Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 09. August 2004
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(1) Koalitionsverhandlungen von Likud und Avoda
(2) Ministerpräsident Ariel Sharon legt Siedlungsbau auf Eis
(3) Neue arabische Tageszeitung in Israel: Al-Fajar al-Jadid
(4) SAP prüft Fusion mit Amdocs Israel
(5) Castro ab September auf dem Markt in Deutschland
(6) Zoriya - Yemenitische Songs beim World Music Summer in den Museen Dahlem Berlin
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Koalitionsverhandlungen von Likud und Avoda

Die Verhandlungsteams des regierenden Likud-Blocks und der oppositionellen Arbeitspartei haben sich am Montagmittag getroffen und einen neuen und vielleicht entscheidenden Versuch gestartet, die Krise um die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen in den Koalitionsverhandlungen zu lösen. Am Sonntagabend trafen sich Ministerpräsident Ariel Sharon und der Vorsitzende der Arbeitspartei, Shimon Peres in Jerusalem, um eine schnelle Lösung für den Konflikt zu finden. Sharon schlug vor, dass sich die Teams unter der Teilnahme des Generaldirektors des Büros des Ministerpräsidenten, Ilan Cohen, und des Verantwortlichen für die Finanzbudgets, Kobi Haber, treffen. Der zentrale Streit dreht sich um die Forderung der sozialdemokratischen Arbeitspartei, den Zeitpunkt für die Haushaltsdebatte vom 15. August um eine Woche vorzuverlegen. Auf diese Weise könnte die Arbeitspartei die Gestaltung des Budgets für 2005 deutlich beeinflussen, besonders bezüglich gesellschaftlicher Themen.

 

Allerdings wächst in der Führungsspitze der Arbeitspartei der Widerstand gegen die Fortführung der Verhandlungen mit dem Likud. Vier Knessetabgeordnete forderten heute, dass die Verhandlungen aufgeschoben werden und baten um eine Sitzung der Arbeitspartei, um über die Auswirkungen der Verhandlungen zu diskutieren. MdK Matan Vilna’i sagte: „Die Arbeitspartei hat sich einige gesellschaftliche Prinzipien gesetzt, auf die wir bei den Verhandlungen bestehen müssen. Angesichts der Tatsache, dass der Ministerpräsident unsere Forderungen ignoriert, rufe ich zum Aufschub der Verhandlungen auf und dazu, nicht zum Verhandlungstisch zurückzukehren, bis wir klare Antworten bezüglich unserer Forderungen erhalten. Es ist an der Zeit, dass Sharon einsieht, dass die gesellschaftlichen Probleme keine leeren Worte der Arbeitspartei sind, um die Verhandlungen zu führen, sondern ein zentrales Thema, nicht weniger zentral als (außen-)politische Fragen.“ (y-net)


(2) Ministerpräsident Ariel Sharon legt Siedlungsbau auf Eis
Ministerpräsident Ariel Sharon hat den Bau von rund 1.300 Siedlungen im Westjordanland vorübergehend gestoppt. Aus Regierungskreisen wurde bekannt, dass die Bauvorhaben darauf überprüft würden, ob sie in Einklang mit den israelisch-amerikanischen Vereinbarungen stehen. Danach müssen Siedlungstätigkeiten auf die gegenwärtig bestehenden Siedlergebiete beschränkt bleiben und dürfen nicht eine Ausdehnung der Siedlungsflächen bedeuten. Betroffen sind nach Angaben des Siedlerrats (Yesha) Gebäude in den Städten Betar Ilit, Ariel, Kiryat Arba, Geva Binyamin, Ma’aleh Adumim und Karnei Shomron. Der Siedlerrat kritisierte Sharon, weil er generell die gesamten Bauvorhaben eingefroren habe. Ministerpräsident Sharon hat im Juni die Verantwortung für das Wohnungsbauministerium übernommen, nachdem der Vorsitzende der Nationalreligiösen Partei NRP Effi Eitam von seinem Ministeramt zurückgetreten war. (Ha’aretz)

(3) Neue arabische Tageszeitung in Israel: Al-Fajar al-Jadid
Seit Sonntag hat Israel eine neue arabischsprachige Tageszeitung: Al-Fajar al-Jadid („Neue Morgendämmerung“). Ihr Herausgeber Lutfi Deeb kommt aus der Werbebranche und war bisher in Kreisen des arabischen Journalismus in Israel weitgehend unbekannt. Die neue Tageszeitung soll politisch unabhängig und wirtschaftlich rentabel sein und zu einem „kulturellen Wechsel im Leben der Araber, die im Staat Israel leben“ beitragen, sagt Deeb. Die 32 Seiten umfassende Zeitung wird zunächst mit einer Auflage von 23.000 Exemplaren täglich erscheinen und für 2 NIS in arabischen Städten und Dörfern Galiläas und des Negev zu kaufen sein. „Sie wird eine politische Zeitung mit einer liberalen Ausrichtung und einem Forum für jede Meinung in der arabischen Öffentlichkeit sein“, so Deeb. Die Zeitung wird versuchen, mit der 60 Jahre alten privaten arabischen Tageszeitung „Al-Itihad“ der Partei Hadash und der kommunistischen Partei zu konkurrieren. (Ha’aretz)

(4) SAP prüft Fusion mit Amdocs Israel

Einige Wochen nachdem SAP, das drittgrößte Software-Unternehmen der Welt, das amerikanisch-israelische Unternehmen A2i für etwa 10 Millionen Dollar erworben hat, interessiert sich Shai Agassi, der stellvertretende Direktor im Bereich Technologien und Chief Executive Officer des Weltkonzerns SAP, für einen größeren Fisch, namentlich Amdocs. Obwohl beide Unternehmen ergänzende Produkte herstellen, sind sie keine kommerziellen Partner, sondern betrachten sich als Konkurrenten, denn beide kümmern sich in den letzten Jahren um den Bereich CRM (Software zur Verwaltung von Kundenkontakten). Vor einigen Wochen war Agassi in Israel zu Besuch und hat sich mit ehemaligen Vorgesetzten von Amdocs getroffen, um sich mit ihnen über die Möglichkeiten eines Verhandlungsbeginns von SAP mit Amdocs zu beraten. Soweit bekannt ist, haben beide Unternehmen mit der Kontaktaufnahme begonnen, aber noch nicht mit formellen Verhandlungen.

 

Da es sich um konkurrierende Unternehmen handelt, ist der Beginn von Verhandlungen nicht einfach. Das deutsche Unternehmen SAP befindet sich zur Zeit in der Blütephase: im zweiten Quartal 2004 ist der Nettogewinn des Unternehmens um 14% auf 305 Millionen Dollar angewachsen und die Verkäufe sind um 15% gestiegen – sie betragen 610 Millionen Dollar – höher als die Voraussage der Analysten. Der Marktwert der SAP-Aktie, die an der New Yorker Börse gehandelt wird, ist auf 49,25 Milliarden Dollar gestiegen. SAP hat eine Liquidität von 3,3 Milliarden Dollar und die Strategie des Unternehmens lautet Expansion durch Unternehmenserwerb.

 

Amdocs konnte im Gegensatz dazu keine guten Neuigkeiten für die Anleger bieten. Mit der Veröffentlichung der Ergebnisse für das dritte Quartal – trotz der Meldung eines kleinen Anstiegs der Einnahmen – ist die Aktie des Unternehmens um 11% gesunken und hat in den letzten drei Monaten einen Sturz von 30% hinnehmen müssen. Der Marktwert des Unternehmens liegt heute bei 4,38 Milliarden Dollar.

 

Angeblich ergänzen sich die Produkte von Amdocs und SAP-Produkte einander, aber in den letzten Jahren haben die Unternehmen angefangen miteinander zu konkurrieren: SAP ist mit Erfolg in den Bereich von CRM eingetreten. Um ihre Billingsprodukte zu ergänzen hat Amdocs ein neues Produkt „Claripie“ übernommen, das für den Kundenservice geeignet ist. Zusätzlich zu den Führungsprogramme für den Kundenservice hat SAP neue Billing-Programme für einige seiner Zielgruppen angeboten. Analysten schätzen, dass SAP plant, seine Produktenlinie mit Billing-Programmen zu erweitern.

 

Es ist nicht überraschend, dass sich SAP wieder für den Erwerb eines israelischen Unternehmen interessiert, nachdem alle Erwerbe des Unternehmens im israelischen Markt bis jetzt erfolgreich waren. SAP begann seine Aktivitäten in Israel 1998, als OPEK-TECH für etwa 5 Millionen Dollar erworben wurde – heute das SAP-Labor in Israel. SAP hat 2001 TOP-TIR erworben. TOP-TIR wurde von Agassi und seinem Vater mit circa 400 Millionen Dollar gegründet. Einige Monate später wurde auch MINHAL für etwa 7,5 Millionen Dollar erworben, eine andere Firma der Agassi-Familie. MINHAL-Programme sind heute weltweit die Basis für alle SAP-Programme für kleine und mittlere Geschäfte.

 

2002 hat SAP GUIM Machine und solutions expression in Israel für jeweils eine Millionen Dollar erworben und vor einigen Wochen kaufte SAP für 10 Millionen Dollar die amerikanische Firma A2i, die von einem Israeli gegründet worden ist. Agassi sagte zu möglichen Übernahmeplänen bezüglich Amdocs, dass er nicht auf Gerüchte bezüglich künftiger Erwerbe reagiere, ob sie wahr sind oder nicht. Der Sprecher von Amdocs dementierte Berichte über Kontakte des Unternehmens zu SAP. (Ha’aretz, 03.08.04)


(5) Castro ab September auf dem Markt in Deutschland
Die älteste und größte Modefirma Israels „Castro“ wird ab September erstmals den deutschen Markt betreten. Mit Hilfe des Otto Versands Hamburg wollen die Hersteller Etti und Gabi Rotter in den kommenden fünf Jahren insgesamt 40 Modegeschäfte in Deutschland eröffnen. Castro wurde vor 55 Jahren durch die aus Thessaloniki kommenden Neueinwanderer Aharon und Lina Castro unter dem ersten Namen „Nina“ in Israel gegründet. „Castro steht heute für Jugendlichkeit und für Junggebliebene“, sagt Etti Rotter, und dies schließt die älteren Generationen nicht aus. Nicht alles, was Castro produziert, ist super-sexy und Spaß-orientiert. Für jene, die nicht zu viel Haut zeigen wollen, halten die Kollektionen konservativere Kreationen bereit. Sollte das Projekt in Deutschland auch nur annäherungsweise den Erfolg haben wie in Israel, sollen die deutschen Filialen Pioniere für die Eroberung des europäischen Markts sein und mit Modefirmen wie Zara und Mango in Konkurrenz treten. In Israel hat Castro 45 Modeboutiquen und seit vier Jahren 36 Geschäfte von „Castro Men“. Unter anderem wurde Castro mit dem Design für die Sportbekleidung der israelischen Olympiamannschaft 1996, 2000 und für die kommenden Spiele 2004 in Athen beauftragt. (jpost, http://www.castro.co.il/Summer2004/selection.asp)

(6) Zoriya - Yemenitische Songs beim World Music Summer in den Museen Dahlem Berlin

Die Wüste lebt: Auf dem Fundament der jahrhundertealten Folklore ihrer Heimatregion hat die aus Israel stammende Sängerin ein Hybrid aus modernem Kunstlied und Pop destilliert, das fest im Hier und Jetzt steht und trotzdem bis in Sphären reicht, in denen nicht nur der Kopf leichter wird ... Im Rahmen des World Music Summer in den Museen Dahlem Berlin tritt am Sonntag, dem 15. August 2004, 16.00 Uhr, die israelische Sängerin Zoriya mit jemenitischen Liedern auf.

 

Ort: Museen Dahlem: Garten vor dem Sanchi-Tor

bei Regen im Foyer, Lansstraße

 

U1 Bhf. Dahlem-Dorf, Bus X11, X83, 110, 183

 

Einlass 15 Uhr / Beginn 16 Uhr

Eintritt pro Konzert inkl. Museumsbesuch: 7 Euro, Kinder bis 16 Jahre frei

VVK www.ticketonline.de, Tel.: 0180 517 05 17


(7) Das Wetter in Israel

Sonnig und warm. In den kommenden Tagen sinken die Temperaturen an der Küste und in den höheren Lagen leicht ab.

 

Jerusalem: 19-30°C

Tel-Aviv: 24-31°C

Haifa: 25-31°C

Be’er Sheva: 21-35°C

Eilat: 27-40°C


(8) Wechselkurse

1 € - 5,555 NIS (+1,121%)

1 £ - 8,340 NIS (+0,291%)

1 $ - 4,531 NIS (-0,527%)

(Bank of Israel, 09.08.04)


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