Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 06. Mai 2004
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(1) Treffen des Außenministers Silvan Shalom mit dem irischen Außenminister Cowen in Dublin
(2) Amnesty International nennt palästinensisches Attentat „Verbrechen gegen die Menschheit“
(3) Landesboxmeister wegen illegalen Aufenthaltes in Israel festgenommen
(4) Israelis entwickeln neue Methode zur Bestimmung der Nierenfunktion durch salzige Scans
(5) Wirtschaft und Finanzen: Warum es sich lohnt, jetzt in Israel zu investieren
(6) „Boris Lurie, New York – Buchenwald“, eine Ausstellung von Naomi Tereza Salmon in Berlin
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Treffen des Außenministers Silvan Shalom mit dem irischen Außenminister Cowen in Dublin
Der stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister Silvan Shalom hat die Europäische Union (EU) am Donnerstag aufgerufen, unter den arabischen Staaten für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel zu werben, darunter Libyen, Algerien, Tunesien, Syrien und Libanon. „Ihre einseitige Haltung zugunsten der Palästinenser wird Ihren Einfluss auf den Nahost-Friedensprozess negativ beeinflussen“, sagte der Außenminister bei einer internationalen Konferenz in Dublin gegenüber europäischen Außenministern, „Israel und die Palästinenser brauchen die europäische Seite, um den Friedensprozess wieder ins Rollen zu bringen, - aber als ‚ehrliche Vermittler’ und nicht als uneingeschränkte Unterstützer der Palästinenser“. Shalom sagte auch, dass die arabischen Delegierten, die an der Konferenz in Dublin teilnehmen, nur über Israel, und nicht mit Israel sprechen. Die EU müsse sich unmissverständlich gegen den palästinensischen Terror aussprechen, mahnte der Außenminister am Donnerstag in Dublin. (Jerusalem)

(2) Amnesty International nennt palästinensisches Attentat „Verbrechen gegen die Menschheit“

Die internationale Menschenrechtsorganisation Amnesty International (Ai) hat den jüngsten palästinensischen Anschlag, bei dem Tali Hatuel und ihre vier Töchter am Sonntag im Gazastreifen ermordet wurden, als ein „Verbrechen gegen die Menschheit“ verurteilt. Bei dem Attentat hatten Terroristen aus dem Hinterhalt das Feuer auf ihr Fahrzeug auf der Kissufim Straße eröffnet. Die Verurteilung überraschte Viele, denn gewöhnlich verurteilt die Organisation Israel für Menschenrechtsverletzungen an den Palästinensern. Das „absichtliche Töten einer schwangeren Frau und ihrer vier jungen Töchter durch bewaffnete palästinensische Gruppen zeigt einmal mehr, dass diese Gruppen die elementarsten Prinzipien des internationalen Rechtes völlig missachten, besonders das absolute Verbot, auf Zivilisten zu zielen", heißt es in der Erklärung vom Dienstag.

 

Die Menschenrechtsorganisation wiederholte ihren Aufruf „an alle bewaffneten palästinensischen Gruppen, dem absichtlichen Zielen auf israelische Zivilisten in Israel und den besetzten Gebieten unverzüglich ein Ende zu setzen". Zudem erinnerte Ai an seine Aufforderung gegenüber der Palästinensischen Autonomiebehörde, „alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um solche Anschläge zu verhindern und sicherzustellen, dass gründliche und unparteiische Ermittlungen durchgeführt werden". Diejenigen, die für die Planung, Organisation und Ausführung solcher Attentate verantwortlich seien, müssten „vor Gericht gestellt werden, in Prozessen, die internationalen Gerechtigkeitsstandards entsprechen." (Die Attentäter wurden durch israelische Soldaten getötet.)

 

Vertreter des Außenministeriums in Jerusalem teilten mit, die Verurteilung sei „das Ergebnis intensiver Arbeit durch die Abteilung für Internationale Organisationen, die darauf abzielt, ein ausgewogenes Bild in der Darstellung von Attentaten gegen die israelische Bevölkerung und die palästinensische Bevölkerung zu schaffen“. (Ma’ariv international)


(3) Landesboxmeister wegen illegalen Aufenthaltes in Israel festgenommen
Der israelische Landesboxmeister im Leichtgewicht ist am Donnerstagmorgen in Jerusalem vorläufig festgenommen worden, nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Mann eigentlich äthiopischer (und nicht israelischer) Staatsbürger ist und sich bislang illegal in Israel aufgehalten hat. Der Boxer kam vor ungefähr einem halben Jahr über die ägyptische Grenze nach Israel. Seither hat er an mehreren Boxwettkämpfen in Israel teilgenommen. Daneben verdiente er sich seinen Lebensunterhalt als Putzhilfe in Privathaushalten. Jetzt soll er dem Innenministerium zur Anhörung vorgestellt werden, das über seine Ausweisung beraten soll. „Ich habe Israel so lieb, ich bin den ganzen Weg durch die Wüste Sahara bis hierher zu Fuß gekommen“, beteuerte der Äthiopier in einem Interview mit dem zweiten israelischen Fernsehen am Donnerstagabend. (ynet/ Arutz 2)

(4) Israelis entwickeln neue Methode zur Bestimmung der Nierenfunktion durch salzige Scans

Mit einem neuartigen, schmerzfreien und nicht invasiven MRI-Scan-Verfahren können israelische Wissenschaftler des Weizmann Instituts in Zukunft die Nierenfunktion eines Menschen genau bestimmen, und somit eine Krankheit, noch bevor sich ihre Symptome zeigen, enthüllen oder aber auch die Wirkung eines Medikaments auf einen Patienten auswerten. Mit den bisherigen Methoden haben Ärzte nur Schätzungen über Nierenfunktionen in Prozenten angeben können. Derzeit basiert die Diagnose von Nierenfunktionen hauptsächlich auf Blut- und Urintests, einem indirekten Weg, um sich über die Nierenfunktion zu informieren. Nierenkrankheiten treten bei jedem zwölften Menschen auf und können zu Millionen Todesfällen pro Jahr führen.

 

Normale MRI-Scanner, die für die Prüfung vieler Organe im menschlichen Körper benutzt werden, zeigen nicht immer das Gesamtbild der Nieren auf. Grund ist die Tatsache, dass die MRI-Geräte in den Krankenhäusern und Kliniken die Wassermoleküle im Körper aufzeigen. Aber in mit Wasser gefüllten Nieren kann das wiedergegebene Bild nicht zwischen den verschiedenen funktionellen Teilen differenzieren. Prof. Hadassa Degani von der Abteilung für Biologische Regulation und ihr Laborteam haben einen Weg gefunden, der es möglich macht mit Hilfe eines MRI-Scans in die Nieren zu schauen, wobei Natrium-Ionen und nicht Wassermoleküle gescannt werden.

 

Dieses Verfahren nutzt das einzigartige Charakteristikum der Nierenfunktion: Nieren filtern das Blut und bewahren ein gleichbleibendes Niveau der Substanzen wie Natrium und Kalium im Blutstrom. Um die Kontrolle beizubehalten, benutzen diese Organe eine allmählich ansteigende Natriumkonzentration von der äußeren Schicht, dem Kortex (hier ist die Konzentration genau wie die im normalen Körpergewebe) bis hin ins Innere des Organs, in dessen Zentrum die Konzentration im Vergleich zur Norm sogar bis auf das Fünffache ansteigen kann.

 

Gemeinsam mit ihren Doktoranden Nimrod Maril und Raanan Margalit war Prof. Degani von einer geringen Zahl von MRI-Experimenten sehr beeindruckt, die sich auf Natrium konzentrieren, um Bilder verschiedener Gewebe zu erhalten. Sie wollte herausfinden, ob sich eine Natriumsteigung in der Niere scannen lässt und wenn ja, was es über die Nierenfunktion aussagen würde. Mit Hilfe von Dr. Joel Mispelter vom Institut Curie in Frankreich bauten sie ein spezielles Zubehör, welches die Aufspürung von Natrium ermöglichte. Sie arbeiteten mit hoher Auflösung, was ihnen ermöglichte, die feinen Details der sich verändernden Natriumkonzentrationen festzustellen, die insbesondere dann möglich wurden, wenn Variationen in der Natriumsteigung lokalisiert wurden.

 

Prof. Hadassa Deganis Forschungsarbeit wird finanziert von: M.D. Moross Institute for Cancer Research; Sir David Alliance, CBE, UK; Mr. and Mrs. Lon Morton, Calabasas, CA, USA; Mrs. Jackie Gee, Ms. Livia Meyer and Mr. Harry Woolf, UK; Ms. Lynne Mochon and Ms. Edith Degani, NY, USA; the Washington Square Health Foundation; the Estate of Ms. Ilse Katz, Schweiz; Dr. and Mrs. Leslie Bernstein, El Macero, CA, USA; the Herscher Uri & Myna Skirball Foundation, NY, USA. (http://wis-wander.weizmann.ac.il/ Weizmann Institute http://www.weizmann.ac.il/)


(5) Wirtschaft und Finanzen: Warum es sich lohnt, jetzt in Israel zu investieren

Die Börse in Tel Aviv hat während der vergangenen fünf Jahre besser abgeschnitten als viele Devisenmärkte der Welt, darunter die wichtigsten amerikanischen Börsenindices. In Tel Aviv gehandelte Wertpapiere haben in den letzten fünf Jahren besser abgeschnitten als S&P 500 (Standard&Poors) und Dow Jones Industrial Average. Seit Januar 1999 stehen die 25 stärksten Notierungen (TA-25) bei über 60% Zuwachs, und das trotz aller Schwierigkeiten, die Israel seit September 2000 durchgemacht hat.

 

700 Unternehmen haben ihre Aktien an der Börse in Tel Aviv notiert. Eine davon, das israelische Pharmaunternehmen „Teva“, ist heute der Welt größte Hersteller von Antibiotika. Ein weiteres Unternehmen, eine israelische Telekomfirma, ist heute größer als das amerikanische Telekommunikationsunternehmen Sprint (gemessen am Börsenwert).

 

Über 120 israelische Unternehmen haben ihre Wertpapiere an amerikanischen Börsen notiert. Israel steht weltweit an zweiter Stelle, was die Zahl der ausländischen Unternehmen betrifft, die an der Wall Street gehandelt werden. Mit einem Unternehmen, dessen Börsenwert bei $ 15 Mrd. liegt, und mehr als einem Dutzend weiteren, deren Börsenwert bei über $ 1 Mrd. liegt, sind israelische Firmen wie geschaffen für neue Investoren.

 

Israel zählt mehr Patente pro Kopf als jedes andere Land der Welt. Israel hat weltweit den größten Pro-Kopf-Anteil an Ingenieuren und Wissenschaftlern. Das israelische Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt bei $ 17.500 pro Kopf und Jahr, gleich hinter dem Kanadas und Großbritanniens. Israel zählt heute 4 Milliardäre und 10.000 Millionäre. Israel ist das weltweit drittgrößte Exportland für Rüstungstechnologien.

 

Zu den erfolgreichsten Produkten, die in Israel hergestellt werden, gehören Pentium MMX, Centrino Computer Chips sowie ICQ Instant Messaging Technologies. Es gibt über 100 Wagniskapitalfonds, die in israelische Start Up Unternehmen investieren (http://www.science.co.il/Startup-Funds.asp). Israel ist nicht nur die einzige Demokratie im Nahen Osten, es ist das einzige Land in der gesamten Region mit einem hochentwickelten Kapital-, Finanz- und Bankensystem auf westlichen Standard. (Ma’ariv)


(6) „Boris Lurie, New York – Buchenwald“, eine Ausstellung von Naomi Tereza Salmon in Berlin

Vom 7. Mai bis 20. Juni 2004 zeigt das Berliner Haus am Kleistpark die Ausstellung „Boris Lurie, New York – Buchenwald“ von Naomi Tereza Salmon. In dieser Ausstellung treffen zwei Künstler aufeinander, deren Biografien und Werke kaum unterschiedlicher sein könnten. Boris Lurie, 1924 in Leningrad geboren und in Riga aufgewachsen, überlebte mit seinem Vater sowohl das Rigaer Ghetto und mehrere Konzentrationslager, während die Mutter, eine Schwester und die Großmutter bei den "großen Aktionen" am 29. November und 8. Dezember 1941 bei den Kiefernwäldern in Rumbula ermordet wurden. Die Befreiung durch die Amerikaner erlebten Boris und Ilja Lurie in Magdeburg, in einem Außenlager des KZ Buchenwald. Nach dem Krieg übersiedelten beide in die USA, wo Lurie seitdem in New York City lebt und dort Ende der fünfziger Jahre die radikale Kunstbewegung NO!art als Gegenbewegung zur Pop-Art gründete. In bislang einzigartiger Weise macht er seine Erinnerungen als Überlebender zum Thema und stellt sie in einen aktuellen Alltagskontext aus Werbung, Pornografie und Politik. Mit einer harten und kontrastierenden Ästhetik, die nicht harmonisiert, sondern Widersprüche polarisierend aufeinander treffen lässt, collagiert er Greuelfotos mit Pin-ups, kombiniert sie mit anderen Materialien zu Assemblagen, um sie anschließend auch noch zu übermalen. In der aktuellen Ausstellung ist Lurie mit seinen sprachkünstlerischen Arbeiten in Schrift und Ton präsent, seine Bilder sind von einer CD-Rom abrufbar.

 

Naomi Tereza Salmon, die 1965 in Israel geboren wurde und seit vielen Jahren in Deutschland lebt, lernte Boris Lurie anlässlich dessen Ausstellung in der Gedenkstätte Buchenwald 1998 kennen. Fasziniert von Person, Werk und Biografie reiste sie mehrfach nach New York, um Lurie in dessen Wohnung und Studio aufzusuchen. In ihren fotografischen Arbeiten hat Naomi Tereza Salmon bisher häufig Fundstücke und Objekte daraufhin befragt, inwieweit den Dingen selbst ein Gedächtnis innewohnt und vom Betrachter in den seriellen Arbeiten gelesen werden kann. Ihre fotografischen "Stilleben" aus Luries collagierter Lebenswelt machen deutlich, wie stark Lurie von Versatzstücken seiner Erinnerung umgeben ist. In der konzeptuell klar strukturierten Ausstellung konfrontiert Salmon ihre Fotografien mit den Gedichten Luries, die unaufhörlich um das Erlebte und sein Erinnern kreisen. Mit expressiver Kameraführung entsteht ein poetisches und sehr persönliches Portrait von Lurie, das zugleich Ausdruck der Erinnerungsform einer jüngeren Künstlergeneration ist.

 

Die Ausstellung von Naomi Tereza Salmon wird heute Abend in Anwesenheit der Künstlerin um 19.00 Uhr eröffnet. (http://www.hausamkleistpark-berlin.de/Komponenten/2_akt_1.html)


(7) Das Wetter in Israel

Sonnig und sehr heiß mit Höchsttemperaturen bis zu 40°C (Sharav):

 

Jerusalem: 21-32°C

Tel-Aviv: 20-30°C

Haifa: 21-32°C

Be’er Sheva: 20-36°C

Am Toten Meer: 26-37°C

Eilat: 23-39°C

 

Die Vorhersage für morgen, Freitag, 7. Mai 2004, den 16. Ijar 5764:

Der Sharav lässt etwas nach, es bleibt aber heiß und sonnig, und die Luftfeuchtigkeit nimmt zu.


(8) Wechselkurse

1 € - 5,542 NIS (+0,21%)

1 £ - 8,186 NIS (-0,20%)

1 $ - 4,567 NIS (-0,44%)

(Bank of Israel, 05.05.04)


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