Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 01. Juli 2004
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(1) Interview mit Botschafter Shimon Stein im WDR-Morgenecho vom 1. Juli 2004
(2) Israelische Armee errichtet Sicherheitsstreifen um Beit Hanoun im nördlichen Gazastreifen
(3) „Es gibt nichts, was diplomatischen Beziehungen zum Irak im Wege stehen wird“
(4) „Unser Land ist offen wie ein Scheunentor“: Botschafter Stein wirbt für noch bessere Wirtschaftsbeziehungen
(5) Existenzgründer entwickelt Radarkamera, die durch Stahlbetonwände hindurchsieht
(6) In eigener Sache: Übertragungsfehler im plain-text-Format und Mailausfall bei AOL-Kunden
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Interview mit Botschafter Shimon Stein im WDR-Morgenecho vom 1. Juli 2004

Das Urteil des Obersten Gerichtshofs vom 30. Juni über den geplanten Verlauf des israelischen Terrorabwehrzauns nordwestlich von Jerusalem betont in besonderer Weise die Rechtsstaatlichkeit und die juristische Prüfung der israelischen Sicherheitsinitiativen zum Schutze seiner Staatsbürger vor dem palästinensischen Terrorismus. Es anerkennt das Recht Israels auf die Errichtung eines Sicherheitszaunes, der das Gleichgewicht zwischen Sicherheitsbelangen im Kampf gegen den Terrorismus und den humanitären Belangen der örtlichen palästinensischen Bevölkerung sucht. Der Oberste Gerichtshof hat mit seinem Urteil auch klargestellt, dass der Terrorabwehrzaun ausschließlich die Sicherheit zum Ziel hat. Er ist kein politischer Zaun.

 

Zu diesem Thema:

Interview mit Botschafter Shimon Stein im WDR-Morgenecho vom 1. Juli 2004:

http://www.wdr5.de/sendungen/morgenecho/338758.phtml

Hintergrund:

Der Terrorabwehrzaun

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52540&MissionID=88

Why does Israel need a security fence?

http://www.israel-wat.com/pps/fence.swf


(2) Israelische Armee errichtet Sicherheitsstreifen um Beit Hanoun im nördlichen Gazastreifen
In Folge der tragischen Ereignisse durch den Beschuss mit Kassam-Raketen auf die israelische Stadt Sderot am vergangenen Montag sind am Donnerstag große Einheiten der israelischen Armee in das Gebiet von Beit Hanoun im nördlichen Gazastreifen vorgerückt, von wo aus die Raketen auf Israel abgeschossen wurden. Bereits in der Nacht zum Dienstag hat die israelische Armee begonnen, sich in dem Gebiet aufzustellen und eine Art „Sicherheitsstreifen“ um Beit Hanoun zu bilden. Die Länge dieses Streifens, der sich in Richtung des Flüchtlingslagers Jabaliya erstreckt, beträgt fünf Kilometer, seine Breite drei Kilometer. Auf der Schusslinie zwischen Beit Hanoun im Gazastreifen und Sderot in Israel wurden Aussichtspunkte errichtet und mit einem Panzer und einem gepanzerten Truppenfahrzeug ausgerüstet. Sondereinheiten, die aus der Westbank in den Gazastreifen verlegt wurden, um die Personen ausfindig zu machen, die für den Abschuss der Raketen verantwortlich sind. Mindestens eine Rakete schossen die Soldaten auf eine Gruppe bewaffneter Palästinenser, die in der Gegend Sprengsätze legten. Dabei wurden acht Palästinenser verletzt. (Yedioth Aharonoth)

(3) „Es gibt nichts, was diplomatischen Beziehungen zum Irak im Wege stehen wird“
„Es gibt nichts, was diplomatischen Beziehungen zum Irak im Wege stehen wird“, sagte Außenminister Silvan Shalom am Mittwoch in einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender „Al Hura“ zwei Tage nach der Machtübernahme der Übergangsregierung des Ministerpräsidenten Iyad Alawi im Irak. Israel hat den Wunsch, mit allen arabischen Staaten diplomatische Beziehungen aufzunehmen, wiederholte der Außenminister, der heute zu mehreren Terminen in die USA aufgebrochen ist. Der Außenminister beglückwünschte Ministerpräsident Alawi und sagte: „Ich überlasse es dem irakischen Volk, ob es sich für Kontakte zu Israel entscheidet.“ In diesem Zusammenhang betonte Shalom, dass es zwischen Israel und dem Irak keine Unstimmigkeiten über territoriale Fragen gäbe. In Washington und New York wird der Außenminister in dieser Woche zu Gesprächen mit Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice, dem amerikanischen Außenministers Colin Powell, Kongress- und Senatsabgeordneten, sowie mit Vorsitzenden jüdischer Organisationen zusammentreffen. (Ma’ariv)

(4) „Unser Land ist offen wie ein Scheunentor“: Botschafter Stein wirbt für noch bessere Wirtschaftsbeziehungen

Bei einem Gedankenaustausch mit Pforzheimer Unternehmern und Mitgliedern der deutsch-israelischen Wirtschaftvereinigung (DIW) über Perspektiven im Nahen Osten hat Botschafter Shimon Stein für noch bessere Wirtschaftbeziehungen zwischen deutschen und israelischen Unternehmen geworben. Zu der Debatte mit dem Botschafter hatten Michael Pfeiffer und Sabine Eberle von Pfeiffer Consulting Pforzheim eingeladen. Neben der wirtschaftlichen Entwicklung kamen in der offenen und ehrlichen Diskussion auch die aktuelle Situation im Nahen Osten zur Sprache.

 

Auf die Frage nach dem Terrorabwehrzaun sagte Stein: „Der Zaun ist eine hässliche Notwendigkeit und die Antwort auf den jahrelangen Terror. Die Grenzziehung ist das Ende der Hoffnung auf kurzfristige Aussöhnung.“ Durch den Zaun werden beide Gesellschaften – Israelis und Palästinenser – getrennt, um die Sicherheit des Einzelnen zu gewährleisten, sagte Stein in Pforzheim. „Aus der Sicherheit heraus kann man dann wieder über Frieden verhandeln.“

 

Das Problem Sicherheit bewegt auch potenzielle Investoren aus Deutschland. Dazu sagte DIW-Präsident Horst Teltschik: „Es gibt für Sie kein physisches Risiko, sondern vielmehr Chancen.“ Im Falle Israels könne man um eine wahre „Investorenflut“ sprechen, sagte Botschafter Stein: „Unser Land ist offen wie ein Scheunentor.“ Nach Angaben der DIW stiegen die Investitionen des Auslandes im vergangenen Jahr um 13,2%. Auch das ausländische Engagement an der Tel Aviver Aktienbörse verzeichnete ein zehnmal höheres Volumen als 2003. (Pforzheimer Zeitung, 30. Juni 2004)


(5) Existenzgründer entwickelt Radarkamera, die durch Stahlbetonwände hindurchsieht

Ein israelischer Existenzgründer hat eine revolutionäre Technologie entwickelt, die es dem Benutzer ermöglicht, durch Wände zu sehen. Wenn sie auf den Markt kommt, könnte sie sowohl Armee- wie Rettungsdiensten behilflich sein. Bei militärischen Operationen könnte solch eine Vorrichtung manches Mal den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg bedeuten. Ein Beispiel hierfür ist eine Militäraktion, die im Oktober 1994 stattfand. Damals griff eine israelische Einheit ein Haus in Bir Naballah, nördlich von Jerusalem, an, um den entführten Soldaten Nachshon Wachsman zu retten. Hamas hatte gedroht, ihn zu töten, sollte Israel nicht Hunderte von palästinensischen Gefangenen freilassen. Doch die Einheit konnte nicht sehen, was innerhalb des Hauses vor sich ging, weshalb Wachsman während des Angriffs getötet wurde. Der Mangel an Informationen kostete auch den Kommandeur der Einheit, Hauptmann Nir Poraz, das Leben. Hunderte von Terrorabwehrmaßnahmen, die seither stattfanden, haben den dringenden Bedarf nach Möglichkeiten, bei Kämpfen in Stadtgebieten durch die Wände zu sehen, nur vergrößert. In den letzten vier Jahren wurden viele Soldaten von gesuchten Männern getötet, indem sie aus bewohnten Häusern von palästinensischen Zivilisten heraus auf sie geschossen hatten.

 

Nun bietet eine kleine Firma namens Camero, die in Herzliya ihren Standort hat, eine Lösung an: ein Radarsystem basierend auf UWB-Technologie, das dreidimensionale Bilder von dem, was sich hinter der Wand befindet, zeigen kann, und zwar aus einer Entfernung von 20 Metern. Die Bilder, die denen ähnlich sind, die durch Ultraschall produziert werden, haben eine relativ hohe Auflösung. Obwohl die Gestalten etwas verschwommen zu sehen sind, ermöglicht es die Vorrichtung dem Benutzer, den Vorgängen hinter der Mauer in Realzeit zu folgen. „Die Firma wurde auf Grund dringender operativer Bedürfnisse gegründet", sagt Geschäftsführer Aharon Aharon - und zwar nicht nur auf Grund militärischer. „Wenn Unglücksopfer aus einem zusammengefallenen oder brennenden Gebäude gerettet werden müssen, spielt die Zeit eine große Rolle", erklärt er. „Rettungsmannschaften investieren oftmals viel Kraft und wertvolle Zeit, um die Trümmer zu entfernen, oder sie gefährden ihr eigenes Leben, wenn sie sich in die Flammen begeben müssen, obwohl nicht klar ist, ob sich hinter den Wänden überhaupt Überlebende befinden." Es gibt Teil-Lösungen für dieses Problem, wie z. B. Faseroptikkameras, die durch Löcher, die in die Wand gebohrt werden, geführt werden können. Doch solche Kameras sind in ihrer Sichtweise begrenzt: Sie können nicht durch innere Wände hinter dieser äußeren Wand "sehen".

