Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 15. Juli 2004
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(1) IDF übergeben UNIFIL und UN Lagebericht zur Situation an der Nordgrenze
(2) Sicherheitskräfte haben zwei Terroranschläge in Israel verhindert
(3) Lebensstandard: Israel auf Platz 22 der UN-Weltrangliste 2004
(4) Am Anfang war der Rap. In Israel boomt der HipHop
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) IDF übergeben UNIFIL und UN Lagebericht zur Situation an der Nordgrenze

In Anbetracht der Tatsache, dass der Generalsekretär der Vereinten Nationen in den kommenden Tagen seinen Halbjahresbericht über die UNIFIL (United Nations Interim Force in Lebanon) vorlegen wird, haben die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) einen Lagebericht über die Ereignisse an der Nordgrenze für den Berichtszeitraum Januar bis Juni 2004 vorgelegt. Der Bericht wurde am 8. Juli 2004 dem leitenden Offizier der UNIFIL und dem Stab der Vereinten Nationen in New York übergeben. In dem Bericht weisen die IDF darauf hin, dass die Vereinten Nationen und UNIFIL die Hisbollah noch immer als legitime und offizielle libanesische Organisation betrachten, die im Libanon tätig ist und den Südlibanon faktisch „kontrolliert“. Während die Vereinten Nationen bestätigt haben, dass Israel seine Verpflichtung zum Rückzug aus dem Libanon 2000 weisungsgemäß erfüllt hat, hält sich die Organisation noch immer entlang der internationalen Grenzen verschanzt, um israelische Ziele und Dörfer im Norden Israels anzugreifen oder Soldaten aus dem Hinterhalt zu überfallen, zu entführen und damit die Situation an der Nordgrenze zu eskalieren.

 

Israel forderte deshalb immer wieder, dass die libanesische Regierung in Beirut Streitkräfte im Süden stationiert, die Guerilla entwaffnet und die Provokationen an der israelischen Nordgrenze ein Ende finden. Dagegen hat UNIFIL zum Beispiel durchgesetzt, dass die Hisbollah mit der Beseitigung der Minen im Gebiet von Marwahin anstatt der libanesischen Sicherheitsbehörden betraut wird. Viele Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen haben die Hisbollah als Terrororganisation eingestuft. In seinen drei vergangenen Halbjahresberichten über die UNIFIL hat der Generalsekretär der Vereinten Nationen die libanesische Regierung für ihre erweiterte Befehlsgewalt im Südlibanon gelobt. Der Bericht der IDF stellt die Frage, wie diese „erweiterte Befehlsgewalt“ zu den folgenden Provokationen und Übergriffen durch die Hisbollah im Berichtszeitraum beigetragen haben:

 

Drei Angriffe auf Armeestellungen im Gebiet von Har Dov am 22. März, 7. Mai, 8. Juni 2004. Dabei wurde ein israelischer Soldat getötet und weitere Soldaten verletzt. Außerdem wehrten die IDF am 6. Mai einen Versuch der Hisbollah ab, den Armeestützpunkt „Gladiola“ zu stürmen.

 

Drei Angriff mit Flugabwehrraketen gegen zivile Ziele auf israelischem Staatsgebiet, Westgaliläa, am 5. Mai, 20. Juni und 29. Juni 2004.

 

Raketenangriffe auf Israel am 21. April und 7. Juni 2004. Ein weiterer Angriff am 23. März 2004 konnte durch einen Präventivschlag durch die israelische Armee verhindert werden.

 

Während des Berichtszeitraums wurden die Minen, die die Hisbollah im Gebiet von Marwahin gelegt hat, nicht geräumt.

 

Während des Berichtszeitraums hat Israel drei mal mit Luftangriffen auf terroristische Ziele im Libanon reagiert, darunter der Präventivschlag vom 23. März 2004. Es ist zu betonen, dass UNIFIL zuvor über einen geplanten Raketenangriff der Hisbollah auf Israel informiert wurde. UNIFIL aber hat den Angriff der Hisbollah nicht verhindert.


