Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 28. Juni 2004
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Zwei Tote und zehn Verletzte bei palästinensischem Raketenangriff auf Sderot
(2) „Ich bitte das Volk Israel darum, dass es nicht einfach still dasitzt“
(3) Tote und Verletzte bei palästinensischem Anschlag auf Armeestützpunkt im Gazastreifen
(4) “Atzuv lamut be-Emtza ha-Tamuz“ - Es ist traurig, mitten im Monat Tamuz zu sterben: Nachruf auf Naomi Shemer
(5) Israeli in isländischem Eis erfroren
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Zwei Tote und zehn Verletzte bei palästinensischem Raketenangriff auf Sderot
Bei einem palästinensischen Raketenangriff auf die südisraelische Stadt Sderot sind am Montagmorgen zwei Menschen getötet worden. Zehn weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Bei den Todesopfern handelt sich um Mordechai Yosopov, 49 Jahre, und den vierjährigen Afik Zahavi. Die Mutter des Kindes erlitt schwere Verletzungen. Die Raketen wurden aus dem nur 4 km entfernten Gazastreifen abgefeuert. Eine Rakete landete in der Nähe eines Kindergartens, die zweite traf ein benachbartes Café. Eine dritte Rakete traf kurze Zeit später auf unbebautes Gebiet. Die 18jährige Chen Smadja war gerade auf ihrem Weg zur Schule, als die erste Rakete einschlug: „Es gab einen riesigen Knall. Ich bekam Angst und rannte davon“, erklärt Chen. Rettungskräfte brachten die Verletzten zur Behandlung in das Soroka Krankenhaus in Be’er Sheva. In einer Dringlichkeitssitzung berieten Ministerpräsident Ariel Sharon, Verteidigungsminister Shaul Mofas und Vertreter der Sicherheitsdienste über mögliche Reaktionen Israels auf den Angriff. Während der vergangenen vier Jahre war Sderot fast wöchentlich das Ziel palästinensischer Raketenangriffe geworden. Der Angriff am Montag ist der erste, bei dem Menschen getötet wurden. (Ha’aretz daily)

(2) „Ich bitte das Volk Israel darum, dass es nicht einfach still dasitzt“

„Ich bitte das Volk Israel darum, dass es nicht einfach still dasitzt. Der Ministerpräsident hat einen Personenschützer. Der Staatspräsident hat einen Personenschützer. Die Knessetabgeordneten und Minister haben Personenschützer und so auch jeder, der über unseren Kindern steht. Aber wer bewacht unsere Kinder? Niemand beschützt sie. Und die Kinder sind unsere Zukunft. Wer beschützt sie? Niemand.“ So äußerte sich Itzik Ochayon, Vater des vierjährigen Afik Zahavi-Ochayon, der heute durch eine palästinensische Kassam-Rakete neben seinem Kindergarten in der Stadt Sderot getötet wurde.

 

Als Itzik Ochayon heute im Krankenhaus die Nachricht über den Tod seines Sohnes erfuhr, begann er zu schreien: „Nein, sagen Sie mir das nicht. Er ist das Einzige, das ich noch auf der Welt habe. Sagen Sie mir das nicht.“ Daraufhin wurde er von den Sozialarbeitern des Krankenhauses behandelt. „Er war ein wundervolles Kind, ein Einzelkind, auf das ich 15 Jahre lang gewartet habe, und jetzt ist er nicht mehr da“, erzählt Itzik Ochayon: „Ich hatte von den Explosionen gehört, habe die Mutter und die Großmutter angerufen, doch keine von ihnen meldete sich. Als ich im Fernsehen den Kindergarten meines Sohnes sah, drehte sich mir der Magen um. Ich fuhr ins Krankenhaus Soroka, und ein Teil meiner Familie war bereits dort. Die Ärzte warteten schon auf mich und teilten mir diese schlimme Nachricht mit. Und dann verstand ich, warum die Mutter nicht ans Telefon gegangen war. Auch sie wurde verletzt und befindet sich in kritischem Zustand. Zurzeit wird sie operiert.“

 

