Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 28. Juli 2004
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(1) Interview mit Botschafter Shimon Stein zur Rolle der EU in der Nahost-Politik
(2) Veränderungen am Sicherheitszaun vorgestellt
(3) Änderungen am Verlauf des Sicherheitszaunes sollen 11,1 Millionen US$ kosten
(4) Entschädigung für Siedlerfamilie ab September möglich
(5) Telefonhotline für gemäßigte Siedler
(6) Schnurlos in Jerusalem
(7) Maccabi Tel Aviv spielt 0:0 in Helsinki
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Interview mit Botschafter Shimon Stein zur Rolle der EU in der Nahost-Politik
In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" forderte Botschafter Stein die EU zu einer Kurskorrektur in ihrer Nahost-Politik auf. Deutschland müsse der wachsenden "pro-palästinensischen Position" bei manchen EU-Mitgliedern stärker als bisher entgegenwirken.
Er zeigte sich "sehr enttäuscht" von der Zustimmung der Bundesregierung und der EU zu der UNO-Resolution, die den Abriss der israelischen Sicherheitsanlage verlangt. Das vollständige Interview lesen Sie unter: http://www.neue-osnabruecker-zeitung.de/information/noz_print/interviews/stein.html

(2) Veränderungen am Sicherheitszaun vorgestellt
Israelische Sicherheitsbehörden haben am heutigen Mittwoch die vom Obersten Gerichtshof geforderten Änderungen am Verlauf des Sicherheitszauns um Jerusalem dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon, seinem Bürochef Dov Weissglass, Beamten des Justizministeriums und Verteidigungsminister Mofaz vorgelegt. Der neue Verlauf orientiert sich deutlich mehr am Verlauf der Waffenstillstandslinie von 1949 ("Grüne Linie") und grenzt nun fast direkt an die Vororte Jerusalems, Har Adar und Mevasseret Zion. Der veränderte Verlauf des Sicherheitszauns erhielt am Dienstag die Zustimmung von Verteidigungsminister Shaul Mofaz. Dieser äußerte, dass "der veränderte Verlauf den Proportionalitätsprinzipien entsprechen würde, welche vom Obersten Gerichtshof festgelegt wurden, und somit die humanitären Probleme der palästinensischen Zivilbevölkerung löst."

Offizielle Vertreter der Armee äußerten ihre Bedenken über den veränderten Verlauf des Sicherheitszauns und begründeten dies damit, dass die neue Route die Terrorabwehrfunktion des Zauns in dieser Gegend "nutzlos" macht.
(Haaretz, Jerusalem Post)


(3) Änderungen am Verlauf des Sicherheitszaunes sollen 11,1 Millionen US$ kosten
Die baulichen Veränderungen an bereits fertiggestellten Teilen des Sicherheitszaunes werden von der israelischen Regierung mit 11,1 Millionen US$ veranschlagt. Die Maßnahmen enthalten den Bau von neuen Strassen, Unterführungen und Tunnelsysteme. Die Umbaumaßnahmen sollen die Lebensbedingungen der palästinensischen Zivilbevölkerung verbessern und stehen im Kontext des Urteils des Obersten Gerichtshofs in Israel (siehe NL vom 30.06.04), das die Einhaltung der Proportionen zwischen der Abwägung israelischer Sicherheitsinteressen und der negativen Beeinflussung der Lebensumstände der palästinensischen Zivilbevölkerung fordert.
Zudem äußerten Beamte des Verteidigungsministeriums, dass im Rahmen dieses Urteils noch nicht fertiggestellte Abschnitte des Zauns neu geplant werden. Kartographen sind diesbezüglich gegenwärtig damit beschäftigt, die in Planung befindlichen Abschnitte des Sicherheitszauns näher an die Waffenstillstandslinie von 1949, die Grüne Line, zu versetzen. Mit diesen Maßnahmen will das Verteidigungsministerium sicherstellen, dass keine Palästinenser von ihrem Land, Feldern und Nachbarstädten abgeschnitten werden.
(Jerusalem Post)

(4) Entschädigung für Siedlerfamilie ab September möglich
Wie die Jerusalem Post berichtet ist die Regierung innerhalb von zwei Monaten bereit, Siedlern Entschädigungen auszuzahlen, die freiwillig die Siedlungen verlassen, welche im Gaza-Streifen und der nördlichen West Bank bis Ende 2005 geräumt werden sollen. Diese Entscheidung wurde während eines Treffens zwischen Repräsentanten des Justizministeriums und des Anwaltes Yosef Tamit veröffentlicht. Tamir vertritt ca. 80 Familien aus dem Gaza-Streifen und 15 aus dem Westjordanland, die gewillt sind, die Siedlungen freiwillig zu verlassen, da sie fürchten, bei einer angeordneten Räumung weniger Entschädigung zu bekommen. Wie im Newsletter am Montag (26.07.04) berichtet, wurde ein Ausschuss gegründet, welcher Kriterien für die Entschädigungszahlungen an die Siedlerfamilien erarbeiten soll. Hauptrichtlinie soll dabei die Dauer sein, die die Familien in den Siedlungen wohnhaft verbracht haben.
(Jerusalem Post)