 

Die Firma Camero wurde im Jerusalemer Global Venture Capital Fund (JVG) geboren: Amir Be'eri, ein ehemaliger Angestellter bei der israelischen Armee und in Verbindung mit dem Fonds (in seiner letzten Position war er Geschäftsführer der Firma Infineon), entwickelte eine Möglichkeit, UWB-Radiowellen zu senden. UWB war zu dieser Zeit eine neue Technologie. Sie war nötig, weil es für Radiowellen nicht möglich war, eine genügend hohe Auflösung von Bildern zu senden, die für die Verwendung tauglich war. Dennoch sind Radiowellen nötig, weil andere Arten von Wellen nicht durch Wände dringen können. Ein weiteres Problem der Radiowellen ist, dass sie um Metall herum nicht gut funktionieren. Camero hat jedoch eine ausgeklügelte Software entwickelt, die es ihrer Technologie ermöglicht, selbst im Fall von Stahlbetonwänden zu arbeiten.

 

Be'eri erkannte durch seinen militärischen Hintergrund das Potenzial der neuen Technologie und warb Aharon, eine ehemalige ranghohe Führungskraft bei „Zoran und Seabridge" an. Gemeinsam stellten die beiden sieben Experten aus den Gebieten Radiofrequenz-Technologie, Signalverarbeitung und dreidimensionale Darstellung ein. Camero bekam außerdem Gelder in Höhe von 5 Millionen US-Dollar von JVG, Walden Israel und Motorola Ventures. Zusätzlich haben sich große Namen dem Beratungsgremium von Camero angeschlossen. Hierzu gehören Amiram Levine, der frühere Oberkommandierende des Kommandos Nord der israelischen Verteidigungsstreitkräfte; John Greenberger, Leiter der New Yorker Feuerwehr zur Zeit der Terrorangriffe vom 11. September 2001, und ein hochrangiger amerikanischer General. Aharon sagt, ein erster Prototyp der Vorrichtung stehe voraussichtlich in 18 Monaten bereit - eine eher lange Wartezeit für solch einen „hungrigen" Markt, der Kunden hat, die bereit wären, Zehntausende von Dollars für solch ein Gerät zu bezahlen.

 

Darüber hinaus hat Camero Wettbewerber: Eine Firma namens „Time Domain", die auch UWB-Technologie benutzt, um durch Wände zu sehen, ist seit sechs Monaten aktiv und verkauft bereits Geräte im Wert von Millionen von Dollars pro Jahr. Doch Cameros Technologie ist in verschiedener Hinsicht überlegen. Erstens kann sie aus einer Entfernung von 20 Metern benutzt werden. Das Produkt von Time Domain muss sich hingegen direkt an der fraglichen Wand befinden. Zweitens liefert Cameros Technik ein detailliertes Bild von allem, was sich im Raum befindet. Im Gegensatz dazu lokalisiert Time Domains Produkt zwar Objekte im Raum, liefert jedoch keine Informationen über deren Form oder Größe. (Ha’aretz daily)


(6) In eigener Sache: Übertragungsfehler im plain-text-Format und Mailausfall bei AOL-Kunden

Im plain-text-Format unseres täglichen Newsletters ist es in den vergangenen Tagen zu Übtragungsfehlern gekommen. Der Fehler wurde heute behoben. Außerdem erhalten einige AOL-Kunden seit dem 25. Juni keinen Newsletter. Wir haben mit AOL Kontakt aufgenommen und hoffen auf eine schnelle Behebung des Fehlers bei der Zustellung.

 

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass Sie den aktuellen Newsletter immer auch auf unserer Website www.israel.de und alle Newsletter seit dem 30. Januar 2002 in unserem Newsletter-Archiv http://nlarchiv.israel.de/Index.htm einsehen können. Den Newsletter vom Mittwoch, dem 30. Juni, finden Sie hier:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=55386&MissionID=88


(7) Das Wetter in Israel

Sonnig und warm, an der Mittelmeerküste schwülwarmes Wetter, in den höheren Lagen und im Inland bleibt es trockener. Die Temperaturen:

 

Jerusalem: 22-32°C

Tel-Aviv: 23-30°C

Haifa: 23-32°C

Be’er Sheva: 22-35°C

Am Toten Meer: 30-39°C

Eilat: 28-43°C

 

Die Vorhersage für morgen, Freitag, 2. Juli 2004, den 13. Tamuz 5764:

Am Freitag ist der Himmel klar und es bleibt heiß.


(8) Wechselkurse

1 ¤ - 5,466 NIS (+0,05%)

1 £ - 8,147 NIS (-0,32%)

1 $ - 4,497 NIS (+0,09%)

(Bank of Israel, 30.06.04)


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