Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 24. März 2004
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Botschafter Shimon Stein fordert gleiche Maßstäbe im Kampf gegen den Terror
(2) Erneut 12jähriger Selbstmordattentäter gefasst/ Vier Tote bei Angriffen im Norden und in Gaza
(3) Anklage in Haifa: Zwei israelische Araber wollten Soldaten ermorden
(4) Gedenkveranstaltung in der Knesset: 25 Jahre Friedensvertrag mit Ägypten
(5) „Jerusalem retten und befreien“: Was ägyptische Kinder in der Schule über Israel lernen
(6) Israelischer Hersteller liefert 2004 Solarzellen im Wert von $ 15 Mio. nach Deutschland
(7) „Quick Start in Israel“: Info-Treffen mit potenziellen Arbeitgebern für Neueinwanderer
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Botschafter Shimon Stein fordert gleiche Maßstäbe im Kampf gegen den Terror

In der Zeitung „Bild“ verteidigte Botschafter Shimon Stein am Mittwoch die gezielte Terrorabwehrmaßnahme gegen Yassin gegenüber der weltweiten Kritik. Israel müsse „alles unternehmen, um seine Existenz abzusichern gegen Leute, die erklärt haben, dass sie den Tod lieben. Sie stehen damit im Gegensatz zu uns, die wir das Leben lieben.“ Stein weiter: „Es ist moralisch verwerflich, uns vorzuwerfen, dass wir gegen den Terror kämpfen, und dabei gleichzeitig europäische und amerikanische Anti-Terror-Aktionen gutzuheißen. Diese Doppelmoral weise ich entschieden zurück.“

 

In einem BZ-Interview sagte der Botschafter am Mittwoch: „Wir sind fest entschlossen, uns gegen die Bedrohung des jüdischen Staates zu wehren. Das ist nicht Sache Israels allein, sondern auch Teil des Westens. Auch er hat es mit einer totalitären Bedrohung zu tun, er muss sich genauso wehren wie wir. Es macht keinen Unterschied, ob wir oder der Westen gegen den Terror kämpfen. Es ist eine gemeinsame Herausforderung. Unser Ziel ist es, irgendwann wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.“

 

BZ: Aber sind Sie davon nicht weiter entfernt denn je?

„Momentan gibt es keine Rahmenbedingungen, die politische Gespräche erfolgreich machen könnten. Doch Ministerpräsident Sharon hat bereits entschieden, ein Signal zu setzen, und zwar im Alleingang, weil wir derzeit keinen Partner auf der anderen Seite sehen. Wir werden uns aus Gaza zurückziehen und damit klar zum Ausdruck bringen, dass wir an einer politischen Lösung weiter interessiert sind.“

 

BZ: Wie bewerten Sie die Reaktionen aus Deutschland?

„Sie waren jetzt zurückhaltend. Doch manche Zeitungsberichte sind moralisch nicht gerechtfertigt. Da wird ein Unterschied gemacht zwischen ihrer und unserer Bedrohung. Das ist nicht moralisch. Ich fordere, die gleichen Maßstäbe in der Bewertung anzusetzen und nicht das, was wir gegen den Terror tun, zu verurteilen.“


(2) Erneut 12jähriger Selbstmordattentäter gefasst/ Vier Tote bei Angriffen im Norden und in Gaza

Israelische Soldaten haben am Mittwoch erneut ein Selbstmordattentat verhindert. Ein 12jähriger palästinensischer Junge rannte mit einem Sprengstoffgürtel auf die Soldaten an der Hawara Straßensperre bei Nablus zu. Die Soldaten konnten den Jungen aufhalten. Danach wurde der Kontrollposten gesperrt und der Sprengsatz am Bauch des Kindes entschärft. Erst vor einer Woche wurde an der selben Stelle durch Zufall ein 11jähriger Junge gestoppt, der einen Sprengsatz auf einem Karren durch die Straßensperre zog. Der junge wurde durch Mitglieder der palästinensischen Fatah-Tanzim mit dem sieben bis 10kg schweren Sprengsatz bewaffnet. Die Männer versprachen dem Jungen eine hohe Belohnung für den Transport. Auf der anderen Seite des Kontrollpostens würde eine Frau auf ihn warten, hieß es (NL150304). Seit 2001 wurden mehr als 40 Minderjährige durch israelische Sicherheitskräfte festgenommen, die durch palästinensische Extremisten in die Vorbereitung von Selbstmordattentaten verwickelt waren. (The Jerusalem Post)

 

