Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 22. April 2004
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(1) Ministerpräsident Ariel Sharon wirbt in der Knesset für den Abkoppelungsplan
(2) Drei Terroristen der Fatah-Tanzim getötet/ Fatah-Gruppe bekennt sich zu Attentat in Jerusalem
(3) Iranische Zeitung: Nuklearforscher gaben geheime Informationen über Nuklearprogramm weiter
(4) Ehemaliger Minister wollte angeblich Ecstasy nach Israel schmuggeln
(5) Israelischer Beduine schlägt jüdische Mitschüler im Bibel-Wettbewerb
(6) „Echo“: Micha Ullmans neueste Arbeit an der Universität in Heidelberg
(7) Tourismus in Israel im Aufschwung
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Ministerpräsident Ariel Sharon wirbt in der Knesset für den Abkoppelungsplan

Ministerpräsident Ariel Sharon hat am Donnerstagmorgen vor der Knesset davor gewarnt, seinen Abkoppelungsplan abzulehnen. „Die Unterstützung, die wir von den Amerikanern erhalten haben, ist beispiellos in der Geschichte Israels. Die Palästinenser sehen darin den stärksten Schlag seit dem Unabhängigkeitskrieg von 1948“, sagte der Ministerpräsident im Plenum. Anderthalb Wochen vor dem Referendum über den Abkoppelungsplan unter den Parteimitgliedern seines Likud-Blocks nutzte Sharon eine parlamentarische Debatte, um für seinen politischen Plan zu werben. US Präsident George W. Bush hatte den Ministerpräsidenten am Mittwochabend in einer Rede für seine Initiative gelobt und gesagt, dass die ganze Welt Sharon zu Dank verpflichtet sein müsse.

 

„Die amerikanische Erklärung stimmt mit dem Abkoppelungsplan überein. Der Plan wurde von dem amerikanischen Präsidenten gerne und vollständig angenommen“, sagte Sharon, gestört von einigen Zwischenrufen, sowohl aus Reihen der eigenen Koalition als auch aus Reihen der Opposition. „Wer die Rückkehr der Flüchtlinge verhindern möchte, wer möchte, dass Israel agiert und nicht passiv mitgeschleppt wird, wer will, dass Israel führt und nicht angeführt wird, der muss den Plan unterstützen. Wer das Abkommen ablehnt, der verzichtet auf all die bis heute erzielten Errungenschaften.“

 

Sharon betonte, dass Bush in seinem Brief seine Anerkennung für verteidigungsfähige Grenzen, das Recht Israels auf Selbstverteidigung an jedem Ort und sein Recht auf Abschreckung gegen jede Bedrohung ausgesprochen hat. Sharon fügte hinzu: „Washington verpflichtet sich, keinen anderen Plan als den internationalen Friedensplan („road map“) zu akzeptieren. Der Brief des Präsidenten nennt klare Bedingungen für die Gründung eines palästinensischen Staates, und an deren vorderster Stelle die Verpflichtung, streng nach der road map vorzugehen: Ende von Gewalt, Terror und Hetze, Auflösung der Terrororganisationen und Durchführung von umfassenden Reformen in der Palästinensischen Autonomiebehörde.“ (y-net)


(2) Drei Terroristen der Fatah-Tanzim getötet/ Fatah-Gruppe bekennt sich zu Attentat in Jerusalem

Soldaten der israelischen Golani-Brigadeeinheit „Egoz“ haben am Donnerstag drei Mitglieder der palästinensischen Terrorgruppe Fatah-Tanzim in der Nähe des Flüchtlingslagers Nur a-Shams bei Tulkarem getötet. Die Terroristen sind für die Vorbereitung und Durchführung des Attentates auf die Siedlung Avnei Hefetz im Westjordanland Anfang April verantwortlich. Bei dem Überfall wurde Kobi Zaga getötet. Seine Tochter überlebte verletzt. Bei den drei Terroristen handelt es sich um die Palästinenser Ghanem Ghanem (25), Imam Ibrahim (30) und Bilal Abu Amsha (27). Die Männer hatten sich in einem Olivenhain zwischen dem Flüchtlingslager und der Stadt versteckt. Zwei von ihnen waren mit Sturmgewehren des Typs AK-47 bewaffnet. Die Fatah-Organisation schwor Rache. Ein weiterer Terrorist der Tanzim-Gruppe wurde in der Gegend von Hebron verhaftet, als er versuchte zu fliehen, außerdem nahmen Soldaten vier Terroristen südlich von Bethlehem fest sowie zwei nördlich von Hebron.

 

Im Rahmen der andauernden Terrorabwehrmaßnahme der israelischen Armee (IDF) in Beit Lahiya im nördlichen Gazastreifen wurden am Mittwoch neun Palästinenser bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften getötet. Palästinenser feuerten aus der nahegelegenen Stadt Beit Hanoun eine Kassam-Rakete auf israelisches Staatsgebiet. Die Rakete landete auf offenem Feld östlich des nördlichen Teils des Sicherheitszauns zwischen Israel und dem Gazastreifen. Insgesamt wurden seit Sonntag mehr als 15 Kassam-Raketen auf israelische Ziele abgeschossen. Dabei wurde ein Israeli verletzt. Vor Journalisten erklärte ein Armeesprecher am Mittwoch, dass die Militäroperation den Beschuss durch Raketen aus Beit Lahiya erfolgreich gestoppt hätte. Allerdings seien die Palästinenser immer noch in der Lage, weitere Sprengkörper auf Israel abzufeuern. Die Entscheidung liege auf Seiten der Palästinenser, ob es lohnenswert sei, dass die Truppen der IDF ihren Einsatz in der Gegend fortsetzen, um solche Angriffe zu verhindern, oder aber sich dessen bewusst zu werden, dass die Palästinenser nur verlieren, wenn sie sich weiter am Terror gegen Israel beteiligen.

 

Die Fatah-Al Aqsa Märtyrer Brigaden haben am Mittwochabend die Verantwortung für ein Schussattentat auf einen Israeli am Montagabend in Jerusalem übernommen. Die Polizei war zunächst davon ausgegangen, dass es sich dabei nicht um eine politisch motivierte Tat handelte. Der mutmaßliche Attentäter hatte sich vor dem Haus des 20jährigen Nir Gil im Stadtteil Givat Hamivtar versteckt. Als der Israeli das Haus verließ, eröffnete der Terrorist aus dem Hinterhalt das Feuer. Gil erlitt eine schwere Verletzung am Kopf. Am 19. März hatte ein palästinensischer Terrorist den 20jährigen George Khoury erschossen. Auch zu diesem Anschlag bekannten sich die Al Alqsa Märtyrer Brigaden, "entschuldigten" sich aber im Nachhinein, als sich herausgestellt hatte, dass es sich bei dem Opfer um einen arabischen Israeli handelte. (j-post)


(3) Iranische Zeitung: Nuklearforscher gaben geheime Informationen über Nuklearprogramm weiter

Der iranische Informationsminister hat am Mittwoch die Mitteilung einer iranischen Zeitung dementiert, wonach zwei iranische Nuklearforscher wegen des Verdachts der Weitergabe von Geheiminformationen an Fremde festgenommen worden waren. Aus dem Artikel geht nicht hervor, wer diese Information erhalten hat. „Ich dementiere die veröffentlichte Information. Niemand ist wegen der Weitergabe von vertraulichen Informationen verhaftet worden“, teilte der Minister Ali Yunsi mit.

 

Der Iran betont, dass sich seine Bestrebungen in der Kernenergie allein auf die Stromerzeugung begrenzen würden. Trotzdem wirft Washington dem Iran vor, an einem geheimen Atomwaffenprogramm zu arbeiten. Präsident Bush sagte am Dienstag, dass der Iran – sollte er mit Nuklearwaffen ausgerüstet sein – eine unannehmbare Bedrohung für die Stabilität im Nahen Osten und eine existentielle Bedrohung für Israel darstellen würde. (Ha’aretz)


(4) Ehemaliger Minister wollte angeblich Ecstasy nach Israel schmuggeln
Der frühere Energieminister Gonen Segev steht unter Verdacht, 25.000 Ecstasy-Pillen aus den Niederlanden nach Israel geschmuggelt zu haben. Das Amtsgericht in Tel Aviv nahm Segev am Donnerstag in Untersuchungshaft. Der Kinderarzt war Mitte der 90er Jahre Mitglied der Regierung Yitzhak Rabins. Segev soll sich außerdem eines gefälschten Diplomatenpasses bedient haben. Mit ihm wurden zwei niederländische Verdächtige verhaftet. Segev weist alle Anschuldigungen von sich. Ecstasy gehört zur Gruppe der vollsynthetisch hergestellten Drogen, enthält halluzinogene Amphetamine und gilt als typische Droge der 90er Jahre. (Ha’aretz online)

(5) Israelischer Beduine schlägt jüdische Mitschüler im Bibel-Wettbewerb
Jedes Jahr findet in der „Omerim“ Schule der israelischen Stadt Omer im Negev ein Bibel-Wettkampf statt. Der diesjährige Gewinner hat für Überraschung gesorgt: Amir Abu-Farkha ist Beduine. Bei dem Wettbewerb ging es um die Vorauswahl des Schülers mit den besten Bibel-Kenntnissen. Der Schüler der 5. Klasse darf jetzt seine Schule beim nationalen Bibel-Wettbewerb vertreten, der in wenigen Tagen anlässlich des Unabhängigkeitstages des Staates Israel abgehalten wird. Der diesjährige Wettbewerb stand unter dem Motto „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ (Lev. 19,18). „Amir ist ein ausgezeichneter Schüler, der sehr viel für den Wettbewerb gelernt hat, und das ist der Grund warum er den 1. Platz gemacht hat, und wir sind stolz auf ihn“, erklärte die Direktorin Rachel Shustak bei der Preisverleihung durch den Schulrabbiner. (Ma’ariv online)

(6) „Echo“: Micha Ullmans neueste Arbeit an der Universität in Heidelberg

Vom 25. April bis zum 20. Mai 2004 präsentiert der Heidelberger Kunstverein Micha Ullmans neuestes Kunstwerk Echo, das in engem inhaltlichen und formalem Zusammenhang einer Reihe von kosmologisch orientierten Arbeiten im Raum Baden-Württemberg steht.

 

Der 1939 in Tel Aviv geborene und zur Zeit in Ramat Ha-Sharon sowie Stuttgart schaffende und lehrende Künstler ist international bekannt geworden durch seine Arbeiten im öffentlichen Raum (zu nennen sind Projekte in Tel Aviv und Jerusalem, Dritte Wache auf der Biennale Venedig 1980, Grund auf der documenta 8 in Kassel 1987, Bibliothek in Berlin).

 

Ullmans Installationen thematisieren stets die Erinnerung, das Graben in die Tiefe und Freilegen von Versunkenem und Vergessenem. Zu den immer wiederkehrenden Motiven gehört dasjenige der Grube, deren Bedeutung vielschichtig ist: Verwundung der Erde, Fundort von Vergangenem, Geburtsstätte von etwas Neuem. Ullman selbst fügt den vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten seiner Gruben den Satz hinzu: Gräbt man ein Loch, erweitert man den Himmel. Dies gilt beispielsweise für die unterirdische Bibliothek, die mit einer Glasplatte abgedeckt ist, in der sich die Wolken spiegeln. Durch die Verbindung von Himmel und Erde wird der Grund in das kosmische Ganze eingebunden.

 

Bei Echo handelt es sich um eine aus sich weitenden Kreisen bestehende Bodenarbeit, die er letztes Jahr für die Heidelberger Universität schuf (weitere Informationen unter http://www.uni-heidelberg.de/presse/news/2311ullm.html). Ihr Zentrum markiert eine Piazza – konzentrische Kreise aus verschiedenfarbigem Stein breiten sich wie Wellen aus, die durch einen ins Wasser geworfenen Stein erzeugt werden. Die Größe der Steinplatten orientiert sich an Maßen des menschlichen Körpers; Farben und Abstände der in den Boden eingelegten Ringe, vor allem aber die winzigen Mulden, in denen je nach Lichteinfall in faszinierender Logik unterschiedliche „Mondphasen“ wahrnehmbar werden, verweisen hingegen auf das Planetensystem.

 

Die Ausstellung im Heidelberger Kunstverein dokumentiert nicht nur Konzeption und Entstehung der Installation, sondern auch den Kontext von zehn Jahren künstlerischen Schaffens, das vom Stuttgarter Neumond (1994) bis zum römischen Miniment reicht.

 

Heidelberger Kunstverein, Hauptstraße 97, 69117 Heidelberg

Telefon: 06221 – 18 40 86 www.hdkv.de

Öffnungszeiten: Di - So 11 – 18 Uhr, Mi 11 – 20 Uhr


(7) Tourismus in Israel im Aufschwung
106.100 Touristen haben im März 2004 Israel besucht. Damit ist die Zahl der Touristen im Vergleich zum März 2003 um fast 200% angestiegen. Im vergangenen Jahr waren im gleichen Monat wegen des Irak-Krieges kaum Besucher nach Israel gekommen. „Der Tourismus in Israel nimmt zu, nicht ab“, sagt der Sprecher des Tourismusministeriums Golan Yosefion, „und wir erwarten sogar mehr – 1,5 Millionen – in diesem Jahr“. (j-post)

(8) Das Wetter in Israel

Heiter bis wolkig und etwas kühler:

 

Jerusalem: 9-18°C

Tel-Aviv: 13-21°C

Haifa: 13-20°C

Be’er Sheva: 11-23°C

Am Toten Meer: 19-29°C

Eilat: 18-31°C

 

Die Vorhersage für morgen, Freitag, 23. April 2004, den 2. Ijar 5764:

Regen und Gewitter in der Nacht zum Freitag im Norden und entlang der Küste. Im weiteren Tagesverlauf wird sich der Regen auf das Zentrum des Landes ausbreiten. Für die Jahrezeit bleibt es ungewöhnlich kalt.


(9) Wechselkurse

1 € - 5,419 NIS (-0,13%)

1 £ - 8,101 NIS (-0,88%)

1 $ - 4,582 NIS (+0,59%)

(Bank of Israel, 21.04.04)


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