Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 29. Juni 2004
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(1) Ministerpräsident Ariel Sharon hält auch nach den Angriffen auf Sderot am Abkoppelungsplan fest
(2) Israeli bei Ramallah ermordet
(3) Palästinensische Terrorzelle plante Erpressung mit israelischer Leiche
(4) Wie Israel von den Vereinten Nationen diskriminiert und dämonisiert wird, von Anne Bayefsky, in: Welt am Sonntag, 27. Juni 2004
(5) Bericht stellt Überleben des jüdischen Volkes in Frage
(6) Rekordverdächtig: 64jährige Israelin bringt Kind zur Welt
(7) „Rollende Geschichten“: Unterwegs nach Jerusalem suchen Geschichtenerzähler nach Geschichten
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Ministerpräsident Ariel Sharon hält auch nach den Angriffen auf Sderot am Abkoppelungsplan fest
Ministerpräsident Ariel Sharon hält auch nach den palästinensischen Raketenangriffen auf die israelische Stadt Sderot mit zwei Toten und zehn Verletzten an seinem Abkoppelungsplan fest. Probleme wie der Beschuss durch Kassam-Raketen erforderten eine operative Lösung und keinen Strategiewechsel, sagte Sharon am Dienstag vor dem Außen- und Sicherheitsausschuss der Knesset in Jerusalem. „Palästinensischen Terror gibt es seit rund 120 Jahren, und er wird nicht nachlassen“, meinte Sharon. „Der richtige Weg, damit umzugehen, ist Rückzug und Umgruppierung der Truppen.“ Beide Anschläge vom Wochenende stellen eine Herausforderung für Israels Verteidigungsdoktrin in Gaza dar, die auf der Grundlage von Sicherheitszäunen, Armeestellungen und mobilen Einheiten steht. Verteidigungsminister Shaul Mofas kündigte die komplette Übernahme des Gebietes im Gazastreifen an, von wo aus die Kassam-Raketen auf Israel abgeschossen wurden, d.h. des Gebietes zwischen Beit Hanoun und dem Flüchtlingslager Jabalya im nördlichen Gazastreifen. Am Morgen wurde bei einem erneuten Angriff aus dem Gazastreifen auf Sderot ein Israeli mittelschwer verletzt. Die zwei Raketen schlugen um 8:40 Uhr im Stadtzentrum ein. Als Reaktion auf die Angriffe vom Montag griff die israelische Armee gestern Abend eine Waffenwerkstatt des Hamas im Flüchtlingslager Nuzeirat im mittleren Gazastreifen an. Außerdem beschoss die Luftwaffe ein Gebäude in Gaza-Stadt, in dem der Hamas ein Büro unterhielt, das die Terrororganisation als Basis zur Verbreitung von Propagandamaterial im Gazastreifen nutzte. Von hier aus stand die Organisation in ständigem Kontakt mit Terroristen und von hier aus strahlte sie Sendungen aus, in denen sie die Verantwortung für ihre Terrorattentate übernahm. (Ha’aretz daily/ IDF)

(2) Israeli bei Ramallah ermordet
In dem Gebiet nördlich der Stadt Ramallah im Westjordanland ist am Dienstagmorgen die Leiche eines Israelis gefunden worden. Der Mann wurde mit einem Brustschuss getötet. Die „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“, eine Terrorgruppe, die mit Yasser Arafats Fatah-Partei in Verbindungen steht, bekannte sich zu dem Mord. Die Polizei erklärte, dass der etwa 50jährige die Region regelmäßig besuchte. Wie in all denjenigen Gebieten, die unter der vollen Kontrolle der Palästinensischen Autonomiegebiete stehen (A-Gebiete), hat die Armee israelischen Staatsbürgern strengstens untersagt, sich in den betreffenden Regionen aufzuhalten. Nach palästinensischen Angaben wurde der Mann beim Fahren in seinem Wagen erschossen. Daraufhin habe sich sein Lkw überschlagen. Einwohner des Ortes Beit Rima, der sich in der Nähe des Tatorts befindet, erklärten, dass der Mann Baumaterial in der Region verkaufte und dass die Armee am Dienstag eine Ausgangssperre über das Dorf verhängte. Ein Krankenwagen des Roten Halbmondes brachte die Leiche in die Siedlung Halamish. (Ha’aretz daily)

(3) Palästinensische Terrorzelle plante Erpressung mit israelischer Leiche
Israelische Sicherheitskräfte haben am Dienstag die Festnahme mehrerer Mitglieder einer Terrorzelle bekannt gegeben, die die Ermordung eines Israeli plante. Mit der Leiche wollten die Männer die Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen erzwingen. Der Hauptverdächtige Allah Salah, 31 Jahre, soll die Ermordung eines israelischen Juden in der israelisch-arabischen Stadt Taibeh geplant haben. Danach sollte die Leiche in die benachbarte Stadt Tulkarem im Westjordanland verschleppt werden. Salah steht seit 1994 auf einer der israelischen Topp-Fahndungslisten. Ihm wird der Mord an Yossi Zanandi aus der südisraelischen Stadt Bnei Aish im selben Jahr zur Last gelegt. Sicherheitsangaben zu folge wurde Allah Salah vor acht Wochen von Salam Tabett, 29 Jahre, rekrutiert. Tabett ist Mitglied der Al Aqsa Märtyrer Brigaden und arbeitet für den Sicherheitsdienst der Palästinensischen Autonomiebehörde im Gazastreifen. (Ha’aretz daily)

(4) Wie Israel von den Vereinten Nationen diskriminiert und dämonisiert wird, von Anne Bayefsky, in: Welt am Sonntag, 27. Juni 2004

„Die Wurzeln der Vereinten Nationen liegen in der Asche des jüdischen Volkes. Ihre Blüte sollte in der Förderung der Toleranz gegenüber allen Menschen und der Gleichheit aller Nationen bestehen. Doch heute bieten sie jenen eine Plattform, die den Opfern der Nazis unterstellen, die Nazis des 21. Jahrhundert zu sein. Die UN sind zum globalen Vertreiber des Antisemitismus geworden - der Intoleranz gegenüber Juden und der Ungleichbehandlung ihres Staates. Den dafür verantwortlichen Mitgliedstaaten ist es nicht nur in vielen Fällen gelungen, ihre eigenen Länder "judenrein" zu machen; sie haben auch die Auseinandersetzung mit dem Judenhass fast vollständig von der Tagesordnung der UN verbannt - von 1965, als der Antisemitismus ausdrücklich von einem Vertrag gegen Rassendiskriminierung ausgenommen wurde, bis hin zum letzten Herbst, als der Versuch scheiterte, der Generalversammlung eine Resolution gegen den Antisemitismus vorzulegen.

 

Während jährlich Resolutionen verabschiedet und Berichte verfasst werden, die die Diffamierung des Islam und Diskriminierung von Moslems und Arabern zum Thema haben, ist bis heute keine einzige Resolution ausschließlich gegen den Antisemitismus verabschiedet und kein einziger Bericht von einer UN-Behörde verfasst worden, der sich mit der Diskriminierung von Juden befasst. Im Gegenteil: Die UN-Weltkonferenz "Gegen Rassismus" in Durban 2001 wurde zum Tummelplatz, Nährboden und Forum für Antisemiten (...)“  Ganzer Text:

 

Wie Israel von den Vereinten Nationen diskriminiert und dämonisiert wird, von Anne Bayefsky, in: Welt am Sonntag, 27. Juni 2004:

http://www.wams.de/data/2004/06/27/297325.html

Die Autorin ist Professorin an der Juristischen Fakultät der Columbia University. Der Text ist die gekürzte Fassung einer Rede, die Anne Bayefsky auf einer von der UNO geförderten Konferenz gegen Antisemitismus am 22. Juni in New York hielt.


(5) Bericht stellt Überleben des jüdischen Volkes in Frage

Ein umfassender Bericht, der gestern der Regierung vorgelegt wurde, warnt davor, dass das Überleben des jüdischen Volkes in Zukunft nicht gesichert ist. Zu diesem Schluss kamen die Autoren unter anderem aufgrund der Tatsache, dass die jüdische Bevölkerung weltweit aufgrund der niedrigen Geburtenrate sowie steigender Assimilation kaum noch anwächst. Der erste Bericht dieser Art, der die Situation des jüdischen Volkes in Israel und der Diaspora untersucht, wurde vom „Institut für politische Planung des jüdischen Volkes“ erstellt. Das Institut wurde von der Jewish Agency gegründet. An der Seite des Vorsitzenden des Instituts, des amerikanischen Diplomaten Dennis Ross, beteiligte sich eine ganze Reihe von Experten aus Israel und der ganzen Welt mit der Studie, darunter der Demograph Prof. Sergio De Lapargola und der Brigadegeneral Amos Gilboa.

 

Der Bericht besagt, dass das jüdische Volk heutzutage Bedrohungen von außen (wie dem immer stärker werdenden islamischen Fundamentalismus) und innen (wie Mischehen) ausgesetzt ist, welche das Überleben des jüdischen Volkes gefährden könnten. Nach dem Bericht sind die Juden von heute weniger geneigt, Geld für jüdische Zwecke zu spenden. Nur ein Drittel großer Spenden geht an jüdische Organisationen. Der Rest geht an Museen, Krankenhäuser und Universitäten. Die Verfasser des Berichts geben sich nicht mit Warnungen zufrieden und schlagen einen neue Strategie für Israel und die Diaspora vor, die dafür sorgen soll, dass das jüdische Volk überlebt und gedeiht.

 

Um das Weiterbestehen und das Gedeihen des jüdischen Volkes in der Zukunft zu garantieren, rufen die Verfasser des Berichtes dazu auf, die Kräfte Israels zu stärken. Dies soll geschehen durch verstärkte Einwanderung, eine höhere Geburtenziffer, eine Stärkung der jüdischen Identität und dadurch, dass man jüdische Jugendliche dazu bringt, sich um gehobene Positionen in ihren Ländern zu bemühen. Weiter empfiehlt das Institut, eine Beratungsstelle für die israelische Regierung einzurichten, die die Diaspora vertritt. Diese Einrichtung wird an politischen und militärischen Entscheidungen beteiligt sein, die Auswirkungen auf das haben, was in den jüdischen Gemeinden geschieht, sowie auf das Verhalten gegenüber Juden auf der ganzen Welt. Außerdem rufen die Forscher dazu auf, sich zu bemühen, wenigstens eine Teillösung für den Konflikt mit den Palästinensern zu erzielen. Die Forscher sind der Meinung, dass die Regierung Rücksicht nicht nur auf die Juden in der Diaspora nehmen muss, sondern auch auf die religiöse, orthodoxe Oberschicht. Nach ihren Worten drängen die Schwierigkeiten beim Konvertieren zum Judentum viele aus der jüdischen Welt hinaus und verschärfen nur noch das demographische Problem in Israel und der Diaspora.

 

„Es muss alles getan werden, um es Juden leichter zu machen, nach Israel einzuwandern und das wird sich im Budget der Regierung 2005 bemerkbar machen“, sagte Ministerpräsident Ariel Sharon in Reaktion auf den Bericht. „Da wuchs eine Generation heran, die zwischen Nachmittagsgebet und Abendgebet, zwischen dem Sidur und dem Festgebetbuch nicht unterscheidet. Eine Generation, die die Geschichte des Landes Israel nicht genug kennt und der das Wissen über die jüdische Weisheit und unser Recht auf das Land fehlt. Die Kinder Israels in der Diaspora müssen neben der allgemeinen Erziehung auch eine jüdisch-zionistische Erziehung erhalten.“

 

Der Vorsitzende der Jewish Agency, Sali Meridor sagte, dass man sich mit großen Bedrohungen konfrontiert sehe, die man kaum bewältigen könne. Das jüdische Volk könnte untergehen. Deshalb müsse man sicher gehen, dass die Juden nicht nur für 100 oder für 500 Jahre ins Land zurückgekehrt sind, sondern für immer, so der Bericht weiter. (Yedioth Aharonoth)


