Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 02. April 2004
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(1) Interview mit Ministerpräsident Ariel Sharon: „Wir müssen aus Gaza raus“
(2) Nach dem Freitagsgebet: Ausschreitungen auf dem Tempelberg
(3) EP vergleicht Vorgehen der israelischen Armee mit „Terrorakten“
(4) Politiker und Forscher warnen vor Verharmlosung des islamischen Antisemitismus
(5) Der Preis des Terrors: Palästinenser müssen 116 Mio. Entschädigung zahlen
(6) Innovativer Studiengang an der Sam Spiegel Film & Television School in Jerusalem
(7) Sechstes Internationales Forum für Fernsehintendanten in Tel Aviv
(8) Tennis: ITF Davis Cup Deutschland-Israel live auf Tele 5
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(11) In eigener Sache: Der nächste Newsletter erscheint am Montag, 19. April 2004
(1) Interview mit Ministerpräsident Ariel Sharon: „Wir müssen aus Gaza raus“
„Ich hoffe, dass wir uns schon zum nächsten Pessachfest mitten im Rückzug befinden, denn dieser Rückzug ist gut für Israel“, sagte Ministerpräsident Ariel Sharon in einem Exklusiv-Interview mit der israelischen Tageszeitung Ma’ariv anlässlich des bevorstehenden Pessachfestes. Das ganze Interview wird am Montag veröffentlicht. Darin sagte Sharon weiter: „Wir müssen aus Gaza raus und nicht länger für das verantwortlich sein, was dort passiert. Ich hoffe, dass Sie das, was ich sage ernst nehmen. Ich habe die Macht, das durchzusetzen.“ Im einzelnen nannte Sharon folgende Details im Rahmen des einseitigen Rückzugsplans („Trennungsplan“). Dazu gehört die Räumung des gesamten Gazastreifens mit Ausnahme der „Philadelphi-Route“, - das ist der schmale Grenzstreifen zwischen Gaza und Ägypten -, und die Räumung von vier Siedlungen im Westjordanland: Sa-Nur, Homesh, Ganim und Kadim. Der Ministerpräsident gab vor den Feiertagen insgesamt drei Interviews mit den mit den größten Tageszeitungen in Israel: Yedioth Aharonoth, Ma’ariv und Ha’aretz. Am 14. April trifft Sharon in Washington mit Präsident Bush zusammen. Nach seiner Rückkehr wird er die 200.000 Mitglieder seiner Likud-Partei über den Rückzug aus dem Gazastreifen entscheiden lassen. Nach jüngsten Umfragen liegt Sharon mit seinem Rückzugsplan mit einer schwachen Mehrheit im Rennen. (Ma’ariv online)

(2) Nach dem Freitagsgebet: Ausschreitungen auf dem Tempelberg
Hunderte von palästinensischen Jugendlichen haben am Freitag nach dem Freitagsgebet am Eingang des Tempelberges die israelischen Sicherheitskräfte mit Steinen beworfen. Polizeikräfte, die an dem Mugrabi Tor aufgestellt waren, stürmten das historische Gelände und trieben die Randalierer mit Tränengas und Gummigeschossen auseinander. Einige Hundert palästinensische Jugendliche zigen sich in die Al-Aqsa-Moschee zuruück, von wo aus sie weiter mit Steinen warfen. Die Randale begannen eine halbe Stunde nach dem Ende der Gebete, als Rufe „Allah Akhbar“ („Gott ist groß“) von dem Gelände ertönten. Diese Woche hatte die Polizei keine Restriktionen für die Freitagsgebete auf dem Tempelberg erlassen. Es liegen noch keine Angaben über Verletzte vor. (jpost)

