Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 03. Juni 2004
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(1) Verhandlungen im Streit um den Abkoppelungsplan des Ministerpräsidenten
(2) IDF zerstören Waffentunnel von 250 Metern Länge, 18 Gebäude eingerissen
(3) „Light up the Night“: Am Abend beginnt die dritte Gay Parade Jerusalems
(4) Wahlverwandtschaften – Qualverwandtschaften: 10th Jewish Film Festival in Berlin
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Verhandlungen im Streit um den Abkoppelungsplan des Ministerpräsidenten

Im Streit um den Abkoppelungsplan des Ministerpräsidenten Ariel Sharon ist es unter den Likud-Ministern Benyamin Netanyahu, Limor Livnat und Silvan Shalom noch zu keiner Einigung gekommen. Die Minister befanden sich am Nachmittag im Gespräch mit der Ministerin Zipi Livni. Diskutiert wurde über die Formulierung des Kapitels, das sie als Kompromissvorschlag für den Abkoppelungsplan eingebracht hatte. Der israelische Rundfunk (Galei Zahal) berichtete, dass der Vorsitzende der nationalreligiösen Partei Mafdal (NRP), Effi Eitam, nach einem Treffen mit den Ministern gesagt habe, dass Ministerpräsident Sharon beabsichtige, „Gush Katif bis Ende 2005 von Juden zu säubern und gegenüber einem solchen Verständnis seien selbst verbale Streiche ohne Bedeutung.“ Zuvor teilte Eitam mit, dass eine Unterstützung der noch unschlüssigen Minister im Likud zugunsten der Siedlungsräumung dazu führe, dass Mafdal die Regierung verlässt.

 

Ministerin Livni brachte eine Mitteilung des Ministerpräsidenten Sharon mit sich zu den Verhandlungen, deren Inhalt jedoch noch nicht veröffentlicht wurde. Livni sagte, dass man für die Einheit der Regierung und Israels das Richtige tun müsse. Die Korrespondenten der Tageszeitung „Ha’aretz“, Masal Moalem, Gideon Alon , Nadav Sharagi, fügen hinzu: Das Treffen der Minister Livnat, Netanyahu, Shalom und Livni im Hotel Hilton in Tel Aviv heute nacht endete ohne Übereinkunft. Damit Sharon eine Regierungsmehrheit erzielt, genügt es, dass einer der Minister für den Plan stimmt, obwohl man davon ausgehen kann, dass sich dann auch die anderen anschließen werden, sollte erst einmal einer von ihnen den Plan befürworten. Im Likud nimmt man an, dass Netanyahu sehr an einem Kompromiss interessiert ist. Als er zum Treffen kam, äußerte sich Netanyahu: „Mein Ziel ist, eine Spaltung des Likud zu verhindern und ein Maximum an Unterstützung in der Koalition zu erreichen.“ (Walla)

 

***

Am Montag wird der stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister Silvan Shalom nach Kairo reisen. Geplant sind Gespräche mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak und Geheimdienstchef Omar Suleiman. Es ist der zweite Besuch Shaloms in Ägypten während der letzten zwei Monate und sein drittes Treffen mit Präsident Mubarak. Zum Gespräch stehen weitreichende Überlegungen in Sicherheitsangelegenheiten für den Tag nach einem israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen. Ägypten hatte in den vergangenen Tagen seine Unterstützung für Sharons Abkoppelungsplan zugesagt und sich für eine Machtverteilung von PLO-Chef Yasser Arafat auf den palästinensischen Ministerpräsidenten Ahmed Qureia unterstützend geäußert. (Ha’aretz online)


(2) IDF zerstören Waffentunnel von 250 Metern Länge, 18 Gebäude eingerissen
Die israelische Armee (IDF) hat am Donnerstagmorgen in Rafah, im südlichen Gazastreifen, einen weiteren Waffenschmugglertunnel zerstört. Der Tunnel war 8 Meter tief und 250 Meter lang. Israelische Soldaten und Grenzpolizisten hatten den unterirdischen Gang am Mittwoch am Stadtrand Rafahs entdeckt. Sein Ausgang befand sich im Hof eines verlassenen Wohnhauses. In dem Tunnel fanden die Soldaten Nahrungsmittel und Ausrüstung. Nach palästinensischen Angaben riss die IDF mindestens 18 Gebäude ein. Nach Armeeangaben wurde aus den Gebäuden auf die Soldaten geschossen. Der Schmugglertunnel ist der vierte Tunnel, der seit Beginn des Einsatzes der IDF in Rafah vor zwei Wochen untauglich gemacht wurde. Unterdessen sind über 100 Mitglieder des palästinensischen Sicherheitsdienstes im Gazastreifen in einen Streik getreten. Sie werfen der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) vor, nichts gegen die „um sich greifende Korruption“ unter ihren leitenden Beamten zu unternehmen. Um Druck auf Palästinenserpräsident Arafat zu erhöhen, besetzten sie bereits am Dienstag im zentralen Gazastreifen ein Gebäude der „Force 17“, der Leibwache Yasser Arafats und sandten ihm einen Beschwerdebrief. (IDF/ Ha’aretz online)

(3) „Light up the Night“: Am Abend beginnt die dritte Gay Parade Jerusalems

Tausende Gäste werden am Donnerstagabend zur dritten „Gay Parade“ in der israelischen Hauptstadt Jerusalem erwartet. Unter dem Leitspruch „Light up the Night“ führt der Demonstrationszug der israelischen schwullesbischen Bürgerrechtsbewegung um 18 Uhr 30 Ortszeit von der Fußgängerzone „Ben Yehuda“ entlang der King George Avenue bis zum Liberty Bell Park, wo eine Großveranstaltung den Abschluss bildet. Anschließend organisiert das „Jerusalem Open House“ in der kommenden Woche eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Liebe und Toleranz“. Auf dem Programm stehen unter anderem ein Diskussionsabend mit Anat Hoffman, Leiterin des Center for Jewish Pluralism, und Filmabende („Queer Cinema“), darunter Neuproduktionen von Jerusalemer Filmstudentinnen und Filmstudenten.

 

Die Gay Parade hat in den vergangenen zwei Jahren zu heftigen Kontroversen in der Stadt geführt. Vertreter der ultraorthodoxen Gemeinde versuchten, den Umzug zu verbieten und stellten Warnschilder auf, Kinder sollten sich den Sünern“ fern halten und der Demonstration nicht zu nahe kommen. Und der prominente Kabbalist Rabbiner David Batzri glaubt sogar zu wissen, dass die Strafe die Homosexuellen erst in ihrem nächsten Leben treffen wird: in der Reinkarnation als „Hasen und Kaninchen“. Bis dahin wird den Jerusalemern nichts anderes übrig bleiben, als sich weiter mit den Forderungen der Schwulen und Lesben auseinander zu setzen: Denn die „International Association of Lesbian, Gay, Bisexual, Transgendered Pride Organisators“ hat vor einem Jahr in Montreal beschlossen, dass die nächste „World Pride“ im kommenden Jahr 2005 nirgendwo anders als in Jerusalem stattfinden soll. (jpost)


(4) Wahlverwandtschaften – Qualverwandtschaften: 10th Jewish Film Festival in Berlin

Unter dem Motto „Wahlverwandtschaften – Qualverwandtschaften“ präsentiert das Jewish Filmfestival vom 6. bis 17. Juni im Kino Arsenal 23 Spiel- und Dokumentarfilme aus neun Ländern, die zwischen 1983 und 2003 entstanden sind. Neben Produktionen aus ganz Europa, den USA, Russland und Argentinien sind auch fünf Filme aus Israel.

 

Aufgrund der hohen Resonanz bei der Berliner Vorführung im Juni des vergangenen Jahres werden die beiden Kurzfilm-Serien „Moments“ und „I have a dream“ wiederholt (Sonntag, 13. Juni, 11 Uhr).

 

Von David Ofek, der auch als Gast des Festivals anwesend sein wird, werden zwei Filme gezeigt. Sein Film „No. 17“ wurde auf dem diesjährigen DocAviv Festival in Tel Aviv als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet (Sonntag, 13. Juni, 17 Uhr). „The Barbecue People“ erhielt den Silver Ombu für das beste Drehbuch auf dem Mar del Plata International Film Festival (Sonntag, 13. Juni, 21 Uhr): Israel Ende der achtziger Jahre: In den grünen Hügeln vor einer kleinen Arbeiterstadt findet eine wilde Grillparty statt, mit der eine irakische Einwandererfamilie den 40. Jahrestag der Unabhängigkeit Israels feiert. Überraschend taucht ein ehemaliger Geliebter der Mutter auf. Unter Täuschungen bringt er ihren Ehemann dazu, in die USA zu reisen. Die Mutter, die nun mit ihrer alten Liebe allein ist, gerät in einen Sturm der Gefühle. Dabei geht es auch um die traumatische Begegnung zwischen dem irakischen Erbe der Eltern und der israelisch-zionistischen Kultur der Kinder. Bild (HTML)

 

Bei „Shiva for my mother“ handelt es sich um eine Trauerreise durch die verschiedenen Stadien des Kummers. Sie beginnt mit nostalgischen Geschichten über die Verstorbene, verwandelt sich aber schnell in die Suche nach Erklärungen für vergangene Konflikte mit der Mutter (Sonntag, 13. Juni, 19 Uhr). Katzir hat in Geschichte an der Hebrew University promoviert und Film an der Boston University studiert. Sie unterrichtet in beiden Gebieten an der Beit Berl Akademie, leitet das kommunitäre Kabel-Fernsehen von Beit Berl und arbeitet als Dokumentarfilmmacherin.

 

Dov Gil-Hars “Behind Enemy Lines” begleitet die emotionale und dramatische Fahrt eines israelischen Polizeioffiziers und eines palästinensischen Journalisten zu den Orten, die für sie zu Symbolen des Konfliktes geworden sind (Dienstag, 15. Juni, 19 Uhr).

 

Zum ersten Mal werden einige Filme des Festivals am 17., 21. und 22. Juni auch in Potsdam zu sehen sein.

 

10th Jewish Film Festival, 6.-17. Juni 2004 im Filmhaus am Potsdamer Platz, Berlin. Tel.: 030-269 55-100; www.jffb.de


(5) Das Wetter in Israel

Teils sonnig, teils leicht bewölkt. Für die Jahreszeit ist es weiterhin zu kühl:

 

Jerusalem: 15-23°C

Tel-Aviv: 19-24°C

Haifa: 19-25°C

Be’er Sheva: 17-27°C

Eilat: 23-35°C

 

Die Vorhersage für morgen, Freitag, 4. Juni 2004, den 15. Siwan 5764:

Heiter und etwas wärmer. Am Samstag Sonne, die Temperaturen steigen weiter an, und es wird wärmer und trockener. Am Sonntag trocken und heiß, vor allem in den Berglagen und im Landesinneren (Sharav). (Ha’aretz online)


(6) Wechselkurse

1 € - 5,587 NIS (+0,370%)

1 £ - 8,397 NIS (+0,465%)

1 $ - 4,551 NIS (-0,022%)

(Bank of Israel, 02.06.04)


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