Kampfhubschrauber der israelischen Armee (IDF) haben in der Nacht eine Terrorzelle im Südlibanon unweit von Manara angegriffen. Dabei wurden nach libanesischen Angaben zwei Menschen getötet. Die Männer hatten mehrere Raketenwerfer aufgebaut. Die Gruppe wurde zuerst in der Nähe von Shaqra gesichtet, westlich von Margaliyot, von wo aus Katyusha-Raketen gewöhnlich auf die nordisraelische Stadt Kiryat Shmona abgefeuert werden. Im südlichen Gazastreifen haben israelische Soldaten in der Nacht zum Mittwoch zwei Palästinenser erschossen, die sich an die Siedlung Morag herangeschlichen hatten, um dort offenbar einen Anschlag zu verüben. (Ha’aretz)


(3) Anklage in Haifa: Zwei israelische Araber wollten Soldaten ermorden
Zwei israelische Araber aus Galiläa stehen seit Mittwoch vor einem Gericht in Haifa. Den beiden Studenten wird vorgeworfen, den Mord an israelischen Soldaten geplant zu haben, um in den Besitz ihrer Waffen zu gelangen. Das gab das Gericht in Haifa heute bekannt. Bei den Angeklagten handelt es sich um Haled Sachran Hamduni (23) aus Tamra und Ashraf Nisar Hassan aus Yasif. Die Polizei und die Sicherheitsbehörde (Shin Bet) hatten die Studenten am 2. März verhaftet. In ihrem Geständnis erklärten die beiden Männer, dass sie mit zwei langen Messern einen israelischen Soldaten beim Trampen überwältigen wollten. Nach mehreren erfolglosen Versuchen gaben sie den Plan jedoch auf. In einer Nachricht an seine Familie erklärte Hamduni, dass er ein Shahid ("Märtyrer") werden wollte. Hassan war Mitglied der „Islamischen Bewegung“ und hatte in seinem Heimatort eine nationalistische Zelle gegründet. Nach einem anderen Bericht drückte Hamduni sein Bedauern gegenüber der Polizei über die Angelegenheit aus. „Allah und der Polizei sei Dank, dass sie mich gefasst haben, bevor ich etwas getan habe", sagte der Angeklagte. (Ha’aretz/ y-net)

(4) Gedenkveranstaltung in der Knesset: 25 Jahre Friedensvertrag mit Ägypten

Nur zehn Parlamentsabgeordnete haben am Mittwochmorgen an der Gedenkveranstaltung anlässlich des 25. Jahrestages der Unterzeichnung des israelisch-ägyptischen Friedensvertrages teilgenommen. Die ägyptische Delegation sagte ihre Teilnahme an der Gedenkzeremonie nach dem Angriff auf Sheikh Yassin am Montag ab. Nur die ausländischen Botschafter schienen vollständig anwesend zu sein. Auch MdK Uri Ariel (Nationale Union) blieb der Gedenkstunde fern. Als Begründung sagte er, die Beziehung zwischen den beiden Staaten sei nicht als friedlich zu bezeichnen, sondern eher als „kalter Krieg“.

 

Ministerpräsident Ariel Sharon erinnerte daran, dass trotz allem der Frieden zwischen beiden Ländern bestand habe. Dies zeige sich an der Tatsache, dass er als israelischer General, der einst den ägyptischen Suez-Kanal eroberte, heute in einem Flugzeug des ägyptischen Präsidenten sitzen könne, flankiert von ägyptischen Kampfflugzeugen, um aus der Luft Orte für landwirtschaftliche Kooperationsprojekte zwischen beiden Ländern zu beobachten. Israel strebt weiter nach Frieden mit seinen Nachbarn, besonders mit Syrien, dem Libanon und der Palästinensischen Autonomiebehörde, sagte Sharon weiter. Dabei nannte er den jüngsten Besuch von Außenminister Silvan Shalom in Kairo als Beweis für die neue Annäherung zwischen beiden Staaten. Sharon äußerte die Hoffnung, dass andere arabische Staaten dem Vorbild Ägyptens und Jordanien folgen werden.

 

Hintergrund: Beziehungen zu Ägypten:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?SubjectID=5800&MissionID=88&LanguageID=190&StatusID=0&DocumentID=-1


(5) „Jerusalem retten und befreien“: Was ägyptische Kinder in der Schule über Israel lernen

Jerusalem ist eine alte, heilige und gesegnete Stadt, ein Symbol der Reinheit und des Sieges. Doch heute bluten seine Wunden und sein Hilferuf schreit bis zum Himmel. Die Geschichte wird den Arabern und Muslimen nicht verzeihen, wenn sie Jerusalem nicht retten und befreien. Die Stadt, die uns gelehrt hat, dass Recht nur mit Hilfe von Opferungen zurückgegeben werden, hält die Kämpfer des Jihad in ihren Armen.“

 

Dieses Zitat stammt nicht aus einer Predigt in einer Moschee in Teheran oder in Riad, sondern aus dem Lehrstoff der Mittelstufe in Kairo. Die Schüler der 7. Klasse lesen dieses Zitat jedes Jahr, und das gar nicht einmal im Religions- oder Geschichtsunterricht – sondern im Rahmen von Lesen und Verstehen. 25 Jahre sind vergangen, seitdem der israelische Ministerpräsident und der ägyptische Präsident auf dem Rasen des Weißen Hauses den Friedensvertrag unterschrieben haben. Doch in den ägyptischen Lehrbüchern ist die Zeit (fast) stehen geblieben.

 

CMIP (Center for Monitoring the Impact of Peace http://www.edume.org/) prüft die Lehrbücher im Nahen Osten und versucht zu verstehen, wie junge Generationen in Bezug auf Frieden und das Erscheinungsbild des „Anderen“ erzogen werden. In den vergangenen fünf Jahren veröffentlichte das Zentrum umfassende Studien über die Erziehung in Israel, bei den Palästinensern, in Syrien und sogar in Saudi-Arabien. Diese Woche erschien ein erster Bericht dieser Art über Lehrbücher in Ägypten, der auf 119 Büchern basiert, die in ägyptischen Schulen in Gebrauch sind, ein Teil davon aus dem privaten Erziehungssystem, ein Teil davon aus der islamischen Erziehung von Al-Azar.

 

In einem Interview mit y-net wies Dr. Yonathan Manor, stellvertretender Vorsitzender des Zentrums, auf zwei grundlegende Problem hin: „Erstens, alle bekannten, antisemitischen Stereotype existieren in den Büchern noch immer, wobei man dazu Reden, die dem Propheten Mohammed zugerechnet werden, heranzieht. Dies ist besorgniserregend. Zweitens, nach 25 Jahren erinnert man sich zwar noch an den Friedensprozess, der auch als im ägyptischen Interesse gerechtfertigt wird, doch gibt es überhaupt keine Bezugnahme auf das Positive und den Nutzen, den er dem Staat (die Rückgabe des Sinai wird direkt mit Krieg in Verbindung gebracht) oder dem Geiste des Abkommens gebracht hat, nämlich eine Annäherung und Zusammenarbeit zwischen den Völkern. Der Frieden wird als wandelbare Angelegenheit betrachtet, die nur dann aktuell bleibt, solange sie der ägyptischen Sache dient. Das ist sehr enttäuschend.“ (y-net)


(6) Israelischer Hersteller liefert 2004 Solarzellen im Wert von $ 15 Mio. nach Deutschland
Millennium Electric TOU, ein Tochterunternehmen von Universal Communication Systems, wird in diesem Jahr Solarstrommodulen im Wert von insgesamt $ 15 Mio. nach Deutschland liefern. Das sieht ein Exklusivabkommen vor, das Maaß Regenerative Energien GmbH und Millennium Electric TOU Limited für den deutschen Markt geschlossen haben. Regenerative Energien sind stetig erneuerbar, also quasi unerschöpflich und haben keine oder nur sehr geringe Auswirkungen auf die Umwelt und auf das Klima. Israel forscht seit Anfang der 80er Jahre auf dem Gebiet der Solarenergie. Nach einem neuen Gesetz wird seit 1. Januar 2004 in Deutschland der Bau von Solaranlagen auf privaten und gewerblichen Dächern staatlich gefördert. (Globes)

(7) „Quick Start in Israel“: Info-Treffen mit potenziellen Arbeitgebern für Neueinwanderer
Die Jewish Agency for Israel (German Office) veranstaltet vom 28. bis 30. März 2004 in drei deutschen Städten ein Treffen für Emigranten aus Deutschland mit potenziellen Arbeitgebern aus Israel. Mit dem neuen Programm „Quick Start in Israel“ unterstützt die Jewish Agency Neueinwanderer, einen Job in Israel zu finden oder einen Beruf zu erlernen. Das Treffen mit den potenziellen Arbeitgebern findet am 28. März in Berlin (Crown Plaza, London-Saal), am 29. März in Düsseldorf (Jüdisches Gemeindehaus, Zietenstraße 50) und am 30. März in Mainz (Jüdisches Gemeindehaus, Forsterstraße 2) statt. Weitere Informationen und Anmeldung: The Jewish Agency for Israel, Tel: 030 24639868 oder 0173 6376585 oder per Email: quickstart@jafi-berlin.de

(8) Das Wetter in Israel

Heiter bis wolkig, etwas kühler und höhere Luftfeuchtigkeit.

 

Jerusalem: 12-21°C

Tel-Aviv: 14-22°C

Haifa: 12-21°C

Be’er Sheva: 13-26°C

Eilat: 18-30°C

 

Die Vorhersage für morgen, Donnerstag, 25. März 2004, den 3. Nissan 5764:

Unverändert, etwas kühler. Am Wochenende freundliches und warmes Wetter.


(9) Wechselkurse

1 € - 5,5324 NIS (-0,373%)

1 £ - 8,2940 NIS (-0,107%)

1 $ - 4,5010 NIS (+0,089%)

(Bank of Israel, 23.03.04)


Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer