Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 07. Mai 2004
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(1) Ministerpräsident Ariel Sharon hält an Räumung des gesamten Gazastreifens fest
(2) Soldat nach Hisbollah-Angriff an Nordgrenze getötet
(3) Hintergrund: Die Hisbollah, Israel und die "Shebaa Farms"
(4) Fünf neue Richter am Obersten Gericht in Jerusalem gewählt
(5) Ägyptisches Musikvideo: Israel für Anschläge auf WTC verantwortlich
(6) Acht israelische Beiträge beim 19. Internationalen Dokumentarfilmfestival
(7) Dichterin Agi Mishori beim 5. Internationalen Literaturfestival in Bremen
(8) Maccabi gewinnt zum siebten Mal in Folge den israelischen Pokal
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Ministerpräsident Ariel Sharon hält an Räumung des gesamten Gazastreifens fest

Ministerpräsident Ariel Sharon beabsichtigt weiterhin, alle Siedlungen im Gazastreifen zu räumen, ungeachtet der Absage, die seine Likudpartei dem Abkoppelungsplan bei dem Referendum am vergangenen Sonntag erteilte. Das sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Industrie und Handel Ehud Olmert im Armeeradio Galei Zahal am Freitagmorgen. Am Donnerstag erklärte Sharon gegenüber EU-Ministern, dass er zusätzlich zu den Siedlungen auch die Industriezone bei Erez im nördlichen Gazastreifen räumen lasse. Das Industriegebiet war wiederholt Ziel von Attentaten palästinensischer Terrorgruppen gewesen. „Ich habe das Referendum verloren, aber meine Meinung habe ich nicht geändert. Ich werde keinen anderen Plan durchsetzen, keiner hat eine bessere Initiative als diese“, sagte Sharon.

 

Gleichzeitig versprach der Ministerpräsident den Abbau von drei bewohnten illegalen Siedlungsaußenposten im Westjordanland zu Beginn der kommenden Woche: Nego’ot West, Givat Assaf und Givat Ha’Degel. Der Siedlerrat nannte die Entscheidung des Ministerpräsidenten in einer Erklärung eine „Revanche“ für die Niederlage im Likud-Referendum und kündigte seinen Widerstand mit allen demokratischen Mitteln an. Das Büro des Ministerpräsidenten stritt die Vorwürfe ab und verwies auf neun weitere Räumungsbefehle, die der Ministerpräsident schon vor dem Referendum am Sonntag unterzeichnet hatte. (Ha’aretz online/ jpost)


(2) Soldat nach Hisbollah-Angriff an Nordgrenze getötet

Bei schweren Feuergefechten zwischen Einheiten der israelischen Armee (IDF) und der radikalislamischen Terrormiliz Hisbollah in der Gegend um Har Dov an der israelischen Nordgrenze ist ein israelischer Soldat am Freitagmorgen getötet worden. Acht Soldaten erlitten Verletzungen, darunter befinden sich zwei schwer verletzte. Die Auseinandersetzungen begannen, als die Hisbollah in den frühen Morgenstunden Katyusha-Raketen, Panzerabwehrraketen und Mörsergranaten auf Armeestellungen der IDF in der Gegend um Har Dov abfeuerten, einem etwa 15 Quadtratkilometer großen, weitgehend unbewohnten Landstrich, der von der Hisbollah „Shebaa Farms“ genannt wird.

 

Der Hisbollah-Angriff dauerte mehr als eine halbe Stunde. Die israelische Armee reagierte mit Kampfhubschraubern und Artilleriefeuer auf Stellungen der Terrorgruppe in der Nähe des libanesischen Ortes Shuba im Südlibanon. Bis zum Mittag waren die Kämpfe beendet. Der Hisbollah-Angriff war der dritte Vorfall an der Nordgrenze in dieser Woche. Erst vor zwei Tagen hatte die IDF einen größeren Überfall auf einen Armeeposten verhindert, nachdem israelische Soldaten zwei verdächtige Gruppen bemerkten, die sich in den frühen Morgenstunden den israelischen Stellungen zu nähern versuchten. Die Soldaten eröffneten daraufhin das Feuer. Es ist zu betonen, dass es in diesem Grenzgebiet zwischen Israel und Libanon keinen Sicherheitszaun gibt. (Ma’ariv International)


