Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 12. Juli 2004
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(1) Bombenattentat der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden in Tel Aviv
(2) Ein Verletzter aus Yaffo: „Bis heute war ich gegen den Trennzaun“
(3) Katholische Intellektuelle verurteilten Antizionismus als Antisemitismus
(4) Israelische Firma „Nexsense“ entwickelt neuen, hochempfindlichen Detektor
(5) New Con-T-Acts - Match-Making: Programm zum Aufbau neuer Partnerschaften
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Bombenattentat der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden in Tel Aviv

Bei einem Bombenanschlag an einer Bushaltestelle in der Har-Zion-Allee in der Nähe des alten Busbahnhofs im Süden Tel Avivs ist am Sonntagmorgen eine israelische Soldatin, Uffz. Ma’ayan Na’im, 19 Jahre, aus Bat Yam, getötet worden. 26 Personen wurden verletzt, eine davon schwer. Vier erlitten mittelschwere Verletzungen. Eine hochschwangere Frau befindet sich in stabilem Zustand. Ihr werdendes Kind blieb von der Explosion unversehrt.

 

Zu dem Terroranschlag bekannten sich die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden, der bewaffnete Zweig von Yasser Arafats Fatah-Bewegung. Das Attentat sei ein Racheakt für die jüngsten Militäroperationen der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) in den Palästinensergebieten, in deren Verlauf viele führende palästinensische Terroristen getötet wurden, vor allem in der Region von Nablus im nördlichen Westjordanland. Der Anschlag am Sonntag war das erste palästinensische Attentat in Tel Aviv seit sieben Monaten, das nicht durch Sicherheitskräfte verhindert werden konnte. Es war zugleich das erste Attentat innerhalb Israels seit März. Damals töteten zwei Selbstmordattentäter zehn Menschen im Hafen von Ashdod.

 

UN-Generalsekretär Kofi Annan verurteilte den Terroranschlag und forderte die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) auf, mehr zum Ende der Terroranschläge beizutragen. Es gebe nichts, was die Terrorattentate rechtfertige, sagte Annan. Ministerpräsident Ariel Sharon sagte, das Attentat sei das erste, das unter der „Schirmherrschaft des Urteils“ über den Terrorabwehrzaun durch den Internationalen Gerichtshof in Den Haag ausgeführt wurde. (Ha’aretz)


(2) Ein Verletzter aus Yaffo: „Bis heute war ich gegen den Trennzaun“

26 Personen wurden bei der Explosion verletzt, die sich gestern morgen am Busbahnhof von Sderot Har-Zion im Süden Tel Avivs ereignet hatte. 17 von ihnen, darunter 3 Schwerverletzte und eine schwangere Frau, wurden ins Krankenhaus Ichilow, 11 weitere Leichtverletzte wurden ins Krankenhaus Tel Hashomer gebracht. Sieben weitere Personen wurden wegen Schocks ins Wolfsson-Krankenhaus gebracht.

 

Der 29-jährige Sami Marsawa aus Yaffo, der durch Splitter leicht am Bein verletzt und im Ichilow-Krankenhaus behandelt wurde, war bereits bei dem Anschlag auf den Bus der Linie 5 in der Dizengoff-Straße 1994 mit dem Leben davon gekommen. "Das ist der zweite Anschlag, bei dem ich einfach Glück hatte. Damals arbeitete ich im Café Kassit in der Dizengoff-Straße. Direkt unter dem Dizengoff-Platz stieg ich aus dem Bus aus und die Explosion ereignete sich einige Meter neben mir. Anscheinend ist es mein Schicksal, Blute, Verletzte und Tote zu sehen."
 

Gestern morgen war er auf dem Weg zur Arbeit am Busbahnhof. "Ich bin Araber und wohne in Yaffo, und das betone ich. Ich bin politisch links-orientiert, und bis heute war ich gegen den Trennzaun. Aber die Terroristen machen keinen Unterschied zwischen Juden und Arabern. Nachdem ich gesehen habe, was bei dem Anschlag geschehen ist, habe ich vor, einen Verein für den Zaunbau zu gründen. Ich rufe alle arabischen Knessetmitglieder auf, ihr Amt niederzulegen. So kann es nicht weitergehen."

 

Marsarwa, der in einem Bus der Linie 42 saß, welcher sich hinter dem Bus der Linie 26 befand, neben dem die Bombe explodierte, erzählte y-net, dass er trotz seiner eigenen Verletzung versuchte, anderen Verletzten vor Ort zu helfen. "Die schrecklichen Bilder, die ich sah, werden mich noch lange verfolgen. Ich habe die Schwerverletzte gesehen und versucht, sie zu retten und sie wiederzubeleben, aber schnell war klar, dass sie stirbt. Dann kümmerte ich mich um die schwangere Frau, die verletzt am Boden lag. Sie war ungefähr im siebten Monat und stand unter Schock. Sie wusste gar nicht, was mit ihr geschah. Ein Bein war völlig mit Blut überströmt."

 

Eyal Gazit, 33 Jahre alt aus Givataim, Busfahrer der Linie 27, der in der Nähe des Anschlagsorts vorbeifuhr, liegt mit leichten Verletzungen im Krankenhaus Tel Hashomer: "Ich nahm Fahrgäste auf und verließ die Station um den Bus der Linie 26 zu überholen. Plötzlich hörte ich einen lauten Schlag und sah eine schwarze Wolke. Die Fenster zersprangen und ich wusste, dass es ein Anschlag war. Den Fahrgästen, die in Panik gerieten, sagte ich, dass sie nicht aus dem Bus springen sollen und fuhr schnell bis zur nächsten Kreuzung, denn ich befürchtete, dass es noch eine zweite Explosion gibt. Dort öffnete ich dann die Türen. Ich habe mich an den Rippen und den Ohren verletzt. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mal bei einem Anschlag dabei sein würde. Es ist nicht meine Art Angst zu haben, aber meine Familie hatte immer Angst davor."

 

Albina Natayew, 23 Jahre alt und aus Tel Aviv, die bei dem Sicherheitsdienst einer Bank arbeitet, erzählte, dass sie in einem Bus saß, der um 06:45 Uhr den Busbahnhof in Richtung Ramat Aviv Gimmel verließ. "Ich saß mit meiner Tante auf dem vorderen Sitz. Alle waren sehr ruhig, aber plötzlich hörten wir einen lauten Schlag. Alle gerieten in Panik und flüchteten aus dem Bus. Gott sei Dank wurde ich nur leicht verletzt, aber es gab Splitter. Draußen fielen Menschen in Ohnmacht. Eine Frau war von Blut überströmt. Ich versuche immer ganz vorne zu sitzen, um sehen zu können, wer einsteigt. Ich habe nie gedacht, dass mir das passieren kann, nicht auf der Arbeit und schon gar nicht auf dem Weg dorthin. Auch meine Tante wurde verletzt und leidet unter Schock."

 

Rahamim Cohen, 63 Jahre alt, aus Bat Yam, erzählte, dass er auf den Bus wartete, mit dem er jeden Morgen zur Arbeit fährt: "Mit mir zusammen standen noch eine ältere Frau und zwei Soldatinnen an der Station. Plötzlich gab es eine Explosion und wir flogen von der Bank auf dem Bürgersteig der Station. Alle standen unter Schock. Ich wurde von einem Splitter am Bein getroffen. Ich konnte eine der Soldatinnen beatmen und in unserer Nähe war noch eine Verletzte auf der Strasse und viele Soldaten kamen hinzu um zu helfen."

 

Dr. Micky Volk, der zuständige Psychiater in der Abteilung für Traumageschädigte im Krankenhaus Shiba in Tel Hashomer, sagte, dass trotz der diesmal leichten Verletzungen, die seelischen Reaktionen der Verletzten nicht einfach sind. "Das Alter der Verletzten reicht von 18 bis 54 Jahren. Jeder reagiert anders auf einen Anschlag. Einer gefriert, wählt die Stille und zieht sich nach innen zurück, andere stottern nach dem Anschlag und wieder andere werden übermäßig redselig. Bei einem gewissen Prozentsatz der Verletzten verschwinden die schweren seelischen Reaktionen auf den Anschlag nach einigen Tagen, aber manche leiden auch noch lange Zeit danach unter dem Trauma. Im Allgemeinen empfehle ich in den ersten Tagen viel Wärme und Zuneigung durch die nächste Umgebung und danach sollte versucht werden, wieder alle üblichen Tätigkeiten aufzunehmen, die man vor dem Anschlag getan hat." (y-net)


(3) Katholische Intellektuelle verurteilten Antizionismus als Antisemitismus
Ein Forum römisch-katholischer und jüdischer Intellektueller hat Antizionismus als ein Deckmantel für Antisemitismus verurteilt. Die gemeinsame Erklärung wurde bei einem Treffen religiöser Würdenträger, Wissenschaftler und anderer führender Persönlichkeiten in Buenos Aires veröffentlicht. „Wir verurteilen Antisemitismus in jeder Art und Weise, darunter Antizionismus, der in letzter Zeit zu einer Manifestation des Antisemitismus geworden ist“, heißt es in der Erklärung. Die Stellungnahme enthält auch eine Verurteilung von Terrorismus, vor allem von Terror im Namen des Glaubens. Einer der Organisatoren, Ilan Steinberg, Direktor des World Jewish Congress, nannte die gemeinsame Erklärung einen „historischen Moment“: „Zum ersten mal anerkennt die katholische Kirche Antizionismus als Angriff nicht nur auf Juden, sondern auf das gesamte jüdische Volk.“ (Ha’aretz)

(4) Israelische Firma „Nexsense“ entwickelt neuen, hochempfindlichen Detektor

Empfindliche Israelis! Ein kleines israelisches Unternehmen „Nexsense“ hat einen Detektor entwickelt, der 10.000 bis 100.000-fach empfindlicher ist, als die anderen Detektoren in der Welt. Das kleine Unternehmen soll eine Zielgruppe ansprechen, die 50 Milliarden Dollar jährlich aufbringen wird. Der neue Detektor wird der Erste sein, der Information aus der Entfernung von wenigen Metern einlesen kann. In naher Zukunft wird der neue Detektor in verschiedenen medizinischen Geräten wie MRI und Herzbildschirme eingefügt. Die neue Technologie kann auch in Satelliten, Handys oder Fahrzeugen Verwendung finden. Und: der neue Detektor kann auch Menschen dazu bringen, mit dem Schnarchen aufzuhören.

 

Eine der ersten Entwicklungen des Unternehmens war ein Lesegerät für Lebenszeichen, dessen Größe und Dicke einem Blatt Papier gleicht. Das „Blatt“ liegt unter der Matratze und liest die Lebenszeichnen der liegenden Person. Für den Fall, dass ihm etwas passiert, wie beispielsweise ein Schlaganfall, weckt das Gerät mit Blitzesschnelle die daneben liegende Person. Eine ähnliche Erfindung des Unternehmens verhindert den „Bettschlaf“ von Babys und die Entwicklung eines besonderen Geräts ist in der nahen Zukunft für eine schnelle Erkennung von Epilepsie geplant.

 

Arik Ariav, Generaldirektor von Nexsense und der Entwickler dieses besonderen Detektors sagt, dass das Unternehmen eine zusätzliche Speicherkarte für ihre verschiedene Entwicklungen plant, die jedem ermöglichen würde, medizinische Information über sich selbst während des Schlafes zu sammeln, so dass der Arzt beim nächsten Termin diese medizinische Information nur noch von der Speicherkarte abzulesen braucht.

 

Eine andere Erfindung des Unternehmens hilft Menschen während des Schlafes mit dem Schnarchen aufzuhören. Ein „Blatt Papier“ liegt unter der Matratze und ein anderes Teil liegt unter dem Kissen. Sobald die schlafende Person anfängt zu schnarchen, beginnt das Teil unter dem Kissen zu vibrieren. Schließlich lernt die schnarchende Person in Positionen zu schlafen, ohne dabei zu schnarchen. (Walla)


(5) New Con-T-Acts - Match-Making: Programm zum Aufbau neuer Partnerschaften
Das Koordinierungszentrum für den deutsch-israelischen Jugendaustausch ConAct sucht noch interessierte Träger, die eine Partnerschaft und einen Austausch mit einer jüdisch-israelischen und/oder arabisch-israelischen Organisation aufbauen wollen. Auch in diesem Jahr will ConAct dies mit einem Programm unterstützen: In dem 10-tägigen Programm vom 4. bis 14. September 2004 werden gezielt deutsche und israelische Interessierte zusammengebacht, um sich kennen zu lernen und Ideen für gemeinsame Begegnungsprojekte zu entwickeln. Die deutschen und israelischen Partner werden gemeinsam zunächst 5 Tage in Deutschland und anschließend 5 Tage in Israel verbringen, um das jeweils andere Land kennen zu lernen, gemeinsame Konzepte zu entwickeln und konkrete Planungen für eine Jugend- oder Fachkräfte-Begegnung im kommenden Jahr zu verabreden. Das Programm ist ein Kooperationsprojekt mit dem Öffentlichen Rat für Jugendaustausch in Israel - Israel Youth Exchange Council. Kontakt: ConAct Tel: +49 (0)3491 - 420260 Email: info@conact-org.de

(6) Das Wetter in Israel

Teils sonnig, teils leicht bewölkt und heiß bei leicht steigenden Temperaturen:

 

Jerusalem: 22-32°C

Tel-Aviv: 24-30°C

Haifa: 24-29°C

Be’er Sheva: 21-35°C

Am Toten Meer: 30-41°C

Eilat: 28-42°C

 

Die Vorhersage für morgen, Dienstag, 13. Juli 2004, den 24. Tamuz 5764:

Es wird noch heißer. Im Landesinnern trocken, an der Küste bleibt es schwül.


(7) Wechselkurse

1 ¤ - 5,550 NIS (+0,17%)

1 £ - 8,296 NIS (-0,16%)

1 $ - 4,480 NIS (-0,13%)

(Bank of Israel, 09.07.04)


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