(6) Rekordverdächtig: 64jährige Israelin bringt Kind zur Welt
Eine 64jährige Frau hat am Sonntag im Tel Aviver Krankenhaus Tel HaShomer einen Jungen zur Welt gebracht. Sie ist damit die bislang älteste Frau im Land, die ein gesundes Kind gebar. Das Paar, beide sind 64 Jahre alt, habe seit Jahren Behandlungen gegen Unfruchtbarkeit in Anspruch genommen. Schließlich gelang die Befruchtung vor neun Monaten mittels einer Eizellenspende, hieß es am Montag im israelischen Fernsehen. Seit dem dritten Monat lag die Frau auf der Intensivstation der Entbindungsstation. Die Ärzte erklärten, dass der Name der Frau nicht veröffentlicht werde. Außerdem betonte das private Krankenhaus, dass die Durchführung von In-Vitro-Fertilisationen in diesem späten Alter aufgrund des Gesundheitsrisikos eine Ausnahme in dem medizinischen Zentrum sei. Am fruchtbarsten sind Frauen mit 28, sagte Prof. Zion Ben-Rafael, 40% der über 35jährigen können nicht mehr schwanger werden. Im Alter von 40 Jahren sind es 60%, und im Alter von 45 können nur noch 10% der Frauen schwanger werden. (Ma’ariv international)

(7) „Rollende Geschichten“: Unterwegs nach Jerusalem suchen Geschichtenerzähler nach Geschichten

Vom 4. bis 8. Juli findet zum 25. Mal die Woche der Geschichtenerzähler des „Zentrums der Geschichtenerzähler“ in Beit Ariela statt. Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildete am Montag ein besonderes Projekt, das den Namen „Rollende Geschichten“ trägt: Dabei fahren 18 Geschichtenerzähler, die den Workshop von Beit Ariela dieses Jahr abgeschlossen haben, in einem Bus von Tel Aviv nach Jerusalem. Der Bus hält in den Orten Rambam, Asarja, Beit Hashmonaim, Mishmar Ayalon, Geser, Kfar Binun und Kibutz Tsowa. Jeder, der eine außergewöhnliche Geschichte hat, kann sich der Reise nach Jerusalem kostenlos anschließen. Während der Fahrt wird auch über die Sehenswürdigkeiten berichtet, die auf dem Weg liegen. Auf dieser Veranstaltung kommen persönliche Geschichten, Liebesgeschichten, bekannte Geschichten berühmter israelischer und internationaler Schriftsteller zur Sprache. Das diesjährige Projekt ist Prof. Dov Noy gewidmet, der Preisträger des Israelpreises 2004 und einer der Gründer des Zentrums für Geschichtenerzähler ist.

 

Das Zentrum für Geschichtenerzähler wurde 1980 gegründet. Es vereint sowohl die theoretisch-wissenschaftliche als auch die pragmatisch-realistische Ebene in sich, so dass neben Akademikern auch Ausführende auftreten, die ihre Kunst des Geschichtenerzählens präsentieren. Das Zentrum beinhaltet ein Ausbildungszentrum für Geschichtenerzähler. Darüber hinaus bietet es eine Reihe regionaler und internationaler Veranstaltungen mit professionellen Geschichtenerzählern. Beit Ariela bildet seit 20 Jahren Geschichtenerzähler in Workshops aus, an denen Interessierte aus ganz Israel teilnehmen. Die Absolventen (bis heute mehr als 400) erhalten ein „professionelles Erzähler-Zeugnis“. Um weltweit anerkannt zu werden, hat das Zentrum internationale Verbindungen mit Zentren für Geschichtenerzähler außerhalb Israels aufgebaut.

Das erzählen von Geschichten hilft, den kulturellen und sozialen Hintergrund des jeweiligen Landes kennen zu lernen und diesen in den Geschichten zu verarbeiten. (nfc)


(8) Das Wetter in Israel

Wolkenloser Himmel, sonnig und heiß. Die Temperaturen:

 

Jerusalem: 22-30°C

Tel-Aviv: 23-29°C

Haifa: 22-28°C

Be’er Sheva: 20-34°C

Am Toten Meer: 29-40°C

Eilat: 27-39°C

 

Die Vorhersage für morgen, Mittwoch, 30. Juni 2004, den 11. Tamuz 5764:

Wolkenloser Himmel mit viel Sonne und sehr heiß, an der Küste schwül-warmes Wetter. (Ha’aretz daily)


(9) Wechselkurse

1 ¤ - 5,743 NIS (+0,20%)

1 £ - 8,217 NIS (+0,22%)

1 $ - 4,498 NIS (-0,07%)

(Bank of Israel, 28.06.04)


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