Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 12. August 2004
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(1) Palästinenser planen Anschlag auf das Rafah Border Terminal
(2) Mehr als 90 Selbstmordattentate seit Januar verhindert
(3) 15 Ärzte der Stiftung „Freundeskreis Dr. Appelboim“ immigrieren nach Israel
(4) Maccabi Haifa verliert Qualifikationsspiel in Norwegen
(5) Bnei Sakhnin: Israelisch-arabisches Fußballteam erobert Europa
(6) Gerty Spies-Literaturpreis geht 2004 an Ruth Almog
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Palästinenser planen Anschlag auf das Rafah Border Terminal

Seit einigen Wochen liegen dem Nachrichtendienst der israelischen Armee (IDF) detaillierte Warnungen vor über einen groß angelegten Sprengstoffanschlag auf das Rafah Grenzterminal zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Palästinensische Terroristen versuchen, einen Tunnel unter dem Armeeposten zu graben, der vermint und in die Luft gesprengt werden soll. Bei einem ähnlichen Anschlag durch einen verminten Tunnel auf einen Armeeposten an der Katif Kreuzung am 27. Juni 2004 wurde ein Soldat getötet und sieben verletzt. Außerdem entstand erheblicher Sachschaden. Mithilfe einer zivilen Ingenieursfirma konnte mit speziellen Geräten herausgefunden werden, dass es offenbar tatsächlich Versuche gibt, das Terminal zu untergraben. Ingenieure der IDF versuchten, den Verlauf des Ganges genauen zu lokalisieren. Allerdings blieb die Suche bisher erfolglos. Aus diesem Grund hat die Armee den Grenzübergang am 18. Juli vorübergehend geschlossen. Etwa 3.000 Palästinenser, die die Grenze von Ägypten aus in den Gazastreifen überqueren wollten, blieben auf der ägyptischen Seite liegen (vgl. NL050804).

 

Um dennoch die Rückkehr der Palästinenser zu ihren Wohnorten im Gazastreifen zu ermöglichen, hat Israel angeboten, die Palästinenser über die Nitzana Kreuzung an der Grenze zwischen Ägypten und Israel, die etwa 44 km südlich von Rafah liegt, also über israelisches Territorium in den Gaza-Streifen zurückzubringen. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hat die Nutzung des alternativen Terminals abgelehnt. Außerdem hat die israelische Armee ägyptischen Soldaten den Zutritt zum ägyptischen Teil von Rafah erlaubt, um die Versorgung der liegengebliebenen Palästinenser zu gewährleisten. Der ägyptische Teil Rafahs liegt nach dem Friedensabkommen zwischen Israel und Ägypten in Zone C und ist für ägyptisches Militär nicht zugänglich. Trotz des Sicherheitsrisikos, das bis heute besteht, haben die israelischen Behörden das Terminal in Rafah am 6. August wieder geöffnet, um den Wartenden die Rückreise in den Gazastreifen zu ermöglichen. Während der folgenden drei Tage haben annähernd 6.000 Palästinenser die Grenze von Ägypten in den Gazastreifen überquert, allen voran Kinder, Alte und Gebrechliche. Seit 9. August arbeitet das Terminal täglich auf regulärer Basis. Der Grenzübergang ist von 8 Uhr 30 bis 17 Uhr für die Ein- und Ausreise geöffnet.

 

In der Vergangenheit haben Terrororganisationen wiederholt Grenzübergänge angegriffen, an denen palästinensische Zivilisten täglich die Grenze passieren, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen, wie zum Beispiel der Grenzübergang von Erez. Dort wurden bei Attentaten am 14. Januar und 26. Februar 2004 mehrere Sicherheitskräfte getötet. (IDF)


(2) Mehr als 90 Selbstmordattentate seit Januar verhindert

Mehr als 90 palästinensische Selbstmordattentate auf israelischem Territorium, d.h. diesseits der „Grünen Linie“ von vor 1967, und gegen israelische Ziele in den Palästinensergebieten sind seit Januar bis heute verhindert worden, erklärten israelische Sicherheitsbehörden am Mittwoch. Alle palästinensischen Terrorgruppen haben ihre Zusammenarbeit für die Durchführung gemeinsamer Aktionen gegen Israel verstärkt, und einige stehen in direktem Kontakt mit dem Iran. Außerdem nimmt die Hilfe der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon bei der Anleitung von Anschlägen zu. Nur in einigen wenigen Fällen seien Terrorattentate durch palästinensische Sicherheitsdienste verhindert worden. Die Hochburg des palästinensischen Terrors ist nach wie vor die Stadt Nablus im nördlichen Westjordanland, teilten die Stellen mit. Mehr als 2 Tonnen Sprengstoff, Gewehrkugeln, Mörsergranaten und andere Waffen sind in diesem Jahr über Ägypten nach Gaza geschmuggelt worden.

 

Der Selbstmordanschlag auf der Straße zwischen Jerusalem und Ramallah am gestrigen Mittwoch konnte vereitelt werden, weil Sicherheitsbehörden Informationen über ein größeres Attentat in Jerusalem vorlagen. Grenzpolizisten errichteten eine vorübergehende Straßensperre bei Qaladiyah, um verdächtige Wagen zu untersuchen. Durch die Explosion wurden zwei Palästinenser getötet und weitere verletzt, darunter sechs israelische Grenzpolizisten. Die hohe Alarmbereitschaft dauerte bis heute in Jerusalem an, weil mit weiteren Attentatsversuchen in der Stadt gerechnet werden muss. (jpost)


(3) 15 Ärzte der Stiftung „Freundeskreis Dr. Appelboim“ immigrieren nach Israel

200 Neueinwanderer aus den USA und Kanada sind am Mittwoch am Ben Gurion Flughafen in Tel Aviv feierlich in Empfang genommen worden. Unter ihnen befinden sich 15 amerikanische Ärzte der Stiftung „Freundeskreis Dr. Appelboim“. Dr. David Appelboim, israelischer Arzt amerikanischer Herkunft, war Leiter der Notaufnahme im Krankenhaus Sha’arei Zedek in Jerusalem und ist vor einem Jahr zusammen mit seiner 20jährigen Tochter Na’ot und ein Tag vor ihrer eigenen Hochzeit bei dem Terroranschlag auf das Café Hillel in Jerusalem ums Leben gekommen.

 

Dr. Pinchas Schwarz, Kinder-Notfallarzt, war der Erste, der seinen neuen Ausweis erhielt. „Wir haben ein wenig Angst, aber nach dem 11. September kann überall etwas passieren.“ Dr. Michael Chernowski, Handchirurg, fügte hinzu: „Dies war schon lange unser Traum. Natürlich ist es für Ärzte in Israel schwer, Arbeit zu finden, aber wir werden zurecht kommen. Hier ist es sicherer als in den USA. Meine Tochter zum Beispiel lernte an der NYU und befand sich am Tag der Anschläge im September in den Twin Towers.“

 

Gleichzeitig veröffentlichte das Zentralamt für Statistik (CBS), dass die Einwanderungszahl im ersten Halbjahr 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 7% zurückgegangen ist. Insgesamt sind von Januar bis Juni 8.550 Immigranten nach Israel eingewandert. Das sind 43 % weniger als im ersten Halbjahr 2002. Damals wanderten 14.900 nach Israel ein. 4.400 Neueinwanderer kamen aus der ehemaligen Sowjetunion und bildeten 52% der gesamten Einwanderer im ersten Halbjahr. 1.700 Einwanderer kamen aus Äthiopien (20% aller Einwanderer), ca. 600 aus Frankreich (7% aller Einwanderer) und ca. 200 aus Argentinien. (ynet)


(4) Maccabi Haifa verliert Qualifikationsspiel in Norwegen

Der israelische Fußballmeister Maccabi Haifa hat das Hinspiel zur Qualifikation für die Championsleaguesaison 2004/05 am Mittwoch in Norwegen bei Rosenborg Trondheim knapp mit 2-1 verloren. Nichtsdestotrotz können sich die „Grünen“ aus Haifa noch Hoffnungen auf ein Weiterkommen machen, da Haifa ein wichtiges Auswärts erzielen konnte. So würde ein 1-0 Sieg nächste Woche in Haifa reichen, um in die Endrunde der Championsleague vorzustoßen.

 

Haifa musste früh einem Rückstand hinterherlaufen, als Rosenburg innerhalb von den ersten 13. Minuten zwei Tore erzielte. Nicht nur während der zwei Gegentore erwies sich die Abwehr von Maccabi Haifa als sehr fragil und wackelig. Die Abwehr konnte sich während des gesamten Spiels nicht stabilisieren, und so war es den Offensivkräften Haifas vorbehalten, die Chance für ein erfolgreiches Weiterkommen am Leben zu erhalten. Haifas kroatischer Nationalspieler Giovianni Rosso erzielte kurz vor der Halbzeitpause den Anschlusstreffer zum 2-1 und verschaffte Maccabi somit das wichtige Auswärtstor. Damit haben beide israelische Teams, Maccabi Haifa und Tel Aviv, bei ihren Heimspielen nächste Woche gute Chancen, an der Championsleague teilzunehmen. (Ha’aretz u.a.)


(5) Bnei Sakhnin: Israelisch-arabisches Fußballteam erobert Europa

Sakhnin ist eine arabische Stadt im Norden Israels, ganze 20.000 Seelen bewohnen den Ort in den Hügeln Galiläas. Bnei Sakhnin schaffte dieses Jahr eine nationale Sensation, als es im Mai vor 40.000 Zuschauern den israelischen Pokal gewann. Die Sensation liegt nicht darin, dass ein Underdog aus einem kleinen Ort den nationalen Pokal gewinnt, sondern dass die Mannschaft aus arabischen und jüdischen Spielern besteht. Somit spielt zum ersten mal eine vorwiegend arabisch geprägte Mannschaft in einem europäischen Fußballwettbewerb mit.

 

Bnei Sakhnin spielt am kommenden Donnerstag im UEFA-Cup gegen den albanischen Vertreter von Partizan Tirana im Nationalstadium von Ramat Gan. Auch in der arabischen Welt stößt das Spiel auf großes Interesse, wo viele Fußballinteressierte das Spiel verfolgen werden. Bnei Sakhnin, der wirtschaftlich ärmste Klub der ersten israelischen Fußballliga, erhielt sogar Förder- und Spendenangebote aus den ölreichen Golfemiraten. Normalerweise werden arabische Israelis von den arabischen Bürgern der Nachbarländer (vor allem von jenen, die keine diplomatischen Beziehungen mit Israel haben) geächtet.

 

Dementsprechend äußerte sich der Sprecher des Klubs, Mondar Halaila, dass „je näher der Spielbeginn rückt, je mehr Aufregung ist zu spüren.“ Und fügte hinzu, dass die Teilnahme am europäischen Wettbewerb „ein historischer Moment“ für den Klub darstellt. Halaila bittet arabische und jüdische Fans, die Daumen gemeinsam zu drücken, „wir hoffen, dass beide, Araber und Juden, sich für 90 Minuten vereinigen. Wir repräsentieren den Staat, und um dies ehrenhaft zu tun, brauchen wir die Unterstützung der gesamten Bevölkerung.“

 

Da das heimische Stadion den technischen Bedingungen der UEFA nicht genügt, werden die Heimspiele Bnei Sakhnins in Ramat Gan Stadium ausgetragen. Ministerpräsident Sharon versprach dem Klub jedoch, dass der Staat $ 2 Millionen in die Sanierung der Spielstätte von Bnei Sakhnin investieren wird. In diesem Sinne drückt die Botschaft den Spielern von Bnei Sakhnin die Daumen, damit der Traum vom europäischen Fußball weiter geht. (Ha’aretz, Hasbara)


(6) Gerty Spies-Literaturpreis geht 2004 an Ruth Almog

 

"Das Land braucht Erbarmen, und die Essenz des Erbarmens ist

Frieden." Ruth Almog

 

Die in Tel Aviv lebende israelische Schriftstellerin Ruth Almog erhält in diesem Jahr den von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz gestifteten und mit € 2.500 dotierten Gerty Spies-Literaturpreis. Diese einstimmige Entscheidung der Jury teilte deren Vorsitzender und Direktor der Landeszentrale, Hans-Georg Meyer, heute in Mainz mit. Die Jury hebt in ihrer Begründung hervor: "Mit ihren rund zwei Dutzend Lyrikbänden, Erzählungen und Romanen, von denen mehrere ins Deutsche übersetzt wurden, hat sie nicht nur das Leben im Israel der Gründungszeit anschaulich beschrieben, sondern immer wieder auch die Shoah zum Thema gemacht."

 

Die Autorin prägt seit über zehn Jahren die von der Landeszentrale initiierten Deutsch-Israelischen und Deutsch-Israelisch-Palästinensischen Autorentreffen, die abwechselnd in Rheinland-Pfalz, Israel und dem palästinensischen Autonomiegebiet stattfinden, mit. Durch die Preisverleihung werden sowohl das schriftstellerische, wie auch das gesellschaftspolitische Engagement von Ruth Almog bei den Treffen gewürdigt. Die Jury lobt insbesondere "Ruth Almogs stetiges Engagement für die Schaffung einer sachlichen und konstruktiven Ebene in dem sehr emotional geprägten Dialog der drei Gesprächsgruppen" und "ihre nicht nachlassende Bereitschaft um ein Verstehen der anderen Seiten".

 

Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung wird Ruth Almog am Mittwoch, den 10. November 2004 im Foyer des Landesfunkhauses des SWR Rheinland-Pfalz in Mainz die Auszeichnung entgegennehmen.

 

Ruth Almog

wurde 1936 in Petah Tikva (Israel) geboren. Sie arbeitete als Lehrerin und Hochschuldozentin in Tel Aviv und als Redakteurin im Feuilleton der Zeitung Ha'aretz. Seit 1967 hat sie mehr als 20 Bücher veröffentlicht. Sie erhielt u.a. den Yad-Vashem-Preis, den Brenner-Preis und den Agnon-Preis.

 

Der Gerty Spies-Literaturpreis:

Der Preis ist nach der 1897 in Trier geborenen Schriftstellerin Gerty Spies benannt, die am 10. Oktober 1997 hundertjährig in München gestorben ist. Er wurde erstmals 1996 für "literarische Arbeiten zu gesellschaftspolitischen Themen" ausgeschrieben.


(7) Das Wetter in Israel

Teils sonnig, teils leicht bewölkt, am Wochenende wärmer. Die Temperaturen:

 

Jerusalem: 17-26°C

Tel-Aviv: 24-30°C

Haifa: 24-30°C

Be’er Sheva: 21-31°C

Eilat: 25-37°C


(8) Wechselkurse

1 € - 5,5585 NIS (+0,249%)

1 £ - 8,3024 NIS (+0,186%)

1 $ - 4,534 NIS (-0,022%)

(Bank of Israel, 12.08.04)


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