(3) Hintergrund: Die Hisbollah, Israel und die "Shebaa Farms"

Entgegen dem Urteil der Vereinten Nationen, dass Israel sich vollständig aus dem Südlibanon zurückgezogen hat, sind die Hisbollah und die libanesische Regierung der Ansicht, Israel halte nach wie vor libanesisches Territorium im Osten des Berges Dov (Har Dov) besetzt, und zwar einen etwa 15 Quadratkilometer großen, weitgehend unbewohnten Landstrich namens Shebaa Farms. Diese Behauptung liefert der Hisbollah einen Vorwand, ihre Kampfhandlungen gegen Israel fortzusetzen.

 

Israel hat eine Reihe von Beobachtungsposten an strategischen Punkten in den Bergen eingerichtet und bleibt bei seinem von der UN bestätigten Standpunkt, dass es sich um ursprünglich syrisches Gebiet handelt. Die Syrer unterstützen natürlich die Auffassung der Hisbollah. Nach Einschätzung der Washington Post profitieren alle arabischen Parteien gleichermaßen von dieser Kontroverse: „Für Syrien bedeutet das, dass es sich weiterhin der Hisbollah bedienen kann, um die Israelis zu provozieren; dem Libanon liefert die Situation einen Vorwand, in bestimmten Fragen - wie etwa bei der Freilassung libanesischer Kriegsgefangener, die sich noch in israelischen Gefängnissen befinden - Druck auszuüben. Für die Hisbollah ist sie ein Grund, ihre Miliz weiter unter Waffen zu halten und mit ihr zu agieren, und ganz allgemein stellt sie eine höchst willkommene neue Angriffsfläche für eine Widerstandsbewegung dar, die sonst nichts mehr hätte, wogegen sie kämpfen könnte." (Washington Post, 30.01.2001)


(4) Fünf neue Richter am Obersten Gericht in Jerusalem gewählt
Trotz extremen Drucks seitens der Knessetabgeordneten der rechten Fraktionen wurde die Staatsanwältin Edna Arbel am Donnerstagnachmittag zur Richterin des Obersten Gerichtshofs in Jerusalem (Bagaz) gewählt. Außer ihr wurden auch die Richter Salim Gubran und Esther Hayot sowie der ehemalige Rechtsberater der Regierung Elyakim Rubinstein gewählt. Zum Obersten Richter auf Zeit wurde der Richter Jonathan Adiel gewählt. Der Vorsitzende des Ausschusses für Verfassungsfragen MdK Michael Eithan erklärte als Reaktion auf die Entscheidung: „Ein Sieg für Benish, Arbel und ihre Wohltäter, eine Niederlage für den Obersten Gerichtshof, dessen Prestige darunter leiden wird, und ab morgen wird dieser in weiten Teilen der Bevölkerung sehr umstritten sein.“ Bezüglich einer Petition an den Obersten Gerichtshof wegen der Entscheidung der Richter sagte Eithan: „Die Entscheidung im Obersten Gerichtshof ist bereits vor einem Jahr gefallen. Der Gerichtshof wird da nicht weiterhelfen.“ (ynet)

(5) Ägyptisches Musikvideo: Israel für Anschläge auf WTC verantwortlich

Ein neues ägyptisches Musikvideo macht die USA und Israel für die Terroranschläge auf das World Trade Center vom 11. September 2001 verantwortlich. Es gehört zu einem Lied von Shaaban Abdul Rahim, das ursprünglich den Titel „Ich hasse Israel" trug. Das Lied heißt jetzt „O arabischer Freund". Die amtliche palästinensische Tageszeitung „Al Hayat Al Jadida" schreibt, der Sänger hat „das gesagt, was die arabischen Völker auf dem Herzen haben": Das Lied „drückt aus, was in der Welt geschieht". Nach Auffassung der saudischen Zeitung „Al Watan" sind die Karikaturen „der hässlichsten Menschen in der Menschheitsgeschichte, Bush und Scharon" das Schönste an dem Musik-Clip. Das Video wird in Ägypten täglich mehr als 70mal gesendet. Verkauft wurden bisher mehr als 15 Mio. Exemplare. (Walla/ Palestinian Media Watch Bulletin – Auszüge aus dem Video können unter www.pmw.org.il angesehen werden.)

