Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 18. März 2004
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(1) "Der Arafat-Zaun": Interview mit Botschafter Shimon Stein zu den Militäraktionen Israels als Antwort auf    palästinensische Terrorakte (Berliner Zeitung)
(2) Terrorzelle plante Entführung zweier Busse; Purim-Attentat in Tel Aviv vereitelt
(3) Oberstes Gericht: NIS 2,5 Mio. Entschädigung für palästinensischen Jugendlichen
(4) Eltern gründen jüdisch-arabische Schule im arabischen Dorf Kfar Kara
(5) Keren Hayesod präsentiert sich im neuen Outfit: Young-Leadership Party in München
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) "Der Arafat-Zaun": Interview mit Botschafter Shimon Stein zu den Militäraktionen Israels als Antwort auf palästinensische Terrorakte (Berliner Zeitung)

"Herr Stein, die Serie der palästinensischen Attentate reißt nicht ab, Israel antwortet mit Militäraktionen. Versagt die israelische Anti-Terror-Strategie?

Wir werden die Strategie der Selbstverteidigung fortsetzen - solange es auf der palästinensischen Seite keine Partner gibt, die diese Aufgabe übernehmen oder die sich bereit zeigen, den Terror mit uns gemeinsam zu bekämpfen. Ich sehe die Bilanz in der Bekämpfung des Terrors aber positiv: Sie registrieren nur die Anschläge. Sie sehen nicht, wie viele Attentate wir verhindern können. Ich gehe davon aus, dass sich mit der Fertigstellung des Zaunes zwischen Israel und den Palästinensergebieten die Zahl der Anschläge weiter drastisch reduziert.

Einerseits wünschen Sie ein gemeinsames Vorgehen, andererseits sagt Premier Ariel Scharon die Gespräche ab. Wie geht das zusammen?

Der Dialog ist nur vorübergehend ausgesetzt. Wenn wir Leute zu Grabe tragen, können wir nicht gleichzeitig Gespräche führen. Aber Premier Scharon gibt die Hoffnung nicht auf, dass Abu Ala und seine Behörde sich doch noch durchringen, ihre Pflichten zu erfüllen. Ich halte dies zwar für unwahrscheinlich, aber man kann dann sagen, wir haben alles versucht.

Ist der Fahrplan zum Frieden, die road map, nicht längst hinfällig?

Der Plan bleibt das Instrument, auf das sich die internationale Staatengemeinschaft, die Palästinenser und Israel geeinigt haben. Er ist momentan auf Eis gelegt. Aber wir bemühen uns, die Rahmenbedingungen für seine Umsetzung herzustellen. Vorbedingung laut road map ist jedoch die Einstellung der Terrorakte. Auf der anderen Seite aber gibt es keinerlei Anstrengungen, dies zu tun. In Anbetracht unserer nationalen Interessen hat Premier Scharon den einseitigen Rückzug aus dem Gaza-Streifen als erste Phase vorgeschlagen (...)"

Ganzes Interview: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/325567.html


(2) Terrorzelle plante Entführung zweier Busse; Purim-Attentat in Tel Aviv vereitelt

Eine Terrorzelle der Fatah-Tanzim hat geplant, zwei Jerusalemer Busse zu entführen. Die Fahrgäste sollten als Geiseln genommen werden, um die Freilassung palästinensischer Gefangener zu erpressen. Das gaben die israelische Polizei und der Sicherheitsdienst Shin Bet am Donnerstag bekannt. Die fünf Männer hatten vor, je einen Mann mit Sprengstoffgürtel in die Busse zu lassen. Danach sollten die Busse zur Geburtskirche in Bethlehem, West Bank, gebracht werden, um die Befreiung durch israelische Einsatzkommandos zu erschweren. Zu dem Plan hatten sich zwei Mitglieder der Tanzim-Terrorgruppe bei Verhören durch Sicherheitskräfte bekannt. Zuvor wurden die Terroristen als Hintermänner der Selbstmordattentate auf die beiden Jerusalemer Busse Nr. 14 und Nr. 19 überführt. Bei den Anschlägen wurden 19 Fahrgäste ermordet. Die Tanzim-Aktivisten erklärten gegenüber der Polizei, sie hätten die Entführung von zwei Bussen geplant, für den Fall, dass israelische Sonderkommandos einen der Entführer überwältigen könnten. Zwei der Mitglieder der Terrorzelle sind Mitarbeiter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA).

Die Sicherheitsbehörde gab auch bekannt, dass Sicherheitskräfte einen palästinensischen Terroranschlag am Purim-Fest (7. bis 8. März) in Tel Aviv verhinderten. Die Männer wurden am 2. März in der Tel Aviver Innenstadt verhaftet. Geheimdienstinformationen zufolge sollten die Terroristen in den Großraum Tel Aviv eingedrungen sein. Die Männer wurden in der Nähe des Zentralen Busbahnhofs im Süden der Stadt geortet und verhaftet. Dieser Attentatsversuch war der sechste planmäßige Selbstmordanschlag, den Sicherheitskräfte seit Anfang März vereitelt haben. Neun weitere palästinensische Attentate waren für Januar und Februar geplant. Davon war die oben genannte Gruppe der Fatah-Tanzim aus Nablus, West Bank, für die meisten verantwortlich. Die Gruppe wurde von der libanesischen Terrormiliz Hisbollah finanziell unterstützt. (Ha’aretz)


(3) Oberstes Gericht: NIS 2,5 Mio. Entschädigung für palästinensischen Jugendlichen

Einheiten der israelischen Armee (IDF) haben am Donnerstag einen 5kg schweren Sprengsatz in der Nähe der Siedlung Itamar, West Bank, sichergestellt und unter Kontrolle zur Explosion gebracht. In Tulkarem feuerten Palästinenser auf Soldaten. Dabei wurde niemand verletzt. Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen während einer Demonstration am Sicherheitszaun bei Dir Kadis in der Nähe von Medi’in Illit, West Bank, wurde ein 10jähriger palästinensischer Junge durch ein Gummigeschoss verletzt. Zwei weitere Palästinenser erlitten leichte Verletzungen durch Tränengas.

Israel wird einem jungen Palästinenser aus Ost-Jerusalem, der in der ersten Woche der "Al-Aqsa-Intifada" (Oktober 2000) von einem israelischen Gummigeschoss getroffen worden ist, eine Entschädigung in Höhe von NIS 2,5 Mio. (€ ½ Mio.) erstatten. Das hat das Oberste Gericht in Jerusalem am Mittwoch entschieden. Die Kugel traf den damals 16jährigen Mohammed Juda am Kopf, seither ist er gelähmt. Seine Eltern erhalten ferner NIS 500.000 von Israel (€ 90.000). Israel weist in dem Abkommen mit der Familie des Jugendlichen jede Verantwortung für die Verletzungen Mohammed Judas zurück.

Aus Regierungskreisen in Jerusalem wurde am Mittwoch bekannt, dass Israel sich vollkommen aus dem Gazastreifen zurückziehen wird. Eine Räumung der Siedlungen in der West Bank wird jedoch nur "minimal" ausfallen. Die "maximale Alternative", - eine Räumung von 17 Siedlungen im Westjordanland zusätzlich zu allen Siedlungen im Gazastreifen -, wurde hauptsächlich wegen er wachsenden Kritik aus dem Likud grundsätzlich fallen gelassen. Aus diesem Grund, so die Kreise, habe Sharon den Vorschlag des Verteidigungsministeriums über einen weitreichenderen Abzug zurückgestellt. (Ha’aretz)


(4) Eltern gründen jüdisch-arabische Schule im arabischen Dorf Kfar Kara

Viele der Einwohner von Katzir, die diese Woche die Mitteilungen am Schwarzen Brett des Supermarktes im Zentrum der Ortschaft lasen, achteten nicht darauf, dass neben den Wohnungsanzeigen eine große Mitteilung hing, die die baldige Eröffnung einer jüdisch-arabischen Schule in dem angrenzenden arabischen Dorf Kfar Kara ankündigt. Die Wenigen, die die Bekanntmachung lasen, waren skeptisch über den Erfolg dieser Idee: "Ja, aber sicher werde ich meine Kinder dort anmelden" antwortete eine Frau zynisch auf die ebenso ironisch gemeinte Frage ihrer Freundin, ob sie ihre Kinder in diese neue Schule schicken würde. Drei ein halb Jahre nach dem Beginn der "Al-Aqsa-Intifada" macht eine Gruppe von Bewohnern im Wadi Ara ihre Initiative bekannt, eine Schule mit zwei Nationalitäten, eine jüdisch-arabische Schule zu gründen.

In diesen Tagen wird der Antrag für die Einrichtung, die sie gegründet haben, "Brücke über den Wadi", vom Erziehungsministerium bearbeitet. Sie wird voraussichtlich im kommenden Schuljahr ihre Türen öffnen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden 50 arabische und 50 jüdische Kinder aus Katzir, Menashe und Pardes Hana – Karkur angemeldet. In jeder Klasse werden 13 jüdische und 13 arabische Schüler miteinander unterrichtet, und auch die Verwaltung und das Lehrerkollegium werden zu gleichen Teilen von Juden und Arabern besetzt sein. Im ersten Jahr wird es Klassen von der Vorschule bis zur dritten Klasse geben.

Der Unterricht wird in dem arabischen Dorf Kfar Kara stattfinden. "Das ausschlaggebende ist der Ort und die Sache selbst. Es ist nicht so, dass hier der ‚Araber wieder zum Juden kommt’", sagt Mohammed Marsouk, ein Einwohner aus Kfar Kara, der an der Initiative beteiligt ist. Amin Halaf, der Leiter der Einrichtung Yadbeyad ("Hand in Hand"), der die Gründung der neuen Schule begleitet, sagt, dass dies das erste Mal sei, dass eine jüdisch-arabische Schule in einem arabischen Dorf gegründet wird.

Marsouk erklärt, viele hätten sich nach dem Oktober 2000 (der gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen israelischen Sicherheitskräften und israelischen Arabern) aufgemacht, um die Beziehungen zwischen Juden und Arabern zu verbessern: "Unsere Motivation war eine andere. Wir glauben an etwas Wesentliches, Tieferes und Fortdauerndes". Marsouk ist mit Marwat Umri verheiratet. Sie haben zwei Kinder: Said ist vier ein halb Jahre alt und Mai drei ein halb Jahre alt. Beide waren im Erziehungsbereich sowie bei Aktionen über das Thema des jüdisch-arabischen Konflikts tätig. Zusammen mit den Schülern werden zehn Elternpaare, davon fünf aus Kfar Kara und fünf aus Katzir zur Schule kommen. (Walla)


(5) Keren Hayesod präsentiert sich im neuen Outfit: Young-Leadership Party in München

An junge Erwachsene zwischen 18 und 38 Jahren richtet sich die Einladung des „International Young Leadership“-Komitees des Keren Hayesod für Sonntag, den 21. März 2004 um 19.30 Uhr in München. Dinner Speaker ist Amit Gilad, Pressesprecher der israelischen Botschaft in Berlin. Für achtzehn Euro Eintritt stehen nach dem Begrüßungscocktail Live Acts und ein Flying Buffet auf dem Programm. Veranstaltungsort ist das In-Lokal „Nektar“ in der Stubenvollstraße 1 im Gasteig in München. Weitere Informationen unter www.keren-hayesod.de und www.nectar.de


(6) Das Wetter in Israel

Leichter Regen in weiten Landesteilen. Etwas kühler.

 

Jerusalem: 6-14°C

Tel-Aviv: 10-17°C

Haifa: 10-17°C

Am Toten Meer: 15-22°C

Eilat: 11-24°C

 

Die Vorhersage für morgen, Freitag, 19. März 2004, den 26. Adar 5764:

Am Freitag verbreitet Regen. Am Samstag und Sonntag trocken bei milden Temperaturen.


(7) Wechselkurse

1 € - 5,500 NIS (-0,72%)

1 £ - 8,144 NIS (-0,14%)

1 $ - 4,489 NIS (+0,11%)

(Bank of Israel, 17.03.04)


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