Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 10. August 2004
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(1) Al Jazeera-Interview mit Israels Oberrabbiner Yona Metzger
(2) Attentat auf israelischen Bus, Auseinandersetzungen bei Nablus
(3) Auf den Spuren des verlorenen Stammes „Manasse“ in Indien
(4) Stabhochspringer Alex Aberbuch träumt von einer Medaille in Athen
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Al Jazeera-Interview mit Israels Oberrabbiner Yona Metzger

„Keiner soll es wagen, heilige Stätten des Islam anzugreifen.“ Das sagte der israelische Oberrabbiner Yona Metzger am 1. August 2004 in dem ersten Interview eines israelischen Oberrabbiners mit dem arabischen Nachrichtensender Al Jazeera. Israelische Experten hatten jüngst vor eventuellen Übergriffen jüdischer Extremisten auf heilige Stätten des Islam gewarnt. Bei vielen Muslimen in der Welt wuchs daraufhin die Sorge über mögliche Übergriffe. Dies könnte zu ernsthaften Konsequenzen führen, hieß es.

 

Rabbi Yona Metzger erklärte öffentlich, dass keiner wagen solle, seine Hand gegen muslimische Heiligtümer zu erheben. „Die Wege der Torah sind Wege der Freundlichkeit“, sagte der Oberrabbiner, „wir werden unsere Ziele nicht mit Gewalt durchsetzen“. Israelis haben immer an dem Grundsatz festgehalten: „Leben und leben lassen“, sagte Metzger. Heilige Stätten zu beschädigen sei dagegen ein ernsthafter Angriff, der schwerwiegende Folgen haben könnte.

 

Metzger rief alle religiösen Würdenträger weltweit auf, seine Botschaft weiterzugeben, um antisemitische oder terroristisch motivierte Übergriffe auf jüdische heilige Stätten und Synagogen in der ganzen Welt zu verhindern. Metzger verurteilte jeden Akt, bei dem unschuldigen Menschen im Namen der Religion Unrecht getan wird. Solches müsse sofort unterbunden werden, sagte der Oberrabbiner und schloss mit den Worten: „Ich bete, dass Er, der Frieden in den Himmeln schafft, uns Frieden schenkt. Amen.“ (Jerusalem)


(2) Attentat auf israelischen Bus, Auseinandersetzungen bei Nablus

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen palästinensischen Demonstranten und Soldaten der israelischen Armee (IDF) sind nach palästinensischen Angaben am Dienstag in der Nähe von Nablus im Westjordanland drei Palästinenser mittelschwer und sieben leicht verletzt worden. Nach den Berichten hätten die Soldaten mit Gummigeschossen und scharfer Munition auf die Demonstranten geschossen, um die Menge aufzulösen.

 

Zwei Israelis wurden am Dienstagmorgen leicht verletzt, als bewaffnete Palästinenser einen Bus und die folgenden Autos in der Nähe der Siedlung Barkan mit Schrapnellen angriffen. Israelische Soldaten fanden später an der Stelle vier Kalaschnikow-Magazine und Teile eines Sprengsatzes. Offenbar wollten die Terroristen den Bus in die Luft sprengen. Im Gazastreifen schossen Palästinenser am Dienstagmorgen drei Raketen auf den Siedlungsblock Gush Katif. Dabei gab es keine Verletzten.

 

Palästinensische Quellen berichteten am Montag, dass ein zwölfjähriger Junge, der am Samstag im Flüchtlingslager Khan Yunis im südlichen Gazastreifen von israelischen Kugeln getroffen wurde, seinen Verletzungen erlag. Der Inlandgeheimdienst (Shabak) gab am Montag die Verhaftung des 21jährigen Khaled Shashtri und seines Bruders Ahmed bekannt. Beide sind Anhänger der Fatah-Tanzim. Shashtri plante ein Selbstmordattentat auf eine Straßensperre bei Nablus, entschied sich aber schließlich gegen den Anschlag. Die Festnahme erfolgte im vergangenen Monat.

