Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 29. Juli 2004
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(1) Ministerpräsident Ariel Sharon heißt 200 Neueinwanderer aus Frankreich willkommen und würdigt Frankreichs Kampf gegen Antisemitismus
(2) Zwei Terroristen bei Rafah durch IAF getötet, zwei Kassam-Raketen treffen Sderot
(3) IDF will Tausende Reservisten zur Umsetzung des Abkopplungsplans mobilisieren
(4) Frankreichs Rundfunkbehörde CSA verbietet Ausstrahlung des Hisbollah-Senders Al Manar über Eutelsat in Frankreich
(5) Die Hebräische Universität in Jerusalem hat in den letzten acht Jahren $ 10 Mio. an den Urheberrechten Albert Einsteins verdient
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Ministerpräsident Ariel Sharon heißt 200 Neueinwanderer aus Frankreich willkommen und würdigt Frankreichs Kampf gegen Antisemitismus

Knapp eine Woche nach dem Aufruf von Ministerpräsident Ariel Sharon an die Juden Frankreichs, angesichts des stark anwachsenden Antisemitismus in Frankreich nach Israel einzuwandern, sind am Mittwoch 200 „Olim Hadashim“ (Neueinwanderer nach Israel) am Ben Gurion Flughafen in Tel Aviv angekommen.

 

Sharon, dessen Aufruf von Präsident Jacques Chirac heftig kritisiert worden waren, sollte bei dem feierlichen Empfang in Tel Aviv ursprünglich nicht anwesend sein, änderte aber seine Meinung in letzter Minute. An der Begrüßung nahmen auch die Ministerin für die Aufnahme von Neueinwanderern Tzipi Livni und Oppositionsführer Shimon Peres teil.

 

Sharon sagte in seiner Ansprache, „wir müssen unterscheiden zwischen dem Kampf gegen Antisemitismus und dem Aufruf zur Einwanderung nach Israel. Juden sollen nicht wegen Angst oder Verfolgung nach Israel einwandern, sondern weil Israel ihre Heimstätte ist. Nur hier kann ein Jude sicher sein, dass seine Kinder und Enkelkinder für immer jüdisch sein werden.“ „Ich weiß, dass nach Euch viele Weitere folgen werden“, sagte Sharon zu den Neueinwanderern gewandt.

 

„Wir wissen den entschlossenen Einsatz der französischen Regierung und die Position des französischen Präsidenten gegen das Phänomen des Antisemitismus sehr zu schätzen. Wir hoffen, dass dieser Entschluss auch als ein Beispiel für andere Staaten dienen wird“, fügte Sharon hinzu.

 

Die Mehrheit der Neueinwanderer sind Familien mit Kindern und kommen aus Paris, Marseilles und anderen Großstädten. In Israel werden sie in Jerusalem, Ashdod, Ashqelon und Netanya ein neues Leben beginnen. (Ma’ariv international)


(2) Zwei Terroristen bei Rafah durch IAF getötet, zwei Kassam-Raketen treffen Sderot

Bei einem Luftangriff der israelischen Luftwaffe (IAF) sind am Donnerstagnachmittag zwei Palästinenser getötet worden. Die beiden Männer waren mit ihrem Wagen im südlichen Gazastreifen unterwegs. Kurz vor Rafah explodierte das Auto. Nach palästinensischen Angaben standen die beiden Insassen, Amr Abu Suta und Zaki Abu Rakha, auf israelischen Terrorfahndungslisten. Abu Suta war der Kommandeur der Abu Reish Terrorbrigade, Abu Rakha war sein Gehilfe. Die Gruppe ist ein radikaler Zweig von Yasser Arafats Fatah-Partei und hatte zuletzt starke Kritik am Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde geübt. Sie wird auch für die jüngsten Entführungen im Gazastreifen verantwortlich gemacht. Die Abu Reish Brigade wurde 1994 durch den Fatah-Führer Ahmed Abu Rish gegründet. Abu Suta war in zahlreiche Attentate gegen Israelis Anfang der 90er Jahre verwickelt.

