Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 16. August 2004
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(1) Haushaltsentwurf 2005 verabschiedet, Gewerkschaften drohen mit Streiks
(2) Benjamin Ben-Eliezer nennt Ya’alons Statement unangebracht
(3) Kassam-Angriff verhindert: Raketenangriff auf militante Palästinenser
(4) Fatah-Tanzim nimmt palästinensischen Grenzübergang in Rafah unter Kontrolle
(5) Palästinensischer Junge sollte Gewehrkugeln nach Tulkarem transportieren
(6) Statt Bummeln: Freiwilligeneinsatz junger Soldaten im Fernen Osten und Südamerika
(7) Les Grands Ballets Canadiens de Montréal und MINUS ONE von Ohad Naharin in Berlin
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Haushaltsentwurf 2005 verabschiedet, Gewerkschaften drohen mit Streiks

Die Regierung in Jerusalem hat am Montagmorgen den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr mit 17 Ja-Stimmen und drei Gegenstimmen verabschiedet. Der Entwurf hat ein Gesamtvolumen von NIS 266,9 (rund € 48 Mrd.) und sieht ein Staatsdefizit in Höhe von drei Prozent des Bruttoinlandprodukts vor. Zuvor hatten sich Finanzminister Benjamin Netanyahu und Verteidigungsminister Shaul Mofas am späten Sonntagabend auf einen Kompromiss geeinigt, wonach ein Teil der geplanten drastischen Kürzungen wieder zurückgenommen wurde. Gegen den Antrag stimmten Ehud Olmert, Minister für Industrie und Handel, Innenminister Avraham Poraz und Yisrael Katz, Minister für Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung. Die Übereinkunft sieht ein Verteidigungsbudget in Höhe von NIS 34,35 Mrd. vor. Es soll ein „Darlehens“ über NIS 650 Mio. des Staatshaushalts 2006 beinhalten.

 

Aus Protest über die Verabschiedung des Haushaltsentwurfs kündigte die Gewerkschaftsvereinigung (Histadrut) am frühen Montagmorgen einen Arbeitskonflikt an. Nach der Gesetzeslage könnte die Histadrut nach Ablauf von zwei Wochen, am 1. September, einen Streik ausrufen. In Anbetracht der Haushaltskürzungen sei ein Streik in den Kommunalverwaltungen unumgänglich, sagte Innenminister Avraham Poraz am Montag in Jerusalem. (Ha’aretz)


(2) Benjamin Ben-Eliezer nennt Ya’alons Statement unangebracht

Der frühere Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer (Avoda) hat die Stellungnahme des Generalstabschefs der israelischen Armee (IDF) Moshe Ya’alon kritisiert, wonach es aus militärischer Sicht keinen Grund gäbe, warum sich Israel nicht vom Golan und auf die Grenze von vor 1967 zurückziehen sollte. Ya’alon sagte am Freitag in einem Interview mit der israelischen Tageszeitung Yedioth Aharonoth: „Wenn Sie mich fragen, theoretisch, ob wir ein Abkommen mit Syrien erreichen können... dann ist meine Antwort, dass es unter militärischen Gesichtspunkten möglich ist, mit der Aufgabe der Golanhöhen ein Abkommen zu erreichen“. Ya’alon fügte hinzu: „Die Armee ist in der Lage, jede Grenze zu verteidigen. Dies gilt für jede politische Entscheidung, die in Israel gefällt wird“.

 

Ben-Eliezer sagte, solche Bemerkungen seien „politische Statements, die für Vertreter des Militärs unangebracht“ seien. Ahmad Haj Ali, Berater des syrischen Informationsministers, gab bekannt, dass Damaskus israelische Angebote über einen Rückzug nicht ernst nehme, es sei denn, sie werden durch tatsächliche Maßnahmen oder eine klare Verpflichtung zu einem Rückzug gestützt. Ya’alon warnte jedoch, dass Syrien weiterhin eine Gefahr für Israel darstellt. (Ha’aretz)


(3) Kassam-Angriff verhindert: Raketenangriff auf militante Palästinenser
Im südlichen Gazastreifen verhafteten Soldaten einen Palästinenser an der Gush Katif Kreuzung mit zehn Schnellfeuergewehren des Typs AK-47 (Kalaschnikow). In einem Friedhof in der Nähe von Beit Hanoun entdeckten Soldaten am frühen Morgen mehrere Palästinenser, die Kassam-Raketen aufstellten, um sie auf Israel abzufeuern. Kampfhubschrauber schossen vier Raketen auf die militanten Palästinenser. Nach Angaben palästinensischer Ärzte wurden bei dem Angriff zwei Menschen getötet. (Ha’aretz)

(4) Fatah-Tanzim nimmt palästinensischen Grenzübergang in Rafah unter Kontrolle

Dutzende bewaffnete Palästinenser der Fatah-Tanzim-Organisation im Gaza-Streifen haben am Samstag die Kontrolle über den palästinensischen Teil des Grenzübergangs Rafah zwischen Gaza und Ägypten übernommen. Die bewaffnete Gruppe kündigte an, die Abläufe an dem Übergang neu zu strukturieren. Der Grenzübergang war vor drei Wochen für Tausende Palästinenser gesperrt worden, weil die israelische Armee (IDF) einen Anschlag auf das israelische Terminal befürchtete. Nach palästinensischen Angaben wird die Gruppe von Ziad Sarafendi, einem ranghohen Fatahmitglied, angeführt. Sarafendi steht offensichtlich unter dem Oberbefehl Yasser Arafats und übernahm das Büro des palästinensischen Kommandanten Moawiyeh al-Rais, der für den Grenzübergang zuständig war. Al-Rais wurde von seinen Aufgaben entbunden.

 

Außerdem hieß es, dass die palästinensische Polizei damit beauftragt wurde, in verschiedenen Zusammenhängen der jüngsten Zeit sowie bei verschiedenen Verdachtsmomenten von Korruption Ermittlungen einzuleiten. Ein Komitee aus Vertretern verschiedener palästinensischer Gruppierungen im Gaza-Streifen soll „unter der Aufsicht der Tanzim“ die Verantwortung für die tägliche Abfertigung an dem Grenzübergang übernehmen, um das Leiden von Kranken, Alten und Kindern zu beenden, die in der brütenden Hitze lange auf Übergangsgenehmigungen warten müssten, weil sie den Beamten keine Bestechungsgelder zahlen und sich gegenüber den anderen Wartenden an dem Grenzübergang nicht durchsetzen könnten. Hochrangige Vertreter der Fatah teilten mit, dass es sich bei den Veränderungen auch um den Teil eines Machtspiels handele, durch die Mitglieder der Tanzim-Milizen, die zu Arafat gehören, unterstützt werden sollen. (Ha’aretz)


(5) Palästinensischer Junge sollte Gewehrkugeln nach Tulkarem transportieren

Israelische Soldaten haben am Sonntag einen palästinensischen Jungen festgehalten, in dessen Tasche 900 Gewehrkugeln versteckt waren. Anscheinend versuchte jemand, die Munition mit Hilfe des Jungen nach Tulkarm, im Westjordanland, zu bringen. Der Zwischenfall ereignete sich am Mittag in der Nähe der Kleinstadt Anbata, östlich von Tulkarm. Die Soldaten an der Straßensperre entdeckten einen ca. 14jährigen Jungen, der versuchte, sie zu umgehen, wobei er einen Karren vor sich herschob, auf dem sich eine große Tasche befand. Bei der Durchsuchung der Tasche fanden die Soldaten die in einer Jacke versteckte Munition.

 

Der Junge aus Anbata erzählte, dass ein Palästinenser, der im Bus aus Richtung Nablus gekommen war, ihm die Tasche gegeben und ihn gebeten hatte, diese für 10 Shekel (das ist etwas weniger als 2 Euro) auf die andere Seite der Straßensperre, in Richtung Tulkarm zu bringen. Er sagte, dass der Mann zu Fuß durch die Sperre gegangen sei und dann ein Taxi nach Tulkarm genommen habe. Der Junge, der anscheinend nicht wusste, was sich in der Tasche befand, wurde zur Befragung an die Polizei übergeben, wird aber voraussichtlich in Kürze entlassen. (Ynet)


(6) Statt Bummeln: Freiwilligeneinsatz junger Soldaten im Fernen Osten und Südamerika

Viele Soldaten, die aus der Armee entlassen werden, träumen von einem langen Urlaub an einem fernen und verzauberten Ort. Im Rahmen eines neuen Freiwilligenprogramms schickt die Jewish Agency neuerdings junge Volontäre für ein Jahr in eine jüdische Gemeinde im Fernen Osten oder Südamerika. Im September werden 450 junge Männer und Frauen, von denen die meisten frisch aus ihrem Armeedienst entlassen werden, in 25 verschiedene Gemeinden in der ganzen Welt für Öffentlichkeitsarbeit, religiöse Dienste und Jugendarbeit eingesetzt werden und zur Auswanderung nach Israel ermutigen. Zu den Projektorten gehören Hongkong, Singapur, Kolumbien, Peru, Costa Rica, Feuerland, Kenia und in andere Länder.

 

„Die Volontäre sind idealistische junge Leute aus der Elite der israelischen Jugend, die in den jüdischen Gemeinden, von denen einige recht abgelegen sind, aktiv sein möchten und diesen etwas beisteuern wollen, anstatt auf einer Reise im Fernen Osten oder Südamerika herumzugammeln“, sagt Dalyah Cohen, Leiterin der Jugendabteilung in der Jewish Agency. „Das ist eine richtige Revolution,“ sagt sie. „Anstatt Gesandte mit ihren Familien zu entsenden, konzentrieren wir uns auf junge Freiwillige.“ „Die jungen Botschafter bringen neuen Wind von Zionismus und Israelisch-Sein mit sich“, sagte der Vorsitzende der Jewish Agency, Sali Merrido. „Das ist die beste Quelle, die das jüdische Volk hat, und wir hoffen, dass wir damit alle jüdischen Jugendlichen in der Diaspora erreichen können.“ (Ma’ariv)


(7) Les Grands Ballets Canadiens de Montréal und MINUS ONE von Ohad Naharin in Berlin

Acht Jahre nach dem fulminanten 1. Theaterfest 1996 auf der DaimlerChrysler-Baustelle Potsdamer Platz ist wieder ein groß besetztes Stück des israelischen Choreografen Ohad Naharin an (fast) gleicher Stelle zu erleben (Marlene-Dietrich-Platz, open air / Eintritt frei - Platzkarten erforderlich). MINUS ONE, getanzt von Les Grands Ballets Canadiens de Montréal, zeigt am Freitag, 3. September 2004, und Samstag, 4. September 2004, jeweils 20.30 Uhr, eine Collage seines Schaffens aus 14 Jahren. Wie Teile einer choreografischen Biographie vermitteln die vielfältigen Tänze einen Einblick in eine eindrucksvolle künstlerische Entwicklung. Die Macht des Individuellen und der sozialen Konformität, Motive mit denen sich Naharin in seinen Arbeiten immer wieder auseinandersetzt, kommen in MINUS ONE noch einmal besonders zum Ausdruck. Das Stück wird zur Hymne auf den Tanz. Zart und mit Wucht. Differenziert und bisweilen bewusst rau.

 

"MINUS ONE ist aus Teilen acht verschiedener Stücke konstruiert. Ich mag das Aufbrechen und Überarbeiten meiner Choreografien. Es gibt mir die Möglichkeit, völlig neue Sinn-Zusammenhänge, Blickwinkel und Wirkungen zu entdecken. Teilweise werden einzelne Szenen viel stärker als im Original. Ich lerne dadurch immer weiter über Kompositions- und Abstraktions-Prinzipien." Ohad Nahrin

 

Ohad Naharin (Jahrgang 1952) beginnt mit 22 Jahren bei der Batsheva Dance Company in Tel Aviv seine Tänzer-Ausbildung und erhält erste Engagements bei den Companien Martha Graham in New York und Maurice Bejart in Brüssel bevor er 1980 als Choreograf in New York debütiert. Es entstehen Arbeiten für die führenden Ballett-Ensembles der Welt (u.a. Nederlands Dans Theatre, Frankfurt Ballet, Ballet Nacional Madrid, Cullberg Ballet, Ballet Gulbenkian, Bayrisches Staatsballett, Ballet de l'Opera National de Paris). Heute ist Naharin Chefchoreograf bei Batsheva, die er von 1990 bis 2003 auch künstlerisch leitet. Gegenwärtig gilt für ihn das Lebensmotto: Nichts ist von Dauer.

 

Les Grands Ballets Canadien de Montréal,1957 gegründet, zählt mit ca. 40 Tänzern, vier Premieren und ca. 70 Vorstellungen je Saison zu den sechs großen Ballett-Compagnien Kanadas (Montréal, Toronto, Winnipeg, British Columbia, Alberta, Atlantic). Das Repertoire des klassischen Handlungsballetts haben sie vor 10 Jahren aufgegeben und zeigen seither nur noch neoklassische und zeitgenössische Choreografien. 2000 übernimmt Gradimir Pankov die Leitung der Company und ermöglicht seither die Zusammenarbeit mit den Choreografen Ohad Nahrin, Jiri Kilian, Mats Ek, Christopher Bruce u.a.

 

Info unter: Tel. 030-259004-27 / www.hebbel-am-ufer.de

Kostenlose Platzkarten erhältlich ab 21. August 2004 im Hebbel am Ufer 2 (Hallesches Ufer 32), Haus der Berliner Festspiele (Schaperstr. 24), Musical-Theater am Potsdamer Platz, bei Interklassik im Kulturkaufhaus Dussmann (Friedrichstr. 90) und Full House Kartenservice (Hannoversche Str. 19).

 

Das 8. Theaterfest unter der künstlerischen Leitung von Nele Hertling ist eine Veranstaltung des Hebbel am Ufer mit Unterstützung der DaimlerChrysler AG


(8) Das Wetter in Israel

Viel Sonne und klar. Am Mittwoch teils sonnig, teils leicht bewölkt und etwas kühler. Die Temperaturen am Montag:

 

Jerusalem: 21-31°C

Tel-Aviv: 24-31°C

Haifa: 25-32°C

Be’er Sheva: 21-36°C

Eilat: 18-33°C


(9) Wechselkurse

1 € - 5,5957 NIS (+0,978%)

1 £ - 8,3519 NIS (+1,129%)

1 $ - 4,5370 NIS (-0,176%)

(Bank of Israel, 16.08.04)


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