiten Platz belegt - obwohl bei diesem Wettkampf eigentlich nur ein Preis vergeben wird. Ron Neuman aus Ramat Gan überzeugte die Jury mit einem bakteriellen Test, der einfach und kostengünstig vergiftetes Wasser aufspürt. Ron nahm am Mittwoch in Stockholm den Preis aus den Händen der schwedischen Königin Silvia entgegen. Nach drei Jahren Arbeit hatte er ein System entwickelt, bei dem ein genetisch verändertes Bakterium durch Fluoreszenz anzeigt, ob Wasser für den Menschen schädlich ist, oder nicht.

 

Der 18-Jährige bedankte sich besonders bei seiner Lehrerin Carmela Ben-Zvi von der Ohel Shem-Schule in Ramat Gan. „Meine Lehrerin glaubt, dass sich Schüler auch in der Forschung engagieren müssten, und sie ermöglicht es Schülern, Eltern zu treffen, die Forschung betreiben", sagte Ron. Diese Lehrerin hatte sich mit Oberstleutnant Patrick Bitan von der medizinischen Abteilung der israelischen Armee getroffen, der sich mit Terroranschlägen durch Wasservergiftung beschäftigt. Er zeigte großes Interesse. Ron traf zudem Professor Shimshon Belkin, den Leiter der Abteilung für Umwelt-Wissenschaft an der Hebräischen Universität. Daraufhin wurden Belkin und Bitan Rons Mentoren.

 

Als Ron nach drei Jahren Arbeit zu erfolgreichen Ergebnissen gekommen war, nahm er an einem Wissenschaftswettbewerb des Jerusalemer Wissenschaftsmuseums teil. Das Museum sandte ihn zu einem weiteren Wettbewerb in den USA, das von der NASA gesponsert wurde. Dort gewann Ron die Silbermedaille. Bei dem Wettbewerb in Schweden traten Studenten aus 26 Ländern gegeneinander an, darunter auch aus Deutschland, den USA und Japan. Normalerweise wird bei diesem Wettbewerb nur ein Preis verliehen, der in diesem Jahr an drei japanische Studenten ging. Doch dieses Jahr wichen die Juroren von der Praxis ab und räumten Ron den zweiten Platz ein.

 

Bitan erläutert, Rons Erfindung ermögliche es, ohne teure Laboruntersuchungen zu entscheiden, ob Wasser für den Menschen schädlich ist oder nicht. Bisher konnten ähnliche Tests nur die Schädlichkeit für Fische nachweisen. Ron sagt, seine Erfindung habe noch nicht Marktreife erreicht. „Es sind vielleicht weitere drei Jahre Arbeit nötig, bis das Produkt kommerziell genutzt werden kann". In fünf Wochen wird Ron seinen Militärdienst beginnen. Er wird auf eigenen Wunsch beim Nachrichtendienst arbeiten. „Ich weiß nicht, ob ich meine Forschung dort fortführen kann. Aber die Armee ist ein großartiger Ort, und ich bin sicher, dass es klappt". (Ha’aretz)


(4) Bronze für Judoka Arik Ze’evi

Der Judoka Arik Ze´evi hat die erste israelische Medaille bei den Olympischen Spielen in Athen gewonnen. In der Klasse bis 100 Kilogramm belegte er am Donnerstag den dritten Platz. Der Europameister aus Israel besiegte in den ersten beiden Runden den Brasilianer Mario Sabino und den Italiener Michele Monti. Im Viertelfinale wurde er jedoch in letzter Minute vom Südkoreaner Jang Sung Ho bezwungen und kämpfte nur noch um Bronze. Durch Siege gegen Franck Martial Moussima aus Kamerun und Ghislain Lemaire aus Frankreich erreichte er das „kleine Finale". Dort bezwang Ze´evi den Niederländer Elco van der Geest. Damit hat Israel zum fünften Mal in der Geschichte eine olympische Medaille gewonnen

 

Der iranische Judoka Arasch Miresmaeili erhält für seinen Boykott gegen einen israelischen Athleten keine Bestrafung. Das hat der Weltjudoverband (IJF) beschlossen. Der Iraner war absichtlich mit Übergewicht beim Wiegen erschienen, um in der ersten Runde seines olympischen Turniers nicht gegen den Israeli Udi Vaks antreten zu müssen. Von der Regierung in Teheran erhielt der Medaillenanwärter für seinen Verzicht auf den Wettbewerb viel Lob - und das Preisgeld, das ihm für den Fall eines Sieges zugesagt worden war. Miresmaeili wollte mit seiner Aktion seine Solidarität mit dem palästinensischen Volk ausdrücken.

 

Unterdessen fand am Donnerstagabend in Athen eine Gedenkfeier für die Opfer des Terrorattentates vom 5. September 1972 statt. Während der Olympischen Spiele in München hatten bewaffnete Palästinenser elf israelische Athleten als Geiseln genommen und schließlich erschossen. Sie wollten Häftlinge freipressen. An der Zeremonie nahmen neben Mitgliedern der israelischen Delegation der Vorsitzende des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Jaques Rogge sowie sein Vorgänger Juan Antonio Samaranch teil. Auch Israels Erziehungsministerin Limor Livnat und Angehörige der Opfer waren dabei. Rogge sagte in seiner Ansprache: „Ich war damals ein Teil der Olympiade, die in die dunklen Blätter der Geschichte eingehen sollte. Es war ein Tag, der das Gesicht der olympischen Bewegung verändert hat. Seit diesem Tag sind Sport und Sicherheit miteinander verbunden. Ich bin überzeugt, dass heutzutage wahrer Sport eine Möglichkeit zum Dialog zwischen verschiedenen Menschen darstellt." Der israelische Judoka Arik Ze´evi, der kurz vor der Gedenkfeier die Bronzemedaille gewonnen hatte, stellte fest: „Terror ist nicht nur Israels Problem. Es wird immer Terrorakte geben, aber ich denke, es ist wichtig, dass der Sport heute sauber sein sollte." Der Rabbiner von Athen sprach das jüdische Totengebet „Kaddisch". (Ha’aretz)


(5) Das Wetter in Israel

Sonnig und warm:

 

Jerusalem: 18-27°C

Tel-Aviv: 25-30°C

Haifa: 25-30°C

Be’er Sheva: 21-32°C

Eilat: 26-38°C


(6) Wechselkurse

1 € - 5,5999 NIS (-0,217%)

1 £ - 8,2974 NIS (+0,057%)

1 $ - 4,531 NIS (-0,154%)

(Bank of Israel, 20.08.04)


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