 

Am frühen Donnerstagmorgen landeten erneut zwei palästinensische Kassam-Raketen in der israelischen Stadt Sderot. Neun Einwohner erlitten einen Schock und wurden vom Roten Davidstern (Magen David Adom) behandelt. Eine der Raketen traf eine Wohngegend und beschädigte verschiedene Gebäude. Die zweite landete neben der Stadtbücherei und verursachte keinen Schaden. (Ha’aretz daily)


(3) IDF will Tausende Reservisten zur Umsetzung des Abkopplungsplans mobilisieren
Die israelische Armee (IDF) plant die Rekrutierung Tausender Reservesoldaten, um die Siedlungsräumung im Rahmen des Abkoppelungsplans von Ministerpräsident Ariel Sharon umzusetzen und gleichzeitig der Sicherheitslage angesichts palästinensischer Terroranschläge Herr zu werden. Generalstabschef Moshe Ya’alon hat den Planern der Siedlungsräumung bis März 2005 Zeit gegeben, die notwendigen Vorbereitungen für die angeordnete Räumung zu treffen. Die Räumung kann mehrere Monate dauern, da mit dem heftigen Widerstand von Seiten extremer Siedler gerechnet wird. Der Rahmen des Einsatzes wird jedoch nicht den der Operation „Schutzschild“ übersteigen. Nach ersten Plänen sollen die Reservesoldaten nicht bei der Siedlungsräumung selbst eingesetzt werden, sondern andere reguläre Truppen im Norden oder im Westjordanland ersetzen. Derweil laufen die Vorbereitungen für den Rückzug der IDF bereits auf Hochtouren. Das Verteidigungsministerium hat in dieser Woche Architekten beauftragt, Pläne zur Umgruppierung der Militärbasen aus dem Gazastreifen an den Grenzzaun jenseits des Gazastreifens zu erstellen. Dort sollen sechs neue Armeestellungen entstehen. (Ma’ariv international)

(4) Frankreichs Rundfunkbehörde CSA verbietet Ausstrahlung des Hisbollah-Senders Al Manar über Eutelsat in Frankreich
Die französische Rundfunkbehörde Conseil Supérieur de l’Audiovisuel (CSA) ist am Mittwoch einer Empfehlung der französischen Regierung gefolgt und hat dem Hisbollah-Sender „Al Manar“ ein Sendeverbot für Frankreich erteilt. Zuvor hatte der französische Innenminister am 12. Juli 2004 in einem Empfehlungsschreiben den CSA zur sofortigen Einstellung der Übertragung durch den europäischen Satelliten Eutelsat „aufgrund seines antisemitischen Inhalts“ aufgefordert. Al Manar ist das offizielle Sprachrohr der libanesischen schiitischen Terrormiliz Hisbollah. „Niemand soll an Frankreichs Entschlossenheit zur Bekämpfung aller Anzeichen von Rassismus und Antisemitismus zweifeln“, sagte der Sprecher des Außenministeriums in Paris. Im Januar hatte Al Manar während des muslimischen Fastenmonats Ramadan die arabische Sendung „Al Shahat“ („Diaspora“) ausgestrahlt, in der die Geschichte der Juden und des Zionismus von 1812 bis 1948 als jüdische Weltverschwörung, inspiriert durch den Talmud, dargestellt wird. Vgl. hierzu: NL051103 (jpost)

(5) Die Hebräische Universität in Jerusalem hat in den letzten acht Jahren $ 10 Mio. an den Urheberrechten Albert Einsteins verdient

Die Hebräische Universität, die die Erbin aller geistigen Besitzsrechte Albert Einsteins ist, hat in den letzten acht Jahren mit der Verwendung des Namens und Images des berühmten Wissenschaftlers zu kommerziellen Zwecken etwa 10 Millionen Dollar Gewinn erzielt. Ihre jährlichen Einnahmen aus diesen Rechten betragen durchschnittlich ein bis anderthalb Millionen Dollar. Laut dem Vize-Präsidenten und General-Direktor der Hebräischen Universität, Moshe Wigdor, werden die Einnahmen 2005 etwa zwei Millionen Dollar betragen.

 

Vor seinem Tod hat Einstein das wirtschaftliche Potential erkannt, das mit seinem Namen verbunden ist, und sich entschieden, sie auf die Hebräische Universität in Jerusalem zu übertragen. Aber erst in den letzten zehn Jahren hat die Universität begonnen, diese Rechte zu institutionalisieren und Einnahmen dafür zu erhalten. Die Universität hat eine Agentur in Beverly Hills mit der Informationssammlung bezüglich Einsteins Namen und Images sowohl für kommerzielle Zwecke als auch zur Förderung seines Images beauftragt.

 

Die Universität und die Agentur überprüfen jede Nachfrage und stellen sicher, dass die Kommerzialisierung seinem Image nicht schadet. Jede Nachfrage zur Benutzung von Einsteins Namen muss die Genehmigung einer Kommission der Universität erhalten, in der drei höhere Beamte vertreten sind: der General-Direktor, der ehemalige Präsident und die juristische Beraterin.