(5) Telefonhotline für gemäßigte Siedler
Eine neue Bewegung, die "Siedler für Kompromisse", hat eine Telefonhotline eingerichtet, mit deren Hilfe gemäßigte Siedler ausfindig gemacht werden sollen, die bereit sind, ihre Häuser vor der Durchführung der Abkopplung zu räumen. Das Ziel ist, einen Ausgleich zu der extremen Rechten zu schaffen.
Im Schatten der Mitteilungen über die Radikalisierung im Kampf der Siedler gegen den Abkoppelungsplan von Ministerpräsident Sharon wurde eine neue und überraschende Bewegung ins Leben gerufen: "Siedler für Kompromisse". "Wir wissen, dass es viele Siedler gibt, die zu einem Kompromiss bereit sind und mit Hilfe der Telefonhotline wollen wir diese finden". Dies teilte der Gründer der Bewegung, Avinoam Magan, mit.
"Siedler für Kompromisse" ruft die Gemeinschaft der Siedler auf, sich zurückzuhalten und einem Kompromiss, in dessen Rahmen einige Siedlungen geräumt werden sollen, zuzustimmen. "Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass man seitens der Siedler nur extremistische Äußerungen hört und das stellt nicht die Meinung der meisten von uns dar und zeigt dadurch jene in einem ausschließlich negativen Licht. Deshalb suchen wir die gemäßigten Stimmen," erzählt Magan.
Die Telefonzentrale, die am vergangenen Sonntag eingeweiht wurde, wird 24 Stunden am Tag besetzt sein.
Die Vorsitzenden der Ratsversammlung der West Bank (Yesha council), die jeden Kompromiss ablehnen, trafen sich am Sonntagmorgen und beschlossen, gegen den Abkopplungsplan vorzugehen und wählten das Motto "Die Abkoppelung explodiert uns mitten im Gesicht. Sharon hat sich geirrt. Die Armee hatte Recht."
(Maariv)

(6) Schnurlos in Jerusalem
Der Plan: jeder Besucher und Einwohner Jerusalems wird im Internet mit einem Laptop, Palm oder mit einem "klugen" Handy surfen können, ohne mit einem Kabel angeschlossen zu sein.
Jerusalem wird zur ersten Stadt in Israel, in der jeder Benutzer mit Laptop, Palm oder einem "klugen" Handy kostenlos im Internet surfen kann. Dieser Plan wurde vor kurzem von der Jerusalemer Stadtverwaltung genehmigt, und nach dem Plan wird die Infrastruktur bald in den wichtigsten Unterhaltungszentren, Schulen, Regierungsbüros, Kaufhäusern, Museen und Parks installiert. Das schnurlose WiFi-Netz ermöglicht eine Informationsübertragung für eine Reichweite von 300-500 Meter (für jedes Hot Spot) bis 54 MB pro Sekunde. Jeder Besucher und Einwohner der Stadt, der einen Laptop, Palm oder eine andere Vorrichtung, die eine externe schnurlose Karte besitzt, kann die Internet-Dienstleistungen kostenlos benutzen.
Der Plan ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit der Stadt Jerusalem, der Gesellschaft für kommerzielle Entwicklung (e.V.), Compumat, die für die technische Unterstützung zuständig sein werden und Intel, verantwortlich für die Infrastruktur. Um Jerusalem für junge Menschen anziehend zu machen, plant die Stadtverwaltung, das veraltete Image der Stadt zu verändern und Jerusalem als moderne Stadt zu präsentieren.
Der ultra-orthodoxe Bürgermeister Jerusalems, Uri Lupolianski erklärte gegenüber den Medien, dass das Projekt ein Teil des Plans sei, Jerusalem zur Hauptstadt der Technologie und Kenntnisse Israels zu machen. Er sagte: "Das Zentrum der Stadt wird sich in ein großes Internetcafe verwandeln". Die teilnehmenden Unternehmen wollen die Technologie und die Stadt fördern und letztendlich von dieser Initiative direkt oder indirekt profitieren.

In der ersten Phase des Plans, die drei bis vier Monate dauern soll, werden die schnurlose Infrastruktur und "Hot Spots" an zentralen Stellen in der Stadt mit der Unterstützung von Intel und Freiwilligen von Compumat und Intel angeschlossen. Die Orte, die vernetzt werden, sind die Ben-Jehuda Fußgängerzone, für diejenigen, die sich im Stadtzentrum aufhalten, das Rivlin-Nahalat-Shiva Gebiet, die Shlomzion-Hamalka Str., die Malha-Einkaufsstraße, der Safra-Platz und Emek-Refaim.
In der zweiten Phase, die etwa ein Jahr nach der Fertigung der ersten Phase dauern soll, werden zusätzliche Gebiete vernetzt, unter anderem Schulen, Universitäten, Regierungsbüros, Kaufhäuser, Museen und Parks. Die Benutzung des schnurlosen Netzes und die Internet -Verbindung werden im ersten Jahr jedem Interessenten kostenlos angeboten. Die Initiatoren hoffen, dass sich während diesen Jahres zusätzliche private Firmen aus kommerziellen Gründen anschließen werden.

"Das Ziel dieser Initiative ist, vorzuzeigen, wie man den Tourismus und die Geschäfte im Zentrum Jerusalems mit einer relativ kostengünstigen Investition ermutigen kann. "Wenn Hot Spots in Singapur, in den Vereinigten Staaten und in anderen Städten der Welt existieren, warum nicht in Jerusalem?" sagt Amir Alstein, der Geschäftsführer von Intel Jerusalem, "Intel verwendet die gesammelte Erfahrung und das Wissen, die in ähnlichen Projekten in zentralen Städten der Welt wie London, New York und San Francisco und auch im Kinderkrankenhaus Schneider in Israel gemacht worden sind".
"Es ist klar, dass das Unternehmen ein Interesse daran hat, die mobile Technologie Santrino zu förden, wie es das weltweit macht, aber es ist nicht die Absicht Intels, von dem Projekt direkt zu profitieren. Es ist wichtig festzustellen, dass die kostenlose Benutzung im ersten Jahr sowohl für gewerbliche als auch für private Kunden gilt. Die erforderliche Investition für das Projekt Intels ist nicht hoch, besonders wenn man die nötige Ausrüstung in Mengen beschafft."
Alstein schätzt, dass in der ersten Phase zweistellige Zugangspunkte für Geschäfte und Institutionen in Jerusalem verteilt werden und dass die Beteiligung sich später verhundertfachen wird." Es gibt keinen Grund, wieso nicht die ganze Stadt am Ende des Verfahrens angeschlossen sein sollte" sagte er: "Ich bin neugierig, wie lange es dauern wird, bis die Stadtverwaltung von Tel Aviv ein ähnliches Netz aufbaut".
(Y-net)


(7) Maccabi Tel Aviv spielt 0:0 in Helsinki
Maccabi Tel Aviv hat in der Qualifikation zur UEFA-Championsleague ein 0:0 beim finnischen Meister HJK Helisinki erreicht. Das Rückspiel um den Einzug in die dritte Qualifikationsrunde findet am nächsten Mittwoch in Tel Aviv statt, dass erste internationale Heimspiel einer israelischen Mannschaft auf heimischem Boden seit drei Jahren. Israelische Teams mussten ihre internationalen Heimspiele in den vergangenen drei Jahren im Ausland (vorwiegend Zypern) aufgrund einer UEFA-Entscheidung austragen.
In einem körperlich hart geführten Spiel hatte Maccabi Tel Aviv durch Reuven Oded in der 60. Minute die beste Chance, als Sieger vom Platz zu gehen, als der israelische Spielmacher mit einem Fernschuss nur die Latte traf.
Wenn Tel Aviv das Rückspiel vor heimischem Publikum gewinnt, ist der Verein automatisch für den UEFA-Cup qualifiziert.
Maccabi Haifa ist als amtierender israelischer Fußballmeister automatisch für die dritte Runde qualifiziert. Sollten beide Mannschaften die dritte Runde überstehen, wartet auf beide Teams die höchste europäische Spielklasse, die Championsleague.
(Haaretz)


(8) Das Wetter in Israel

Vorhersage: Teilweise bewölkt und saisonüblich heiße Temperaturen.

Jerusalem: 20-30°C
Tel-Aviv: 23-30°C
Haifa: 23-32°C
Be’er Sheva: 21-35°C
Am Toten Meer: 27-41°C
Eilat: 28-41°C

(9) Wechselkurse

1 € - 5,442 NIS (-0,56%)
1 £ - 8,225 NIS (-0,66%)
1 $ - 4,525 NIS (+0,58%)
(http://www.globes.co.il/)

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