Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 03. August 2004
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(1) Fass ohne Boden? Israels Diskussion über den Kampf gegen den Terror
(2) USA und Großbritannien verurteilen Erweiterungspläne von Ma’aleh Adumim
(3) Wagniskapitalgesellschaften sagen starken Anstieg im Fund Raising voraus
(4) Israel sendet Rettungsteam nach Paraguay
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Fass ohne Boden? Israels Diskussion über den Kampf gegen den Terror

Der Leiter des Nachrichtendienstes der israelischen Armee (IDF), General Aharon Ze`evi-Farkash, hat am Dienstag vor dem parlamentarischen Ausschuss für Außen- und Sicherheitspolitik für Überraschung gesorgt. Auf die Frage nach dem palästinensischen Terror sagte er, „auch wenn man bis zum Boden des einen Fasses vorstößt, wird es doch immer noch weitere Fässer geben“. „Der Konflikt mit den Palästinensern ist nicht auf militärischem Weg zu lösen“, sagte Farkash. Damit widersprach er Avi Dichter, dem Leiter des israelischen Inlandgeheimdienstes (Shabak). Dieser hatte vor vier Wochen über das Problem des palästinensischen Terrors gesagt: „Der palästinensische Terror ist ein Fass mit Boden. Zwar ist es groß und tief, doch kann man mit ihm fertig werden, auch ohne bis zum letzten Selbstmordattentäter vorzustoßen. Das ist kein Ozean oder ein riesiges Meer, das man nicht ausleeren kann.“

 

Die Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden und ihre unterschiedliche Einschätzung führten zu Wellen der Kritik bei den Ausschussmitgliedern. Der Knessetabgeordnete (MdK) Yossi Sarid (Yachad) sagte: „Auf der ganzen Welt kenne ich keine derartige Anschauung wie die von Avi Dichter, als sei der Terror ein Fass mit Boden, den wir mir nichts, dir nichts schon bald erreichen würden. Das ist ein gefährliches Konzept, das diejenigen, die Entscheidungen fällen, dazu verleitet, wie beim Glücksspiel zu wetten. Ich freue mich, dass der Leiter des militärischen Nachrichtendienstes anderer Meinung ist. Er glaubt nicht, dass der Terror einen Boden hat. Man kann reduzieren, verringern, eine Terrorwelle abschwächen, doch all dies immer mit der Gewissheit, dass die nächste Terrorwelle kommen wird. Und das wird so lange weitergehen, bis wir die grundlegende Realität geändert haben.“

 

General Ze´evi-Farkash sagte: „Der Vorstoß Dahlans (des früheren palästinensischen Sicherheitschefs gegen Arafat in den vergangenen Wochen, Anm. d. Red.) war zu früh und ist deshalb gescheitert. Doch es ist davon auszugehen, dass es noch weiteren Widerstand gegen Arafat geben wird.“ Nach seinen Worten hat der Ehrgeiz Dahlans seine Fähigkeiten überstiegen. Er begann den Prozess ohne irgendeine Unterstützung. Die Reformen Arafats bezeichnete Farkash als „lügnerisch und imaginär“ und fügte hinzu, dass Arafat derzeit die Krise überstanden hätte. Dabei habe er den palästinensischen Ministerpräsidenten Ahmed Qureia (Abu Ala) jedoch getäuscht, denn dieser habe seinen Rücktritt zurückgezogen, ohne damit tatsächlich etwas erreicht zu haben, so Farkash. (ynet)


(2) USA und Großbritannien verurteilen Erweiterungspläne von Ma’aleh Adumim

Die Regierungen in Washington und London haben am Montag eine Genehmigung des Jerusalemer Verteidigungsministeriums für den Bau von 600 neuen Häusern in Ma’aleh Adumim verurteilt. Die Siedlung schließt sich nur wenige Kilometer östlich von Jerusalem an und ist die größte Siedlung im Westjordanland. Der Plan verstoße gegen den internationalen Friedensplan (Road Map), der die Einstellung aller Siedlungsaktivitäten Israels fordert, erklärten die USA und Großbritannien. Das Verteidigungsministerium bestätigte die Berichte am Montag. Vertreter erklärten, dass Ministerpräsident Ariel Sharon und Verteidigungsminister Shaul Mofaz schon vor zwei Monaten grünes Licht für die Erweiterungspläne gegeben hätten.

 

Nichtsdestoweniger hegt Ma’aleh Adumim bislang nicht die Absicht für irgend einen Ausbau der Siedlung. Auch habe es noch keine Bauausschreibung gegeben, sagte Kobi Bleich, Sprecher des Wohnungsbauministeriums in Jerusalem. Israel hat in der Vergangenheit gesagt, dass es die Ausweitung bestehender Siedlungen nur für den „natürlichen Wachstum“ oder entsprechend der Geburtenrate der Siedler genehmige. Außerdem sagte Mofaz am Montag, dass die beiden Siedlungen Ma’aleh Adumim und der große Sieldungsblock Gush Etzion im Süden von Jerusalem in den Terrorabwehrzaun einbezogen werden sollen, hieß es im Armeeradio. (Ha’aretz daily)


(3) Wagniskapitalgesellschaften sagen starken Anstieg im Fund Raising voraus

Seit Jahresanfang haben etwa ein Dutzend führende israelische Wagniskapitalgesellschaften und private Fondsgesellschaften rund $ 1 Mrd. für Unternehmen der High Tech Branche aufgebracht – ein Investitionsbetrag wie es ihn im High Tech Bereich seit dem Ende der blühenden 90er Jahre nicht mehr gab. Bis Ende 2005 kann mit insgesamt etwa $ 2 Mrd. gerechnet werden. Ein Teil des Betrags wurde bereits ausgezahlt. Etwa $ 350 Mio. brachten bisher Investmentunternehmen auf, deren Fokus im High Tech Bereich liegt, aber selbst keine Wagniskapitalfonds sind. Die $ 1 Mrd., die von in Israel ansässigen Investoren im ersten Halbjahr geleistet wurden, sagt jedoch nichts über die Summe aus, die israelische Start Ups zu erwarten haben: Denn ein beträchtlicher Teil des Geldes israelischer Investoren ist für Unternehmen im Ausland bestimmt, während ausländische Fonds jährlich über $ 350 Mio. in israelische Start Ups investieren.

 

Während der beiden letzten Jahre hatten die meisten Wagniskapitalgesellschaften eine enorme Kapitalabwanderung zu verzeichnen, da Investoren die Tätigkeiten der Fonds stark eingeschränkt hatten. Die Entwicklung erreichte ihren Höhepunkt im Jahr 2002 mit einer Kapitalabwanderung von insgesamt $ 145 Mio. Dagegen zeigen sich die Investoren im laufenden Jahr wieder optimistischer. Dazu hat die Erholung der Weltwirtschaft und vor allem die Erholung der High Tech Branche einen erheblichen Beitrag geleistet. Nach einem Bericht von Kesselmann & Kesselmann PricewaterhouseCoopers stiegen die Investitionen im High Tech Bereich im ersten Halbjahr 2004 auf $ 580 Mio. an. Im Vergleich zum selben Zeitraum im vergangenen Jahr ist das ein Anstieg um 50%. (Ha’aretz daily)


(4) Israel sendet Rettungsteam nach Paraguay
Israel hat ein Rettungsteam nach Paraguay entsandt, das das Land bei der Versorgung der Opfer des Großbrandes in einem Einkaufszentrum in Asuncion unterstützen wird. Bei der Brandkatastrophe waren am Sonntag 364 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte wurden zum Teil schwer verletzt. Das Team ist mit Medikamenten und medizinischen Geräten ausgerüstet. Da Israel keine Botschaft in Paraguay hat, wird der Einsatz über die Vertretung im benachbarten Argentinien koordiniert. Der Botschafter in Buenos Aires dient zugleich als Botschafter Israels in Paraguay. (jpost)

(5) Das Wetter in Israel

Teils sonnig, teils leicht bewölkt. Die Temperaturen:

 

Jerusalem: 17-27°C

Tel-Aviv: 23-29°C

Haifa: 22-28°C

Be’er Sheva: 19-32°C

Am Toten Meer: 27-37°C

Eilat: 26-36°C


(6) Wechselkurse

1 € - 5,451 NIS (+0,08%)

1 £ - 8,256 NIS (+0,64%)

1 $ - 4,518 NIS (+0,04%)

(Bank of Israel, 02.08.04)


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