 

So zum Beispiel hat die Kommission eine Nachfrage der amerikanischen Sängerin Madonna für die Benutzung des Images Einsteins in ihrer Tour (für 1.000 Dollar) abgelehnt. Der Grund der Ablehnung war, dass das Auftreten Madonnas nicht das Image Einsteins respektiere. Andererseits hat die Universität dem amerikanischen Regisseur Steven Spielberg die Benutzung des Images Einsteins für einige Sekunden in seinem Film „Künstliche Intelligenz“ für 600.000 Dollar genehmigt.

 

Im letzten Monat hat die Hebräische Universität eine zehnjährige Vereinbarung mit einer Spielzeugfirma, die zum Disney-Unternehmen gehört, für eine Spielzeugreihe für Kinder, „Baby Einstein“, unterzeichnet. Die Vereinbarung wird der Universität Einnahmen von anderthalb Millionen Dollar einbringen.

 

Im Jahre 2005, dem Jahr, in dem sich „das Wunderjahr“ mit Einsteins berühmter Veröffentlichung über die Relativitätslehre zum Hundertsten Mal jährt, ist ein weiterer Anstieg der Einnahmen aus Einsteins Image vorauszusehen. Unter anderem hat die Bundesrepublik Deutschland vor, Briefmarken und Münzen im Wert von 10 Euro mit dem Portrait Einsteins herauszugeben und führt Verhandlungen mit der Universität bezüglich der Höhe des Preises.

 

Ein anderes Unternehmen, das in der Vergangenheit hohe Beträge für die Benutzung von Einsteins Namen und Image bezahlt hat, ist Pepsi, das sein Image in seinen Werbefilmen benutzt hat. Ein großer Hersteller von alkoholischen Getränken, die einen Wodka unter den Namen „Einstein“ produzieren wollte, wurde von der Universität abgelehnt, trotz der Bereitschaft, höhere Beträge für die Benutzung des Namen zu zahlen. Einige Male hat die Universität gegen die Benutzung des Namens ohne Genehmigung geklagt, erklärt Moshe Wigdor, so z. B. gegen ein amerikanisches Bagels Unternehmen, das sich nach dem Namen des Besitzers „Einstein Bagels“ genannt hat, und in Israel ist eine Druckerei für die Verwendung des Namens ohne Genehmigung verklagt worden.

 

Als Gegenleistung wahrt und fördert die Universität das Einsteinsche Vermächtnis. So hat die Universität das Albert-Einstein-Archiv gegründet, in dem die meisten seiner Werke, seine Forschungswerke inklusive eines Original-Manuskriptes der Relativitätslehre und der Quantentheorie aufbewahrt sind, sowie das Zeugnis des Nobelpreises für Physik, das er 1921 bekommen hat. In dem Archiv befinden sich auch einige seiner persönlichen Gegenstände, wie sein Talar, seine Brille und private Briefe.

 

Zusätzlich hat die Universität von Einsteins Töchtern sein Sommerhaus in Deutschland geerbt. In dem Haus werden exklusive wissenschaftliche Konferenzen veranstaltet. Es befindet sich in Caput, in der Nähe von Potsdam und ist heute durch Mittel der Bundesregierung restauriert worden.

 

„Die Urheberrechte für die kommerzielle Benutzung von Einsteins Namen und Image gehören der Universität für immer und das Bewusstsein in diesem Bereich wird immer größer.“ sagt Wigdor. „Heute hätten wir gegen die Benutzung der Werbung ‚Der Einstein Japans’ geklagt, was wir in der Vergangenheit nicht gemacht haben. Wigdor schätzt, dass die Universität auf diese Weise ihre Einnahmen in den kommenden Jahren von ein bis zwei Millionen Dollar auf fünf Millionen Dollar jährlich steigern kann. (Ha’aretz daily)


(6) Das Wetter in Israel

Teils sonnig, teils leicht bewölkt. Die Temperaturen:

 

Jerusalem: 20-31°C

Tel-Aviv: 24-30°C

Haifa: 24-32°C

Be’er Sheva: 22-35°C

Am Toten Meer: 31-40°C

Eilat: 28-41°C


(7) Wechselkurse

1 € - 5,052 NIS (+0,13%)

1 £ - 8,225 NIS (-0,66%)

1 $ - 4,525 NIS (+0,58%)

(Bank of Israel, 28.07.04)


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