 

Auszug aus dem Liedtext:

 

(...)

 

Amerika und Israel, eine Münze mit zwei Gesichtern.

Sie haben die Welt in einen Dschungel verwandelt und die Lunte angezündet.

Amerika hat seine Flügel ausgespannt und nimmt keine Rücksicht.

Keiner kann es aufhalten, keiner kann es fassen.

Einmal sagt er (Bush) Iran, dann sagt er wieder Syrien.

Aber er schweigt über Korea.

Und über den Turm (Twin Towers), o Volk,

Sicherlich! Seine Freunde (Israel) sind diejenigen,

die sie zum Einstürzen gebracht haben.

Was für ein Terror!! (Das Video zeigt Sharon, wie er den Knopf drückt)

Wie viele Jahre noch. Werden sich Amerika und Israel wie Tyrannen aufspielen..

 

(…)

 

***

Ein ägyptisches Gericht hat am vergangenen Montag die Gründung eines ägyptisch-israelischen Freundschaftsvereins verboten. Der ägyptische Filmregisseur Nabil Abdel-Alim wollte die Initiative ins Leben rufen, um den Dialog zwischen Ägyptern und Israelis zu fördern. Als das Sozialministerium in Kairo, das Vereinsgründungen kontrolliert, den Gründungsantrag ablehnte, ging Abdel-Alim vor Gericht. Dies entschied, dass der Verein eine „politische Agenda“ habe. „Die arabische Öffentlichkeit braucht solche falschen Freundschaften nicht“, hieß es zur Begründung weiter. (jpost)


(6) Acht israelische Beiträge beim 19. Internationalen Dokumentarfilmfestival

Vom 7. bis 15. Mai 2004 findet in München zum 19. mal das international renommierte Dokumentarfilmfestival statt, das sich die Förderung des künstlerischen Dokumentarfilmes zur Aufgabe gesetzt hat. Unter den rund 90 neuen Filmen aus dem Ausland befinden sich auch acht israelische Beiträge, die in verschiedenen Kategorien gezeigt werden.

 

Die Filme „Garden“ von Ruthie Shatz und „Checkpoint- Mahssomim“ von Yoav Shamir laufen im Wettbewerb um den Dokumentarfilmpreis des Bayerischen Fernsehens (dotiert mit € 10.000) sowie um den Preis des Festivals für den besonderen Dokumentarfilm (dotiert mit € 2.500).

 

Checkpoint, der die Pflichten und Nöte junger Soldaten in demokratischen Armeen thematisiert, läuft auch im Internationalen Programm, das eine Rückschau auf die weltweit besten Dokumentarfilme des Vorjahrs bieten soll.

 

Misifa – Lesafa, Nurith Avivs neuer und eben in Tel Aviv prämierter Film über Heimatgefühl und Muttersprache Bechzkat Satmar/ In Satmar Custody und Blood Engagement, Filme über das Schicksal jemenitischer und äthiopischer Juden, die zum Spielball politischer Interessen wurden und mit ihren neuen Lebensumständen in Israel oder den USA keineswegs zurechtkommen, Paradise Lost über die schwierige Identitätssuche einer jungen arabischen Israelin, sind nur ein kleiner Teil von Werken, die sich ausdrücklich nicht der Tagesaktualität verschrieben haben, sondern als wichtige Dokumente zur Zeitgeschichte gedacht sind.

 

Harug-ha 17 / Nr. 17 zeigt anhand der Suche nach der Identität eines Opfers eines Bombenattentats auf einen Linienbus die ungeheure Perfidie solcher Terroranschläge und die traumatischen Folgen für alle Angehörigen und die überlebenden Opfer.

 

Der Leiter der New Israeli Foundation for Cinema and Television wird dieses Jahr bei dem Festival zu Gast sein. Veranstaltungsorte sind das ARRI Kino, der Rio Filmpalast, das Filmmuseum, der Vortragssaal der Stadtbibliothek am Gasteig, das Maxim-Kino, das Kino der Hochschule für Fernsehen und Film - und für unseren Partner LiteraVision - das Literaturhaus. Weitere Informationen unter www.dokfest-muenchen.de


(7) Dichterin Agi Mishori beim 5. Internationalen Literaturfestival in Bremen

Agi Mishol schreibt Gedichte als Serienaufnahmen, die schnell wechselnde Bilder festhalten. Katapultiert ihre Gegenstände am liebsten in so irritierend neue Kontexte, dass sie erst richtig sichtbar werden. Die israelische Dichterin ist am Freitag, dem 14. Mai, und Samstag, dem 15. Mai 2004, zu Gast beim 5. Internationalen Literaturfestival in Bremen:

 

20 Uhr | poetry im Theater

Schauspielhaus, Theater am Goetheplatz

 

Eröffnung des Festivals

Vorstellung aller Autoren

 

An diesem Abend lesen:

Gennadij Ajgi | Russische Föderation

Zehra Çirak | Türkei/Deutschland

mit Jürgen Walter | Deutschland

Serge van Duijnhoven | Niederlande

Wolfgang Hilbig | Deutschland

Agi Mishol | Israel

Herta Müller | Rumänien/Deutschland

 

Moderation: Silke Behl, Radio Bremen

 

Samstag, 15. Mai 2004

15 Uhr | Lesung mit Agi Mishol (Israel)

in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

in Kooperation mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen und den Bremer Freunden Israels, Eintritt frei.

 

Nähere Informationen unter:

www.poetry-on-the-road.com


(8) Maccabi gewinnt zum siebten Mal in Folge den israelischen Pokal

Nach seinem Triumph in der Euroleague gegen Skipper Bologna hat Maccabi Tel Aviv auch den israelischen Pokal im Basketball gewonnen. Im Endspiel besiegte Maccabi Tel Aviv Hapoel Jerusalem mit 108:85. Das Spiel wurde mit Spannung erwartet, da Jerusalem vor vier Wochen ebenfalls einen europäischen Pokal gewonnen hatte (ULEB-Cup-vergleichbar mit dem UEFA-Cup im Fußball) und das Spiel zum innerisraelischen Gipfeltreffen zweier europäischer Spitzenmannschaften hochstilisiert wurde.

 

Am Ende lautete jedoch zum 34. mal der Gewinner Maccabi Tel Aviv, welches nun schon zum 7. mal in Folge den nationalen Pokal gewann. Maccabi Assistenztrainer David Blatt sagte dementsprechend stolz nach dem Spiel: „Hapoel Jerusalem verdient Hochachtung, jedoch zeigten wir heute wer die Nummer 1 ist. Ich bin glücklich, sagen zu können, dass wir gegen eine großartige israelische Mannschaft gespielt haben, die auch einen europäischen Titel gewonnen hat. Dadurch sind heute wir zum zweiten Mal in einer Woche zum europäischen Meister geworden. (Ha’aretz online)


(9) Das Wetter in Israel

Während die Temperaturen an der Mittelmeerküste heute etwas sinken, setzt sich der Sharav (heißes und trockenes Wüstenwetter) im Süden des Landes und im Jordangraben weiter durch:

 

Jerusalem: 19-29°C

Tel-Aviv: 18-26°C

Haifa: 18-26°C

Be’er Sheva: 19-34°C

Eilat: 26-41°C

 

Die Vorhersage für morgen, Samstag, 8. Mai 2004, den 17. Ijar 5764:

Leichte Abkühlung und Sonne. Am Sonntag wird es wieder heißer. Am Montag Sharav im ganzen Land. (Ha’aretz online)


(10) Wechselkurse

1 € - 5,531 NIS (-0,224%)

1 £ - 8,221 NIS (+0,206%)

1 $ - 4,587 NIS (+0,306%)

(Bank of Israel, 07.05.04)


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