 

Bei einem gemeinsamen Einsatz haben der Shabak und die israelische Polizei am Montag eine Israelin verhaftet. Tali Fahima steht unter dem Verdacht, mit palästinensischen Terroristen Angriffe auf Israelis vorbereitet zu haben. Fahima ist als Freundin des Kommandeurs der Al Aqsa Märtyrer Brigaden bekannt. Zakariya Zubeidi ist der meist gesuchte Terrorist aus der Gegend von Jenin. Er soll noch immer mit Tali Fahima in Kontakt stehen. (Ha’aretz)


(3) Auf den Spuren des verlorenen Stammes „Manasse“ in Indien

Eine offizielle Delegation mit führenden Rabbinern des israelischen Oberrabbinats ist nach einem Bericht des israelischen Armeesenders „Zahal“ in der vergangenen Woche in die indische Grenzregion nahe der pakistanischen Grenze gereist. Die Delegation steht unter der Leitung des israelischen Oberrabbiners Shlomo Amar. Amar will prüfen, wie der Stamm Menashe (dt. „Manasse“) dort heute lebt. Seine Angehörigen verstehen sich selbst als Nachkommen des verlorenen Stammes, eines der zwölf Stämme des jüdischen Volkes. Sollten sie nach der Halacha (jüdisches religiöses Gesetz) tatsächlich Juden sein, könnten Tausende Inder, die Angehörige des Stammes sind, in den Staat Israel einwandern.

 

Der Stamm bewahrte im Laufe der Jahrhunderte die jüdischen Charakteristika: sie lernen Iwrith, in ihren Gemeindezentren gibt es jüdische Schulen und Synagogen, und sie reisen als Touristen nach Israel. Ein kleiner Teil des Stammes wohnt bereits in Israel, nachdem seine Mitglieder, so wie andere Nichtjuden auch, zum Judentum übergetreten sind. Das Team der Rabbiner überprüft die historischen Wurzeln und inwieweit sie die jüdischen Gebote einhalten. „Wir fühlen, dass wir Juden sind und wollen nach Hause, nach Erez Israel, zurückkehren“, sagte Alenby Sela, einer der Leiter der Gemeinde in Indien.

 

Vor einigen Jahren bestätigte Oberrabbiner Amar das Jüdisch-Sein nach der Halacha des äthiopischen Stammes der Falashmura. Viele Angehörige der Falashmura wanderten daraufhin nach Israel ein. Eliyahu Birnbaum, einer der Rabbiner der Delegation, sagte, er sei überzeugt, dass es sich um jüdische Nachkommen und Nachkommen des jüdischen Volkes handle. (Walla)


(4) Stabhochspringer Alex Aberbuch träumt von einer Medaille in Athen

„Es wird ein harter Wettkampf mit starken Gegnern, aber ich weiß, was man tun muss, um die Medaille zu bekommen“. In der persönlichen Kolumne von ynet erzählt Alex Aberbuch (s. HTML-Bild) über den Beruf, die Aufregung und den Traum, der noch nicht erfüllt ist. Eine der Fragen, die Menschen manchmal stellen, ist: „Alex, wann erreichst du sechs Meter?“. „Sie verstehen gar nicht, was diese Höhe bedeutet, um welche traumhafte Leistung es sich handelt. Es gibt nur zehn Sportler in der Geschichte, die diese Höhe erreicht haben. Es ist einer der Träume und Ziele, die ich anstrebe, aber ein anderer Traum, der mir genauso wichtig ist, ist die Medaille hier in Athen zu gewinnen.

 

Meine sportliche Karriere habe ich mit Zehnkampf begonnen – einem Sport, der ein breites Spektrum an physischen Fähigkeiten verbindet, wie Mittel- und Kurzstreckenlauf, Sprungkraft und eigentlich fast jeden Bereich der zu Athletik gehört. Als wir Kinder waren, trainierten wir in „Vielkampf“. Jeder Tag war einer anderen Sportart gewidmet. Damals ist mir aufgefallen, dass alle Kinder, mich eingeschlossen, den Unterricht am Donnerstag nicht verpassten. Es war der Unterricht im Stabhochsprung, und hier begann meine Liebesgeschichte mit diesem Beruf. Wenn nicht Stabhochspringer, dann wäre ich vielleicht Fußballspieler geworden. Und dann hätte ich bestimmt eine kürzere Karriere als Spieler in der zweiten Liga gehabt. Aber ich habe irgendwann festgestellt, dass ich es nicht mag, von anderen abhängig zu sein, wie es in den anderen Gruppen-Spielarten ist. Ich arbeite gern allein und es ist mir lieber, zu wissen, dass meine Leistungen nur von mir und meinen Fähigkeiten abhängig sind.

 

Für Athen habe ich hart trainiert. Ich muss ergänzen, - und es wird Sie vielleicht überraschen -, dass sich die sportliche Infrastruktur in Israel wesentlich verbessert hat, obwohl die Trainingsmentalität eines israelischen Sportler nicht gesund ist. Meiner Meinung nach wird die Investition in Athletik allen Berufen gut tun, einschließlich dem Fußball. Athletik ist die Basis jeder sportlichen Beschäftigung. Auch die Ballspiele basieren darauf. Übrigens, manchmal amüsiere ich mich mit einem Ball und werfe auf den Korb, wenn ein Ball vorhanden ist und wenn ich auf einem Spielplatz bin. Meine Trainings sind vielfältig und fördern ein großes Spektrum an Fähigkeiten. Ich arbeite ständig an meiner Technik, die das wichtigste an diesem Beruf ist, aber gleichzeitig muss man auch an der Ausdauer der Muskeln arbeiten. Letztes Jahr habe ich eine 140-Kilo-Hantel aufgehoben, und das ist nicht wenig.

 

Es gibt in Israel keine Bewusstsein darüber, wie schwierig es ist, ein Athlet zu sein. Meine Freunde und ich arbeiten mit voller Kraft die ganze Saison durch, erholen uns vor dem Sommer etwas (maximal einen Monat), und dann fangen wir wieder mit den tagtäglichen Trainings und Wettkämpfen an. Zu dieser normalen Belastung kommt die intensive Vorbereitung auf Athen. Ich habe mich lange damit beschäftigt, was Probleme im Privatleben verursacht, weil ich weniger Zeit für meine Frau und Tochter habe. Die Liebe, die ich von den Leuten in Israel erfahre, hilft mir sehr, obwohl ich froh wäre, wenn Sportler mehr unterstützten könnte. Dennoch, es ist mir bewusst, dass die wirtschaftliche Lage nicht so gut ist und alle Bereiche davon betroffen sind.

 

Wie sie wissen, habe ich noch keine olympische Medaille gewonnen. Die größte Leistung meiner Karriere ist die Bronzemedaille, die ich im Wettkampf in Sevilla vor fünf Jahren gewonnen habe. Es war schwer für mich, diesen Gewinn anzunehmen, ich konnte nicht glauben, dass ich, Alex Aberbuch, weltweit Dritter wurde. Es wird noch unglaublicher, wenn ich die Medaille hier in Athen gewinne. Für Aberbuch gibt es sieben Springer mit den gleichen Gewinnchancen, darunter der Deutsche Tim Lubiger, der Australier Dimitry Markov, der Franzose Roman Manssil und der Südafrikaner Ukrat Brites. Bei solchen Ereignissen ist es wichtig, den Stress und den Druck zu neutralisieren. Man muss ein drittes Auge haben, das sich auf das Ziel konzentriert und alle Anreize um sich herum ablenkt. Es wird ein schwerer und erwartungsvoller Wettkampf sein, aber ich weiß genau, was zu tun ist, damit wir am 28. August die israelische Nationalhymne hören. Die Ministerin für Erziehung und Sport Limor Livnat verabschiedete am Montag offiziell die israelische Olympiamannschaft nach Athen. In diesem Jahr nehmen 36 Sportler aus Israel an den Spielen teil. (ynet)


(5) Das Wetter in Israel

Am Morgen leicht bewölkt und im Inland sowie in den höheren Lagen kaum spürbarer Temperaturrückgang. Am Donnerstag könnten sogar einige wenige Tropfen Regen fallen. Zum Wochenende wird es wieder sonnig und wärmer.

 

Jerusalem: 18-28°C

Tel-Aviv: 24-30°C

Haifa: 25-31°C

Be’er Sheva: 21-33°C

Eilat: 27-40°C


(6) Wechselkurse

1 € - 5,54 NIS (-0,022%)

1 £ - 8,3038 NIS (-0,434%)

1 $ - 4,523 NIS (-0,177%)

(Bank of Israel, 10.08.04)


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