Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 30. Juli 2004
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(1) Kein Ende palästinensischer Angriffe auf Sderot
(2) Lebenslange Haftstrafen im Dolphinarium-Prozess
(3) „Mecca Cola“ auf dem Markt in Israel
(4) Die Zukunft Israels ist Grün
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Kein Ende palästinensischer Angriffe auf Sderot
Die Angriffe auf die südisraelische Stadt Sderot gehen weiter. Radikale Palästinenser haben die Stadt auch am Freitagmorgen mit fünf Kassam-Raketen beschossen. Sechs Menschen erlitten einen Schock, und es entstand leichter Sachschaden. Bei dem ersten Angriff trafen zwei Raketen unbebautes Land. Kurze Zeit später trafen drei Raketen die Stadt selbst. Sderot liegt nur etwa 4 km Kilometer vom nördlichen Gazastreifen entfernt. Die palästinensische Terrororganisation Hamas drohte mit weiteren Angriffen. Am Donnerstag erlitten neun Israelis einen Schock, als zwei Raketen im Stadtzentrum eintrafen. In der Nacht folgten drei weitere Kassam-Raketen. In Reaktion auf die Angriffe verlagerten die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) ihre Truppen am frühen Freitagmorgen an den Stadtrand von Beit Lahiya im nördlichen Gazastreifen. Seit vier Wochen hielt die Armee den benachbarten Ort Beit Hanoun besetzt, um die bewaffneten Palästinenser von den Angriffen auf israelische Ziele wie Sderot abzuhalten. Am 28. Juni waren zwei Menschen durch einen Angriff mit Kassam-Raketen in der Innenstadt von Sderot getötet worden. Eines davon war ein vierjähriges Kind auf seinem Weg zum Kindergarten. (Ha’aretz daily)

(2) Lebenslange Haftstrafen im Dolphinarium-Prozess
Ein Militärgericht in Salem hat am Donnerstag den Hamas-Terrorist Ra’ad Huteri zu 22 lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Huteri hatte den Selbstmordattentäter für die Terrororganisation angeworben, der sich am 1. Juni 2001 vor der Jugenddiskothek „Dolphinarium“ an der Strandpromenade von Tel Aviv in die Luft sprengte. Bei dem Anschlag wurden 21 Menschen getötet, die meisten von ihnen Teenager aus der früheren Sowjetunion. 120 Menschen wurden verletzt. Der Selbstmordmörder stand in der Warteschlange vor dem Eingang zur Disko, als er den Sprengstoffgürtel zündete. Der Sprengsatz enthielt Nägel und Metallscherben, um die Verletzungen bei den Umstehenden zu vergrößern. Der Attentäter, Said Al-Huteri, war Einwohner der Stadt Qalqiliya im Westjordanland und war mit einer Einreiseerlaubnis der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) über das Jordantal nach Israel eingereist. (Ha’aretz daily)

(3) „Mecca Cola“ auf dem Markt in Israel

Seit vergangener Woche ist „Mecca Cola“ auf dem israelischen Markt. Zielgruppe des Produkts sind arabisch-moslemische Konsumenten in der ganzen Welt. Das Erfrischungsgetränk will eine Konkurrenz zu amerikanischen Korporationen schaffen. Taufik Matlulti, Eigentümer von „Mecca Cola“, ist Franzose tunesischer Abstammung. Seine Fabrik hat er vor drei Jahren aufgebaut. Matlulti hat sich immer wieder gegen Imperialismus und Zionismus ausgesprochen. Matluti rief u.a. dazu auf, den arabischen Boykott gegen Israel zu erneuern und sagte, dass sein Produkt ein Teil des „Kampfes gegen die Amerikaner und den Zionismus“ sei.

 

Mikdad Adris, der Leiter der Firma „Mecca Cola“ in Israel, ist für den Vertrieb in Israel verantwortlich. „Ich habe mich mit Freunden beraten, und dann haben wir die Idee umgesetzt. Wir haben als Moslems das Recht, eine Alternative zu den Dingen zu schaffen, die in der Welt existieren“, betont Adris. Am vergangenen Freitag eröffnete der Vertrieb zum Verkauf von „Mecca Cola“ in Um el-Fahem. Nach den Worten Adris` kosteten Dutzende das neue Getränk und liebten es. „Die Araber, d.h. Moslems wie Christen, haben es verdient, Produkte zu genießen, die einzig und allein für sie bestimmt sind. Die Leute waren begeistert von dem Produkt. Wir haben sogar jüdische Freunde, die das Getränk probiert haben und begeistert waren. Wer sagt, dass man nur Coca Cola trinken muss?“ so Adris.

 

Die Reklameschilder für Mecca Cola bedecken die Straßen der arabischen Städte und Dörfer in Israel. In Kürze beginnt der Vertrieb in den Geschäften. Unser Produkt wird an jeden Ort in Israel gelangen. Zehn Prozent der Gewinne werden als Spenden an palästinensische Kinder in den palästinensischen Autonomiegebieten gehen. Es kann nicht sein, dass sie leiden und hungern müssen und keine Schulen besuchen können.“ Gleichzeitig sagt Adris, dass in dem Vertrieb des Produkts keine politische Botschaft liege. „Es ist ein weltumfassendes Produkt, kein örtliches. Man hat mit der Produktion vor drei Jahren in Frankreich begonnen und seitdem wird das Produkt in der ganzen Welt, ganz besonders in der arabischen, vermarktet. Die Botschaft ist sein spezifischer Geschmack. Wir hoffen, bald schon mit der Produktion in Israel zu beginnen.“

 

Abed, ein Einwohner Um el-Fahems, testete Mecca Cola und war nicht überzeugt. „Ich kann nicht sagen, dass es besonders schmeckt. Ich bin an Coca Cola gewöhnt und werde es auch weiterhin kaufen.“ Abed zweifelt außerdem an dem Namen des Produktes. Seiner Meinung nach wurde der Name gewählt, um dem Produkt einen sicheren Stand in der arabisch-moslemischen Welt zu sichern und an die religiösen und nationalen Gefühle der Verbraucher zu appellieren.“ (ynet)


(4) Die Zukunft Israels ist Grün

Am „Welttag der Erde“ des Frühlings 2004 haben israelische Umweltorganisationen und akademische Einrichtungen voller Stolz ihre wirtschaftlichen Erfolge und Errungenschaften Israels ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Es gibt tatsächlich Dutzende äußerst aktive, große und kleine, „grüne“ Gruppierungen und Organisationen in Israel, wie zum Beispiel jene für saubere Luft oder ökologischen Hausbau, Menschen gegen Strahlung, die Tel Aviver Fahrradgruppe, die Gesellschaft für Naturschutz in Israel oder die Israelische Union zum Schutz der Umwelt.

 

Israels Hochschulen sind in den letzten Jahren Teil der Umweltschutzgemeinschaft geworden und nehmen sogar eine führende Rolle ein, Methoden zur Verbesserung der Umwelt zu entwickeln. Zu Ehren des Welttages der Erde haben sich viele der führenden Mitglieder der Umweltschutzgemeinschaft zu einer Konferenz in der Tel Aviv Universität (TAU) http://www.tau.ac.il/ versammelt, die von ihr und der PSES (Porter School of Environmental Studies http://www.tau.ac.il/environment/) ausgerichtet wurde.

 

Professor Gideon Dagan von TAU, Fakultät für Ingenieurswissenschaften, hat zum Beispiel sein aktuelles Projekt, die Modellierung eines Salzwasserkörpers im Grundwasser des nördlichen Teils des Flusses Yarkon vorgestellt. Professor Dan Gerling diskutierte die ökologischen Wechselbeziehungen zwischen Insekten in israelischen Wäldern und Professor Eyal Ben Dror von der Fakultät für Geographie und Umwelt hat eine Einführung in seine Arbeit über hyperspektrale Fernerkundung zur Umweltüberwachung gegeben.

 

Dr. Eli Stern vom israelischen Umweltministerium gab einen Überblick über die Bemühungen der Regierung zu den unterschiedlichen „grünen“ Themen. Er bewertete die Fortschritte zuversichtlich, die in den vielen Bereichen des Umweltschutzes bereits erreicht wurden, von der Trinkwasserqualität über die Strahlung durch Mobilfunksysteme hin zum Lärmpegel. Auch soll in Zukunft mehr Wert auf die Verlagerung des Transportwesens auf den Schienentransport gelegt werden. Am Beispiel des Flusses Kishon hat Dr. Stern dargestellt, dass die Verschmutzung durch Schwermetalle und organische Verunreinigungen stark gesunken ist. Gemeinsam mit der Planungsstelle des Innenministeriums werden inzwischen Richtlinien entwickelt, die die Freiflächen und Strände in Israel schützen sollen. Das geht soweit, dass die Knesset, das israelische Parlament, gerade an einem Gesetz arbeitet, das sämtliche Baumaßnahmen an allen Stränden Israels verbietet.