Am Freitag hat Itzik Ochayon seinen Sohn zum letzten Mal getroffen. „Ich besuche ihn jeden Freitag und manchmal auch unter der Woche. Am Freitag hatte er mich eingeladen und gesagt: ´Papa, ich habe eine Einladung für Dienstag. Im Kindergarten gibt es eine Feier.` Und jetzt findet am Dienstag sein Begräbnis statt. Ich habe alles an ihm geliebt. Er war ein fantastisches Kind, ein kluges Kind. Er wusste immer, was er tut. Dabei war er kaum vier Jahre alt und trotzdem schon selbstbewusst. Jeden Freitag bat er mich darum, den Wagen waschen zu gehen. Er liebte es zuzuschauen, wie das Auto von der großen Waschanlage gewaschen wird und wie wir im Wagen in diese Maschine hineinfahren.“

 

„Ich dachte zwar, dass Kassam-Raketen in Sderot einschlagen können, in dem Gebiet, in dem mein Sohn wohnt. Aber in diesem Bereich, im Stadtzentrum, das hätte ich nicht geglaubt. Ich lebe noch einmal die schönen Momente mit ihm durch. Ich möchte mich an die guten Momente mit ihm erinnern, an sein Lächeln, als er noch bei mir war. Er hat mir immer nette Dinge gesagt, wie ´lieber Papa, wundervoller Papa`, und ich habe ihm Wärme und Liebe gegeben. Ich habe ihn in der Notaufnahme gesehen und mich von ihm verabschiedet. Aber ich kann es noch immer nicht fassen.“ (ynet)


(3) Tote und Verletzte bei palästinensischem Anschlag auf Armeestützpunkt im Gazastreifen

Bei einem palästinensischen Angriff auf einen Stützpunkt der israelischen Armee (IDF) an der Gush-Katif-Kreuzung im Gazastreifen sind am Sonntagabend ein Soldat getötet und fünf weitere zum Teil schwer verletzt worden. Bei dem Toten handelt es sich um den 20jährigen Ro’i Nissim aus Rishon Letzion. Ersten Ermittlungen zu folge wurde die Explosion durch einen mit Sprengstoff gefüllten unterirdischen Tunnel ausgelöst, den palästinensische Terroristen offenbar unter dem Stützpunkt „Orchan“ gegraben hatten. Der Armeeposten liegt an der Hauptverkehrsachse, die den nördlichen mit dem südlichen Gazastreifen verbindet und überwacht palästinensische Terroraktivitäten. Nach Schätzungen soll der Sprengsatz ein Gewicht von etwa 150 kg gehabt haben. Durch die Wucht der Explosion ist das gesamte Gebäude in sich zusammengestürzt.

 

Rettungskräfte, die kurze Zeit später eintrafen, um die Verletzten zu versorgen, wurden von Palästinensern unter Beschuss genommen. Israelische Soldaten erwiderten das Feuer. Wenige Stunden später beschoss die israelische Luftwaffe zwei palästinensische Waffenfabriken im Gazastreifen. Außerdem konzentrierte die Armee weitere Streitkräfte an der Kissufim-Kreuzung. Vertreter des Sicherheitsapparats erklärten, Israel betrachte den Anschlag als eine schwere Gewalteskalation. Allerdings zeige sich auch, dass es palästinensischen Terrororganisationen zunehmend schwerer fällt, Anschläge innerhalb Israels durchzuführen.

 

Die Verantwortung für den Anschlag haben gleich mehrere palästinensische Terrororganisationen für sich beansprucht, darunter Hamas, Islamischer Jihad und die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden der Fatah: „Dies ist eine Botschaft an Sharon, dass... unsere Kämpfer den heiligen Krieg fortsetzen, bis wir sie (die Israelis) aus unserem Land vertrieben haben“, erklärte ein Sprecher der Märtyrer-Brigaden, der sich lediglich als „Abu Mohammed“ ausgab. Hamas erklärte, der Angriff käme als Rache für die Tötung des Anführers und Gründers des Hamas Sheikh Achmed Yassin im März und seines Nachfolgers Abdel Azziz Rantissi einen Monat später. Am Samstag hatten israelische Soldaten im Westjordanland acht Terroristen getötet, die auf den Fahndungslisten der israelischen Armee gestanden hatten. Unter ihnen ist der seit langem gesuchte Kommandeur der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden, der verantwortlich war für zahlreiche Terroraktivitäten in der Region um Nablus. (jpost)


(4) “Atzuv lamut be-Emtza ha-Tamuz“ - Es ist traurig, mitten im Monat Tamuz zu sterben: Nachruf auf Naomi Shemer

In Israel wird gerne gesungen. Die Menschen singen bei jeder Gelegenheit, in Chören, in Vereinen und allein.

