Der kleinste Computer der Welt besteht ausschließlich aus biologischen Molekülen: Etwa eine Trillion passen in einen Wassertropfen. Israelische Forscher des Weizmann Instituts haben den Biomolekular-Computer jetzt erfolgreich darauf programmiert, dass er Gleichgewichtsveränderungen von Molekülen im Körper, die auf bestimmte Krebsarten hindeuten, in einem Reagenzglas identifiziert. Er kann den Krebs diagnostizieren und durch Produktion eines Medikamentmoleküls diese Krebszellen bekämpfen. Seine Ergebnisse veröffentlichte das Forschungsteam jetzt in der Wissenschaftszeitschrift „Nature“:

Sowohl Input als auch Output und 'Software' bestehen aus dem Genmaterial DNA. Enzyme, die die DNA manipulieren, fungieren als 'Hardware'. Die neueste Version des Input-Apparats wurde entworfen, um die Konzentrationen spezifischer RNA-Moleküle zu messen. RNA-Moleküle werden (abhängig von der Krebsart) entweder über- oder unterproduziert. Die Output-Einheit des Computers kann nach der Krebsdiagnose eine kontrollierte Freigabe einsträngiger DNA-Moleküle veranlassen. Sie greifen in die Aktivitäten der Krebszellen ein und bewegen diese zur Selbstzerstörung.

In einer Serie von Reagenzglas-Experimenten hat das Team den Computer darauf programmiert, RNA-Moleküle zu identifizieren, die auf Prostata-Krebs hinweisen. Der Computer gibt nach korrekter Diagnose kurze DNA-Stränge zur Abtötung der Krebszellen ab. Auf ähnliche Weise gelang die Identifikation eines Lungenkrebses im Reagenzglas. Eines Tages könnten mikroskopische Computer als 'Arzt in der Körperzelle', also in lebendem Gewebe, Diagnosen und Behandlungen durchführen.

Die Originalversion des Biomolekular-Computers wurde von Prof. Ehud Shapiro und seinen Kollegen vor drei Jahren vorgestellt. Das Guinness-Buch der Rekorde 2004 listet eine verbesserte Version, das seine Input-DNA-Moleküle als einzige Energiequelle nutzt, als kleinsten biologischen Computer der Welt. „Es ist ganz klar, dass der Weg bis zur Realisierung unserer Vision noch sehr lang ist; es mag sogar noch Jahrzehnte dauern bis ein solches System im menschlichen Körper zur Realität wird“, sagt Shapiro, „aber gerade erst vor zwei Jahren haben wir vorhergesagt, dass es noch zehn Jahre dauern wird, bis wir den Punkt erreichen, den wir heute erreicht haben.“ An der Entwicklung haben die Studenten Yaakov Benenson, Binyamin Gil, Uri Ben-Dor und Dr. Rivka Adara mitgearbeitet. Weitere Informationen und Fotos: www.weizmann.ac.il/udi/PressRoom

Das israelische Außenministerium in Jerusalem veranstaltet vom 25. Juli bis 13. August 2004 zum elften mal sein diplomatisches Seminar für jüdische Nachwuchs-Führungskräfte „Bayit Meshutaf“ in Israel. Das Seminar findet jährlich zweimal statt. Eines steht Teilnehmern aus der ganzen Welt offen, das zweite ist auf ein spezifisches Gebiet beschränkt. Seit der ersten Veranstaltung im Juli 1999 haben fast 200 junge jüdische Leiter aus 45 verschiedenen Ländern der ganzen Welt daran teilgenommen.

Zu dem diesjährigen Seminar vom 25. Juli bis 13. August sind Teilnehmer aus allen Ländern zugelassen. Die Themen sind vielseitig gestaltet und sollen hauptsächlich die Beziehungen zwischen Nachwuchs-Führungskräften und dem Staat Israel vertiefen. Das Seminar bietet einen tiefen Einblick in die zahlreichen Gesichtspunkte des israelischen Alltags, darunter die nationale Sicherheit, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft, jüdisches Leben in Israel, Beziehungen zwischen Israel und Diaspora, Kampf gegen den Antisemitismus, Anschluss weiterer Staaten an die Europäische Gemeinschaft und andere zentrale Themen.

Das Seminar wird in englischer Sprache abgehalten. Die Kenntnis des Englischen ist daher Voraussetzung zur Teilnahme. Teilnehmen können Universitätsabsolventen mit mindestens einem BA-Abschluss bis 35 Jahre. Das diplomatische Seminar für jüdische Nachwuchs-Führungskräfte wird vollständig vom israelischen Außenministerium gesponsert. Die gesamten Kosten für Unterkunft, Exkursionen und andere Ausgaben werden übernommen. Die Teilnehmer müssen lediglich für die Flugkosten nach Israel und zurück aufkommen.

Stardirigent Daniel Barenboim hat bei seiner Auszeichnung mit dem Wolf-Preis am Sonntagabend heftige Kritik an der Palästinenser-Politik Israels geübt. Die Preisverleihung fand in der Knesset, dem israelischen Parlament in Jerusalem, statt. In seiner Rede sagte Barenboim, dass die Politik Israels nicht mit der Unabhängigkeitserklärung des israelischen Staates in Einklang stehe und dass dieser Unterschied angesichts der Jahrzehnte dauernden Besatzung zu groß sei, um darüber hinwegzusehen. Die Bemerkungen wurden vom Publikum in erster Linie mit Beifall, aber auch mit etwas Bestürzung aufgenommen. Die Erziehungsministerin Limor Livnat (Likud), die zugleich Vorsitzende ex officio des Stiftungskuratoriums ist, erklärte dem Preisträger daraufhin verärgert, dass Israel in erster Linie als Heimstätte des jüdischen Volkes gegründet wurde, und dass dieser Staat die Minderheiten, die in ihm leben, anerkennt. Die Antwort der Ministerin wurde durch Beifall und Buh-Rufe aufgenommen.

Trocken-heiße Wüstenwinde (Sharav) sorgen für viel Sonne und sommerlich-heiße Temperaturen im ganzen Land. Im Süden Sandstürme. Magen David Adom (Roter Davidstern) warnt angesichts der Hitzewelle vor Dehydrierung und rief dazu auf, genügend zu trinken und sonnige Plätze zu meiden. Am Nachmittag bringen westliche Winde mit 40 bis 60 km/h von der Küste her etwas Abkühlung. Die Hitze wird aber erst am Dienstag merklich nachlassen. Die Temperaturen am Montag:

Jerusalem: 15-35°C

Tel-Aviv: 17-34°C

Haifa: 17-34°C

Be’er Sheva: 15-41°C

Am Toten Meer: 24-43°C

Eilat: 23-41°C

Die Vorhersage für morgen, Dienstag, 11. Mai 2004, den 20. Iyyar 5764:

1 € - 5,531 NIS (-0,22%)

1 £ - 8,221 NIS (+0,21%)

1 $ - 4,587 NIS (+0,31%)