(3) EP vergleicht Vorgehen der israelischen Armee mit „Terrorakten“
Das Europäische Parlament in Straßburg (EP) hat am Donnerstag das Vorgehen der israelischen Armee (IDF) gegen die Palästinenser mit „Terrorakten“ verglichen und die Aussetzung des Assoziationsabkommens zwischen Israel und der EU gefordert, sollte Israel an der „Politik der gezielten Tötungen“ festhalten. Das Abkommen, das im Juni 2000 geschlossen wurde, gewährt Israel einen Sonderstatus auf politischer und diplomatischer Ebene. Israelische Beobachter nannten die Entscheidung „einen schwierigen Tag“ für die Beziehungen zwischen Israel und dem Europäischen Parlament. Die Entscheidung folgte einer stürmischen Debatte im Parlament. Als klar wurde, dass es keine Mehrheit für eine umgehende Aussetzung des Assoziationsabkommens geben wird, verabschiedete das Plenum zwei Kompromissvorschläge, die im Anschluss mit der Mehrheit angenommen wurden: Der erste Artikel wiederholt die Verurteilung aller terroristischen Akte gegen die Zivilbevölkerung, die von beiden Seiten ausgeführt werden, während der zweite Artikel die Palästinenser aufruft, nicht auf die Tötung von Hamas-Führer Sheikh Yassin gewaltsam zu reagieren, um die Spirale von Terrorismus und Gewalt zu stoppen. Die EU ist der größte Geldgeber der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Die angebliche Umleitung von Hilfsgeldern der EU für terroristische Zwecke löste eine Untersuchung des EU-Antibetrugsdezernates OLAF aus. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss beschäftigte sich daraufhin mit Geldern, die zwischen Ende 2000 und 2002 an die PA verteilt wurden. (Ha’aretz online)

(4) Politiker und Forscher warnen vor Verharmlosung des islamischen Antisemitismus

Politiker, Journalisten und Wissenschaftler haben am Donnerstag davor gewarnt, den islamischen Antisemitismus zu unterschätzen. Geschlossen riefen die Teilnehmer der Berliner Podiumsdiskussion „Islamischer Antisemitismus in Nahost und Europa – Seine Auswirkungen auf alte und neue Konflikte“ dazu auf, aktiv gegen antisemitische Vorurteile und deren Verbreitung vorzugehen. Sacha Stawski, Gründungsmitglied von Honestly-Concerned www.honestly-concernde.org forderte die Verurteilung von Antisemitismus, egal in welcher Form er auftritt. Schweigen und Appeasement können keine Lösung sein: Regierungen müssen laut und deutlich gegen die Verbreitung antisemitischer TV-Sendungen eintreten, wie z.B. die Sendung „Reiter ohne Ross“, die in sieben arabischen Fernsehsendern gezeigt wurde. Organisationen und Einrichtungen, die antisemitisches Gedankengut auf Websites etc. veröffentlichen, müssten verboten, und das Existenzrecht Israels niemals in Frage gestellt werden. Gleichzeitig sollte die Kommunikation mit moderaten und aufklärenden Gruppen gefördert werden. Auch Defizite im Bildungswesen wurden angesprochen. Juden werden im Unterricht deutscher Schulen ausschließlich als Opfer dargestellt, erklärten Teilnehmer.

 

Die Veranstaltung moderierte Staatssekretär a.D. Dr. Klaus Faber (Eröffnungsrede, www.juedische.at). Yigal Carmon (Middle East Media Research Institute Herzliya) präsentierte aktuelle Beispiele der Hetze mit antisemitischen Stereotypen aus den arabischen Medien. Frau Deidre Berger (AJC) stellte eine neue Studie über Schulbücher in Saudi-Arabien und Ägypten vor. Zu den weiteren Teilnehmern gehörten Prof. Dr. Julius H. Schoeps, Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam, Mohammed Schams, Association of Human Rights and Democracy for Iran in Berlin/London, Eldad Beck, Yedioth Ahronot, Prof. Gert Weisskirchen, MdB (SPD) und außenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Sibylle Pfeiffer, MdB (CDU), Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Markus Löning, MdB (FDP).


(5) Der Preis des Terrors: Palästinenser müssen 116 Mio. Entschädigung zahlen

Ein Bundesgericht in Rhode Island in den USA hat entschieden, dass die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) ca. 116 Millionen Dollar Entschädigung an die Familienangehörigen des Ehepaares Yaron und Efrat Unger zahlen muss. Die PLO hat zusätzlich eine ähnliche Summe zu zahlen. Das Ehepaar Unger ist am 9. Juni 1996 bei Beit Shemesh durch Schüsse getötet worden, die aus einem vorbeifahrenden Wagen abgefeuert wurden. Ein Bezirksgericht in Rhode Island muss das am Mittwoch gefällte und heute Nacht veröffentlichte Urteil noch bestätigen. Der Rechtsanwalt der Familie, David Stertzman, teilte mit, dass es noch immer einige Probleme gäbe, die zu lösen seien, bevor es zu einem endgültigen Urteil käme: „Der Weg bis zu einem Urteil ist noch weit.“

 

Das Bundesgericht in Rhode Island entschied, dass die PA und die PLO den Mördern aus den Reihen des Hamas Deckung geboten hatten. Im Januar diesen Jahres hatte ein Bundesrichter Hamas zur Zahlung einer ähnlichen Summe an die Familie verpflichtet, doch der Hamas reichte kein Verteidigungsschreiben ein und reagierte auch nicht auf das Urteil. Die PA und die PLO dagegen nahmen die Dienste des Rechtsanwalts Ramsey Clark in Anspruch (ehemaliger Justizminister). Die Klage wurde gemäss des Antiterrorgesetzes aus dem Jahre 1991 eingereicht, das terrorgeschädigten Amerikanern ermöglicht, Entschädigungen vor amerikanischen Gerichten einzuklagen. Der Rechtsanwalt der PA und der PLO behauptete während des gesamten Gerichtsverfahrens, dass das Eigentum der Autonomiebehörde und der PLO, das sich auf US-amerikanischem Boden befindet, durch diplomatische Immunität geschützt sei.

 

Das Ehepaar Unger wurde bei dem Anschlag bei Beit Shemesh auf dem Heimweg nach Kiryat Arba durch Schüsse getötet. Eines ihrer Kinder, der neun Monate alte Ishai, der zusammen mit ihnen im Wagen saß, blieb unverletzt. Seit der Ermordung der Eltern leben die beiden Kinder bei ihren Großeltern Uri und Yehudit Dasberg. (y-net)


(6) Innovativer Studiengang an der Sam Spiegel Film & Television School in Jerusalem

Die Sam Spiegel Film & Television School in Jerusalem wird ab dem kommenden Studienjahr einen neuen Studiengang „Initiativ-Produktion“ anbieten. In dieser neuen Abteilung werden jedes Jahr 15 Studierende aufgenommen. Die Studien werden drei ein halb Jahre dauern und neben Kino- und Fernseh-Elementen auch Unterricht in Wirtschaft, BWL, Marketing und PR umfassen. Die Absolventen sollen sich das Instrumentarium für die Arbeit mit Regisseuren und Drehbuchautoren und für die Bewältigung der Welt des Business und des Marketings aneignen.

 

„Die Auffassung, die die Akademie zur Gründung dieses Studienganges bewegt hat“, erklärt der Direktor Ranan Shor, „ist die Erkenntnis, dass es Bedarf an einer neuen Generation von Produzenten gibt, die sich nicht auf die organisatorischen Seiten der Film- und Fernsehindustrie beschränken, sondern Manager-Fähigkeiten und eine strategische und offene Sichtweise benötigen, die sie dazu bringt, zentrale Einrichtungen für die Film- und Fernsehindustrie zu errichten, zu leiten und zu fördern.“

 

Unter anderem werden die Studierenden der Studienrichtung erfahrene israelische und internationale Produzenten treffen und weltweit an Festivals, Seminaren und Produktionen teilnehmen. Ihre Abschlussarbeiten werden aus einem TV- oder Kino-Projekt bestehen, das sie von den ersten Stufen bis zur Vermarktung und Distribution entwickeln. (http://www.jsfs.co.il/engine/)


(7) Sechstes Internationales Forum für Fernsehintendanten in Tel Aviv

Am 3. und 4. April findet in Tel Aviv das sechste internationale Forum für Koproduktionen unter Leitung von Orna Yarmut statt. Zwei Tage lang werden 20 israelische Produzenten mit Leitern verschiedener Fernsehsender aus der ganzen Welt zusammensitzen und versuchen, jene zu überzeugen, in die Produktion von israelischen Filmen, die sich in den Anfangsstadien befinden, zu investieren. Dieses Jahr werden dreizehn ausländische Gäste erwartet – die hohe Zahl spricht für den Erfolg und den guten Namen des Forums.

 

Wie in den Vorjahren kommen Nick Fraser (Hauptredakteur von „Storyville“, einem Sendeslot für Dokumentarfilme auf BBC 4), Hans Robert Eisenhauer (Vize-Programmdirektor bei ARTE und Leiter des Kinofonds Berlin), Rudi Buttignol (Direktor von TVOtario, einem nicht-kommerziellen Sender in Kanada), Mette Hoffmann Meyer (Leiterin der Abteilung Verkauf, Koproduktionen und Dokumentationen), Ester van Messel (Inhaberin der Fa. First Hand Films in der Schweiz, die 120 internationale Produzenten vertritt).

 

Außerdem haben ihr Kommen unter anderem zugesagt: Pat Ferns (Präsident und CEO der Fernsehstiftung Banff), Philippe Van Meerbeeck (Programmdirektor des belgischen Senders VRT und Chefredakteur des zweitgrößten öffentlichen Senders in Belgien) und Bert Jansens (Direktor der Humanist Broadcasting Foundation).


(8) Tennis: ITF Davis Cup Deutschland-Israel live auf Tele 5
Vom 9. bis 11. April 2004 sind jeweils ab 14.00 Uhr die Mannschaften von Israel und Deutschland in der Europa/Afrika Gruppe des ITF Davis Cup im Fernsehen zu sehen. Tele 5 überträgt live den spannenden Ballwechsel. Der Davis Cup wird im Sportforum Alsdorf vom Deutschen Tennis Bund (DTB) ausgerichtet. Für Israel werden beim Davis Cup 2004 die Spieler Noam Okun, Harel Levy, Jonathan Erlich und Andy Ram unter Teamchef Amos Mansdorf antreten. Für Deutschland steht die Qualifikation für die Relegationsspiele zur Weltgruppe 2005 im September 2004 auf dem Spiel. Technische Daten für den Empfang von Tele 5 unter: www.tele5.de

(9) Das Wetter in Israel

Heiter bis wolkig und vereinzelte Schauer. Bei Tageshöchsttemperaturen bis 26°C in Jerusalem und 34°C in Eilat ist für die Jahreszeit sehr warm. Starke Winde sorgen für Sandstürme im Süden des Landes. Am Freitagabend kühler.

 

Jerusalem: 10-26°C

Tel-Aviv: 15-29°C

Haifa: 15-28°C

Be’er Sheva: 15-33°C

Eilat: 20-34°C

 

Die Vorhersage für morgen, Samstag, 3. April 2004, den 12. Nissan 5764:

Regen und kalt. Erst am Montag sonnig und wieder wärmer.


(10) Wechselkurse

1 € - 5,559 NIS (-0,219%)

1 £ - 8,343 NIS (-0,188%)

1 $ - 4,515 NIS (-0,133%)

(Bank of Israel, 02.04.04)


(11) In eigener Sache: Der nächste Newsletter erscheint am Montag, 19. April 2004
Das diesjährige Pessahfest (15. bis 22. Nissan 5764) fällt auf den 6. bis 13. April 2004. Pessah ist das Fest der Freiheit, der Erinnerung an den Auszug aus Ägypten sowie an den Shabbat und das Fest der Erlösung durch den Messias. In den Tagen vor Pessah werden alle Mehlwaren (Hametz) aus den Häusern beseitigt. Der erste und siebte Tag sind in Israel Vollfeiertage, dazwischen liegen fünf Halbfeiertage (Chol HaMo'ed). Wegen der Feiertage erscheint der nächste Newsletter erst wieder am Montag, dem 19. April 2004 (Yom HaShoa). Die Redaktion wünscht allen Leserinnen und Lesern geruhsame Festtage. Allen Besuchern, die wir in diesen Tagen in unserem Land begrüßen dürfen, wünschen wir einen erholsamen Aufenthalt.

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