 

Die Leute singen viel. Die besten Dichter und Komponisten schreiben Lieder und das Publikum schließt sie in sein Herz und singt – wir singen über die Jahreszeiten, über die Natur, über die Vergangenheit und die Zukunft, wir singen, wenn wir traurig sind und ganz besonders, wenn wir uns freuen.

 

Eine der herausragenden Persönlichkeiten des hebräischen Liedes war die Trägerin des israelischen Staatspreises Naomi Shemer, die 1930 im Kibbuz Kineret geboren wurde. Naomi Shemer dichtete und komponierte Lieder, mit denen sie die Gefühle einer gesamten Nation zum Ausdruck brachte. Hunderte ihrer Lieder begleiteten Israel seit den Fünfziger Jahren. Das israelische Publikum liebte die Komponistin, die Lyrikerin und die begnadete Künstlerin.

 

Naomi Shemer dichtete in wunderschönem Hebräisch und schuf wunderbare Melodien, sie begleitete unser Leben und bereicherte uns durch ihre Lieder.

Ihr Lied „Yerushalayim shel Zahav – Jerusalem aus Gold“ machte sie international berühmt.

 

Wir hören und wir singen ihre Lieder bei jeder Gelegenheit.

In einem ihrer Lieder heißt es: „Es ist traurig, mitten im Tamuz zu sterben, gerade wenn es Pfirsiche im Überfluss gibt und alle Früchte im Korb lachen“. Naomi Shemer starb mitten im Tamuz und wurde gestern, am 27. Juni 2004, im Kibbuz Kineret in der Nähe des See Genezareth beerdigt.

 

Wir werden weiter ihre schönen Lieder singen.


(5) Israeli in isländischem Eis erfroren
Der israelische Staatsbürger Idan Keinan aus Netanya ist am Montag während einer Reise in Island erfroren. Der 25jährige war Angestellter der israelischen Fluggesellschaft El-Al in London. Per Handy hatte Keinan versucht, über seine Schwester in Israel Hilfe zu organisieren. Allerdings gelang es ihm nicht, seinen genauen Standort zu beschreiben. Außerdem war der Akku des Handys fast leer, und so brach das Gespräch bald ab. Daraufhin benachrichtigte Keinans Schwester die isländische Polizei. Diese versuchte, Keinan per Telefon zu lokalisieren. Wegen des dichten Nebels konnte das Rettungsteam keinen Rettungshubschrauber losschicken. Nach der Suche mit Einsatzwagen fanden die Einsatzkräfte den erfrorenen Körper Keinans. Keinans Schwester flog nach Island, um die Leiche zu identizieren. (jpost)

(6) Das Wetter in Israel

Teils heiter, teils leicht bewölkt. Die Temperaturen:

 

Jerusalem: 20-28°C

Tel-Aviv: 23-29°C

Haifa: 22-30°C

Be’er Sheva: 19-33°C

Am Toten Meer: 27-40°C

Eilat: 26-40°C

 

Die Vorhersage für morgen, Dienstag, 29. Juni 2004, den 10. Tamuz 5764:

Am Dienstag und Mittwoch wird es wärmer, die Wolken verschwinden, und es wird sonnig. Die Luftfeuchtigkeit sinkt ab, vor allem in den höheren Lagen und im Landesinneren. (Ha’aretz daily)


(7) Wechselkurse

1 ¤ - 5,462 NIS (-0,14%)

1 £ - 8,199 NIS (+0,19%)

1 $ - 4,501 NIS (-0,18%)

(Bank of Israel, 25.06.04)


Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer