Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 19. März 2004
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(1) Geheimtreffen zwischen Ministerpräsident Sharon und König Abdullah von Jordanien
(2) Vier Soldaten und sieben Palästinenser bei Armeeeinsatz im Gazastreifen verletzt
(3) Eltern gründen jüdisch-arabische Schule im arabischen Dorf Kfar Kara
(4) Abkommen zur Beteiligung Israels am Galileo-Projekt der EU unterzeichnet
(5) “Guardian of the Pearl’s Shadow”: Ausstellung von Yehudit Sasportas in Tel Aviv
(6) Vier deutsche Filme beim 2. Internationalen Filmfestival in Eilat
(7) Fischer haben 40 Delphine vor der israelischen Mittelmeerküste gesichtet
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Geheimtreffen zwischen Ministerpräsident Sharon und König Abdullah von Jordanien
Ministerpräsident Ariel Sharon hat sich am Donnerstag auf seiner Farm im Negev mit König Abdullah von Jordanien getroffen. Nach Angaben von Yedioth Aharonoth diskutierten die beiden während eines dreistündigen Mittagessens den einseitigen Rückzugsplan Sharons aus dem Gazastreifen und aus Teilen des Westjordanlandes und über die weiteren Entwicklungen zwischen den beiden Nachbarländern. Jordanien befürchtet, dass nach einem einseitigen israelischen Rückzug und nach der Fertigstellung des Terror-Abwehr-Zauns Tausende Palästinenser um eine Übersiedlung auf jordanisches Staatsgebiet bitten könnten. Anscheinend versicherte Sharon dem König Abdullah bei dem Treffen, dass Israel die Grenzübergänge zwischen den beiden Staaten weiter sichern und alles dafür tun werde, damit die Integrität des Hashemitischen Königtums gewahrt bleibt. Sharon hatte ein Treffen mit dem jordanischen König anlässlich der Einweihung des israelisch-jordanischen Forschungszentrums in der Arava vor zehn Tagen angekündigt. Amman hatte die Nachricht dementiert. Am Sonntag wird der Ministerpräsident mit Ministern der Likud-Partei über seinen einseitigen Rückzugsplan beraten und versuchen, eine Mehrheit der Minister seiner eigenen Partei für das Vorhaben zu gewinnen. (y-net)

(2) Vier Soldaten und sieben Palästinenser bei Armeeeinsatz im Gazastreifen verletzt

Vier israelische Soldaten sind am Freitag leicht verletzt worden, als ein palästinensischer Sprengsatz neben einem Panzer der israelischen Armee (IDF) in der Nähe von Netzarim im südlichen Gazastreifen explodierte. Durch die Explosion überschlug sich der Panzer. Hamas übernahm die Verantwortung. Der Armeeeinsatz ist Teil einer gezielten Militäroperation gegen die Infrastruktur des Terrors im Gazastreifen, die am Dienstag begann. Am Sonntag sind bei einem doppelten Selbstmordanschlag der Fatah und des Hamas in Ashdod zehn Menschen ermordet worden. Die Selbstmordattentäter kamen wahrscheinlich in einem Verlade-Container aus dem Gazastreifen auf das Hafengelände.

 

Nach palästinensischen Zeugenberichten wurden bei Auseinandersetzungen in dem Dorf Mughraqa sieben Palästinenser verletzt, darunter Bewaffnete und Zivilisten. Während der Razzia warfen Jugendliche mit Rohrbomben auf die Panzer, während Hubschrauber die Kampfhandlungen aus der Luft begleiteten. Dabei seien zwei Mitglieder des Hamas festgenommen worden. In Bethlehem, Westjordanland, zerstörten die IDF das Haus eines Selbstmordattentäters der Fatah-Tanzim. Der Mann hatte sich vor zwei Jahren in der Siedlung Efrat im Westjordanland in die Luft gesprengt. Bei dem Attentat wurden vier Menschen verletzt. Palästinensische Sicherheitskräfte in Bethlehem übergaben Israel sieben schwere Bomben, die sie in einer Waffenwerkstatt gefunden hatten. Die Waffenschmiede war in einem Hotel in der Innenstadt von Bethlehem untergebracht. (Ha’aretz)


(3) Eltern gründen jüdisch-arabische Schule im arabischen Dorf Kfar Kara

Berichtigte Fassung des gestern fehlerhaft abgedruckten Artikels über die Gründung einer jüdisch-arabischen Schule:

 

Viele der Einwohner von Katzir, die diese Woche die Mitteilungen am Schwarzen Brett des Supermarktes im Zentrum der Ortschaft lasen, achteten nicht darauf, dass neben den Wohnungsanzeigen eine große Mitteilung hing, die die baldige Eröffnung einer jüdisch-arabischen Schule in dem angrenzenden arabischen Dorf Kfar Kara ankündigt. Die Wenigen, die die Bekanntmachung lasen, waren skeptisch über den Erfolg dieser Idee: „Ja, aber sicher werde ich meine Kinder dort anmelden“ antwortete eine Frau zynisch auf die ebenso ironisch gemeinte Frage ihrer Freundin, ob sie ihre Kinder in diese neue Schule schicken würde. Drei ein halb Jahre nach dem Beginn der „Al-Aqsa-Intifada“ macht eine Gruppe von Bewohnern im Wadi Ara ihre Initiative bekannt, eine Schule mit zwei Nationalitäten, eine jüdisch-arabische Schule zu gründen.

 

In diesen Tagen wird der Antrag für die Einrichtung, die sie gegründet haben, „Brücke über den Wadi“, vom Erziehungsministerium bearbeitet. Sie wird voraussichtlich im kommenden Schuljahr ihre Türen öffnen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden 50 arabische und 50 jüdische Kinder aus Katzir, Menashe und Pardes Hana – Karkur angemeldet. In jeder Klasse werden 13 jüdische und 13 arabische Schüler miteinander unterrichtet, und auch die Verwaltung und das Lehrerkollegium werden zu gleichen Teilen von Juden und Arabern besetzt sein. Im ersten Jahr wird es Klassen von der Vorschule bis zur dritten Klasse geben.

 

Der Unterricht wird in dem arabischen Dorf Kfar Kara stattfinden. „Das ausschlaggebende ist der Ort und die Sache selbst. Es ist nicht so, dass hier der ‚Araber wieder zum Juden kommt’“, sagt Mohammed Marsouk, ein Einwohner aus Kfar Kara, der an der Initiative beteiligt ist. Amin Halaf, der Leiter der Einrichtung Yadbeyad („Hand in Hand“), der die Gründung der neuen Schule begleitet, sagt, dass dies das erste Mal sei, dass eine jüdisch-arabische Schule in einem arabischen Dorf gegründet wird.

 

Marsouk erklärt, viele hätten sich nach dem Oktober 2000 (der gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen israelischen Sicherheitskräften und israelischen Arabern) aufgemacht, um die Beziehungen zwischen Juden und Arabern zu verbessern: „Unsere Motivation war eine andere. Wir glauben an etwas Wesentliches, Tieferes und Fortdauerndes“. Marsouk ist mit Marwat Umri verheiratet. Sie haben zwei Kinder: Said ist vier ein halb Jahre alt und Mai drei ein halb Jahre alt. Beide waren im Erziehungsbereich sowie bei Aktionen über das Thema des jüdisch-arabischen Konflikts tätig. Zusammen mit den Schülern werden zehn Elternpaare, davon fünf aus Kfar Kara und fünf aus Katzir zur Schule kommen. (Walla)


(4) Abkommen zur Beteiligung Israels am Galileo-Projekt der EU unterzeichnet
Der Generaldirektor des Ministeriums für Industrie, Handel und Arbeit Ra’anan Dinur und der Generaldirektor für Energie und Verkehr der Europäischen Kommission haben am Mittwoch in Jerusalem ein Abkommen über die Beteiligung Israels am Bau des satellitengestützten europäischen Galileo-Navigationssystems unterzeichnet. Außerdem hat das Europäische Parlament in Straßburg die Teilnahme Israels am Sechsten EU-Rahmenprogramm in Forschung und Entwicklung bewilligt. Die französische Industrieministerin Nicole Fontaine kündigte am Mittwoch bei Gesprächen mit israelischen Herstellern in Israel stärkere Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Israel in diesen Bereichen an. (Globes)

(5) “Guardian of the Pearl’s Shadow”: Ausstellung von Yehudit Sasportas in Tel Aviv

Yehudit Sasportas ist Künstlerin „mit Haut und Haaren“. Ihre eigene Welt erschafft sie in der bestehenden. „The Guardian of the Pearl’s Shadow“ in der Tel Aviver Galerie Sommer Contemporary Art (http://www.sommergallery.com/) ist die letzte von insgesamt drei Ausstellungen. Ihr gingen „Der Fluß“ im Museum für zeitgenössische Kunst Berkley und „Der Sumpf und die magnetischen Ameisen“ in der Galerie Eigen+art in Leipzig voran. Und auch diese Präsentation selbst ist gedrittelt, - verteilt auf drei Räume eröffnet sie dem Betrachter drei verschiedene Blickwinkel. Über der Ausstellung schwebt eine feierliche, fast wunderbare Morbidität. Hier finden sich viele Schichten, gegensätzliche und sich ergänzende, die in in einem fruchtbaren Spannungsverhältnis zueinander stehen.

 

Es beginnt mit dem Verschieben der „japanischen“ Tür, die speziell für die Ausstellung angefertigt wurde. Das Reispapier ist gegen düstere Materialien ausgetauscht worden. Wie eine harmonische zweidimensionale Zeichnung erhält sie fast den Charakter einer Skulptur. Bereits hier trifft der Betrachter auf das Motiv des Schattens, der ein selbständiges Element im Gesamtwerk der Künstlerin ausmacht: Sasportas zeichnet die Umrisse der Silhouetten und das Licht um die Objekte herum in solcher Zartheit, als umreiße sie die Seelen der Gegenstände.

 

Am Fuß der Wände entlang verlaufen ein Teichgrund und ein Sumpf und scheint, als kämpfe der Teich darum, seine Identität zu wahren und nicht im Sumpf aufzugehen – ein Ringen zwischen Schweben und Versinken. Die Ausstellung wahrt die Balance zwischen Lebenskraft und Stagnation und bringt aus ihr einen Kristall von klarer Schönheit hervor: Die Besucher werden verlockt, ins Innere zu treten. Die Gestalten, die sich dort plötzlich öffnen und wieder verbarrikadieren, wahren die Rätselhaftigkeit des Kernes der Ausstellung. In dem linken Raum durchbricht eine Art Todesgondel den Betonboden, gefüllt mit dunklem Wasser, in dem kleine und große Diamanten schwimmen. Das Wasser umfließt von allen Seiten ein Miniaturhaus. In den kleinen Festern leuchtet eine Kerze. Die Beleuchtung durch einen braunen Lampenschirm verbreitet eine altmodische Wärme.

 

In dem mittleren Raum, den der Besucher zuerst betritt, überrascht die Illusion eines Zimmers: eine vollkommene Verbindung von Architektur und Natur, von Phantasie und Verstand, der sich hemmungslos dem Gefühl überlässt. Man mag von Mondrian und dem Übergang von der Natur zu den aufgeklärten Gesetzen des puren Modernismus sprechen. Und man kann auch die Verbindung herstellen zu der Natur, der Landschaft und der Welt in den Häusern Cobusiers und Mies van der Rohe. In dem Gebäude aus senkrechten und horizontalen Linien und schwarzen Profilen sind typisch israelische „Fenster und Balkone“ eingelassen, so fein gezeichnet, dass sie wie Abstraktionen wirken.

 

Im dritten Raum kehrt Sasportas zu dem „Blick von oben“ zurück. Das Werk breitet sich zu Füßen des Betrachters aus. Auf einer schwarzen Bühne, einer Art Sarg, ist der Kosmos in allen seinen Bestandteilen dargestellt – und seine ganze Schönheit beruht auf dem Verständnis seiner Zeitlichkeit. Dies ist der Kosmos, dessen Einzelteile Sasportas in Zeichen verwandelt hat, in Andeutungen von Material und Form. Es zeigt eine Landschaft aus der Vogelperspektive, so käme jeden Moment eine Riesenhand, um das Ideal der abstrahierten Landschaft zu zerstören. Im Hintergrund läuft Musik des estnisch-jüdischen Komponisten Arvo Pärt, in der sich die Sentimentalität der Ausstellung wiederfindet.

 

„The Guardian of the Pearl’s Shadow“ ist eine Art Zusammenfassung von Sasportas bisherigem Schaffen. Die Vielzahl der physischen und der gedanklichen Blickwinkel schafft eine Perspektive von oben, die versucht, das Entschlüpfende einzufangen. „The Guardian of the Pearl’s Shadow“ ging am vergangenen Wochenende zu Ende. Ihre neuen Werke stellt Sasportas auf der Armory Show 2004 vor, die vor wenigen Tagen in New York eröffnet wurde. (http://www.sommergallery.com/)


(6) Vier deutsche Filme beim 2. Internationalen Filmfestival in Eilat
Von 17. bis 20. März findet in Eilat am Roten Meer das 2. Internationale Filmfestival statt. Bei der viertägigen Veranstaltung werden über 40 Filme aus 20 Ländern gezeigt, darunter Argentinien, Belgien, Cuba, Polen, Italien, Schweden, Taiwan, Türkei und den USA. Auch vier deutsche Filme werden während des Festivals präsentiert, darunter Adam und Eva (Paul Harather, 2002), Ganz und Gar (Marco Kreuzpaintner, 2003), Luther (Eric Till, 2003) und Rot und Blau (Rudolf Thome, 2003). Bei dem Festival werden unter anderem Preise in den Kategorien Spielfilm, Dokumentation, Kurzfilm und Werke von Nachwuchskünstlern verliehen. Weitere Informationen: www.eilatfilmfest.com.

(7) Fischer haben 40 Delphine vor der israelischen Mittelmeerküste gesichtet
Fischer haben am Donnerstag 200 Meter vor der Mittelmeerküste von Givat Olga bei Hadera einen Schwarm von 40 Delphinen entdeckt. In der Gruppe gab es auch weibliche Tiere mit Jungen. Normalerweise sind von der Küste aus Gruppen von höchstens fünf bis sechs Delphine zu sehen. Israelische Forscher warnen seit langem vor den Schäden durch Jagd und Umweltverschmutzung für die Population der Mittelmeerdelphine. (Walla)

(8) Das Wetter in Israel

Heiter bis wolkig, am Morgen Regen in den meisten Landesteilen

 

Jerusalem: 6-13°C

Tel-Aviv: 9-17°C

Haifa: 9-17°C

Be’er Sheva: 8-17°C

Eilat: 13-22°C

 

Die Vorhersage für morgen, Samstag, 20. März 2004, den 27. Adar 5764:

Am Samstag weiter wolkig und Regen, etwas wärmer. Sonntag und Montag freundlicher und steigende Temperaturen.


(9) Wechselkurse

1 € - 5,496 NIS (-0,069%)

1 £ - 8,175 NIS (+0,386%)

1 $ - 4,483 NIS (-0,134%)

(Bank of Israel, 18.03.04)


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