Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 21. Juni 2004
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(1) Bei der Umsiedlung der 7.500 Siedler hofft Ministerpräsident Sharon auf die Hilfe der Jewish Agency
(2) Terroristen töten Gastarbeiter in Gaza / Auseinandersetzungen an der Nordgrenze
(3) Israelische Bewässerungstechnik lässt Sahel-Zone grünen und bekämpft gleichzeitig die Landflucht
(4) Erziehung zu Verständnis und Toleranz: Workshop für Lehrer aus Deutschland und Israel in Israel
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Bei der Umsiedlung der 7.500 Siedler hofft Ministerpräsident Sharon auf die Hilfe der Jewish Agency

Ministerpräsident Ariel Sharon hofft bei der Räumung der Siedlungen aus dem Gazastreifen und dem nördlichen Westjordanland in den Negev und nach Galiläa auf die Unterstützung der Jewish Agency for Israel („Sochnut“). Das sagte Sharon bei einer Veranstaltung anlässlich des 75jährigen Bestehens der Organisation am Sonntag in Jerusalem. Nach einer überarbeiteten Fassung des Zeitplans des Abkoppelungsplans soll die freiwillige Räumung der rund 7.500 Siedler bereits im August 2004 beginnen und die verordnete Räumung ein halbes Jahr später (ursprüngliches Datum war März 2005). Anträge auf Entschädigungszahlungen können schon jetzt bei der Regierung in Jerusalem gestellt werden. Sie sollen die Familien beim Aufbau einer neuen Existenz in Israel unterstützen. Israel plant nach Medienberichten den Aufbau einer Spezialeinheit mit 2.000 Soldaten zur Auflösung der Siedlungen.

 

Unterdessen bezeichnete Verteidigungsminister Shaul Mofaz Berichte über den Bau eines Wassergrabens entlang der sog. Phildelphi-Route zwischen Ägypten und dem Gazastreifen als verfrüht. In der Kabinettssitzung am Sonntag sagte Sharon, dass ein solches Vorhaben nicht ohne die Absprache mit Ägypten durchgeführt würde. Ha’aretz hatte am Freitag erklärt, dass die Armee einen Kanal von 4 km Länge und 100 bis 200 Metern Breite bis Ende 2005 in Planung hätte. Der Graben könnte nach Angaben der IDF dem Waffenschmuggel zwischen Ägypten und Rafah im südlichen Gazastreifen regelrecht das Wasser abgraben und die Terrorgruppen auf lange Sicht entwaffnen. (Ha’aretz daily)


(2) Terroristen töten Gastarbeiter in Gaza / Auseinandersetzungen an der Nordgrenze

Palästinenser haben am Montagmorgen im Gazastreifen einen thailändischen Gastarbeiter getötet. Der Mann arbeitete in einem Gewächshaus der Siedlung Kfar Darom, als die Terroristen das Feuer auf israelische Soldaten eröffneten. Das Opfer starb später an seinen schweren Brust- und Bauchverletzungen in einem Krankenhaus in Be’er Sheva. Dem Angriff folgten Schusswechsel zwischen Terroristen und israelischen Soldaten. Außerdem schloss die Armee die Kissufim-Straßensperre. Soldaten hatten dort in der Gegend zwei scharfe Sprengsätze entdeckt. Freitagnacht zerstörte die israelische Luftwaffe zwei Metallwerkstätten in den Stadtteilen Zeitoun und Askula in Gaza-Stadt, die Terrororganisationen wie Hamas und anderen als Waffenschmiede dienten. Später zerstörte die Armee eine weitere Waffenwerkstatt im Flüchtlingslager Al-Muazi im Gazastreifen. (Ma’ariv international)

 

Am Sonntagnachmittag griff die schiitische Hisbollah-Miliz aus dem Libanon israelische Stellungen im westlichen Galiläa an. Die israelische Luftwaffe reagierte mit der Zerstörung eines Stützpunktes der Hisbollah im westlichen Teil des südlichen Libanon, von wo aus in der Vergangenheit israelische Ziele wiederholt angegriffen wurden. Seit dem Rückzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon im Mai 2000 wurden sechs israelische Zivilisten und elf israelische Soldaten durch Angriffe der Hisbollah in Israel getötet. (IDF)


(3) Israelische Bewässerungstechnik lässt Sahel-Zone grünen und bekämpft gleichzeitig die Landflucht

Mit einem modifizierten System der Tröpfchenbewässerung hat Prof. Dov Pasternak von der Ben Gurion Universität im Negev die seit Jahrzehnten in Israel bewährte Bewässerungstechnik den Anforderungen afrikanischer Kleinbauern angepasst und damit eine Möglichkeit geschaffen, wie in der Sahel-Zone Afrikas mit einfachsten Mitteln ganzjährlich Ernte erbracht werden kann. Während fünfjähriger Forschungsarbeiten entwickelte Prof. Pasternak im westafrikanischen Staat Niger das Bewässerungssystem „African Market Garden“ (AMG) für Bauern mit Landparzellen, die eine Fläche von lediglich 500 m² haben. Dabei wird das Wasser durch die Nutzung der Gravitationskraft an die Pflanzenstängel geleitet. Die ersten Erfolge erzielte Pasternak in Zusammenarbeit mit Issaka Dandakoye in Niamey. Dandakoye ist nigerianischer Kleinbauer in vierter Generation. Durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Dandakoye und Pasternak, der im Niger als „Prof. Dov“ bekannt ist, entwickelte sich eine persönliche Freundschaft. Yitzhak Abt vom Zentrum für Entwicklungszusammenarbeit MASHAV (http://mashav.mfa.gov.il) des israelischen Außenministeriums in Jerusalem erkannte die landwirtschaftliche und soziale Bedeutung des Konzeptes früh und sorgte für die Unterstützung des Ministeriums für Pasternaks Forschungsprojekt. Während der ersten zwei Jahre unterstützte die Weltbank das Projekt finanziell.

 

AMG arbeitet auf der Basis der Tröpfchenbewässerung, die die israelischen Landwirte kurz nach der Staatsgründung 1948 entwickelt hatten, um die Ernährung der Massen jüdischer Einwanderer in größtenteils trockenen Land gewährleisten zu können. Bei der Tröpfchenbewässerung wird das Wasser durch Schläuche direkt an den Pflanzenstängeln auf dem Boden entlanggeführt, wo es kontinuierlich und gezielt durch kleine Düsen hervortritt und direkt in den Boden einsickern kann. Da der Verlust durch die Verdunstung des Wassers auf diese Weise äußerst gering gehalten wird, ist diese Art der Landwirtschaft etwa 50% ergiebiger als herkömmliche Bewässerungstechniken. Auch der Einsatz von Düngemitteln, die dem Wasser beigemengt werden, kann auf diese Weise erheblich reduziert werden, da sie direkt über den Wurzeln in das Erdreich einsickern.

 

Da vielen Kleinbauern in Afrika Pumpen oder ausreichend Strom zur technischen Bewässerung fehlen, hat Pasternak die genaue Größe eines Wasserbehälters ermittelt, die nötig ist, damit der Bestand (in diesem Fall Gemüse und einige Obstbäume) mit genau soviel Wasser versorgt wird, wie er durch Ausdünstung verliert. Der Behälter steht 1 Meter über dem Erdboden. Mit einem Wasserhahn kann die Fließgeschwindigkeit genau reguliert werden, sodass die Auswaschung der Nährstoffe aus dem Boden verhindert wird. Bisher wurden 1.550 AMGs auf Ackerland von bis zu 400 m² errichtet. Der Ertrag ist viermal höher als bei der traditionellen Ackerbaumethoden: Ein Bauer kann auf diese Weise $ 4.000 pro Jahr verdienen. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt im Niger bei $ 800. Yitzhak Abt glaubt, dass die Subsistenzwirtschaft westafrikanischer Kleinbauern erheblich verbessert werden und der Abwanderung aus ländlichen Gebieten in die Ballungszentren entgegenwirken könnte. Ab Juli sponsert USAID die Einführung von AMG in den benachbarten Ländern Burkina Faso und Ghana. (http://www.israel21c.org)


(4) Erziehung zu Verständnis und Toleranz: Workshop für Lehrer aus Deutschland und Israel in Israel
Die israelische Lehrerorganisation ASSTI und die deutsche Pädagogische Akademie der evangelischen Erzieher e.V. (GEE) veranstalten vom 22. Juli bis 5. August 2004 in Israel einen Workshop zum Thema „Understanding and Developing the Social Skills of Tolerance and Cultural Pluralism“. Das Seminar ist offen für Lehrer aller Schulformen und Fächerkombinationen. Der Workshop findet in der christlichen Begegnungsstätte Nes Ammim im westlichen Galiläa statt. Die deutschen Teilnehmer werden thematisch und organisatorisch ausführlich auf die Reise vorbereitet. Anmeldung der deutschen Teilnehmer bei Nes Ammim e.V. Email: info@nesammim.de

(5) Das Wetter in Israel

Teils sonnig, teils leicht bewölkt und etwas kühler:

 

Jerusalem: 18-27°C

Tel-Aviv: 22-27°C

Haifa: 20-28°C

Be’er Sheva: 20-29°C

Am Toten Meer: 26-38°C

Eilat: 27-39°C

 

Die Vorhersage für morgen, Dienstag, 22. Juni 2004, den 3. Tamuz 5764:

Bis Mittwoch bleibt das Wetter gleich, erst am Donnerstag wird es noch einmal etwas kühler. (Ha’aretz daily)


(6) Wechselkurse

1 € - 5,399 NIS (-0,41%)

1 £ - 8,225 NIS (-0,56%)

1 $ - 4,499 NIS (+0,00%)

(Bank of Israel, 18.06.04)


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