Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 19. August 2004
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(1) Likud stimmt gegen Koalitionsverhandlungen, aber die entscheidenden Stimmen gewinnt Sharon dennoch für sich
(2) Kassam-Raketen landen in Sderot
(3) IDF ermittelt gegen Soldaten
(4) Israelisches Tennis-Doppel ausgeschieden
(5) Benefiz-Gedenkkonzert in Hamburg
(6) In eigener Sache: Mailversand durch AOL.COM
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Likud stimmt gegen Koalitionsverhandlungen, aber die entscheidenden Stimmen gewinnt Sharon dennoch für sich

„Es gibt Momente im Leben einer Nation, in denen sie schwere Entscheidungen fällen muss. Der Staat Israel ist an einem solchen Punkt angelangt.“ So äußerte sich Ministerpräsident Ariel Sharon am Mittwochabend bei einer Sondersitzung des Zentralkomitees seiner Likud-Partei in Tel Aviv. Doch seine Worte haben ihm nichts genutzt: wie schon bei dem Partei-internen Referendum über seinen Abkoppelungsplan hat Sharon gestern einen weiteren Misserfolg hinnehmen müssen: Für den Vorschlag des Ministerpräsidenten, „Koalitionsverhandlungen mit jeder zionistischen Partei zu führen“, stimmten 760 Abgeordnete. 765 stimmten dagegen. Für den Vorschlag von Minister Uzi Landau, dem Anführer der „Rebellen“, die gegen einen Koalitionsbeitritt der Arbeitspartei (Avoda) sind, stimmten 843, und nur 612 stimmten dagegen.

 

Sharon kann sich mit der Tatsache trösten, dass er zwar insgesamt (absolut gesehen) an der Wahlurne verloren hat, - aber seine Minister und 24 Mitglieder der Knessetfraktion des Likud, die für das Zustandekommen einer Koalition entscheidend sind, haben für den Vorschlag von Sharon zu Koalitionsverhandlungen gestimmt. In dieser Hinsicht gab es nur elf Gegenstimmen. Für den Vorschlag von Minister Landau fiel die Abstimmung so gesehen knapper aus. 15 Fraktionsmitglieder stimmten für Landaus Vorschlag, nicht mit der Arbeitspartei zu verhandeln, und 19 dagegen.

 

Die Sondersitzung des Zentralkomitees wurde Sharon durch eine Anfrage des gegnerischen Lagers an das Schiedsgericht der Partei und gegen seinen Willen aufgedrängt. „Diese Sitzung wird den Ausschlag für das Ansehen des Likuds bei der Bevölkerung geben,“ sagte Sharon. „Die Augen des Volkes sind auf uns gerichtet, um herauszufinden, was ich bereits weiß – dass es möglich ist, sich bei schicksalsträchtigen Entscheidungen für das Land auf den Likud zu verlassen.“ Er ließ keinen weiteren Zweifel zu: selbst wenn er die Abstimmung verlieren würde, so wird er doch weiterhin seinen Plan fortführen, so wie er dies auch nach der Niederlage bei der Partei-internen Abstimmung in der Partei zum Abkopplungsplan getan hat.

 

„Der Likud, der in der Vergangenheit boykottiert wurde, hat immer Einigkeit demonstriert. Ich fordere heute Geschlossenheit im Likud und im Volk“, sagte Sharon. „Eine Ablehnung oder Boykott ist unannehmbar, weder persönlich, noch parteilich. Wir müssen entscheiden, ob der Likud von Überlegung und Verantwortung geleitet wird oder durch eine extreme und aufständische Opposition innerhalb der Partei. Es gibt eine Gruppe, die nicht aufhört, die Regierung und mich persönlich anzugreifen“, so Sharon, der mit einigen seiner Minister abrechnete und hart ins Gericht ging. Sharon machte deutlich: „Der Likud wird mit jeder zionistischen Partei verhandeln und zwar auf der Basis der politischen Richtlinien der derzeitigen Regierung. Ich möchte betonen: dies beinhaltet ebenfalls die religiösen Parteien.“

 

„Ich vernehme schreckliche Stimmen der Ablehnung und des Boykotts, Stimmen der Widerspenstigkeit, die zur Gewalt gegen Soldaten, Polizisten und auch gegen mich aufrufen. Das kann zu einem Bruderkrieg führen. Das kann zur Trennung und Aufspaltung des Likud führen. Wir müssen andere Stimmen aus dem Likud nach draußen lassen, laut und deutlich: Die nationale Stimme, die verantwortliche Stimme, die wahre Stimme des Likud. Das ist die Stimme Menachem Begins, der am Abend vor der Staatsgründung einen Bruderkrieg verhindert und am Vorabend des Sechs-Tage-Krieges das Land zur Einigkeit geführt hat.“ Zwar warnte der Ministerpräsident vor einer Spaltung der Partei, hielt sich aber mit der Androhung von Neuwahlen zurück. (ynet)


(2) Kassam-Raketen landen in Sderot
Palästinenser haben am Donnerstagnachmittag zwei Kassam-Raketen auf die Stadt Sderot im westlichen Negev abgeschossen. Ein Erwachsener und ein Kind wurden durch Raketensplitter leicht verletzt. Mindestens 19 Menschen erlitten einen Schock. Am Morgen landete eine Rakete in unbebautem Gebiet in der Nähe der Stadt. In der Nacht feuerten Kampfhubschrauber der israelischen Luftwaffe (IAF) zwei Raketen auf zwei Gebäude im nördlichen Gazastreifen, die die Terrororganisation Hamas zum Bau von Kassam-Raketen und anderen Sprengsätzen nutzte. Die Gebäude befanden sich in den Stadtteilen Askkola und Zeitoun von Gaza-Stadt. (Ha’aretz, Israelischer Rundfunk)

(3) IDF ermittelt gegen Soldaten
Die israelische Armee (IDF) ermittelt in 600 Fällen gegen israelische Soldaten, die unter Verdacht stehen, Palästinenser misshandelt zu haben. Das teilte Brigadegeneral Menachem Finkelstein, Leiter der Rechtsabteilung der IDF am Mittwoch gegenüber dem Rechtsausschuss der Knesset mit. Alle Fälle beziehen sich auf den Zeitraum der vergangenen drei Jahre. Im Einzelnen geht es um 88 Fälle von Schüssen auf Palästinenser, 217 gewaltsame Übergriffe und 181 Fälle von Plünderung. In 114 Fällen geht es um sonstige Vorfälle, darunter Verzögerungen an Checkpoints und Missbrauch von Palästinensern als menschliche Schutzschilde. Insgesamt ist es bisher zu 90 Anklagen gegen israelische Soldaten gekommen: 34 wegen Plünderung, 23 wegen gewaltsamer Übergriffe, 22 wegen Schießereien und elf in anderen Fällen. 56 Soldaten wurden bisher verurteilt, in den meisten Fällen wegen Körperverletzung und Diebstahl. Einige der Soldaten wurden zu Freiheitsstrafen verurteilt. (Ha’aretz)

(4) Israelisches Tennis-Doppel ausgeschieden
Nach der Niederlage des Judoka Arik Ze’evi gegen seinen südkoreanischen Herausforderer Jang Sung Ho hofft Israel zumindest auf eine Bronzemedaille im heutigen 100 kg Wettkampf. Ze’evi war als Hoffnungsträger für mindestens eine Goldmedaille nach Athen gekommen. Der Europameister und Weltranglisten Zweiter hatte in der ersten Runde den Brasilianer und Weltranglisten Dritten Mario Sabino und in zweiter Runde den Italiener Michele Mont geschlagen. Ze’evi leidete zu Beginn der Olympischen Spiele an einer Augenentzündung. Das israelische Tennis-Doppel Andy Ram und Yoni Erlich ist am Mittwochabend im Viertelfinale gegen die Deutschen Nicholas Kiefer und Rainer Schüttler mit 6:2, 2:6 und 2:6 ausgeschieden. Ebenso am Mittwoch erreichte Pavel Gofman als erster israelischer Athlet den 19. Platz eines olympischen Gymnastik-Finale. (Ha’aretz)

(5) Benefiz-Gedenkkonzert in Hamburg

Der Jüdische Nationalfonds e.V. (JNF-KKL) und die Deutsch-Israelische Gesellschaft Hamburg laden am Sonntag, dem 17. Oktober 2004, 20 Uhr, zu einem feierlichen Benefiz-Gedenkkonzert anlässlich „50 Jahre Yad Vashem“ in den Großen Saal der Musikhalle Hamburg ein. Es spielen die Hamburger Solisten unter der Leitung von Wolfgang Engels. Der Solist ist Arnan Wiesel (Klavier). Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach. Wiesel ist Absolvent des Curtis Instituts in Philadelphia unter Seymour Lipkin und Meisterschüler von Arthur Rubinstein. Als mehrfacher und internationaler Preisträger ist Arnan Wiesel Professor für Klavier am Institut für Tasteninstrumente der Australian National University.

 

Der Erlös des besonderen Benefizkonzerts zu Ehren der Yad Vashem Gedenkstätte kommt ausschließlich der Erweiterung und Pflege des „Waldes der Märtyrer“ zugute, der für die Opfer des Holocaust in den Bergen Jerusalems wächst. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg, Ole von Beust. Karten zum Preis von € 20 einheitlich und ohne Platzreservierung sind erhältlich im Vorverkauf der Musikhalle Hamburg oder beim JNF-KKL Berlin, Tel.: 030 88 34 360  Fax.: 030 88 36 881.


(6) In eigener Sache: Mailversand durch AOL.COM
Der Newsletter-Versand über AOL ist seit Dienstag, 18. August, wieder ohne Probleme möglich. AOL hat seine Konfiguration angepasst und den Mailserver, durch den unser Newsletter verschickt wird, auf eine White List gesetzt. So wird die Kennzeichnung unserer Nachrichten als Spam-Mails umgangen. AOL-Kunden hatten seit 25. Juni 2004 keine Newsletter mehr erhalten. Alle Newsletter in chronologischer Reihenfolge finden Sie in unserem Newsletter-Archiv: http://nlarchiv.israel.de/Index.htm oder auf unserer Website www.israel.de

(7) Das Wetter in Israel

Teils sonnig, teils leicht bewölkt. Die Temperaturen:

 

Jerusalem: 18-28°C

Tel-Aviv: 24-30°C

Haifa: 23-30°C

Be’er Sheva: 21-33°C

Am Toten Meer: 29-39°C

Eilat: 27-39°C


(8) Wechselkurse

1 € - 5,6121 NIS (+0,44%)

1 £ - 8,2927 NIS (+0,225%)

1 $ - 4,538 NIS (+0,132%)

(Bank of Israel, 19.08.04)


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