(2) Sicherheitskräfte haben zwei Terroranschläge in Israel verhindert
Israelische Sicherheitskräfte haben am Mittwochabend zwei Terroranschläge in Israel verhindert. Ein größerer Bombenanschlag galt der Sharon-Ebene, ein zweites Terrorattentat sollte Jerusalem treffen, wurde am Donnerstagmorgen bekannt gegeben. Weitere Details wurden noch nicht veröffentlicht, da für die betreffenden Gegenden noch erhöhte Alarmbereitschaft gilt. Die Sicherheitskräfte waren mehrere Stunden im Einsatz, errichteten Straßensperren und kontrollierten Fahrzeuge. Zuvor hatten sie Warnungen des Inlandgeheimdienstes Shabak erhalten, wonach ein 24jähriger Mann aus Nablus, Westjordanland, nach Israel eingedrungen sei. Hubschrauber unterstützten die Suche aus der Luft. In Talpiot und auf der geschäftigen Emek Refaim Straße im Süden Jerusalems soll ein Mann mit einem verdächtigen Gegenstand gesehen worden sein. Nach Angaben von Sicherheitsbehörden liegen zur Zeit 51 Warnungen vor Terroranschlägen vor. (Ma’ariv international)

(3) Lebensstandard: Israel auf Platz 22 der UN-Weltrangliste 2004

Die Vereinten Nationen (UN) haben am Donnerstagnachmittag einen Jahresbericht vorgelegt, der die Länder der Welt nach der Lebensqualität seiner Einwohner einstuft. Der Bericht umfasst 177 Länder und basiert u.a. auf einem von den UN entworfenen Index, der Bereiche wie Pro-Kopf-Einkommen, allgemeines Bildungsniveau, Lebenserwartung, Gleichberechtigung der Frauen, Einkommensunterschiede, Verbrauch und Armut berücksichtigt. - Gleich kommen wir zu uns (und zur Palästinensischen Autonomiebehörde, die sogar als Staat bezeichnet wurde), doch zunächst zu den „fünf Großen“, die das Rennen anführen: Norwegen, Schweden, Australien, Kanada und die Niederlande. Dies sind die fünf Länder, in denen es sich, entsprechend des UN-Berichtes, im Jahr 2004 am meisten lohnt, zu leben. Übrigens gewinnt Norwegen bereits seit 4 Jahren ununterbrochen das Rennen.

 

Die nächsten fünf Staaten in der Reihenfolge sind: Belgien an sechster Stelle, danach Island, USA (nur an achter Stelle), Japan und Irland. Unter den nächsten Zehn befinden sich Schweiz, Großbritannien, Finnland, Österreich, Luxemburg, Frankreich, Dänemark, Neuseeland, Deutschland und Spanien. Sie werden fragen, an welcher Stelle sich Israel befindet? Wir haben es an die Spitze der dritten Zehnergruppe gebracht und befinden uns an Stelle 22 auf der Liste, genau dort, wo wir uns auch im Jahr 2003 befanden. Die Situation unserer Nachbarn im Nahen Osten sieht schlechter aus: Bahrain liegt auf Platz 40, Kuwait auf Platz 44, Qatar auf Platz 47, Libyen – 58, Oman – 74, Saudi Arabien – 77, Libanon – 80, Jordanien – 90, Tunesien – 92, die Palästinensische Autonomiebehörde – 102, Syrien – 106, Ägypten – 120, Marokko – 125 und Jemen liegt an Stelle 149.

 

Überraschender Weise fehlen auf der Liste des Berichts zwei Länder, in denen die Amerikaner regieren, der Irak und Afghanistan, sowie Nordkorea und Liberia, - alles Staaten, über die es hieß, dass aufgrund mangelnder Informationen zu den verschiedenen Kategorien keine Einstufung möglich war. Am Ende der Liste steht, wie bereits im Laufe der letzten sieben Jahre, Sierra Leone, davor Niger, Burkina Faso, Mali und Burundi. Die afrikanischen Staaten sind auf der Liste noch weiter nach unten gerutscht, u.a. wegen der sich immer weiter verbreitenden Aids-Erkrankungen in den meisten afrikanischen Staaten. (ynet)


(4) Am Anfang war der Rap. In Israel boomt der HipHop

Die Popszene Israels ist vor allem eins: ziemlich jung. Noch bis vor wenigen Jahren war es vor allem traditionelle Musik, die die Radiosender spielten: aber damit ist es jetzt endgültig vorbei, moderne Sounds und vor allem israelischer HipHop bestimmen die Programme. „Israels Musik ist auf der Suche nach dem eigenen unverkennbaren Sound“, erklärt der Musiker und Produzent Mook E. Er war Mitte der neunziger Jahre Mitbegründer von Shabak Samech, einer der ersten HipHop-Gruppen des Landes, die in ihrer Muttersprache rappte und aus deren Kreis mit Yossi Fine und Piloni die heute auch international gefragtesten Musikproduzenten des Landes hervorgingen. „Es ist eine schnell wachsende Szene und HipHop ist momentan wirklich groß, worauf ich sehr stolz bin, denn ich fühle mich als einer der Mitbegründer“, erzählt Mook E.

 

Wurden vor wenigen Jahren noch zwei, drei HipHop-Platten im Jahr produziert, so erscheinen in diesem Jahr 20 Mal so viele. Gruppen schießen wie Pilze aus dem Boden. Die neu gegründeten nennen sich Payback Soldiers oder Kele Schesch (Gefängnis 6) und veröffentlichen in diesen Tagen ihre ersten Platten. Auch diese jungen Gruppen erzeugen die in Israel bewährte Mischung aus melodischen, gut produziertem HipHop, orientalisch-mediterranen Klängen und souligen Frauenstimmen im Background gepaart mit harten Raps. „Es gibt viel mehr Frustration, eine größere Depression und ein viel stärkeres Bedürfnis, sich auszudrücken“, versucht der israelische Superstar David Broza das Phänomen der schnell wachsenden Musikszene zu erklären. „Ich denke, Israel hat mehr Talente als New York, Berlin oder London.“

 

Anfangs orientierte sich die HipHop-Formationen stark an US-amerikanischen Vorbildern, doch schnell wurde klar, dass es im Nahen Osten nicht um Themen wie Bandenrivalitäten oder Probleme mit weißen Corps gehen kann. Der israelisch-palästinensische Konflikt, Terrorangst und Friedenshoffnung, aber auch soziale Probleme wie Arbeitslosigkeit und die Wirtschaftskrise haben längst Eingang in die Poesie des israelischen HipHop gefunden. Hinzu kommt das Selbstbewusstsein, nicht nur in der eigenen Sprache zu rappen, sondern auch die eigenen kulturellen Ursprünge in die Musik eingehen zu lassen: Musik aus dem Nahen Osten, israelische Musik und alte jüdische Folk-Songs, erklärt der als Subliminal bekannte Rapper Kobi Shimoni. Er und sein Mitstreiter The Shadow, Yoav Eliasi, bilden die zionistische HipHop-Formation Subliminal & The Shadow, die momentan populärste Gruppe des Landes überhaupt. Große Davidstern-Tattoos zieren Eliasis Körper, und sie tragen das Symbol stolz als Goldschmuck.

 

Über den derzeitigen Erfolg von HipHop sind auch HaDag Nachash überrascht. Ihr soeben erschienenes drittes Album hält sich seit drei Wochen auf Platz eins der israelischen Charts. Dass ihre Songs so populär sind, versteht Texter und MC Shaanan David Street als Bekenntnis der Israelis, dass es etwas zu ändern gilt. Ihre Texte treffen den Nerv der Gesellschaft: „Eins ist die Zahl der Länder vom Jordan-Ufer zum Meer, zwei ist die Zahl der Länder, die einmal da sein werden. Drei Jahre und vier Monate dauert die Zeit, die ich Wehrdienst leisten musste. Fünf Schekel kostet ein Busticket. Ich war sechs Jahre alt, als Sadat nach Israel kam, sieben, als sie die Verträge unterschrieben. Acht ist die Nummer eines Fußballspielers, den ich immer mochte. Neunmal war ich zu nah an einem Terroranschlag. Und zehn, das Schlagwort für super, ist die beliebteste Antwort auf die Frage. Wie geht’s?“ Die eher links einzuordnende Gruppe wendet sich vor allem sozialen Themen zu. Dass Arbeitslosigkeit, Armut und mangelnde Emanzipation in den Schatten von Sicherheitspolitik und Militärausgaben gestellt werden – dem daraus entstehenden Ärger macht die Band in ihren Texten Luft. So gedeiht der HipHop Israels weiter prächtig unter einer Glasglocke, aus der kaum etwas nach außen dringt. Schade eigentlich.

 

Nach einem Bericht von Claudia Frenzel, Jungle World Nr. 30, 14. Juli 2004:

http://www.jungle-world.com/

 

Israelische CDs im Internet mit Soundsamples unter:

http://www.israel-music.com


(5) Das Wetter in Israel

Sonnig und heiß. Die Temperaturen:

 

Jerusalem: 23-34°C

Tel-Aviv: 24-31°C

Haifa: 23-34°C

Be’er Sheva: 22-38°C

Am Toten Meer: 31-43°C

Eilat: 28-44°C

 

Die Vorhersage für morgen, Freitag, 16 Juli 2004, den 27 Tamuz 5764:

Die Hitzewelle hält noch bis Samstag an, danach sinken die Temperaturen auf für Mitte Juli durchschnittliche Werte. (Ha’aretz)


(6) Wechselkurse

1 ¤ - 5,558 NIS (+0,229%)

1 £ - 8,342 NIS (-0,096%)

1 $ - 4,492 NIS (+0,156%)

(Bank of Israel, 14.07.04)


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