 

Ein besonderes Projekt wurde den Konferenzteilnehmern von Dana Milstein und Professor Avital Gasith von dem Institut für Naturschutzforschung von der TAU vorgestellt, das erklärt, wie eine Verringerung der Verschmutzung der Hauptwasserstraße Israels, dem Fluss Yarkon, erreicht werden kann, der durch Israels dichtest besiedelte Region um Gush Dan nach Tel Aviv fließt. Aufgrund des zunehmenden Wasserverbrauches in Privathaushalten durch die steigende Bevölkerungszahl, aber auch durch Industrie und Landwirtschaft, ist nicht nur der Wasserspiegel gesunken, sondern die Wasserqualität leidet dadurch enorm. Um trotz der trockenen Sommer und des steigenden Verbrauchs eine Wasserversorgung und -qualität zu gewährleisten, sollen Feuchtgebiete ähnlich denen in Europa oder Nordamerika angelegt werden, die die Verunreinigungen durch die entstehende Vegetation herausfiltern. Das größte Problem ist jedoch der fehlende Platz für die anzulegenden Feuchtgebiete. Feuchtgebiete soll es nun in einer konzentrierten Form geben, mit modularen Becken in verschiedenen Größen und mit Kieselbett und unterschiedlichen Pflanzen, um so die Industrieabwässer herauszufiltern. Der mit der Zeit auf dem Kieselbett entstehende Biofilm nimmt den Schmutz auf, so dass der Fluss diesen Biofilm anschließend weiter abbauen kann. Derzeit beaufsichtigen die Wissenschaftlerinnen ein Pilotprojekt auf einer Fläche von 2,5 Dunam, doch es werden 50-60 Dunam Land für das gesamte Projekt benötigt, das in der Nähe des Flusses Khanna geplant ist. Khanna ist der Hauptzufluss des Yarkon.

 

Zusätzlich wird die Methode der elektro-chemischen Flockung von Professor Avner Avidan von der Hebräischen Universität Jerusalem (HUJ) http://www.huji.ac.il/ verwandt, die zusätzlich die Wasserqualität steigern wird. Professor Levin, Leiter der PSES sagte: „Als Universität ist es unsere Aufgabe, objektive und präzise Information bereitzustellen, um Umweltorganisationen, Regierungsministerien und der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, auf dieser Basis von Fakten und Zahlen zu arbeiten. Wir wollen weg vom Image des Elfenbeinturmes und den Zugang zu Informationen leichter machen.“ Die PSES wurde im Dezember 2002 gegründet und hat einen multidisziplinären Ansatz in wissenschaftlichen, technologischen, sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ethischen Aspekten der Ökologie. Sie arbeitet mit lokalen und Regierungsbehörden sowie mit NGOs zusammen und baute schon 2002 eine fruchtbare Kooperation mit der italienischen Regierung auf, dem Israelisch-Italienischen Forum für Umwelttechnologie.

 

Die Professoren sind sehr optimistisch, was den Zustand der Umwelt in Israel betrifft. In vielen der jüngsten Kommunalwahlen waren „grüne Themen“ von zentraler Bedeutung. „Es wäre nie möglich gewesen, vor 20 Jahren etwas wie die PSES zu gründen. Die Situation verbessert sich definitiv“, so Levin.

 

Weitere Publikationen zum Thema Umwelt aus dem Informationskatalog des Außenministeriums unter:

http://www.mfa.gov.il/mfa/mfa%20publications/printed%20material/Israel%20Information%20Center%20Catalogue%202003#env


(5) Das Wetter in Israel

Teils sonnig, teils leicht bewölkt und heiß:

 

Jerusalem: 20-31°C

Tel-Aviv: 24-31°C

Haifa: 24-32°C

Be’er Sheva: 21-35°C

Eilat: 28-42°C

 

Die Vorhersage: Am Wochenende bleibt es heiß. Erst am Montag leichte Abkühlung.


(6) Wechselkurse

1 € - 5,4465 NIS (+0,0088%)

1 £ - 8,2035 NIS (-0,045%)

1 $ - 4,516 NIS (-0,243%)

(Bank of Israel, 30.07.04)


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